Erfahrungen rund ums Archiv (Alte Beiträge) gesammelt

[GJa]

In Erfurt zahlt man auch

Gruß GJa

[anika]

Gebühren

Hallo
Da habe ich es ja gut getroffen.
Ich habe viele Ahnen in den Niederlanden dort gibt es keine Gebühren.
In den Stadtarchiven Rees und Bocholt auch nicht.
anika

[WortSpiel]

Eine Nutzungsgebühr finde ich auch ganz ok, die Archivalien müssen ja auch gepflegt werden. Die Lesegeräte müssen ebenfalls bereitgestellt werden. Ich bin auch durchaus bereit 5 - 10 € für eine einmalige Nutzung zu bezahlen.

Dem stimme ich nicht in allen Punkten zu Christine. Im Gegensatz zu einer öffentlichen Bibliothek, die nur auf die Benutzer ausgerichtet ist, hat ein Archiv zuerst staatliche Aufgaben, deren Kosten aus dem Bundes- bzw. Landes- oder dem städtischen Haushalt zu begleichen sind. Hierzu gehört die Archivierung (und damit die Pflege).
Ich gebe Dir Recht, was Lesegeräte, abgestelltes Personal etc. betrifft. Das sind Kosten außerhalb des staatlichen Auftrages. Womit allerdings, wie du schon bemerktest, unterschiedlich hohe Gebühren zwischen allgemeiner Archivnutzung und der Nutzung als Ahnenforscher begründet werden, ist mir schleierhaft. Und für das 5-malige Abfotografieren einen Betrag von 10 EUR zu verlangen, das grenzt an Raubrittertum .

Wir sollten uns allerdings darüber im Klaren sein: Wenn das Schule macht, könnte so manches Projekt ins Wasser fallen. Gerade die historischen Vereine, Geschichtswerkstätten etc., aber auch Privatpersonen müssen mit jedem Cent haushalten. Wenn ich im Vorfeld bereits 300 oder 400 Euro Archivkosten vorstrecken muß, überlege ich es mir, die Forschung überhaupt durchzuführen, denn ich weiß nicht, ob ich diese Kosten später durch den Verkauf von Büchern zurückhole.

Ich war für ein von mir erstelltes Projekt bisher in 8 unterschiedlichen Archiven, teilweise mehrfach. Gebühren wären, zusätzlich zu den Fahrtkosten, ein nicht unerheblicher Kostenfaktor gewesen.

Es wäre auch interessant zu erfahren, wie hoch die Einnahmen durchschnittlich pro Archiv aus einer Pauschale sind. Ob die Städte wirklich nicht darauf verzichten können ?

WS

[Whodunit]

In Tschechien und Polen kostete mir bisher die persönliche Einsichtnahme außer Fahrtkosten keinen Heller bzw. Groszy.

In Deutschland habe ich mich an die Gebühren gewöhnt. In Leipzig und Kürbitz bei Plauen habe ich auch Gebühren um die 5€ pro Tag bezahlt. Soweit ich weiß, werden auch im Landesarchiv Kassel, im Pfarramt Burkau in der Lausitz und im Archiv des Erzbistums Bamberg Gebühren erhoben.

In Bamberg hatte ich Glück im Unglück, dass ich aufgrund von Fehlinformationen zwar nichts fand, dafür aber auch keine Gebühren erhoben wurden, obwohl sich die gute Dame echt um meine Angelegenheiten bemühte.

Zu Dresden: Widerspricht §3.2 nicht den Gebührenordnungen der Familienforschung? Wortlaut: "Von den Gebühren nach Nr. 1 und 2 des Gebührenverzeichnisses kann eine Gebührenbefreiung erfolgen, sofern [...] insgesamt keine gewerblichen Zwecke verfolgt werden."

Oder missverstehe ich diesen Teil?

[Hina]

Dass nicht nur Bibliotheken, sondern auch Archive Gebühren erheben, finde ich nicht erstaunlich. Die benötigten Geldmittel, die die Archive benötigen, um ihrem kulturellen Auftrag gerecht zu werden und das, was sie aus den immer knapper werdenden Steuermitteln erhalten, ist schon ein großer Unterschied zu Ungunsten der Archive. Da wird eingespart, wo es nur geht. Sei es am Personal oder an dem Zustand der Magazine. Etliche Archive teilen bei schriftlichen Suchaufträgen mit, dass ihre Personaldecke dafür vollkommen unzureichend ist und man bitte einen Genealogen am Ort beauftragen soll oder in Zeitungen werden Bilder veröffentlicht, wie die Archive vor sich hingammeln, weil kein Geld für bauliche Maßnahmen zur Verfügung steht. Eine Alternative wäre allenfalls eine allgemeine Steuererhöhung. Hier in Dänemark ist das alles komplett steuerfinanziert, vieles steht sogar schon online aber wir zahlen generell 40 % Steuern und können fast nichts steuerlich absetzen. Ich glaube nicht, dass man das in Deutschland durchdrücken könnte. Da es um ein Hobby und keinen öffentlichen Auftrag geht, finde ich es letztendlich recht normal, dass die Nutzung dann Geld auch kostet. Allerdings sollte die Kirche dann auch im Dorf bleiben und nicht gewuchert werden.
Viele Grüße
Hina

[sume78]

Ja in Dresden zahlt man
Ich habe mir gleich das Jahresticket zugelegt, weil ich nicht weiß wie umfangreich meine Ahnensuche werden wird, da ich erst am Anfang stehe.
Eine Ermäßigung (immerhin die Hälfte) habe ich bekommen (da ich z.zt. arbeitslos bin). Nun hoffe ich, das das Geld gut angelegt ist.
Ich kann nur anbieten, wenn jemand von außerhalb etwas in Dresden sucht, das ich es für denjenigen "raussuchen" kann.
LG aus Dresden

[Whodunit]

Richtig reingefallen bin ich erst vor Kurzem in Oberfranken:

Nach über anderthalb Jahren Versuch, einen Termin zu bekommen, fuhr ich mit meinem Auto nach Kunreuth bei Erlangen (etwa 350 km!), war dann früh halb 9 vor Ort und begann zu suchen. Was mir nicht gefiel:

- die Dame im Pfarramt konnte mir nicht helfen, da sie die Schrift nicht lesen kann
- ich durfte keine Fotos machen, jede Kopie hätte 2 (in Worten: ZWEI!) Euro gekostet

Und der Hammer kommt jetzt: Als ich fragte, wie lange ich überhaupt suchen dürfte (da ich ihre Öffnungszeiten nicht kannte), meinte sie: "solange Sie wollen, aber ich muss Ihnen sagen, dass die Stunde hier 15 Euro kostet". FÜNFZEHN???

Ich habe also zwei Stunden gesucht - und das war so teuer wie eine Auftragsforschung!

Das einzig Gute war wohl, dass ich so viele Bücher nutzen konnte, wie ich wollte. Allerdings kannte sich die Dame auch nicht mit den umliegenden Gemeinden aus, sodass ich immer noch nicht weiß, wo die KB von den Nachbargemeinden sind, die heute zu Kunreuth gehören.

Auf dem Rückweg wurde ich auch noch geblitzt.

[Hintiberi]

Und der Hammer kommt jetzt: Als ich fragte, wie lange ich überhaupt suchen dürfte (da ich ihre Öffnungszeiten nicht kannte), meinte sie: "solange Sie wollen, aber ich muss Ihnen sagen, dass die Stunde hier 15 Euro kostet". FÜNFZEHN???

Ja san die denn deppert?
Sowas hab ich auch noch nicht erlebt... für's SELBERsuchen??? Alle Achtung!
Ich war zwar bislang nur in einem Pfarramt, aber dort war's Suchen kostenlos; ich durfte nichtmal was in die Kaffeekasse schmeißen.

[Whodunit]

Ja san die denn deppert?
Sowas hab ich auch noch nicht erlebt... für's SELBERsuchen??? Alle Achtung!
Ich war zwar bislang nur in einem Pfarramt, aber dort war's Suchen kostenlos; ich durfte nichtmal was in die Kaffeekasse schmeißen.

Genau, das war ich so auch immer gewohnt. In vielen Pfarrämtern kostet es so maximal 8 Euro für einen ganze Tag. Aber das war echt unerhört ...

Das nächste Mal werde ich vorher fragen, wie viel sie verlangen. Ich hatte eigentlich auf zuvorkommende Menschen gehofft, aber na ja, ich wurde eines Besseren belehrt.

[Michael]

Richtig reingefallen bin ich erst vor Kurzem in Oberfranken

Hallo,
negative in Franken
Ein Pfarramt in Franken hat mir mitgeteilt, daß ich gerne vorbeikommen und die Kirchenbücher einsehen kann. Wegen der Öffnungszeiten von 3 Stunden pro Woche hätte sich der weite Weg aber nicht gelohnt. Nach langem Hin und Her konnte ich die Sekretärin davon überzeugen, daß sie mir eine Seite aus dem Ortsfamilienbuch kopiert, von dem nur ein einziges Exemplar vorliegt.
Einige Tage später kam ein Brief mit einem 4,5 cm großen Papierschnipsel, auf dem stand: "Leider kann ich Ihnen zu Ihren Anfragen nichts mitteilen."
Ich habe trotzdem eine kleine Spende überwiesen, weil mir 80 Euro Fahrtkosten erspart geblieben sind !

[JUPP]

Nutzungsgebühr im Stadtarchiv

Es ist so nach meiner Erfahrung:
In Baden Württemberg ist die Nutzung im Stadtarchiv frei
Ganz am Anfang meiner Forschung war ich dann in Reutlingen für mich und einen Franzosen beim Reutlinger Kirchenamt und wollte die Abkunft meiner Frau und die des Auswanderers erfragen und bekam sie bis zur 1. Eheschließung 1570 nach Zahlung von 20€ .(mit Kopien der KB)
Von dieser freundlichen Dame wurde ich dann drauf aufmerksam gemacht,daß in BW kirchl. Archive existieren.Für meine Sache war das Archiv in Stgt- Möhringen zu ständig.Zahlreiche Lesegeräte und eine Bibliothek stehen dem Nutzer dort zur Verfügung.8€ am Tag =Nutzung,plus Kopie!Aber dafür stehen dir die Verblichenen der Jahrhunderte zur Verfügung sofern sie ev. getauft wurden.Sogar das christl. Leben des Militärs kann man finden.Ein Beispiel:Ahnin meiner Frau wurde um 1700 in Ludwigsburg geboren,weil Vater Musketier im v.Witzleb _Batallion war.Deren Taufe fand ich in Ulm.Dabei hatte ich die Taufe zu erst gefunden.Ernsthafte Forschung lohnend:würde ich sagen.
In Düsseldorf im Stadtarchiv ist es so:bei selber Suche frei.Kein fotografieren möglich,deshalb habe ich immer abgeschrieben.(Kopien Entgelt aber gering).Bei freundlichem fachmännischem Personal ,erteile ich aber Suchaufträge.Kosten geringer als eigene Anreise. Bin ich aber dort,führt mich mein Weg ins Düsseldorfer Stadtarchiv.
Kritik gibt es von mir nur in Rheinberg.Dort werden die KB immer gerade restauriert.
Ratingen:der Archivar hat mir zwar sein Buch verkloppt,aber daraus folgende Arbeit zu übernehmen,tut er nicht.Verweis zum Personenstandsarchiv NRW Brühl.Egal wieviele km Anreise dafür gemacht werden muß.(Den Mann meiner Nichte hat er aber eine Ausstellung als zeitgenössischen Kunstmaler gewidmet)
Personenstandsarchiv Brühl komplizierte Handlings mit einmaliger Erklärung.Ausleihe Literatur auch mit Wartezeiten. Entgelte normal,bis du alles kapiert hast mußt du schon wieder los.
Resüme:Im großen und ganzen freundliches Personal,aber mußt manchen €uro locker machen.@Wortspiel ,willste noch mehr wissen?Ist halt ein Hobby.Fragen haben die Leute von Heute.Auch diese Frage finde ich eigenartig!Aber man hilft auf die Sprünge......,gerne!

[WortSpiel]

@Wortspiel ,willste noch mehr wissen?Ist halt ein Hobby.Fragen haben die Leute von Heute.Auch diese Frage finde ich eigenartig!Aber man hilft auf die Sprünge......,gerne!

Eigenartiges Benehmen haben einige Menschen heute, auch diese Antwort fällt darunter. Aber man ignoriert den Ton, zum Wohle des Forums ...., gerne


WS

[JUPP]

Kosten bei Archivrecherche

Ich hatte noch ein Erlebnis mit einem Inhaber eines Privatarchivs .Er hat mir ein Teil der mütterlichen Vorfahren zur Verfügung gestellt,ohne einen Cent.Und später hatte mir ein User ohne viele Worte nochmehr Vorfahren hinzugefügt.Diese "Wohltäter" benutze ich jetzt als Quellangaben und spart mir die Kosten Richtung Hildesheimer Archive.Darum bin ich auch hier und gebe gerne zurück.
@Wortspiel.....laß uns unseren Spaß,so ein noch nicht lange her gemachter Ausspruch!

Ja ich investiere,weil mich die Materie interessiert und dabei noch viele geschichtliche Ereignisse fast miterlebe.Im laufe meiner Recherchen sind mir meine Vorfahren bewußter geworden,fast so ,als ob ich sie lebend kennen gelernt hätte.Auch dieses Gefühl hat seinen Preis.Wer mein für die Post ausreichendes Hirn versteht,der billigt mein Vorgehen gegen diverse Streuversuche von Vorurteile bezüglich der Kostennutzung.Ich bin bereit zur guten klimatischen Zusammenarbeit.Auch hier im Forum!

Jupp,der auch die lebenden liebt!

[GertrudF]

Hallo Jens,

kennst du meinen Beitrag zu Gebühren im Stadtarchiv Bochum?

http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=25292

Da fällt einem nix mehr zu ein


Viele Grüße

Gertrud

[Whodunit]

Hallo Jens,

kennst du meinen Beitrag zu Gebühren im Stadtarchiv Bochum?

http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=25292

Da fällt einem nix mehr zu ein


Viele Grüße

Gertrud

Hallo Gertrud,

ich kann deinen Ärger mehr als nachvollziehen.

Bisher habe ich in einem Pfarramt nie nachgefragt, wie viel sie verlangen, sondern brav den Endbetrag bei der Abreise bezahlt. Bei einem Stadt- oder Staatsarchiv bin ich da immer misstrauischer gewesen, weil die ja mitunter horrende Preise haben können.

Aber dann im Pfarramt (!!!) in Oberfranken. Für 2 Stunden Suche habe ich 30 Euro blechen müssen!