Mengoß von Veldenz

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  • Eva64
    Erfahrener Benutzer
    • 08.07.2006
    • 809

    #16
    Ein weiterer Puzzelstein:

    Anna Cäcilia war wohl ein zweites Mal verheiratet. 1650 und 1651 wird sie als Ehefrau des ObrystenLeuthenangs (schicke Schreibweise ) Vyol Witz von Arnholz genannt. Eindeutig wird sie als geborene von Stockheim identifiziert. Wer sind denn nun schon wieder Witz von Arnholz oder ist das nur von Arnholz und dieser Vorname Vyol ist ja auch sehr ungewöhnlich? Der zweite Sohn bekam den Vornamen auch Vyol Sigmund. Leider hatte der Pfarrer eine echte Sauklaue. Und das "y" verwendete er mit Begeisterung. So schrieb er Cäcilia z.B. Ciylia oder Cielja.

    Ich suche weiter

    Grüße
    Eva

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    • Hina
      Erfahrener Benutzer
      • 03.03.2007
      • 4661

      #17
      Hallo Eva,

      das ist ja wirklich eine Nuss zum knacken. So wie der Pfarrer geschrieben hat, könnte sich ja alles mögliche hinter den Namen verbergen.
      Der Vorname Vyrol ist mir auch noch nie begegnet, selbst, wenn das y vielleicht da gar nicht hingehört und der Name eigentlich nur so ähnlich klingen würde. Witz von Arnholz oder nur v. Arnholz habe ich nirgends gefunden. Dichtester Fund wäre Poekh von und zu Arnholz, ein Adelsgeschlecht aus Tirol. Sollte die Familie jedoch womöglich v. Arnold heißen (bei dem Pfarrer muss man ja mit allem rechnen ), dann wird es heftig, denn Geschlechter mit diesem Namen gab es etliche.

      Viele Grüße
      Hina
      "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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      • Eva64
        Erfahrener Benutzer
        • 08.07.2006
        • 809

        #18
        Hallo Hina,

        so sieht der Eintrag 1651 aus.

        Und ich suche und suche nach irgendetwas über die Familie Stockheim ausserhalb Schwieberdingens. Bisher wurde ich noch nicht wirklich fündig... Und den Heimatforscher habe ich auch noch nicht getroffen. Nun ja, wenn man eines lernt bei der Ahnenforschung dann dies, ohne Geduld und Ausdauer geht gar nichts .

        Grüßle
        Eva
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        • Johannes v.W.
          Erfahrener Benutzer
          • 02.05.2008
          • 1150

          #19
          Hallo Eva,
          kann es sein, daß der Pfarrer keine Vorliebe für´s Y, sondern mehr eine für´s J hatte
          Die Vornamen wären damit: Uriel und Anna Cicilia.

          Beste Grüße Johannes
          Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

          Kommentar

          • Eva64
            Erfahrener Benutzer
            • 08.07.2006
            • 809

            #20
            Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
            Hallo Eva,
            kann es sein, daß der Pfarrer keine Vorliebe für´s Y, sondern mehr eine für´s J hatte
            Die Vornamen wären damit: Uriel und Anna Cicilia.

            Beste Grüße Johannes
            Hallo Johannes,

            auch das ist denkbar. Ich finde die Klaue des Pfarrers Egen grausslich. Da werden mir so schnell die Augen müde.

            Viele Grüße
            Eva

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            • Eva64
              Erfahrener Benutzer
              • 08.07.2006
              • 809

              #21
              Hallo Johannes,

              ich glaube das war es. Ich fand Uriel Witz von Arnholtz in einem Buch:
              Deutscher Adel 1430-1740

              Von Hellmuth Rössler, Ranke-Gesellschaft
              "Vorträge un Diskussionsbeiträge einer von der Ranke-Gesellschaft e. V. vorbereiteten und durchgeführten Arbeitstagung ... im Mai 1963 au auf Schloss Büdingen in Oberhessen."

              Leider ist es nur ein sehr kleiner Ausschnitt der Seite 123 und da steht dann:

              1652 Uriel Witz von Arnholtz, Oberstlt.

              Viele Grüße
              Eva

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              • Eva64
                Erfahrener Benutzer
                • 08.07.2006
                • 809

                #22
                Hallo,

                ich habe nach langer Zeit mal wieder einen interessanten Hinweis gefunden und zwar im Buch "Geschichte des reichsfreiherrlichen und gräflichen Hauses Leutrum von Ertingen" Band 1. Da steht folgendes:
                Doch wurden alle jene bedeutenden Erwerbungen nicht ohne Kampf gemacht. Kaum war Friedrich Wilhelm von Stockheim am 19. April 1702 in der Gruft seiner Väter zu Schwieberdingen beigesetzt, so machten die Erben seiner beiden Schwestern Marie Sophie von Neuhof und Anna Cäcilie, zuerst an einen Herrn von Mug, dann an einen Herrn von Armholz vermählt, Ansprüche an die Güter; es kam zu einem Prozesse, der aber, zumal für die damalige Zeit, einen unglaublich raschen Verlauf nahm. Schon unter dem 2. September desselben Jahres entsagten die Erben für die allerdings damals bedeutende Summe von 16.000 Gulden allen Ansprüchen auf das Stockheimische Eigentum.
                Nun ja, die Namen der beiden Ehemänner stimmen ja so nicht, was ich aber interessant finde ist der Hinweis auf einen Prozess. Was denkt Ihr wo der verhandelt wurde? Bei der Reichsritterschaft? Es ging um Kreßbach, Eck und Wankheim (Orte bei Tübingen), Schwieberdingen und Nippenburg nebst Zubehör. Wenn man die Prozessakten hat, müsste man ja eigentlich etwas mehr über die Familien herausfinden können. Ist nur noch die Frage wo verhandelt wurde und ob die Unterlagen noch existieren.

                Grüßle
                Eva

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                • Eva64
                  Erfahrener Benutzer
                  • 08.07.2006
                  • 809

                  #23
                  Hallo,

                  ich wollte ein paar neue Erkenntnisse ergänzen.
                  Ich fand ein Buch "Drey grüne Bentzen" und darin in einer Anmerkung folgende Hinweise:

                  Menges, Mengeis, Mengoß oder Minges sind in Deutschland anzutreffende Schreibweisen des Namens eines traditionell in der schottischen Grafschaft Midlothian ansässigen Clans namens Menzies. Auch von diesem Clan haben zahlreiche Mitglieder während des Dreißigjährigen Krieges Sölnderdienste auf dem Kontinent geleistet. Vermutlich ist der als Pate des Johann Thomas von Leslie genannte Thomas von Menges identisch mit Thomas Mingis, der Ende der 1620er Jahre in schwedischen Diensten auftaucht: 1629 als Fähnrich im Regiment von Jakob Duwall, 1630 als Fähnrich im Regiment von Alexander Leslie, dem späteren Earl of Leven. Nachdem er 1631 dem Regiment von John Ruthven (+ 1649, nicht zu verwechseln mit Patrick Ruthven, dem zeitweiligen Gouverneur von Ulm) angeschlossen hatte, war er 1632 zum Leutnant befördert worden. Danach hatte sich Thomas von Menges/Thomas Mingis dem aus Weißenburg in Bayern stammenden Oberst Ludwig von Schmidtberg (1594-1657) angeschlossen, der 1632-34 schwedischer Stadtkommandant von Heilbronn war. Auch häuslich hatte Thomas von Menges in der Heilbronner Gegend Wurzeln geschlagen, indem er sich vor 1640 in Schwieberdingen mit Anna Cecilia von Stockheim vermählte. Sie war die Tochter des einem alten Adelsgeschlecht aus dem Rheingau entstammenden Johannes Heinrich von Stockheim, der 1611 Anna Benedikta von Nippenburg geheiratet und dadurch Burg und Gut der 1609 ausgestorbenen Erbschenken von Nippenburg in Schwieberdingen erhalten hatte. 1640 werden Thomas Mengeis aus Schwieberdingen und seine Ehefrau Anna Cecilia von Stockheim als Paten erwähnt; vgl. Ortsfremde in Kirchenbücher aus Baden-Württemberg, hg. vom Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden e.V., Teil 1: Markgröningen (Kreis Ludwigsburg), Stuttgart 2006. Thomas von Menges dürfte 1650 verstorben sein, da seine Gattin Anna Cecilia von Stockheimam 10. Oktober 1651 als Ehefrau des Oberstlieutnants Uriel Witz von Arnolt und Mutter eines Sohnes Uriel Sigmund im Taufbuch von Schwieberdingen erwähnt wird; vgl. Evangelische Kirche Schwieberdingen: Kirchenbuch 1558-1934, 10. Oktober 1651, FHL INTL Film (1056754). Anna Kunigunde, eine nach 1640 geborene Tochter von Thomas von Menges und Anna Cecilia von Stockheim, hatte am 16. Februar 1712 in stuttgart testamentarisch verfügt, dass sie nach ihrem Tode neben ihrem Vater in Schwieberdingen begraben werden sollte, vgl. Armgart 2007.
                  Eintrag 1712 Febr. 16 Stuttgart, Baronin Anna Königunde von Thumb auf Neuburg, Frau von Köngen und Hammertweil, geb. Mengoß (Mengeßin) von Veldenz. Anna Kunigunde von Menges, war in erster Ehe verheiratet mit Ernst Schaffalitzky von Muckodell (* 1640), der einer ursprünglich in Mähren, seit Ende des 16. Jahrhundert im Württembergischen beheimateten Adelsfamilie entstammte. Nach seinem Tod hatte sie 1682 den württembergischen Erbmarschall Freiherr Adam Friedrich von Thumb auf Neuburg (1658-1722) geheiratet, dessen ursprünglich aus Graubünden und Voralrberg stammende Familie seit 1430 im schwäbischen Raum ansässig war und bis 1739 das Schloss in Köngen als Stammsitz benutzt hatte. In ihrer ersten Ehe war die 1716 in Köngen gestorbene Anna Kunigunde geb. von Mengis Mutter dreier Töchter, in der zweiten eines Sohnes geworden.

                  Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass ich mit meinen Forschungen bei diesen Erkenntnissen Hilfestellung geleistet habe ;-) . Es sind so viele Quellen zitiert, die ich auch hier erwähnt hatte (Das Buch ist 2013 erschienen). Auf jeden Fall scheint die Person des Thomas Mengis/Mengeis verifiziert zu sein.

                  Ich wünsche allen einen guten Rutsch und viele Forschungserfolge im neuen Jahr.
                  Eva

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                  • agnes günther
                    Benutzer
                    • 03.04.2010
                    • 10

                    #24
                    von stockheim - von menges

                    Hallo Eva,

                    vielleicht bringt Dich ein soeben im neuesten Band 35 (2017), S. 143-177 der "Süwestdeutschen Blätter für Familien- und Wappenkunde" erschienener Aufsatz über "Anna cäcilia von Stockheim - eine vergessene Adelsdame aus Schwieberdingen und ihre Nachkommen" noch ein Stück bei Deinen Nachforschungen weiter. Sehr lesenswert und schön bebildert.

                    Viele Grüsse
                    Agnes

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                    • Eva64
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.07.2006
                      • 809

                      #25
                      Hallo Agnes,

                      danke für den Hinweis. Ich habe den Band vorliegen und bin z.Zt. am Durcharbeiten des Artikels.
                      In manchem ist er sehr spekulativ und beleuchtet meiner Meinung nach viele Aspekte nicht.

                      Grüßle
                      Eva

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