Wie eure Erfahrung mit Scans in 100 dpi...

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  • TempusFugit
    Erfahrener Benutzer
    • 14.11.2021
    • 131

    #16
    Meine Werte hatte ich leider nicht notiert. Das war mehr ein Try&Error Versuch um ein Einstellungen zu finden die ein brauchbares Bild liefern. Denn im Gegensatz zum Scanner ist hier auch eventuell die Tiefenschärfe wichtig, da Bücher aufgeklappt ja nicht 100% eben sind. Im Prinzip ist das ja nichts anderes als früher die Microfiches, nur digital.

    Besonders viel macht die richtige Belichtung aus, und zwar bei einem aufgeklapptem Buch von links uns rechts. Mit möglichst kaltem Licht bekam ich die besseren Ergebnisse. Wobei das Licht bei mir unabhängig von der Kamera war: einfacher kaltweiser LED (Bau-)Strahler.

    Je nach Kamera kann es auch Sinn machen, alles in RAW zu fotografieren; nicht daß die Kamera beim Versuch, besonders smart zu sein, die Ergebisse verändert. Bei der Erfassung an sich ist der Speicherbedarf ja erst einmal egal. Das stört mich auch an käuflichen Buchscannern, die versuchen alles zu perfektionieren: Krümmungen herausrechnen (ergo verzerren) und automatische Texterkennung (viel Spaß). Eventuell kann man nachher mit zB unpaper spielen.

    Als aber erst mal das passend eingestellt war, muße ich nichts mehr groß beachten. Ob sich da eine Belichtungsserie lohnt?

    Meine Vorlagen waren jetzt nicht sooo empfindlich, aber bei alten Büchern würde ich auch mal eine Buchwiege in das Auge fassen.

    Was sich evtl lohnt (bei mir war das nicht nötig) könnte es sein, die Bücher in der Wiege 2x zu fotografieren: erst mal die Kamera auf die linken Seiten ausrichten, dann auf die rechten Seiten. Wenn man ein Buch flach (also 180°) aufklappt, hat man in der Mitte ja die Wölbung durch den Rücken. Am Foto wird es da meist mit dem Lesen schwerer. In der Wiege könnte man mit 90-100° Öffnungswinkel arbeiten. Abgesehen von der Schonung des Buches bleibt da auch die Seite flacher; die Kamera müsste halt nur schräng, also senkrecht zur Seite, sein. Wobei man da nicht mal groß umbauen müsste: für die zweite Runde kann man das Buch ja herumdrehen, also mit der Schrift auf dem Kopf stehend, fotografieren. Das Drehen der Bilder um 180° nachher ist dann verlustfrei.

    Ich hoffe auch, daß Du in Farbe erfasst. Die s/w Microfiches sind manchmal doch recht grenzwertig.

    Wofür ich bei meinem Projekt keine Energie aufbrachte war das Basteln eines Fußauslösers. Man hat immer eine Hand zuwenig und das Knipsen per Fuß ist gerade bei vielen Aufnahmen eine Erleichterung denke ich.

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    • Upidor
      Erfahrener Benutzer
      • 10.02.2021
      • 1975

      #17
      Hallo Lutz,
      ich denke das größte Problem ist die gleichmäßige Ausleuchtung des Objekts um im späteren Bild Schatten oder Reflextionen zu verhindern, außerdem die exakte Scharfstellung. Der Blendenwert ist heute mit Digitalkameras eigentlich kein Thema mehr (insbesondere im RAW-Format), da per Nachbearbeitung mehrere Blendenstufen kompensiert werden können, dto. Verzeichnungen durch das Objektiv. Der Weißabgleich kann mit Abfotografieren einer Graukarte optimiert werden.
      Ein paar nützliche Hinweise zur Ausleuchtung habe ich hier gefunden:
      Hier zeige ich, wie man recht einfach Bücher oder Bilder bzw. Fotos abfotografieren kann, ohne dass es zu Spiegelungen / Reflexionen kommt.

      Kommentar

      • LutzM
        Erfahrener Benutzer
        • 22.02.2019
        • 3028

        #18
        Danke für Eure Kommentare!

        Klar mache ich Farbaufnahmen, manueller Weißabgleich ist Pflicht. RAW ist etwas schwierig, ich habe keine richtig gute Kamera. Ist eine >? 10 Jahre alte CANON, nichts prickelndes, ich wollte jetzt aber auch nicht 1000 EUR ausgeben für ein ehrenamtliches Projekt, für das ich keinen Pfennig wiederbekomme.

        Es gibt ja so ein Projekt mit alternativer Fimware (CHDK), nur so konnte ich überhaupt 'ne Drahtfernbedienung ranbasteln (den Tip mit dem Fußauslöser werde ich noch umsetzen!).

        Mit Reflektionen habe ich schon getestet. Ich habe zwei LED-Leuchtstreife (50cm, größte Helligkeit die ich kaufen konnte) höhenverstellbar, jeweils unabhängig an einem Ständer. Damit komme ich gut klar.

        Mit der Tiefenschärfe (Schärfentiefe?, ich merk mir das nicht) hab ich schon getestet. Dank CHDK werden die Werte ja auch direkt im Display angezeigt.

        Die Idee mit der Buchwiege ist gut, aber das ist für mich overkill. Wenn im Pfalz etwas verborgen ist, sehe ich das ja i.d.R. beim fotografieren, dann kann ich manuell reagieren.

        Mit RAW habe ich mich noch nicht beschäftigt, würde aber auch gehen (CHDK).

        Ich denke aber, eine nicht absolut perfekte Kopie die lesbar ist, ist 1000x besser als gar keine. Was mich am meisten stört ist die chromatische Aberration bei meiner Cam, ist aber m.M.n. nur optisch unschön und hat keinen Einfluss auf die Lesbarkeit. Die Bilder darf ich aller Wahrscheinlichkeit sowieso nicht veröffentlichen, ist nur für mich zum Lesen und natürlich als "Datensicherung" gedacht.
        Zuletzt geändert von LutzM; 03.07.2022, 14:04.
        Lieben Gruß

        Lutz

        --------------
        mein Stammbaum
        suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

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        • TempusFugit
          Erfahrener Benutzer
          • 14.11.2021
          • 131

          #19
          Zitat von LutzM Beitrag anzeigen
          ich wollte jetzt aber auch nicht 1000 EUR ausgeben für ein ehrenamtliches Projekt, für das ich keinen Pfennig wiederbekomme.
          Beantrage doch staatliche Förderungen. Wenn die was von Digitalisieren hören, rollt doch das Geld

          Zitat von LutzM Beitrag anzeigen
          Ich denke aber, eine nicht absolut perfekte Kopie die lesbar ist, ist 1000x besser als gar keine.
          Auf jeden Fall!

          Zitat von LutzM Beitrag anzeigen
          Was mich am meisten stört ist die chromatische Aberration bei meiner Cam, ist aber m.M.n. nur optisch unschön und hat keinen Einfluss auf die Lesbarkeit. Die Bilder darf ich aller Wahrscheinlichkeit sowieso nicht veröffentlichen, ist nur für mich zum Lesen und natürlich als "Datensicherung" gedacht.
          Scheinbar ist das in Teilen per Software zu korrigieren, da die Ursache in den verschiedenen Farbkanälen liegt, welche man getrennt voneinander bearbeiten kann.

          Kommentar

          • Ilja_CH
            Erfahrener Benutzer
            • 05.11.2016
            • 755

            #20
            Zitat von LutzM Beitrag anzeigen
            Hallo TempusFugit,

            danke für Deine Erfahrungen, dann hab ich ja richtig gedacht.

            Ich stehe kurz davor die Genehmigung zur ehrenamtlichen, kostenlosen Digitalisierung der bisher nicht veröffentlichten Kirchenbücher (seit ca. 1700) eines Pfarramtes aus der Region zu bekommen.

            Meine technischen Vorbereitungen sind abgeschlossen (Stativ, Licht, Drahtauslöser, schwarzer Stoff als Hintergrund, externe Stromversorgung für die Kamera usw.). Ich hoffe, dass ich damit ein brauchbares Ergebnis erzielen werde.

            Ich werde jede Seite mit drei verschiedenen Belichtungen aufnehmen, so hoffe ich, dass ich auf jeden Fall mindestens eine brauchbare Kopie erstellen kann. Ich werde die Bücher wohl nicht nach Hause mitnehmen können, sondern muss alles im Pfarramt machen, so dass ich bei unbrauchbarer Kopie nicht mal schnell eine neue Aufnahme machen.

            Hast Du Praxiserfahrungen, was die Belichtungsstufen betrifft? +- 1/3, +- 2/3 oder gar +- 1 Belichtungsstufe? Nach meinen Tests mit normalen Büchern, wollte ich +- 1/3 nehmen.

            Hoffentlich werden sich die Kirchenvertreter bald einig, es dauert inzwischen schon über ein viertel Jahr. In der Zeit hätte ich ja schon alle Bücher fertig abfotografiert und könnte mich endlich an die Digitalisierung machen.

            Bisher liegen die Bücher vollkommen ungeschützt in einem alten Eichenschrank. Nach meinen Gesprächen schaffen sie jetzt wenigstens einen feuerfesten Schrank zur Lagerung an. Für mich unvorstellbar, wenn es dort durchregnen sollte oder ein anderes Unglück passiert. Dann wäre alles unwiederbringlich verloren.

            Wenn alles nach Plan läuft, werde ich dann auch der ehrenamtliche Ansprechpartner für Anfragen der Ahnenforscher sein. Ich denke, mein bevorstehendes Rentnerdasein, kann ich nicht besser ausfüllen.

            Ich habe im Archiv auch schon hunderte Seiten grossformatiger alter Bücher abfotografiert. Das geht sehr gut. Jedoch ist es ratsam, von jeder Seite auch Detail-Fotos zu machen, weil trotzdem oft bei einem Foto, das die ganze grosse Seite zeigt, je Einstellung gegen den Rand ev. irgendwo die Schärfe etwas weniger gut ist als in der Mitte. Bei sehr grossen, dicken Büchern ist z. B. der Rand der Seite weiter weg von der Kamera als die Mitte der Seite. Daher sicher eine kleinere Blendenöffnung wählen, damit möglichst alles scharf wird. Dies führt jedoch dazu, dass weniger Licht in die Kamera kommt. Daher ISO erhöhen, aber bitte vorher gut prüfen, ab wann der ISO Wert ein sichtbares, störendes Rauschen verursacht. Alternativ eine längere Belichtungszeit nehmen, vor allem wenn man mit Stativ arbeitet kann man länger belichten um genug Licht zu erhalten. Wenn ihr gleichmässig verteiltes Licht vorinstalliert, sollte sowieso genug Licht vorhanden sein. Oder mit einem Aufsteckblitz indirekt belichten.


            Hier ein paar Beispiele meiner Fotos.




















            Die Kamera- und Objektiveinstellungen können aus den Bildern herausgelesen werden (Bildeigenschaften).

            Kommentar

            • LutzM
              Erfahrener Benutzer
              • 22.02.2019
              • 3028

              #21
              Hallo Ilja,

              Danke für die Hinweise und Beispiele! Ich habe zwar kein gesteigertes Interesse an der Fotografie, hab mich aber vor Jahren mal intensiv mit dem Thema beschäftigt, so dass mir die theoretischen Grundlagen durchaus klar sind. Mit Blende spielen, ist bei meiner Gurke kaum möglich, hat glaube ich nur 4 und 2, evtl. noch 8. Aber ich weiß schon was Du meinst.

              Beantrage doch staatliche Förderungen. Wenn die was von Digitalisieren hören, rollt doch das Geld.
              Glaube nicht, dass das klappt. Die glauben doch, ich will die KB ins Fax stecken. Und dass das nicht geht, wissen sogar die.
              Zuletzt geändert von LutzM; 03.07.2022, 19:12.
              Lieben Gruß

              Lutz

              --------------
              mein Stammbaum
              suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

              Kommentar

              • BOR
                Erfahrener Benutzer
                • 24.06.2016
                • 2023

                #22
                Das wäre auch noch eine Möglichkeit:


                Viele Grüße
                Torsten

                Ständige Suche:
                Büntig (Trebnitz?), Göldner (auch da?)
                Pfeiffer (Juliusburg, Kreis Öls), Hübner (auch da?)
                Lerke (Nowosolna)

                Meine Listen auf ArGeWe, (Forschung Torsten Bornheim) schaut vorbei .

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                • LutzM
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.02.2019
                  • 3028

                  #23
                  Ja, Danke! Aber selbst 100 EUR wollte ich nicht investieren. Die kriegen die Digitalisierung schon für lau und Fahrkosten werde ich auch noch genug haben.
                  Lieben Gruß

                  Lutz

                  --------------
                  mein Stammbaum
                  suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

                  Kommentar

                  • fajo
                    Erfahrener Benutzer
                    • 08.10.2018
                    • 2335

                    #24
                    Guten Morgen!
                    Ich habe gestern zu 100 dpi zugesagt. Wenn die Seiten passen und die Auflösung doch zu wenig sein sollte, muss ich eben nochmals 300 dpi bestellen.

                    Im Moment sind sie der einzige Zipfel an den ich anknüpfen könnte. Bamberg hat zwar von dem gesuchten Zeitraum katholische Kirchenbücher, allerding nicht online und der Weg ist doch recht weit auf die Schnell und für evtl. umsonst....
                    Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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                    • fajo
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.10.2018
                      • 2335

                      #25
                      Habe die 3 Seiten gerade bekommen und bin sehr erstaunt wie gut die Scans mit 100 dpi sind, richtig Klasse!
                      Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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