Abschrift 1747 - ein Wort

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  • henrywilh
    Erfahrener Benutzer
    • 13.04.2009
    • 11784

    [gelöst] Abschrift 1747 - ein Wort

    Quelle bzw. Art des Textes:
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1747 (Abschrift von 1564)
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Grafschaft Schaumburg Hess. Anteils
    Namen um die es sich handeln sollte:


    Liebe kluge Kolleginnen und Kollegen,

    hier handelt es sich um die Abschrift (1747) eines niederdeutschen Besaat- (Besath-/Besate- ...) Registers von 1564. EIN Wort kann ich nicht lesen.

    Curt Schwarte Möller und sinn fruwe
    sin der Herren eigen lieget
    __de in der Möle. Sunst hebben
    de nichts.


    Sieht aus wie "mede" - das gibt mir zurzeit keinen Sinn. Der andere Scan soll Vergleichstext liefern. Wenn ich noch mehr übersetzen soll, sagt es mir bitte.
    Ich rechne auf Euch!

    Br Rhg 2.jpg
    Br Rhg 1.jpg
    Schöne Grüße
    hnrywilhelm
  • katrinkasper

    #2
    Guten Abend,
    mein erster Gedanke war MODO.

    Lesen tue ich es aber nicht. Ich lese auch mede und tippe auf MITTEN. Auch falsch.
    Es ist Weideland/eine Wiese :
    Begriffe von Hochdeutsch auf Platt und umgekehrt übersetzen, plattdeutsche Tonbeispiele, Schreibregeln und Suchfunktionen zu regelmäßigen und unregelmäßigen Verben.
    Zuletzt geändert von Gast; 15.11.2016, 20:29.

    Kommentar

    • henrywilh
      Erfahrener Benutzer
      • 13.04.2009
      • 11784

      #3
      Danke, Katrin!

      Es ist vielleicht doof, wenn ich jetzt selber eine Lösung anbiete - aber kann es "wede" heißen: Färber-Waid
      Schöne Grüße
      hnrywilhelm

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      • mawoi
        Erfahrener Benutzer
        • 22.01.2014
        • 3968

        #4
        Vielleicht bedeutet mede auch "mit"?

        VG
        mawoi

        Kommentar

        • henrywilh
          Erfahrener Benutzer
          • 13.04.2009
          • 11784

          #5
          Der Satz-Zusammenhang (hochdeutsch) lautet ja:

          "(es) lieget ..... in der Mühle. Sonst haben die nichts."
          Schöne Grüße
          hnrywilhelm

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          • Verano
            Erfahrener Benutzer
            • 22.06.2016
            • 7819

            #6
            Hallo zusammen,

            ich denke auch an eine Wiese „an“ der Möle.

            Ist das "i"n wirklich so deutlich zu sehen?
            Viele Grüße August

            Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

            Kommentar

            • henrywilh
              Erfahrener Benutzer
              • 13.04.2009
              • 11784

              #7
              Danke mawoj, danke August,

              ja, das "in" ist deutlich, mit i-Punkt. In meiner Fotokopie sieht man das zweifelsfrei, dieser Scan hier stammt von der Notebook-Kamera - nicht so toll.
              in.png
              Also: Es liegt etwas in der Mühle. Ein geringer Besitz, denn außer diesem haben die nichts.
              Schöne Grüße
              hnrywilhelm

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              • Verano
                Erfahrener Benutzer
                • 22.06.2016
                • 7819

                #8
                Na, gut! Mir schien das i nicht so deutlich. Aber „mede“ ist sicher.

                Dann ist es was anderes. Jetzt spekuliere ich mal. Ist ja erlaubt.
                Die Eheleute Schwarte sind Leibeigene.
                Sie liegen „mede“ (mit)(einem anderen Müller) in der Mühle.
                Sonst haben sie nichts.
                Viele Grüße August

                Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

                Kommentar

                • henrywilh
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.04.2009
                  • 11784

                  #9
                  Zitat von Verano Beitrag anzeigen
                  Sie liegen „mede“ (mit)(einem anderen Müller) in der Mühle.
                  Sonst haben sie nichts.
                  Danke Dir, kann sein . Es heißt zwar "lieget" - Singular - aber das darf man vielleicht nicht so genau nehmen.

                  Meine Idee war: Es heißt "wede". Verglichen mit dem u bei "und" zwei Zeilen drüber kann hier wohl ein w sein (ein Beinchen mehr und fertig).

                  wede.png
                  Waid.png
                  Färberwaid.png

                  Also entweder wohnen sie als Einlieger (!) mit in der Mühle oder sie haben dort ihren einzigen Besitz, etwas Färberwaid, liegen und haben "sonst nichts"(!).



                  P.S.: "Leibeigene" waren die Schaumburger Bauern alle, selbst die Vollmeier. Das war aber eine recht milde Form, die sich nach der "Meierordnung" richtete.
                  Zuletzt geändert von henrywilh; 15.11.2016, 23:14.
                  Schöne Grüße
                  hnrywilhelm

                  Kommentar

                  • henrywilh
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.04.2009
                    • 11784

                    #10
                    Lieber August,

                    du musst jetzt ganz stark sein.
                    Mir ist gerade aufgefallen, dass in der 3. Zeile von oben (2. Scan) das hochdeutsche Wort "mit" in aller Herrlichkeit steht.

                    Damit ist es fast ausgeschlossen, dass wenige Zeilen später die niederdeutsche Form steht. Wat nu?
                    Schöne Grüße
                    hnrywilhelm

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                    • Alter Mansfelder
                      Super-Moderator
                      • 21.12.2013
                      • 4661

                      #11
                      Hallo henry,

                      logisch wäre es schon. Ich lese trotzdem ebenfalls "mede" - und inhaltlich passt es ja auch. Keine Ahnung, warum zwei Wortformen in demselben Text vorkommen.

                      Es grüßt der Alte Mansfelder
                      Gesucht:
                      - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
                      - Tote Punkte in Ostwestfalen
                      - Tote Punkte am Deister und Umland
                      - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
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                      - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

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                      • Verano
                        Erfahrener Benutzer
                        • 22.06.2016
                        • 7819

                        #12
                        Guten Morgen Henrywilhelm,

                        so schnell kann mich nichts erschüttern!

                        Das sind ja mehrere Rätsel auf einmal.
                        Ich kann mir nur vorstellen, dass der Schreiber am Anfang des Textes sehr überlegt angefangen hat, und später in das platt abgedriftet ist.


                        Schönen Tag
                        Viele Grüße August

                        Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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                        • henrywilh
                          Erfahrener Benutzer
                          • 13.04.2009
                          • 11784

                          #13
                          Allmählich verliere ich den Glauben an die "wede", denn natürlich ist das optisch ein klares "mede".

                          Bedenken:
                          Auf den vier Seiten für dieses Dorf sind 16 Eintragungen. In 12 davon kommt das Wort "mit" vor, nirgends "mede".

                          Aber - das ist kein Beweis.

                          Gibt es noch Ideen?
                          Schöne Grüße
                          hnrywilhelm

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                          • Xylander
                            Erfahrener Benutzer
                            • 30.10.2009
                            • 6447

                            #14
                            Hallo zusammen,
                            da lese ich ebenfalls mede. Nach Schiller-Lübben mit einer ganzen Reihe von Bedeutungen, nicht alle bisher erwogen.

                            Rechte Seite u.r. und Fortsetzung auf der nächsten Seite.
                            Auch mit würde ich nicht ausschließen, so ein Wechsel im Text kann immer vorkommen.
                            Viele Grüße
                            Xylander

                            Kommentar

                            • Verano
                              Erfahrener Benutzer
                              • 22.06.2016
                              • 7819

                              #15
                              Das leibeigene Ehepaar "lieget mede (mitten) in der Möle."
                              Es ist ihr Arbeitsplatz. Aber sonst haben sie nichts.

                              Ich habe zwar so einen Zusammenhang noch nicht gelesen, aber die Leute wohnten doch auch in der Mühle, da steckt bei "lieget" vielleicht „Inlieger“ drin.

                              Also Henrywilhelm, noch etwas zum Grübeln, aber du wolltest ja Ideen!


                              Diese ist aber nicht meine Überzeugung. Ich favorisiere die Version, dass die Eheleute "mede" (bei anderen Müllern) in der Mühle "liegen".
                              Viele Grüße August

                              Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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