Die "gruseligste" Grabsteinaufschrift "...und Frau"

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  • kkhno
    Erfahrener Benutzer
    • 15.07.2011
    • 384

    #16
    Wer sich weiter in das Thema vertiefen! will findet umfangreiche Informationen und Denkanstöße im Museum für Sepulkralkultur in Kassel.
    Sicherlich ist unsere Friedhofskultur und das Totengedenken stark reglementiert und budgetabhängig, aber es gibt Beispiele, das es auch ganz anders geht.
    Lg. kkhno

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    • Schischka
      Erfahrener Benutzer
      • 10.02.2015
      • 343

      #17
      @ Pitka: Genau über diese Grabinschriften wird aber gesprochen und somit lebt auch die Erinnerung an den Verstorbenen länger als üblich weiter.
      Jenseits der Neiße gab es in der Vorkriegszeit einen Stein, der in Gesprächen mit älteren Familienmitgliedern auch heute noch immer mal wieder Erwähnung findet: "Hier ruht Christiane Hirsch, verwitwete Hase, geborene Schichan" (Diese zoologische Namenssammlung spielt beim Berichten als Kuriosität naturlich auch eine Rolle.)

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      • Pitka
        Erfahrener Benutzer
        • 02.08.2009
        • 940

        #18
        Zitat von Schischka Beitrag anzeigen
        @ Pitka: Genau über diese Grabinschriften wird aber gesprochen und somit lebt auch die Erinnerung an den Verstorbenen länger als üblich weiter.
        Meiner Meinung nach lebt die Erinnerung an Verstorbene im Herzen und nicht auf einem Grabstein.

        Ansonsten stimme ich manchen Vorrednern zu, dass zuerst der/die Verstorbene das Sagen bei dieser Angelegenheit hat und danach die Hinterbliebenen (auch wenn der/die Verstorbene keine Verfügung getroffen hat).
        Natürlich gibt es auch Gegenden, wo man sich den Geflogenheiten beugen muss/sollte.

        LG Pitka
        Suche alles zu folgenden FN:
        WERNER aus Mertensdorf/Kr. Friedland, Allenstein und Marwalde (Ostpreussen), HINZ / HINTZE und KUHR aus Krojanke/Kr. Flatow (Posen/Westpreussen), WERNER, HINZ und SEIDEL aus Gilgenburg/Kr.Osterode (Ostpreussen), ELIS und FESTER aus Siegen bzw. dem Kr. Wetzlar (Hessen), ZILLEN aus Venekoten bzw. In den Venekoten, Gem. Elmpt (jetzt: Niederkrüchten) Kr. Erkelenz (NRW), SAENGER aus Süß und Machtlos (Hessen) u. aus Essen (NRW), PHILIPP aus Wolfsdorf/Niederung Kr. Elbing

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        • Henriette-Charlotte
          Erfahrener Benutzer
          • 14.03.2019
          • 161

          #19
          Zitat von Schischka Beitrag anzeigen
          Die Kriegsgeneration vertrat aber auch recht rigoros die Ansicht, wen es was angeht, der wird schon wissen, wer da liegt.
          Genau so kenne ich es von meiner Oma: bei der Seite gibt es gar keine Grabsteine. Meine Oma war der Meinung, dass es 'die Leute' nichts angeht, wer da liegt und die Familie wüßte es.
          Ok., das hat dazu geführt, dass mein Bruder und seine Frau ein völlig falsches Grab zu ihrem Sterbetag geschmückt haben....

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          • Interrogator
            Erfahrener Benutzer
            • 24.10.2014
            • 1982

            #20
            was regt ihr euch über das Vergangene auf - macht doch einfach das Heutige besser
            Gruß
            Michael

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            • Michaelito
              Benutzer
              • 14.12.2020
              • 10

              #21
              Zitat von AKocur Beitrag anzeigen
              Hallo Michael,

              meine Mutter regte sich immer sehr über den Grabstein ihrer Eltern auf, auf dem nur "Eheleute [Familienname]" stand. Der wurde so direkt nach dem Tod meiner Oma so auf's Grab gestellt. Mein Opa starb aber erst 2 Jahre später! Er versorgte also knapp 2 Jahre lang ein Grab, auf dem er schon selbst mitbenannt wurde.
              Und ja, Geiz war da absolut der Grund. Man musste ja jeden einzelnen Buchstaben zahlen. Platztechnisch hätte auf diesen Stein deutlich mehr gepasst, wenn man gewollt hätte.

              Dass wir dann beim Grabstein meiner Mutter auf ihren Geburtsnamen verzichtet haben, hatte allerdings ausschließlich den Grund, dass sie sich einen Findling als Grabstein gewünscht hatte (und den sogar recht genau beschrieben hatte bzgl. seiner Größe und Form) und der Platz um auf diesem Buchstaben anzubringen doch sehr begrenzt war. Da haben wir uns für die Angabe ihre Lebensdaten und gegen die Angabe ihres Geburtsnamen entschieden. Auf einem "normalen" Grabstein hätten wir vermutlich auch ihren Geburtsnamen eingravieren lassen.
              Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass wir ihr irgendetwas von ihrer Identität genommen hätten. Sie war ja "[ihr Rufname] + [Ehename]" für über 20 Jahre, genauso wie es auf ihrem Grabstein steht, und so kannte sie ja jeder, der sie zu ihren Lebzeiten kannte*, auch wenn es sich von "[ihren vollen Vornamen] + [Geburtsname]" unterscheidet. Hätten wir uns für ihre vollen Vornamen entschieden, so wie sie in amtlichen Dokumenten erschien, hätte ich eher das Gefühl, ihr etwas von ihrer Identität genommen zu haben.

              Ich denke also, dass man da differenzieren muss. Geiz ist sicherlich eine Möglichkeit oder, dass einfach die finanziellen Mittel nicht vorhanden sind (Beerdigungen sind teuer!), aber eben auch, dass der Stein selbst die Möglichkeiten begrenzt oder sogar, dass die verstorbene Person Wünsche geäußert oder selbst noch vor dem eigenen Tod realisiert hat. Und die Person(en), die den Grabstein aufstellen, wissen ja, wer da liegt, genauso wie die Personen, die dort am ehesten noch um die verstorbene Person trauern (Freunde & Verwandte). Da ist die komplette Angabe aller Daten meist einfach nicht ganz so wichtig.

              LG,
              Antje

              * mit Ausnahme derer, die sie nur vor ihrer Hochzeit kannten und wo der Kontakt abgerissen war. Aber man stellt einen Grabstein ja jetzt nicht mit solchen Personen im Kopf auf, sondern für die, die der verstorbenen Person näher standen.
              Hallo Antje,

              danke für Deine Antwort! Deinen Beweggründe hinsichtlich der Gestaltung der Findlingsbeschriftung für Deine Mama verstehe ich natürlich gut.

              VG
              Michael

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              • Araminta
                Erfahrener Benutzer
                • 12.11.2016
                • 599

                #22
                Ich persönlich bin gerne auf Friedhöfe und lese die Namen und Daten der Verstorbenen.
                Natürlich sind das alles Daten die mich im Prinzip nichts angehen aber wenn ich an sehr alten Grabstätten vorbeikomme finde ich es schön sie zu lesen weil es auch eine Art der Unvergesslichkeit ist - solange der Stein steht. Es gibt Gräber, die schon lange nicht mehr besucht werden und trotzdem weiß die Welt bis heute, dass z.B. am 01.05.1880 eine Anna Müller geb. Hartmann Postschaffnerswitwe und Realitätenbesitzerin geboren wurde oder gestorben ist.
                Auf sehr alten Friedhöfen kann man ganze Familiengeschichten lesen, da sind auch sehr oft noch der Beruf oder mehr eingraviert.
                Bei anderen Steinen steht eben nur der Familienname darauf aber deshalb daraus zu schließen, dass es Geiz oder Frauenfeindlich ist halte ich für nicht haltbar.

                Die Kultur oder Mode ändert sich ständig und geht aktuell dahin, dass Familien dafür kein Geld mehr ausgeben möchten und auch nicht können. Das hat sicher auch nichts mit Geiz zu tun.
                Die deutsche Friedhofskultur ist immerhin zum immateriellen Kulturerbe ausgewählt worden und damit ist sicher die "altmodische" Art gemeint.

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                • Opa98
                  Erfahrener Benutzer
                  • 26.04.2017
                  • 1120

                  #23
                  Hallo ich möchte doch auch meinen Senf dazu geben:

                  Meine Familie handhabt es in großen Teilen so, dass nur Name, Vorname und Lebensdaten in Jahre angegeben werden.

                  Mein Uropa beispielsweise wollte für sich keinen Stein. Er hat immer gesagt: "wem ick wat bedeute wees wo ick lieje, den Rest jeht dit nüscht an wer da liecht."

                  Der Stein kam erst mit meiner Uroma, die da wohl klassischer oder altbackener war.

                  LG
                  Alex
                  ~Die Familie ist das Vaterland des Herzens~
                  Guiseppe Mazzini

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                  • Michaelito
                    Benutzer
                    • 14.12.2020
                    • 10

                    #24
                    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                    Hallo Michael,

                    ich würde empörungstechnisch einfach mal einen Gang runterschalten. Ein Grabstein ist kein Personalausweis oder Lebenslauf. Welche Informationen die Hinterbliebenen dort gerne drauf stehen haben wollen, hängt, wie Antje ganz richtig angemerkt hat, auch von ihrem Geldbeutel ab. Aber auch von ihrem Geschmack. Zum Glück ist das jetzt mal ein Bereich, in den der allmächtige Staat, eine Gleichstellungsbeauftragte* oder die selbsternannte Tugendpolizei (noch) nicht hineinregieren. Wer mag, kann ja jedes beliebige biographische Datum verewigen lassen. Vom letzten Dienstgrad bei der Freiwilligen Feuerwehr über den Vornamen vor der Geschlechtsumwandlung bis hin zum Ehrendoktortitel der Universität von Ulan Bator. Aber wozu? Diejenigen, die die verstorbene Person kannten, kennen die Details. Anderen sind sie gleichgültig. Und nach Ablauf der Frist wird der Stein ohnehin geschreddert und als Recyclingmaterial beim Straßenbau verwendet. Machen wir uns doch nichts vor. Nichts ist ewig.

                    Viele Grüße
                    consanguineus
                    Hallo consanguineus,

                    deine Beispiele hinken aber hinten und vorne. Das Ganze hat absolut nichts mit Tugendpolizei, Gleichmacherei oder sonst etwas zu tun. So wie du das schreibst, führt das Namensnennungen auf Grabsteinen ad absurdum. Und darum - Namensnennung - geht es mir ja. Nicht "Dr.h.c." oder was auch immer.

                    Warum stellt man Grabsteine auf? Primär zur Totenerinnerung. Okay, natürlich nicht auf ewig. Aber von 20 Jahren bis hin zu "auf Friedhofsdauer" oder wie auch immer. Was für eine Art von Erinnerung der Verstorbenen - wenn man sich schon entschließt, entsprechendes errichten zu lassen - soll es sein, wenn die Verstorbene einzig mit "...und Frau" bedacht wird. Bezüglich des Mannes wurde doch auch nicht einzig mit "hier liegt Männe" formuliert.

                    Gruß
                    Michael

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                    • scheuck
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2011
                      • 4383

                      #25
                      Grabsteine

                      Zitat von Michaelito Beitrag anzeigen

                      ..... Warum stellt man Grabsteine auf? Primär zur Totenerinnerung. Okay, natürlich nicht auf ewig. Aber von 20 Jahren bis hin zu "auf Friedhofsdauer" oder wie auch immer. Was für eine Art von Erinnerung der Verstorbenen - wenn man sich schon entschließt, entsprechendes errichten zu lassen - soll es sein, wenn die Verstorbene einzig mit "...und Frau" bedacht wird. Bezüglich des Mannes wurde doch auch nicht einzig mit "hier liegt Männe" formuliert.

                      Gruß
                      Michael
                      Hallo,

                      also ich persönlich brauche keinen "exakt beschrifteten" Grabstein, um mich der verstorbenen Familie und auch anderer Menschen zu erinnern, die mir lieb waren.

                      Wer soll sich mittels Grabstein erinnern? Vorübergehende Spaziergänger, die die/den Verstorbenen gar nicht gekannt haben? - Nein, für "andere Leute" muss ich persönlich auf diese Weise keine Erinnerungen schaffen, und diejenigen die sich nur mittels Grabstein erinnern können, sind eigentlich zu bedauern ...
                      Aber das muss jeder für sich entscheiden, und jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung.
                      Herzliche Grüße
                      Scheuck

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                      • Michaelito
                        Benutzer
                        • 14.12.2020
                        • 10

                        #26
                        Zitat von Araminta Beitrag anzeigen
                        ...Bei anderen Steinen steht eben nur der Familienname darauf aber deshalb daraus zu schließen, dass es Geiz oder Frauenfeindlich ist halte ich für nicht haltbar...
                        Hi Araminta,

                        dann hast auch Du meinen post falsch verstanden. "Ruhestätte der Familie..." - oder wie auch immer - ist natürlich okay. Als "gruselig" hatte ich doch "hier liegt Herrmann Meier und Frau" (oder so ähnlich) bezeichnet. Diese Herabwürdigung a la "und Anhängsel" ist es, die ich meine.

                        Das ich dann noch sinngemäß "wo bleibt der Mädchenname?" anfügte, ist natürlich grenzwertig. Das ist selbstverständlich kein Muss. Nur dieses (ganz, ganz fies formulier" "und seine Alte" ist es, was mich tatsächlich immens stört. Ich kenne solche Grabinschriften wirklich. Du auch?

                        VG
                        Michael

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                        • OlliL
                          Erfahrener Benutzer
                          • 11.02.2017
                          • 4598

                          #27
                          Moin,


                          verstehe diese Echauffierung nicht. Es gabe eine Zeit da grenzte es an ein Wunder wenn Frauen überhaupt eine Erwähnung im Kirchenbuch fanden... vielleicht mal als "Müllermeisterfrau Meier"... Zeiten ändern sich, Sitten und Gebräuche auch. Was man heute nur mit Verwunderung aufnimmt war irgendwann früher usus. Warum überhaupt irgendeinen Gedanken daran verschenken was die Verwerflichkeit betrifft? Im Hier und Jetzt leben......?


                          Viele Grüße,
                          OlliL
                          Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
                          Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

                          Kommentar

                          • Schischka
                            Erfahrener Benutzer
                            • 10.02.2015
                            • 343

                            #28
                            Liebe Mitforscher,
                            ein wenig wundere ich mich schon darüber, wie oft hier dieses "es geht keinen was an" als eigene Meinung angenommen wird ... Folgerichtig bräuchten dann auch keine Stammbäume publiziert werden usw.


                            Ich liebe Friedhöfe, auf denen die Steine Geschichten erzählen. Und wenn es auf den Dörfern nur die Geschichten sind, wer zu welcher Zeit der Müller war oder der Gastwirt. Da bin ich wohl schon früh angefixt worden, wenn Oma mich (Kind) zum Gießen mitgenommen hat und ich erkunden konnte, was die ältesten oder aufwändigsten Gräber sind usw.usf.
                            In diesen Fällen waren die ("ordentlich beschrifteten") Grabsteine auch Erinnerungshilfen und Erzählanlässe über die dort schon ruhenden weitläufig bekannten oder gar verwandten.

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                            • scheuck
                              Erfahrener Benutzer
                              • 23.10.2011
                              • 4383

                              #29
                              Grabsteine

                              Zitat von Schischka Beitrag anzeigen
                              Liebe Mitforscher,
                              ein wenig wundere ich mich schon darüber, wie oft hier dieses "es geht keinen was an" als eigene Meinung angenommen wird ... Folgerichtig bräuchten dann auch keine Stammbäume publiziert werden usw.
                              Hallo, Schischka!

                              Vollkommen richtig! Stammbäume bräuchten nicht veröffentlicht zu werden. - Wer es möchte, tut es, wer nicht, lässt es. Anders ausgedrückt, wer meint, sein STB sei von öffentlichem Interesse und gehe auch andere etwas an, hat die Möglichkeit, via Ancestry usw. zu publizieren.
                              Müssen tut niemand; genau so muss auch niemand Lebensdaten auf einem Grabstein öffentlich machen.

                              Nur so am Rande, einen Grabstein, auf dem zu lesen ist, "Hans Meyer und Frau" habe ich noch nirgends gesehen!
                              Herzliche Grüße
                              Scheuck

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                              • Rosachen
                                Benutzer
                                • 09.04.2012
                                • 48

                                #30
                                Ich bin als Kind auch gerne mit meiner Oma zum Friedhof gegangen, um die
                                Gräber meiner Urgroßeltern zu gießen. Eines Tages fiel mir auf, dass es ein Grab gab, wo die Frau den gleichen Nachnamen hatte wie ich. Meine Oma
                                wusste nicht wer das war und meine Eltern auch nicht. Die hat nichts mit uns
                                zu tun, hiess es.
                                Heute weiss ich, diese Frau hatte doch etwas mit uns zu tun. Es war die Urgroßtante meines Vaters (er hatte sie nie kennengelernt). Es ist bei uns nie
                                viel über verstorbene Familienmitglieder gesprochen worden. Auf verschiedenen Friedhöfen habe ich schon einige Vorfahren ausfindig gemacht.
                                Hier auf den Dörfern war es bis vor einigen Jahren meistens so, dass die vollen Namen also auch die Geburtsnamen der Frauen auf den Grabsteinen standen.
                                Und die Gräber waren midestens 30Jahre vorhanden.

                                Heute sehe ich das auch so, es soll Jeder machen wie er es für gut hält.
                                Rosachen

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