Friedhöfe in Hinterpommern

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  • Philipp
    Erfahrener Benutzer
    • 19.07.2008
    • 841

    Friedhöfe in Hinterpommern

    Hallo!

    Angesichts des Umstandes, dass meine Vorfahren aus Pommern stets zur falschen Zeit am falschen Ort lebten - jedenfalls in Anbetracht der erhaltenen Unterlagen - hielt ich es einmal für eine gute Idee, auch den Friedhöfen dort einen Besuch abzustatten.

    Vor Ort stellte sich jedoch zumeist heraus, dass die Schilderungen von Leuten, die bereits dort waren, nicht untertrieben sind. Sie sind meistens bis zur Unkenntlichkeit zerstört.

    Mit Freude habe ich aber auch zur Kenntnis nehmen dürfen, dass es auch diesbezüglich in Polen Versuche gibt, dort zu retten, was zu retten ist, z. B.





    Und wenn man mit Hilfe eines Übersetzungsprogramms die treffenden Schlagwörter in polnisch in google eingibt, erhält man sogar zahlreiche Bildtreffer zu dem einen oder anderen Friedhof, Denk- oder Grabmal.

    Meine Erkundungen vor Ort waren bislang jedoch nicht sehr ergiebig. Gerne hätte ich zumindest dem einen oder anderen durch ein entsprechendes Bild weitergeholfen.

    Aber:
    alter Friedhof in Kowalk: zerstört
    neuer Friedhof in Kowalk: nur Gräber aus der Nachkriegszeit
    Friedhof in Lutzig: zerstört.
    Friedhof in Pustchow: soll zerstört sein
    Friedhof in Bulgrin: soll zerstört sein.

    Wer kann mir einen Friedhof in den Kreisen Regenwalde, Belgard, Kolberg-Körlin nennen, den dieses Schicksal nicht ereilt hat?
    Und wen würden Fotos, Lageskizzen von diesen außer mir interessieren?
    Oder wurde es schon gemacht?

    Dann bzw. ansonsten würde ich mich bei meiner nächsten Reise mal darum kümmern.

    Grüße

    Philipp
  • maria1883
    Erfahrener Benutzer
    • 20.08.2009
    • 898

    #2
    Hallo Philipp,
    auch ich habe Erfahrungen mit einem zerstörten Friedhof gemacht. Ich war 2007 in meinem Geburtsort Neudorf/Krs. Neustettin. Dort liegen viele meiner Vorfahren, auch meine Mutter, die 1944 verstorben ist. Im ersten Moment war ich traurig und auch ein bißchen wütend. Aber wenn wir bedenken, worauf die Wut der nachfolgenden Polen begründet war, muß man demütig und froh sein, daß wir uns als Nachfahren dort überhaupt sehen lassen können. Zumindest befindet sich dort jetzt ein Wald und nicht irgend ein Bauwerk.
    Im benachbarten Dorf West Gönne das gleiche Bild, nur, daß da ein Kranz lag.

    Vieele Grüße
    Waltraud
    Orte und Namen meiner Ahnen:
    Neu Wuhrow: Pophal, Golz, Is(s)berner, Gehrke, Draheim, Zuther, Mittelste(ä)dt, Hensel, Bleck
    Gönne (später Westgönne): Hensel, Bleck, Maronde
    Steinklippe (Belgard/Schievelbein): wie Westgönne
    Neudorf: Märtens, Boeck, Schulz, Mallon, Harmel, Manz
    Pöhlen: Milbradt, Boeck, Dittberner, Kannenberg, Märtens
    bis auf Steinklippe alles Kreis Neustettin

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    • Philipp
      Erfahrener Benutzer
      • 19.07.2008
      • 841

      #3
      Hallo!

      Eine moralische Wertung dieser Zerstörungen liegt mir fern. Ursachen gibt es bestimmt viele. Wenn nicht mehr als genug.
      Und nach dem, was ich bisher lesen durfte, begann die Zerstörung ja bereits teilweise IM zweiten Weltkrieg, als man neben Orgelpfeifen und Glocken auch nach weiteren Quellen für Metall suchte.

      Die systematischen Zerstörungen nach dem Krieg begannen hingegen wohl erst in den 1960er und 1970er Jahren auf Anweisungen der Kreisleitungen. Von daher hege ich keinen Groll gegen irgend jemanden.

      Ist schade, aber auch nicht mehr umkehrbar.
      Und man muss jetzt halt das beste daraus machen.

      Ich möchte halt Daten, Anhaltspunkte - und bloß keine Debatte über Schuld und Unschuld. Das hilft in der Sache - so meine ich - wenig.

      Grüße aus Lübeck

      Philipp

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      • Philipp
        Erfahrener Benutzer
        • 19.07.2008
        • 841

        #4
        Labuhn Krs. Stolp

        Hallo!

        Ich werfe dann nochmal diesen Link in den Raum



        Vielleicht hilft es ja jemandem.

        Grüße

        Philipp

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        • Philipp
          Erfahrener Benutzer
          • 19.07.2008
          • 841

          #6
          Hallo Dieter!

          Vielen Dank für die Unterstützung.

          Ich habe letzte Nacht auch wieder etwas dazugelernt:

          Mit den Begriffen "Lapidarium" und "Pommern" kann man da einige solcher Projekte nachvollziehen.

          Angetan hat es mir auch die Seite

          Schlawin / Słowino : Ahnenforschung und Geschichte / genealogy and history / généalogie et histoire / genealogia i historia


          Diese Seite hat weiterhin einen Verweis auf



          Dort werden Denkmäler, Steine und Tafeln für die Kriegsteilnehmer behandelt. Hauptsächlich Von den Kriegen 1866 bis zum ersten Weltkrieg, aber auch weitere für polnische Opfer und Kriegsgefangene (oder Zwangsarbeiter?) lassen sich dort finden. Das älteste Objekt, das ich fand, behandelt einen Veteran aus den Befreiuungskriegen.
          Es gibt auch zwei Tabellen mit den Namen zu einigen dieser Objekte.

          Grüße aus Lübeck

          Philipp

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          • Philipp
            Erfahrener Benutzer
            • 19.07.2008
            • 841

            #7
            So, noch ein Link zu Belgard mit zahlreichen Fotos:



            Und einer übergreifend (auch mit Bildern)

            Reiseleiter-Leba. Sie können als Gruppe oder Einzelpersonen unseren Land und Leute kennen lernen. Ich biete Tagesrundfahrten in Leba und Umgebung, ich erkläre Ihnen die Regionalgeschichte und die landesgeschichtlichen Zusammenhänge, informiere über Geografie, Berge, Flüsse und Seen, Dörfer und Städte, Burgen und Schlösser, historische Bauwerke und Plätze, Flora und Fauna, Brauchtum und Mythen, Sagen und Legenden, Leben und Arbeit früher und heute.


            Soviel erstmal von mir.

            Grüße

            Philipp

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            • Philipp
              Erfahrener Benutzer
              • 19.07.2008
              • 841

              #8
              Lapidarium in Belgard:

              Gedenkplatte für die Gefallenen des ersten Weltkrieges

              Musk. Max Jeske 7.10.14
              Füsil. Ernst Schumacher 1.1.15
              Grenad. Franz Klann 2.6.15
              Reserv. Bernhard Klann 29.7.18
              Musk. Albert Abraham 2.1.17
              Musk. Otto Petzke 10.3.17
              Landsturm. Karl Peizke 24.9.17
              Musk. Max Petzke 23.8.18
              Musk. Wilhelm Raatz 3.6.17
              Gefr. Otto Jandt 22.7.17
              Musk. Wilhelm Neitzel 19.2.18


              Emma König, geb. Baseler * 30.05.1895 + 9.4.1939

              Günther Ramin * 28.6.1927 + 24.8.1927
              Heinz Ramin * 20.11.1928 + 22.11.1927

              Albertine Röske, geb. Wendland * 2.9.1868 + 20.6.1941

              Anna Freiberger, geb. Ruske * 3.10.1868 +16.8.1928

              Hedwig Maria Doege * 3.10.1883 + 30.6.1884

              Anton Schu......z Lehrer (die aufgesetzten Lettern waren entfernt, die Umrisse an dem Tag kaum zu lesen)

              Abiturient Hans Porath * 15.12.1914 + 25.8.1937

              Hannelore Luckhaus * 26.05.1918 + 3.9.1937

              Adolf Skudelny * 12.11.1934 + 11.1.1935


              Bei einigen Fotos muss ich noch mal in mich gehen. Wird fortgesetzt.

              Außerhalb des Lapidariums waren zu finden:

              Johanna Ross, geb. Baehre, * 21.5.1895 + 19.5.1922

              Günther Neitzel * 5.1.1914 + 25.4.1922

              Wilhelm Brandt * 1876 + 1925

              Keine Gewähr für Lese- und Übertragungsfehler. Ich bitte die Daten zunächst als grobe Hilfestellung zu benutzen.

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              • Philipp
                Erfahrener Benutzer
                • 19.07.2008
                • 841

                #9
                Auf dem Friedhof in Bulgrin - im hinteren Teil - wurden die Überreste von Grabmälern zusammengestellt.

                Franz Gerth * 26.10.1897 + 06.10.1898

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                • Philipp
                  Erfahrener Benutzer
                  • 19.07.2008
                  • 841

                  #10
                  Sassenburg Krs. Saatzig

                  Der Friedhof in Sassenburg ist öffentliches Grün.

                  Es wurden keine Hinweise dort vorgefunden.

                  Kommentar

                  • Philipp
                    Erfahrener Benutzer
                    • 19.07.2008
                    • 841

                    #11
                    Schlenzig Krs. Belgard

                    Bei Schlenzig gab es zwei Friedhöfe.

                    Hinweise waren dort nicht mehr vorzufinden. Bei dem weiter südlich gelegenen fanden sich lediglich Reste von Steinkreuzen und Grabeinfassungen.

                    Kommentar

                    • Pitka
                      Erfahrener Benutzer
                      • 02.08.2009
                      • 940

                      #12
                      Hallo,

                      hier möche ich dann mal einen Link erinstellen, zu einem Forum. welches sich schwerpunktmäßig zwar mit der Stadt und dem Umkreis von Marienburg (pol. Malbork) befasst. Jedoch sind hier sehr engagierte Heimatfreunde unterwegs, die eine sehr große Anzahl von Friedhöfen besuchen und entsprechende Bilder einstellen.

                      Als Beispiel also mal hier eine Übersicht aus diesem Forum: http://www.marienburg.pl/viewforum.php?f=63

                      Und viele andere Städte und deren Friedhöfe sind hier zu finden: http://www.marienburg.pl/index.php?c=22

                      Diese Seiten können größtenteils auch ohne Registrierung betrachtet werden.

                      Liebe Grüße
                      Pitka

                      N.S.: Ich bitte jedoch bei Benutzung an den Urheberrechtsschutz zu denken!
                      Zuletzt geändert von Pitka; 23.10.2011, 22:33.
                      Suche alles zu folgenden FN:
                      WERNER aus Mertensdorf/Kr. Friedland, Allenstein und Marwalde (Ostpreussen), HINZ / HINTZE und KUHR aus Krojanke/Kr. Flatow (Posen/Westpreussen), WERNER, HINZ und SEIDEL aus Gilgenburg/Kr.Osterode (Ostpreussen), ELIS und FESTER aus Siegen bzw. dem Kr. Wetzlar (Hessen), ZILLEN aus Venekoten bzw. In den Venekoten, Gem. Elmpt (jetzt: Niederkrüchten) Kr. Erkelenz (NRW), SAENGER aus Süß und Machtlos (Hessen) u. aus Essen (NRW), PHILIPP aus Wolfsdorf/Niederung Kr. Elbing

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                      • Mariolla
                        • 14.07.2009
                        • 1698

                        #13
                        Hallo Philipp,
                        einige Jahre fahre ich nun schon regelmäßig in den Kreis Neustettin, in den Kreis Dt.Krone sowie
                        in andere Kreise und besuche die Orte meiner Vorfahren mütterlicherseits. Auch
                        mich interessieren die alten deutschen ev. Friedhöfe und was davon noch übrig geblieben
                        ist.
                        Viele alte Grabsteine wurden entfernt, in Kiesgruben geworfen, in die umliegenden Seen versenkt
                        oder als Baumaterial weiter verwertet. Trotzdem ertappe ich mich jedes Jahr dabei, wieder auf Suche
                        zu gehen und hoffe immer, doch irgendwo Spuren aus vergangenen
                        Jahrzehnten zu finden. Auf den katholischen Friedhöfen hat man etwas
                        mehr Glück, da befinden sich noch viele alte deutsche Gräber und sie sehen immer gepflegt aus – gesehen im Landkreis Schwetz.
                        Ein alter ev. Friedhof befindet sich z.B. hinter dem kath. Friedhof in Rederitz.
                        Einige intakte Grabsteine stehen noch, sind aber total überwuchert und bemoost. Auch in
                        Zippnow kann man Überreste finden, die Grabsteine wurden teils zerschlagen und liegen
                        jetzt kreuz und quer in einem kleinen verwilderten Wäldchen, was einst der ev. Friedhof war.
                        So könnte ich noch über einige Funde berichten.
                        Auch ich grolle absolut nicht, ich bin sehr gerne in Polen und ich liebe das Land, die unendlichen
                        weiten Wälder, die vielen glasklaren Seen und meine Kontakte in Polen waren bisher immer sehr positiv.
                        Gedenkstätten zu errichten, bedeutet auch eine Kostenfrage für die jeweiligen Landgemeinden.

                        Viele Grüße Mariolla

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                        • Primus inter pares
                          Benutzer
                          • 15.11.2009
                          • 94

                          #14
                          Friedhöfe Kreis Naugard

                          Hallo an alle Pommern Forscher,

                          bei meiner Reise 2011 nach Stettin habe ich auch dieses Mal wieder einige Orte auf dem Land besucht und bin dabei auch auf einige Friedhöfe mit deutschen Gräbern gestoßen. Die Orte und Namen habe ich einmal in einer kleinen Tabelle zusammengefasst. Fotos zu den Gräbern können auf Anfrage nach geliefert werden.

                          Viele Grüße, Primus
                          Angehängte Dateien
                          Dauersuche nach:

                          Familien Bölter und Lenz aus Pommern/Kreis Naugard und Kreis Randow, Familie Picker aus Schleswig Holstein, sowie Familie Madaus aus Mecklenburg/Kreis Ludwigslust

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                          • Philipp
                            Erfahrener Benutzer
                            • 19.07.2008
                            • 841

                            #15
                            Hallo!

                            Aus dem Bereich des Standesamtsbezirks Schlenzig Krs. Belgard-Schivelbein:


                            Kartlow:

                            Der Friedhof ist zerstört. Es wurde lediglich eine Grabstelle mit Inschrift gefunden:

                            Hier ruht in Gott
                            Major
                            Albert Klug
                            *10.6.1888 + 5.12.1935


                            Berkenow:

                            Der Friedhof an der alten Feldsteinkirche ist zerstört.

                            Gemäß der topographischen Karte wurde hier vermeintlich eine Grabstelle/Friedhof auf dem Kanonenberg westlich der Ortschaft erkannt.
                            Hier wurde jedoch nichts vorgefunden.


                            Semerow:

                            Der Friedhof ist zerstört.

                            Es wurden vereinzelte Steinkreuzteile und Glaseinsätze von Grabsteinen ausgemacht. Ein Zusammenhang konnte jedoch nicht ermittelt werden.

                            Ein Fragment mit ...ine ?e?ersdorf (Beversdorf, Seiersdorf?), .eb. Müller, ...3 gest. 31. März 1898.

                            Ein Grabmal hält noch eine Inschrift bereit:

                            Wilhelmine Krajewski, geb. Mahlke
                            Wilhelm Krajewski

                            Die Geburts- und Sterbedaten sind nahezu unleserlich.

                            Vergleiche zu Semerow auch die Fotos von "URü":



                            Der Stein zu Otto Neumann und Bertha Neumann, geb. Wendler, wurde nicht gefunden,

                            Meseritz: konnte nicht angefahren werden, wird nachgeholt.

                            Grüße aus Lübeck

                            Philipp
                            Zuletzt geändert von Philipp; 13.04.2012, 18:48. Grund: Nachtrag

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