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Russische Kriegsgefangenschaft 1945-1949
Hallo in die Runde,
bisher wusste ich nur, dass mein Großvater fast 5 Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft war. Nun kam die WASt-Auskunft und darin befand sich eine Kopie vom Antrag auf Kriegsgefangenenentschädigung mit einer detaillierten Auflistung aller Stationen und Lagernummern. Er geriet am 07.04.1945 in Königsberg in russische Gefangenschaft und war zuerst im Kriegsgefangenenlager 97 in Jelabuga (Mai 1945 bis Dezember 1946), bevor er im Januar 1947 in das Lager 119 nach Kasan kam. Fünf weitere Lager folgten. Bei meinen Recherchen bin ich auf dieses Buch gestoßen: https://www.waxmann.com/waxmann-buec...508ef4a2efd303 Vermutlich befand sich mein Großvater auch in dem Gefangenentransport von Königsberg über Insterburg nach Jelabuga, über den der Buchautor Klaus Sasse ausführlich berichtet. Wenn ich mir die heimlich aufgenommenen Fotos betrachte und mir vorstelle, dass mein Großvater einer von den vielen fotografierten Gefangenen sein könnte.... Ich bin noch ganz aufgewühlt von der Lektüre dieses Buches. Ein wirklich einzigartiges und bewegendes Zeitdokument über den Lageralltag der deutschen Kriegsgefangenen. LG Adea PS: Hier kann man einige Seiten des Buches lesen: https://books.google.de/books?id=-IP...page&q&f=false |
#2
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Hallo Adea,
das gibt es ja nicht oft, dass es solche Informationen von der WASt gib! Hast du dir schon überlegt, seine Kriegsgefangenenakte aus Russland kommen zu lassen? Vielleicht würdest du die gesamte WASt-Auskunft hier vorstellen, wäre interessant. Viele Grüße |
#3
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Bezüglich der Kriegsgefangenenakte könntest Du beim DRK Suchdienst anfragen.
Von denen bekam ich auch schon mal eine entsprechende Kriegsgefangenenakte. Allerdings komme ich da mangels russischen Sprachkenntnissen nicht weiter um mir aus dieser neue Informationen zu ziehen |
#4
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Hallo,
eine Anfrage zur Kriegsgefangenenakte beim DRK-Suchdienst in München läuft. Kennt jemand die aktuellen Wartezeiten? Da hatte ich wohl wirklich Glück, dass dieser Antrag auf Kriegsgefangenenentschädigung in den Unterlagen der WASt war. Die eigentliche WASt-Auskunft endet mit der letzten ermittelten Truppenmeldung (370. ID, Grenadier-Regiment 668, Einsatzraum ab April1944 Kischinew, August 1944 bei Heeresgruppe Südukraine zerschlagen). Danach folgt der Punkt Kriegsgefangenschaft: am 27.12.1949 aus östlichen Gewahrsam kommend im Lager Gronenfelde entlassen, am 29.12.1949 im Lager Hof-Möschendorf entlassen. Gibt es aus diesen Heimkehrerlagern auch noch personengebundene Unterlagen? LG Adea |
#5
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NKWD-Akte
Hallo,
hier ein kurzes Update. Nach 12 Wochen Wartezeit habe ich nun Post aus München (35 DIN-A4-Seiten) mit Gefangenenakte, Karteikarte und vielen Hintergrundinformationen vom DRK, u.a. mit Kartenausschnitten, Lagerspiegel der Standorte Jelabuga, Selenodolsk und Stalino, Details zu den Lagern im Großraum Donbass (Donezbecken). Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, über 70 Jahre später diese NKWD-Akte zu lesen. Sehr akribisch wurden die Personalien von Eltern, Geschwistern, Ehefrau und Kindern erfasst, auch seine Schul- und Berufsausbildung. Die mehrseitige Akte wurde am 23.05.1945 im Lager 97 (Jelabuga) erstellt. Aus den weiteren Unterlagen geht auch hervor, dass mein Großvater 1948 über mehrere Monate im Spezialhospital Nr. 3099 (Sozgorodok/Makejewka) und im Spezialhospital 6047 (Podsemgas/Stalino) war. Am 27.12.1949 wurde er an das Lager 69 nach Frankfurt/Oder übergeben. Einige Einzelheiten aus dem Fragebogen waren für mich völlig neu. Diese Anfrage beim DRK hat sich wirklich gelohnt. Danke für den Tipp! LG Adea |
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