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Vulgo Namen
Liebe Mitforschende,
ich brauche eure Hilfe. Jahr: 1773 bis 1800 Ort: Sobesovice bei Ostrava in Tschechien Größe des Orts: recht überschaubar, siehe beiliegende Karte von Nieder- und Oberschöbischowitz Ein gewisser Andres MAREK ist mit einer Veronika verheiratet. Zusammen haben sie einen Sohn, den Johann MAREK. Bei einem Taufeintrag von 17.02.1778 des Sohnes von Johann MAREK steht in der Spalte Vater: Johann MAREK vulgo Onderka (siehe Anhang 2) 1782, bei einem Taufeintrag eines Kindes von Adam und Anna im gleichen Ort, steht bei einem Taufpaten: Paul des verstorbenen Andres [vulgo] Andrka Sohn von Schobischowitz, catholisch (siehe Anhang 3) Dieser Paul war bei 3 weiteren Taufen von Adam und Anna Taufpate, in der Spalte Taufpaten steht: 1. Paul nach dem verstorbenen Andres MAREK Sohn aus Schöbischowitz, catholisch 2. Paul nach dem verstorbenen Andres MAREK Sohn Dienstknecht aus Schöbischowitz, catholisch 3. Paul des Andres Marek Anbauers Sohn von Schobischowitz, catholisch Mir fehlt die Erfahrung mit Vulgo Namen. Der oben angeführte Johann wurde nur 1 x mit einem Vulgo Namen versehen, dabei habe ich seinen Heiratseintrag sowie 8 Taufeinträge seiner Kinder. Der Andres wurde auch nur dieses 1 x mit einem Vulgo Namen angeführt. Wie ist das mit dem Vulgo Namen, dieser kann sich auf mehrere Sachen beziehen. Aber eigentlich ist das sowas wie ein Spitzname, ein eindeutiger Name unter den man die Person kennt und sofort zuordnen kann oder? Kann ich aufgrund dieser Konstellation davon ausgehen, dass Paul und Johann Brüder sind? |
#2
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Hallo,
ich weiß nicht wie es in dem Suchgebiet aussieht, aber vielleicht hilft dieser Forenbeitrag zu Vulgonamen weiter. Gruß Guido |
#3
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Hallo aus Kiel,
Wie ist das mit dem Vulgo Namen, dieser kann sich auf mehrere Sachen beziehen..??.. Bei Tante "google" findet sich ein sehr guter Beitrag zu Vulgonamen: de.wikipedia.org/wiki/Genanntname. Meist beziehen sich solche Namen auf die Bindung an einen Bauernhof. Eine solche Bindung wir natürlich dann problematisch, wenn die Bindung wg. Umzug usw. wegfiel. Viele solcher Namensformen sind im Laufe der Zeit eingegangen, bzw. mit Einführung der Standesämter [Festlegung der Familiennamen] weggefallen. Ferner stehen Vulgonamen auch in Verbindung mit Adoptionen, was hier wohl nicht der Fall sein dürfte. Mit den besten Grüssen von der Kieler.Förde Roland |
#4
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Hallo Forscher Wien,
wenn die Einträge aus Bayern wären, würde ich nicht davon ausgehen, daß Paul und Johann Brüder sind. Bei den Vulgo-Namen ist es dort so, daß sie auch als Familiennamen auftreten können. Du kannst also haben: Johann Obermayr vulgo Niedermayr, d.h. er sitzt auf dem Niedermayr-Hof Johann Niedermayr vulgo Obermayr, d.h. er sitzt auf dem Obermayr-Hof. Wenn jetzt in einem Eintrag ein Zeuge oder Pate namens Johann Niedermayr auftaucht muß man schauen, wie der Matrikenführer die Vulgonamen handhabte. Manche schrieben vulgo dazu wenn sie den Vulgo-Namen meinten, andere ließen das weg. In Deinem Fall hast Du das vulgo beim Andreas ja selber dazugesetzt. Bist Du Dir sicher, daß der Matrikenführer die Vulgo-Namen so verwendet hast? |
#5
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Dankeschön, die Frage hat sich somit geklärt
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#6
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Kleine Verständnisfrage noch dazu:
Heißt dass, dass wenn zB der Andres MAREK (Gärtner / Bauern / Häusler / etc.), einen Knecht hatte Namens Franz MOJ, bei der Heirat des Franz MOJ durchaus folgende Variationen stehen konnten: Franz MOJ Franz MOJ vulgo MAREK Franz MAREK vulgo MOJ Franz MAREK |
#7
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Zitat:
Antwort: Ja durchaus, denn "vulgo" bedeutet nur "wird auch genannt:", wobei der eintragende Pfarrer dabei oftmals nicht weiß, welches der "wirkliche" Familienname ist, sondern er schreibt ja zumeist so auf, wie es ihm genannt wird. z.B. bei einem Pfarrerwechsel steht dann beim nächsten Eintrag zur selben Person womöglich, z.B. Franz MAREK vulgo MOJ, anstatt Franz MOJ vulgo MAREK Gruss |
#8
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Hallo,
meine Antwort lautet: nein, niemals. Knechte hatten in Bayern keine Vulgo-Namen, sie hatten vielleicht einen Spitznamen, "krummer Hans" oder sowas. Außerdem bekamen sie keine Genehmigung zur Hochzeit... Such Dir was raus... |
#9
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Hallo,
mein Beitrag/meine Antwort bezog sich nur auf die generelle Wortbedeutung von "vulgo". Ob und inwieweit ein Knecht mit dem Namen seines Dienstherrn auftreten konnte ist mir unbekannt/schleierhaft Entschuldigung wenn mein Beitrag missverstanden wurde. Gruss |
#10
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Hallo aus Kiel,
ich möchte hier gki beipflichten. Bei Knechten sprechen wir i.d.R. von Aliasnamen, bzw. Spitznamen. Hier müsste man sich einmal vorstellen, welch ein "Tummelum" in den Kirchen- büchern enstanden wäre, wenn man diese Namensgabe verfolgt hätte. Es ist natürlich vieles möglich, aber üblich wäre ein KB-Eintrag wie Franz Moj, Dienstknecht zu/auf. Die Kombination Franz MOJ vulgo MAREK geht dabei in eine ganz andere Richtung. Hier könnte es sich dann z.B. um ein angenommenes Kind handeln. Mit den besten Grüssen von der Kieler-Förde Roland |
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