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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11321

    #46
    Verletzung des Handgelöbnisses

    Gustav:

    einer meiner Ur-, Ur-....Großväter taucht auf einem Steckbrief-Register auf.
    Carl August Möckel geb. 1810 in Unterstützengrün
    Grund der Verfolgung: "Verletzung des Handgelöbnisses durch heiml. Entfernung"
    Um was handelt es sich bei einem Handgelöbnis?
    Mein Vorfahre ein Heiratsschwindler.
    Zum Zeitpunkt der Suche 1854 war seine Tochter ca. 10 Jahre alt.

    Marlies:

    das hier fand ich in Meyers Konversationslexikon:
    Handgelöbnis, feierliches Versprechen, welches durch Handschlag an die Person, der man es leistet, bekräftigt wird. Das außergerichtliche, einer Privatperson gegebene H. hat rechtlich keine andre Wirkung als jede andre Versicherung. Das gerichtliche H. (Versicherung an Eides Statt) hat die Bedeutung eines förmlichen Eides. Die gegenwärtige deutsche Prozeßgesetzgebung kennt das H. auch in Rechtsstreitigkeiten über minder wichtige Gegenstände nicht mehr, während es in verschiedenen Schweizer Prozeßgesetzen vorkommt. Bei Verpflichtungen genügt zuweilen ein H. statt eines förmlichen Eides. So werden z. B. bei der Reichstagswahl Protokollführer und Beisitzer von dem Wahlvorsteher mittels Handschlags an Eides Statt verpflichtet.
    Er muss also nicht ein Heiratsschwindler sein, er kann auch ein anderes Versprechen gebrochen haben.
    Übrigens gilt der Handschlag bei uns in der Region auch heute noch.
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11321

      #47
      Dürrschmied/Dürrschmidt

      Marlies:

      der (Haupt)name Schmied/Schmidt (alle Schreibweisen) ist ja eindeutig ein Berufsname, aus den Namen Waffenschmied, Hufschmied, Hammerschmied, Goldschmied usw kann man schließen, was der Schmied bearbeitete/herstellte.
      Was aber hat ein Dürrschmied gemacht? War er ein Türschmied? (Gabs das?) Oder war er ganz einfach ein dürrer Mensch, der dem Beruf des Schmiedes nachging? (Ich stelle mir als Schmied eher einen kräftigen Menschen vor)

      Menantes:

      nein, einen 'Tür'-schmied gab es nicht.
      Ebenso keine Berufsbezeichnung Dürrschmied.
      Daraus folgert: es liegt eine Zusammensetzung zur Differenzierung/ Identifizierung für einen gewöhnlichen Schmied vor.
      Das Wort "dürr" muß also landschaftlich gesehen werden.
      Es kann sowohl auf "diur"= Thürringer, als auch auf "dürr" für "trocken" weisen.
      "trocken" = der höhergelegene, neue Ort (besonders belliebt in schlesischen Ortsnamen [und hier eine weitere Bedeutung des Namens sein kann]).
      Nun noch eine Überlegung, die belegt werden müsste:
      "trocken/dürr" = ein Kaltschmied (Messing/Kupfer usw.)?
      Dann wäre auch ein Übername als Kesselflicker möglich.
      Wie komme ich nun von dürr auf kalt: die Kohle für das Schmieden mit Feuer heißt FETTkohle.

      Zitat von Marlies: gefunden habe ich den "Dürrschmied" in den bayr. Blättern zur Familienkunde: aus ehemaligen Berufen entstandene Familiennamen,

      da stimme ich deiner Schlußfolgerung natürlich bei ,wenn auch gerade in der genannten Region die Orte mit Dürr.. gehäuft vorkommen. Nun wäre interessant zu wissen, ob diese "Berufsbezeichnung" regional begrenzt ist und sich mit Sinn "dürr" dort auch andere Berufe finden lassen, die zu einer Erklärung des Begriffs führen, bzw. ihn bestätigen.
      Womit bezeichnet man im bayrischen Urdialekt "dür(r)" (außer trocken, mager [hoch], ..? (mir ist noch eine weitere Bedeutung für "dür" bekannt und zwar in bezug auf "Thür"-inger wird das Wort mit "wert" erklärt)
      Eine Recherche zur Bedetung in Bayern könnte eventuell in den Ortschroniken Aufschluß liefern?

      Falls es noch oder überhaupt von Interesse ist :
      es gibt das Wort "donarwurz" dessen Wurzel im ahd vermutet wird (vergl. dazu im ahd "donarunga"=Donner!) aus dem im nhd "Dürrwurz" wurde, womit die Pflanze "Große FETThenne" bezeichnet wird.
      Hier wären dann gleich 2 mögliche Verbindungen zum Schmiede-Handwerk :
      im Klang der Hammer-Schmied und als Synonym für den (nicht wie eingangs angedachten Kesselflicker) sondern den Grobschmied.
      Ich wünsche Erfolg bei der Forschung und empfehle letztendlich nochmals im eigentlichen Sprachraum die Wurzel zu suchen.
      Meine Anmerkungen bitte ich nur als Denkanstöße/ Hinweise zu verstehen.

      Marlies:

      Zitat von Menantes
      Falls es noch oder überhaupt von Interesse ist :

      es gibt das Wort "donarwurz" dessen Wurzel im ahd vermutet wird (vergl. dazu im ahd "donarunga"=Donner!) aus dem im nhd "Dürrwurz" wurde, womit die Pflanze "Große FETThenne" bezeichnet wird.
      1. natürlich ists von Interesse. (sonst hätte ich ja nicht nachgefragt)
      2. Wo finde ich nhd "Dürrwurz -> Fetthenne"?
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11321

        #48
        qui obiit in mari damnatus ad Triremnis

        patrickgrothe:

        qui obiit in mari damnatus ad Triremnis

        Rheingauer:

        Hat das was mit Seefahrt zu tun?
        Hab zwar jetzt seit mehr als 10 Jahren kein Latein mehr, aber vom Sinn her müsste es irgendwas mit
        "wer geht auf dem "Dreidecker" (Triremis) dem Meer der Verdammten entgegen"
        heißen. Kann auch sein, dass ich mich wo vertan habe...

        Udo Wilhelm:

        Obiit = er / sie / es starb
        damnatus = verurteilt
        triremis = mit drei Ruderdecks=Dreidecker
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11321

          #49
          Tegelfabriek

          Marlies:

          kann mir jemand sagen, was "Tegel" in niederländisch heißt? Sind damit Ziegel gemeint? Mir gehts um das hier, vielleicht kann ich dann gezielter suchen: "Tegelfabriek De Nethe" in Düffel

          Udo Wilhelm:

          dieser Link hilft dir weiter


          ubbenkotte:

          ob die Ziegelei auf den Fotos steht, weiß ich nicht. Aber mittels der Fotos bekommst du aber einen Eindruck, wie Duffel in Belgien am Anfang des 20. Jahrhunderts aussah. Viel Spaß beim Stöbern. http://www.beeldbankmechelen.be/
          Übrigens kann ich auf der Seite: http://users.belgacom.net/duffel.bg/...rijvigheid.htm die gesuchte Ziegelei leider nicht finden.

          Marlies:

          lt. Udo´s Link sind: Tegel=Fliese=Kachel

          ubbenkotte:

          uiuiui, da wird der Deutschlehrer aber rot :O . Es stimmt, was du sagst. Das niederl. Wort tegel benutzt man aber nicht nur für Kacheln, sondern auch für Ziegelsteine. Laut Wahrig sind Backstein und Ziegelstein Synonieme für Ziegel (ach je, ein Lehrer will immer Recht haben ). Wie du vielleicht gelesen hast, bestand die "tegelfabriek" bis 1948. Ich habe übrigens noch ein Foto von einem Messestand gefunden. Schau mal: http://mechelen.pictura-dp.nl/index....a1383054d32c71 . Man produzierte also dort Kachel
          P.S. die Firma war damals an der "Statiestraat" http://users.belgacom.net/duffel.bg/...traatnamen.HTM Durch Duffel fuhr die erste Eisenbahn Belgiens in 1836. Heute heisst die Statiestraat, Stationstraat (Bahnhofstraße)

          Marlies:

          gibt es solche (oder ähnliche) Bilder auch von Eupen?
          Mein Vorfahre Sparla, der (lt. Familienchronik) bis 1938 leitender Direktor der Tegel-Fabriek in Duffel war, gründete in Eupen in der Vervierserstr. 83 die "Keramischen Werke Sparla & Co"
          Gewohnt hat das Ehepar Sparla in Eupen im sogenannten Fettweis´schen Haus auf der Klötzerbahn.

          ubbenkotte:



          Marlies:

          Es scheint ja, zumindest zu der Zeit, eine begüterte Familie gewesen zu sein, wenn man sich diese Wohngegend anschaut!

          ubbenkotte:

          Wenn man Sparla und keramische werke bei Google einführt, kommt man schnell bei einigen niederländischen Künstlern. Hatte Dein Vorfahre Sparla als Direktor auch so 'ne künstlerische Ader.

          Marlies:

          Mit der künstlerischen Ader der Sparla´s wars wohl nicht weit her oder der zeitliche Geschmack war nicht der, der dem Vorfahren auf Dauer etwas eingebracht hätte. (Oder wars der Krieg, der ja 1939 losging? wer hatte da noch Bedarf an Kacheln!)
          Die Sparla-Linie geht zurück bis ca. 1630, als der älteste mir bekannte ist Ruttgerus Sparla, verheiratet mit Sophia Douven (Heiratsdatum unbekannt) genannt. Die Kinder aus dieser Ehe sind in Klimmen geboren, Claudius * 12.11 1651, Cornelia * 29.07.1654, Ruttgerus * 28.01.1657 stirbt ? Ruttgerus * 09.05. 1658
          Es gibt Gerüchte in der Familie, dass die Sparla`s aus Italien gekommen wären, auf Sizilien gibt es den Namen auch.
          Die weiteren Kinder der Sparla´s haben sich verbreitet (außer Eys und Duffel) in Vaals, Schiedam, Voerendaal und Venray.
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11321

            #50
            Storchenwirth

            BenediktB:

            Jahr aus dem der Begriff stammt: spätes 18. Jahrhundert
            Region aus der der Begriff stammt: Eichstätt, Bayern
            Kann mir jemand sagen, was ein "bürgerl. Storchenwirth" ist? Ein Ahne übte diesen Beruf aus, ich kann aber nichts damit anfangen und Google wirft mir nur die Namen mehrerer Gaststätten aus.

            Christian Benz:

            vermutlich ist das kein "spezieller Beruf" sondern bezieht sich auf den Namen des Hauses bzw. der Wirtschaft. Vgl. dazu den Eintrag zum gleichlautenden "storchenwirt" im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm (siehe FAQ 2.1.8).

            Zitat:
            storchenwirt, m., wirth im gasthaus zum storchen: ich dachte, jetzt säszest du besser ... beim storchenwirt MÖRIKE 6, 40 Kraus.
            Zitat:
            STORCHENHAUS, n., 'haus zum storch, zum storchen', im deminut: storchenhäuslein, storchenhäusle als wirthshausname: der wirth der gaunerherberge 'storchenhäusle' FR. VISCHER altes und neues 3, 108, vgl. zur besonderen bedeutung unten storcher, storger, m

            Oswald Helm:
            ich schließe mich da Christian an und würde auch meinen, dass dein Ahne schlicht und einfach Wirt war und diese Tätigkeit halt im Anwesen, das man Storchenwirt nannte ausübte. Dem bürgerl. würd ich da keine wirklich tragende Bedeutung beimessen.
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11321

              #51
              Schlafkreuzerrechnungslisten

              Woody:

              Schlafkreuzerrechnungslisten
              kann mir bitte jemand Infos zu o.g. Begriff mitteilen?


              Rheingauer:

              Also ein "Schlafkreuzer" war früher so eine Art "Übernachtungsgebühr", wenn Leute bei Fremden einquartiert wurden.

              Zitat aus dem Wörterbuch der Gebrüder Grimm:
              Zitat:
              SCHLAFKREUZER, m. als schlafgeld zu bezahlender kreuzer und freier wie geringes schlafgeld: weil sie, wie ich sehe, so ein braver herr sind, so können sie, um einen schlafkreuzer für meine magd, in meiner hütte schlafen, so oft sie wollen. Siegw. (1778) 3, 212.
              Und die "Schlafkreuzerrechnungslisten" werden dann wohl sowas wie eine (Jahres-, Monats-)Endabrechnung der eingenommenen Übernachtungsentgelder sein.
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11321

                #52
                Bürger

                Marlies:

                ich habe einmal im Lexikon nachgeschaut, was unter dem Begriff Bürger verzeichnet ist: Ackerbürger, Ausbürger, Bauer, Einwohner, Glefenbürger, Halbbürger, Inbürger, Kleinbürger, Nichtbürger, Ortsbürger, Patrizier, Pfahlbürger, Schildbürger, Spießbürger, Stadtbürger, Vollbürger.
                Dann natürlich noch Begriffe wie Bürgerbrief, Bürgerrecht, und Bürgerschaft usw.
                Ich hätte nicht geglaubt, dass es so viele Definitionen des Bürgers gibt (und werde jetzt erst mal nachschauen müssen, was z.B. ein Glefenbürger ist)

                Woody:

                GLEFENBÜRGER, m., der zur Stadtverteidigung herangezogene Vollbürger,
                SPIESZBÜRGER , ein Bürger der mit einem Spiesze bewaffnet war und zu fusze diente, sonst auch GLEFENBÜRGER

                Kathy:

                Und was ist ein Pfahlbürger

                Gast Carlton:

                vielleicht hilft das:


                Woody:

                palus = Einzäunung: Bürger, die zwischen Landwehr und Außenwerk einer Stadt wohnten zahlten den Pfahlzins.

                Marlies:

                Beim vertiefen in dieses Thema hab ich noch andere ..... bürger gefunden: Schaufelbürger, Pflugbürger.
                Ich kann mir vorstellen, das man ganz schön an diesen verschiedenen ..... bürgern rätselt, wenn sie auf einer Urkunde genannt werden.

                Hugo:

                Vor etwas längerer Zeit hatte ich im Ahnenblattportal mal eine Frage an unserer Schweizer Mitstreiter gestellt, was denn ein (für die Scheizer so wichtiger) Bürgerort sei.
                Ihr könnt Euch vorstellen, das ich mit antworten überhäuft worden bin und das es den heutzutage auch in Deutschland noch gibt.

                Jeder Bürger einer Gemeinde / Ortes kann mit Pflichten belegt werden.
                So kommen auch die verschiedenen Bürgertypen zusammen

                Im Gegezug dafür hat der Ort aber auch Pflichten gegenüber einen Bürger.
                Beispiele: Sozialversorgung, stellen einer Grabesstätte u.s.w.
                Auch wenn es merkwürdig klingt, paßt auf, das Euch nicht die Bürgerrechte entzogen werden.
                Dann ist man Heimat- und mittellos. (Vogelfrei)
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11321

                  #53
                  Zinkröster

                  nilosa:

                  Hallo, kann mir jemand sagen was ein Zinkrösster war. Ich kann leider im Internet gar nichts dazu finden!

                  Gast Carlton:

                  vielleicht nutzt dir dieser Link etwas:


                  Marlies:

                  meine Vorfahren aus Eschweiler und Umgebung waren zum Teil als Drahtzieher in den umliegenden Fabriken tätig. Vielleicht kommst Du über diesen Beruf an eine Erklärung für Zinkröster.

                  Woody:

                  Zinkröster ist ein Hüttenarbeiter.
                  Details:
                  Die wichtigsten und häufigsten Zinkerze, Zinkblende und Zinkspat werden vor der Verhüttung durch Rösten in Zinkoxid umgewandelt.
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11321

                    #54
                    Stürger, Seegräber

                    Marlies:

                    aus dem Kirchenbuch Ober-Ohmen für das Jahr 1692:
                    am 30.01.1692 starb ....... Beruf: ein "Stürger"
                    Welchem Beruf ging dieser Mann nach?

                    Woody:

                    "Stürger" hab ich nicht gefunden,aber einige andere die so ähnlich klingen.
                    Störer
                    umherziehender Lohnhandwerker, der keiner Zunft angehört, Stümper, Bönhase
                    Storger
                    Marktschreier, Jahrmarktshändler
                    Störtzer
                    Landstreicher, Vagabund
                    Störzer
                    Landstreicher, Vagabund
                    Stößer
                    Händler
                    P.S.geographisch kommst Du mir immer näher

                    Rheingauer:

                    Vielleicht heißt es ja auch "Steiger", was allerdings auf eine Arbeit im Tagebau hinweisen würde.
                    Vielleicht ist es auch ein Wort aus dem Dialekt. Wende dich doch mal an die Gemeindeverwaltung Mücke, vielleicht können die dir was dazu sagen.

                    Marlies:

                    danke für Eure Mitsuche und die angebotenen Möglichkeiten. Ich habe NICHT den Original-Eintrag vor mir, sondern die Hefte der Hessichen Familienkunde, (die ich Seite für Seite durchackere und 1000 Fragen dazu hätte, ) insofern wären also Lese/Tippfehler möglich. Jedoch denke ich, das derjenige, der diesen Eintrag aus dem Kirchenbuch der Allgemeinheit zur Verfügung stellte, schon sehr genau hingeschaut hat. (und somit der Wortlaut stimmt)
                    @ Woody: ich weiß, dass ich Dir geographisch "auf die Pelle" rücke Wir haben beide in etwa die gleichen Interessen: Nicht nur die Ahnen zu finden, sondern auch deren Umfeld auszuleuchten, insofern werden wir uns immer wieder "begegnen"
                    @ Björn: Deinen Vorschlag werde ich in die Tat umsetzen und bei Erfolg hier wieder berichten. Allerdings denke ich, dass ich wohl eher einen Heimatforscher finden muß, die Mitarbeiter der Gemeinde dürften, wenn sie sich nicht gerade mit unserem Hobby auseinandersetzen, wohl kaum in der Lage sein, etwas zum gesuchten Beruf zu wissen. Aber vielleicht habe ich ja Glück!

                    "So holte er sich Spezialisten, wo er sie nur finden konnte" (ca. 1660 späteres Amt Usingen) Eisenfachleute aus dem Lütticher Land, ebenso wie Seegräber aus dem Salzburgischen und hugenottische Textilfachleute aus Frankreich
                    Welcher Arbeit gingen "Seegräber" nach? Google spuckt auf Anhieb nichts brauchbares aus. (Trotzdem kanns leicht sein, das ich :O werden muß, weil: "Brett vorm Kopf")

                    Woody:

                    "Seegräber" waren Leute die Floßtechnische Einrichtungen bauten,
                    Gefälle nivellierten, Bäche begradigten - also alle Arbeiten zum reibungslosen
                    Transport von Holz zu Wasser (Flößer)

                    Marlies:

                    so, nun weiß ich es , die Gemeinde bzw. der Heimatkundeverein hat sich (tel!) bei mir gemeldet: Man geht davon aus, dass es Störger heissen müsse und ein Störger war ein Landfahrer, Quacksalber, Gaukler und Hausierer.
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11321

                      #55
                      ca. calvinistae se partem declaravit

                      nilosa:

                      Mühlhausen, Georg, ca. calvinistae, qui se patrem declaravit
                      und
                      per subsequens matrimonium legitimata

                      j.steffen:

                      1.) M. G., calvinistischen (vermutlich Bekenntnisses, der sich als Vater erklärt hat
                      2.) durch die folgende Heirat legitimiert (als ehelich anerkannt)
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11321

                        #56
                        dedi demissoriales

                        nilosa:

                        Kann mir jemand sagen was das bedeutet?
                        dedi demissoriales

                        j.steffen:

                        eigentlich müsste das dimissoriales heißen, u. da findet sich im alten Meyers Konversations-Lexikon:
                        "Dimissorialien (lat., literae dimissoriales oder dimissoriae), Urkunden, welche bezeugen, daß ein Geistlicher die Berechtigung zur Vornahme einer Amtshandlung auf einen andern Geistlichen überträgt. Schon das vortridentinische Kirchenrecht bestimmte, daß ohne D. weder fremde Geistliche zur Vollziehung geistlicher Handlungen zugelassen, noch fremde Parochianen in eine andre Gemeinde aufgenommen werden sollten. Auch die evangelische Kirche hält den Grundsatz fest, daß ein Pfarrkind eine geistliche Amtshandlung von einem andern Geistlichen als dem, zu dessen Parochie es gehört, nur nach Erlangung eines Dimissoriums von demselben vollziehen lassen darf, daher man mit Dimissoriale vorzugsweise die Urkunde bezeichnet, wodurch der zur Entgegennahme des ehelichen Konsenses berechtigte Pfarrer diese seine Befugnis einem andern Pfarrer überträgt. Das deutsche Reichsgesetz vom 6. Febr. 1875, welches die obligatorische Zivilehe einführte, gestattet in analoger Weise dem zuständigen Standesbeamten durch schriftliche Ermächtigung die Übertragung der Befugnis zur Eheschließung auf einen andern Standesbeamten."
                        Der Geistliche hat hier also einem Kollegen die Erlaubnis erteilt, eine Amtshandlung (Trauung, Taufe) vorzunehmen.
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11321

                          #57
                          Rubrikantin

                          Udo Wilhelm:

                          ich benötige bei einem Begriff den ich bei einer meiner Vorfahren fand eure Hilfe
                          Was war oder ist eine RUBRIKATIN?

                          Marlies:

                          gefunden in http://www.meyers-konversationslexikon.de/
                          Rubrik (v. lat. rubrica, Rötel, rote Farberde), ursprünglich der (gewöhnlich rot geschriebene) Titel eines Gesetzes oder andern Schriftstücks; auch die Überschrift der Abschnitte eines Buches, dann in weiterer Bedeutung dieser Abschnitt selbst; daher jetzt allgemein s. v. w. Abschnitt, Klasse, Abteilung. Rubrizieren, etwas mit Überschriften versehen, nach Kapiteln, Klassen etc. ordnen (vgl. Rubrikatoren).
                          Rubrikatoren (lat.), Maler oder Schreiber, welche in der ersten Zeit nach Erfindung der Buchdruckerkunst die gedruckten Bücher mit farbigen Initialen versahen.

                          Udo Wilhelm:

                          dann müsste ich davon ausgehen das sie Malerin war, denn in ihrem Testament unterschrieb sie bei drei Dokumenten jeweils mit drei Kreuzen.
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Friedrich
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                            • 11321

                            #58
                            Mitmeister

                            Carlheinz:

                            Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 17. u. 18. Jahrhundert
                            Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Ludwigsstadt
                            Mir ist in verschiedenen KB-Eintragungen in Verbindung mit der Berufsbezeichnung von Handwerkern der Begriff "Mitmeister" begegnet, den ich nicht genauer zuordnen kann.
                            Dsgl. habe ich keine Erklärung finden können, um was es sich bei einem "Ausschuß" handelt. Da dieser Begriff in Verbindung mit militärischen Bezeichnungen auftaucht (1776 heißt es z.B.: Premier-Leutnant des hiesigen Ausschuß), vermute ich eine regionale militärische Einrichtung.
                            Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?

                            BenediktB.:

                            Google hilft. Mitmeister
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
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                              • 02.12.2007
                              • 11321

                              #59
                              Anfasserin

                              Traudl:

                              Jahr aus dem der Begriff stammt: 1904
                              Region aus der der Begriff stammt: Schwäbisch Gmünd nahe Stuttgart
                              in einer Heiratsurkunde hatte die Frau den Beruf "Anfasserin". Es müßte ein einfacher Beruf gewesen sein. Vielleicht eine Helferin, die da und dort anfaßt?

                              Marlies:

                              keins meiner Bücher führt den Beruf auf, deswegen vermute ich, genau wie Du, eine (einfache) Helfertätigkeit.
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                              • Friedrich
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                                • 02.12.2007
                                • 11321

                                #60
                                Zindelbader

                                Marlies:

                                Jahr aus dem der Begriff stammt: 1559
                                Region aus der der Begriff stammt: Nördlingen
                                was hat ein Zindelbader gemacht?
                                Den Beruf des Baders kenne ich, für Zindel habe ich gefunden: feines Gewebe, beides miteinander ergibt für mich aber keinen Sinn.

                                Udo Wilhelm:

                                Vielleicht hilft dir dieses weiter
                                Zindeler ist ein Taftweber
                                Taft oder Taffet (aus persisch tafteh, gewebt) ist ein leinwand-(taft-)bindiges Gewebe aus Seide oder Chemiefäden mit dichter Ketteinstellung, wodurch sich feine Querrippen bilden.

                                BenediktB:

                                Vielleicht ist mit "baden" das "einfärben" gemeint?

                                Marlies:

                                danke für den Zindeler, ich denke, Chemiefaser kann man für 1559 ausschließen, bleibt die Seide, und die dürfte anno 1559 auch nicht gerade billig gewesen sein, also sollte derjenige, der sich Zindelbader nennt, ein nicht gerade armer Mensch gewesen sein.
                                Dann frag ich mich, warum er seinem Sohn nichts geben konnte:
                                1559 Balthas Fuchs hat den Nachsteuereid vollführt, daneben anzeigt, er werd sich zu Betaw (Pettau) in der Steyrmark setzen, so brächte er nichts aus der Stadt, denn sein Vater Simprecht Fuchs (Zindelbader) habe ihm nichts geben können.

                                auch Dir ein Danke, es würde zwar meinem Berufsverständnis für den Bader entgegensprechen, aber möglich wäre es schon.
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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