Jüdische Familienforschung

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  • Matthias Möser
    Erfahrener Benutzer
    • 14.08.2011
    • 2264

    Tagebücher von Williy Cohn - Breslauer Judentum

    Hallo, liebe Mitforscher!

    Bei der Recherche zu den jüdischen Vorfahren meines noch lebenden Onkels in Wales (FN Guttmann/Lazarus/Cohn) bin ich bei der Namensuche COHN ( ein weit verbreiteter Name auch in Breslau!) auf die Tagebücher von Willy Cohn zum Untergang des Breslauer Judentums 1933-1941 gestoßen und habe diese z.T online gelesen. Es ist ein erschütterndes Zeitdokument ,wie systematisch die Nazis das Judentum in Breslau schikaniert und vernichtet haben! Willy Cohn, seine zweite Frau Gertrud sowie die beiden Töchter Susanne (10 J.) und Tamara (3 J.) wurden am 25.November 1941 zusammen mit über tausend Breslauer Juden nachKaunas in Litauen deportiert und dort bei der Ankunft im Lager/Fort IX erschossen. Die Leichen wurden in Massengräbern im Wald verscharrt.
    Willy Cohn hatte auch am 1.Weltkrieg teilgenommen und das Eiserne Kreuz erhalten.
    Von den Transporten nach Kaunas gibt es Transportlisten im Intenet.

    Bei den Recherchen zu den gesamten Transporten der jüdischen Bevölkerung aus Breslau fielen mir auch besonders jene auf, die ursprünglich in der Viktoriastrasse beheimatet waren, wo meine Großeltern bis Januar 1945 gewohnt haben.

    Diese Tagebücher kann ich nur empfehlen, einmal selbst zu lesen.

    Gruß
    Matthias
    Zuletzt geändert von Matthias Möser; 17.11.2016, 11:19. Grund: zusatz
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    Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
    und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
    Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
    Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
    Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
    Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
    Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

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    • Rieke
      Erfahrener Benutzer
      • 13.02.2012
      • 1290

      Hallo Matthias,

      Vielen Dank für diesen Fund.
      Hast Du vielleicht einen Link, wo man das Tagebuch lesen kann?

      Liebe Grüße
      Rieke
      Meine Spitzenahnen....
      waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

      Kommentar

      • Matthias Möser
        Erfahrener Benutzer
        • 14.08.2011
        • 2264

        Hallo, Rieke!

        Danke für Dein Interesse. Im net finden sich ja viele Seiten, wenn man den Namen "Willy Cohn" eingibt. Der Titel seiner Tagebücher heißt: "Kein Recht, nirgends" von Norbert Conrads.
        Einen Auszug der Tagebücher findest Du hier: https://books.google.de/books?isbn=3412329053.
        Ich werde mir wahrscheinlich das komplette Buch zulegen, es müßte auch über Fernleihe zu bekommen sein!

        Im Anhang ein Photo seiner Frau und der beiden jüngsten Kinder. Alle bis auf seine drei ältesten Kinder, die vorher emigriert sind, wurden umgebracht!

        Liebe Grüße
        Matthias
        Angehängte Dateien
        Zuletzt geändert von Matthias Möser; 17.11.2016, 16:17.
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        • zula246
          • 10.08.2009
          • 2468

          Hallo
          Hier ein Findbuch des Staatsarchivs von Wroclaw über die Geschichte des Judentums in Breslau , es sind sehr viele persönliche Akten auch genannt , die man im Archiv dann bestellen oder einsehen kann
          Das vorliegende Werk listet in zwei Bänden Spezialinventare von Archivalien zur Geschichte der Juden in polnischen Staatsarchiven auf und ermöglicht erstmals einen schnellen und direkten Zugang zu den jeweiligen Akten. Entsprechend der zentral angelegten polnischen Archivorganisation sind neben der staatlichen Überlieferung auch die Akten der Stadtarchive, von Kirchengemeinden, Bildungseinrichtungen, Wirtschaftsunternehmen, Vereinen, politischen Organisationen und kulturellen Einrichtungen erfasst. Der Erfassungszeitraum bemisst sich nach der Zugehörigkeit der einzelnen Gebiete zum preußischen Staat. Allen polnischsprachigen Angaben ist eine deutsche Übersetzung beigefügt. Personen, Orte, Institutionen, Organisationen und Unternehmen sind durch detaillierte Register erschlossen. Für jedes Archiv werden Anschrift, Telefon- und Faxnummern, gegebenenfalls E-Mail- und Internetadresse sowie die Öffnungszeiten genannt.

          es sind zB. sehr viele Cohns dabei
          Gruß Robert

          Kommentar

          • Matthias Möser
            Erfahrener Benutzer
            • 14.08.2011
            • 2264

            Hallo, liebe Mitforscher,

            bei meinen Recherchen zum Judentum in Breslau zwecks Vorfahren meines jüd. Onkels und der Geschichte von Willy Cohn (Tagebücher 1933-1941) bin ich was den Ort Kaunas in Litauen angeht unfreiwillig auf den Massenmörder Karl Jäger - Leiter des 3.Einsatzkommandos der SS in Litauen (siehe "Jäger-Bericht) gestoßen, der sich u.a damit vor den SS-Schergen Himmler und Heydrich rühmte, Litauen gegen Ende 1941 fast restlos "judenfrei" bekommen zu haben. Von den ca. 200.000 Juden, die damals in den litauischen Städten und Dörfern lebten, wurden ca. über 137.000 durch die SS und litauische Einheiten (unter der SS vornehmlich die besonders brutalen Polizeikommandos) kaltblütig ermordet. Allein am 28.10.1941 an einem einzigen Tag über 9.200 Juden (Männer/Frauen/Kinder), sehr viele aus dem jüdischen Ghetto in Kaunas. Dies vorallem unter dem Kommando von Karl Jäger, der in Waldshut in Süddeutschland aufwuchs (geb. in Schaffhausen). Heute steht in Kaunas eine Gedenkstätte für die Verbrechen der Nazis an den Juden.
            Das Besondere:

            Nach dem Krieg tauchte dieser gesuchte Massenmörder unter und lebte unter seinem Namen bis 1959 u.a in Wiesenbach bei Neckargemünd im Neckartal, bis die Justiz und Polizeibehörden endlich auf ihn aufmerksam wurden und ihn festnahmen. Er wohnte damals auch im Kümmelbacher Hof in Neckargemünd, heute ein völlig runtergekommendes Anwesen. (Hinweise zur Geschichte des Kümmelbacher Hof findet man im Netz!). Er entging 1959 im Gefängnis Hohenasperg durch Selbstmord seiner Verurteilung durch die Justiz.

            Was auch mir bis heute völlig ungeklärt bleibt, ist die Tatsache, wie lange dieser Mörder völlig unbehehlt/unerkannt in den genannten Orten leben konnte, die ich alle gut kenne, da ich in der Nähe geboren bin.
            Was für eine schlimme Zeit!

            Hier ein Link über Karl Jäger: https://www.alles-ueber-litauen.de/l...er-report.html

            Gruß
            Matthias
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            Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
            Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
            Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
            Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

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            • Page
              Erfahrener Benutzer
              • 20.09.2016
              • 327

              Hallo liebe Mitforscher,
              zu dem Jäger kann ich nichts sagen, aber beim Stöbern kommen immer mehr Gräultaten zum vorschein. Ich kann mir auch in meinen schlimmsten Träumen nicht vorstellen, was diese Menschen durchgemacht haben.

              Aber auch ich habe Ahnen, die zum Judentum gehörten. Leider komme ich nicht weiter, und hier wurden die Orte Wulfen oder Wolmirstedt nicht genannt. Sie sind bestimmt für die Meisten nicht wichtig, aber für mich, denn ich komme nicht weiter.

              Ich suche einen Louis Heinemann, er wurde am 28.08.1843 in Wolmirstedt geboren.
              Seine Frau Henriette (Jente Jettchen) Hirschfeld wurde am 19.04.1846 in Wulfen geb. (meine Ururoma)
              Über die Eltern von Louis weiß ich gar nichts. Ich weiß, daß sie viele Kinder hatten, aber kenne nur einen Namen meine Uroma Rosa. In den Archiven komme ich nicht weiter.
              Har vielleicht jemand den Namen in diesen Orten mal gelesen oder kann mir Tipps geben?

              Jeder Hinweis wäre hilfreich.

              Gruß Sigrid

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              • Monika Holl
                Erfahrener Benutzer
                • 15.03.2007
                • 1092

                Vorfahren in Ostpreußen

                Hallo,
                bin auf der Suche nach jüdischen Personenstandsregistern vor der Einführung d. Standesämter 1874.
                Es betrifft die Orte Preußisch Holland, Saalfeldt (Zalewo), Weinsdorf, Memel.

                War auch schon auf der Seite d. jüd. Instituts in Frankfurt/M., da ich in Darmstadt wohne, aber diese Orte sind dort mit vorhandenen Unterlagen nicht aufgelistet.

                Wenn jemand von euch mir weiterhelfen könnte, wäre toll.

                Meine FN: Silbermann, Cohn, Gerber

                Vielen Dank
                Monika

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                • tempelritter
                  Erfahrener Benutzer
                  • 29.07.2011
                  • 577

                  @page
                  Wende Dich an das Stadtarchiv und das Museum in Wolmirstedt.
                  Dort findest Du noch einige Unterlagen zur jüdischen Geschichte.
                  Adresse verrät Dir Tante gugel.

                  @ Monika Holl,
                  die Mormonen haben einen Film zu Preußisch Holland.
                  Versuche auch eine Suche über "jewishgen".

                  Viel Erfolg.
                  Gruß Chris

                  Kommentar

                  • Monika Holl
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.03.2007
                    • 1092

                    Hallo Tempelritter,

                    vielen Dank.

                    Grüße
                    Monika

                    Kommentar

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                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.09.2016
                      • 327

                      Hallo Tempelritter,

                      Deine Anregung war gut. Habe mich an das Museum in Wolmirstedt gewendet, weil ich dank Tante Googel festgestellt habe, daß die ein Heiratsbuch haben.
                      Ist nur alles ein wenig schwer, weil Wulfen auch eine große Rolle spielt und du ja bereits an Gonzolaso super Erkenntnisse weitergeben konntest. Aber da ging es um die Hirschfelds, ich suche jetzt den Ehepartner Heinemann.

                      Ich danke dir für diese Hinweise
                      Gruß Sigrid

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                      • Die Freude
                        Benutzer
                        • 21.01.2017
                        • 45

                        Das Jewish Gen Ist kostenlos ? Und auch für Leute die nicht direkt wissen das sie jüdisch sind ?
                        Ich will unbedingt wissen ob ich jüdische Vorfahren habe...das ist das spannenste bei der ganzen Ahnenforschung !!!

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                        • Page
                          Erfahrener Benutzer
                          • 20.09.2016
                          • 327

                          Hallo Monika,

                          ich weiß ja nicht, welche Cohn du suchst, aber in Wolmirstedt im Museum
                          hab ich was gelesen. Es ging um den Handelsmann Daniel Cohn (1850), um Abraham Ellenburg.
                          Wenn es die gesuchten sind, dann melde dich.

                          Gruß Page

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                          • Die Freude
                            Benutzer
                            • 21.01.2017
                            • 45

                            Das ist alles ganz schlimm. Da werde ich immer ganz traurig bei solchen Geschichten.

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                            • Matthias Möser
                              Erfahrener Benutzer
                              • 14.08.2011
                              • 2264

                              Zitat von Die Freude Beitrag anzeigen
                              Das ist alles ganz schlimm. Da werde ich immer ganz traurig bei solchen Geschichten.
                              Kann ich gut nachvollziehen, es gehört zu den schrecklichsten Ereignissen unsrer deutschen Geschichte. Es gibt ja immer noch (wieder) welche die das alles in Frage stellen:

                              Gruß
                              Matthias
                              Suche nach:
                              Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
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                              Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
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                              Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
                              Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

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                              • Jettchen
                                Erfahrener Benutzer
                                • 16.10.2011
                                • 1361

                                Hallo Page und alle anderen, die nach jüdischen Vorfahren suchen!
                                Vor zwei Jahren habe ich das Holocaust-Museum in Washington besucht. Bei einer Informationsstelle dort fragte ich zu jüdischen Personen aus Frankfurt nach, die im Holocaust umkamen. Mir wurde ganz viel Material zu ihnen ausgedruckt, manches davon kannte nicht einmal die überlebende Tochter bzw. Enkeltochter dieser Menschen.
                                Bestimmt kann man auch online dort nachfragen. Versuchen würde ich es auf jeden Fall.
                                Viele Erfolg wünsche ich euch Allen bei eurer Suche. Denn ich habe gemerkt, dass es tatsächlich leichter ist, schreckliche Nachrichten zu erhalten, als sich ständig mit Ungewissenheit zu quälen.
                                Gruß
                                Jettchen

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