Personalkartei vom WASt 1915-1918

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  • bra49
    Benutzer
    • 18.09.2011
    • 22

    Personalkartei vom WASt 1915-1918

    Hallo, zusammen,

    vom WASt bekamen wir vor einiger Zeit beiliegende Kopie über Hugo Brangs für seine Zeit im ersten Weltkrieg und konnten bisher noch nicht alles entziffern.
    Ich stelle das Dokument nicht unter "Lesehilfe" ein, da ich denke, dass Militärfachleute die Abkürzungen besser deuten können.
    Das meiste ist gut zu lesen. Nur der Text unter "Bemerkungen" ist schwierig.

    Bei "Pola" denke ich, dass es sich um die heute kroatische Stadt handeln könnte, die einmal Flottenstützpunkt war??
    krm -- vielleicht Kriegsmarine?
    Abkürzung vor Pola ??
    Die Zeilen darunter sind für mich auch nicht lesbar, außer "März 1919" und "vom Militär überwiesen".

    Der Eintrag: II. W.D. v. 00-04 könnte sich auf den 1. Wehrdienst von Hugo Brangs beziehen.

    Er wurde 1900 nach Wilhelmshaven eingezogen und kam 1904 zurück. Das geht aus den Bürgerrollen hervor. Die Familie erzählt, dass er zur Zeit des Boxeraufstandes in China war.

    Das WASt schreibt dazu: "Die Personalunterlagen der Soldaten der Kaiserlichen Deutschen Marine wurden nach ihrer personalwirtschaftlichen Abwicklung archiviert und sind im Jahr 1943 in Berlin bei Bombenangriffen zum größten Teil verloren gegangen".
    Oder existieren vielleicht woanders noch Unterlagen zu den Soldaten der Kriegsmarine um 1900?? Ich hab schon sehr viel im Netz gestöbert.

    Danke im voraus für eine Einschätzung.

    Grüße aus Solingen
    Heidi
    Angehängte Dateien
  • Moselaaner
    Erfahrener Benutzer
    • 06.03.2013
    • 877

    #2
    Hallo Heidi,
    er hat offensichtlich seinen Wehrdienst (drei Jahre bei der Marine) zwischen 1900-1904 bei der II. Werft-Division (II. W.D. v. 00-04) abgeleistet.
    Die Werftdivisionen waren die Personalstammeinheiten für das technische und Verwaltungspersonal. Hier wurden Matrosen im Boots-, Artillerie- und Infanteriedienst ausgebildet. Allerhöchste Cabinets Ordre vom 26.10.1871 bestimmte die Aufteilung der Werft-Division in eine Werft-Division der Ostseeflotte in Kiel und eine Werft-Division der Nordseeflotte in Wilhelmshaven. Beide Divisionen bestand aus einer Maschinisten- und einer Handwerkerkompanie. Ende Juni/Anfang Juli 1872 erfolgte die Umbenennungen in I. (in Kiel) und II. Werftdivision. Kommandeure waren zumeist Korvettenkapitäne oder Kapitän zur See mit Ausnahme des Konteradmiral Ludwig Bruch, Kommandeur von Mitte September 1914 bis Anfang Februar 1916. Namhafte Kommandeure waren die späteren Stationschefs von der Goltz, Deinhard, Viktor Valois (als Vertreter des etatmäßigen Kommandeurs Kall vom April bis September 1879) und Leberecht Maaß. Sitz des Divisionsstabes war zunächst vermutlich in der Adalbertstraße, nach Fertigstellung des Kasernement der II. Werft-Division im dortigen Stabsgebäude. Am 30.06.1919 wurde die II. Werft-Division aufgelöst.



    Gruß
    Moselaaner
    Zuletzt geändert von Moselaaner; 13.05.2020, 19:16.

    Kommentar

    • Basil
      Erfahrener Benutzer
      • 16.06.2015
      • 2420

      #3
      Hallo Heidi,

      in der ersten Zeile unter Bemerkungen lese ich: nach Pola kom.(mandiert?)

      Unter Dienstgrad lese ich: Heizer - würde zur Marine passen.

      Die Auskunft der WASt zu Personalunterlagen der Kaiserlichen Marine kenne ich, würde es aber trotzdem mal beim Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg versuchen. Zum Bestand RM 3 Reichsmarineamt steht dort, dass das Marinearchiv in Berlin 1943 ausgelagert wurde, um es vor Luftangriffen zu schützen.

      Die Akten des Reichsmarineamtes lagerten bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918 in den Registraturen der verschiedenen Behörden und Dienststellen. Erst danach wurde in Berlin ein Marinearchiv (bei der Kriegswissenschaftlichen Abteilung; Bestand RM 8) eingerichtet, das diese Aktenbestände der Kaiserlichen Marine sammelte. Während des Zweiten Weltkrieges 1943/44 wurden die Marineakten nach Schloß Tambach bei Coburg ausgelagert und blieben dadurch vor weiteren Luftangriffen geschützt. Befehle zur Vernichtung der Unterlagen konnten nicht mehr umgesetzt werden. Nach Ende des Krieges wurden sie von der US-Armee unversehrt erbeutet, an Großbritannien übergeben und schließlich nach England verbracht. Dort wurden sie (später als „Tambach Records" bekannt) listenmäßig erfaßt, signiert und verfilmt. Zwischen 1955 und 1965 wurden die deutschen Marineakten schrittweise von England an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben . Zunächst an die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes und 1968 an das Bundesarchiv-Militärarchiv.
      Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
      Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
      Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
      Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


      Kommentar

      • bra49
        Benutzer
        • 18.09.2011
        • 22

        #4
        Personalkartei vom WASt - danke

        Guten Morgen, Basil und Moselaaner,

        danke für eure Antworten.
        W.D. für Werft-Division ist eine neue Erkenntnis. Auch der Link dorthin bestätigt dieses, da dort von der Nordseeflotte in Wilhelmshaven die Rede ist, wohin der Vorfahr ja eingezogen wurde. Auch der Hinweis darin, beide Divisionen bestanden aus einer Maschinisten- und einer Handwerkerkompanie passt genau, denn H.B. war von Beruf Schlosser.
        Super Tipp!!!!

        Auch dem Vorschlag, es bei dem Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg zu versuchen, werde ich nachgehen!

        Ganz herzlichen Dank!
        Liebe Grüße aus Solingen

        Heidi

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