Zitat von tvogel17
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Bulle = Buhle ???
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Zitat von Xylander Beitrag anzeigendie Buhle, gleich ob Geliebte oder Verlobte, hat ein langes u, Bulla ein kurzes
Dennoch schreiben viele Leute diese Wörter noch so. Regeln die heute strikt zutreffen, müssen damals nicht existiert haben, oder können anders gewesen sein.
Beim konkreten Beispiel würde ich nicht vollständig ausschließen, dass es sich einfach um eine Eigenart des Schreibers handelt, der zwischen "Buhle", "Bule" oder "Bulle" etc. keinen Unterschied in der Länge des Vokals gesehen hat. Hängt vielleicht auch vom Dialekt ab. Das ist aber natürlich nur Spekulation.
Nico
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Hallo zusammen,
ich danke Euch allen für die rege Diskussion.
Als echtem Schwaben will mir die Erklärung "kleiner Bub" nicht so recht schmecken...
Denn das "Bule" würde auf jeden Fall mit langem "u" gesprochen, schreiben würde man es eher "Bu-ale" oder "Bu-ele", gerade in der Reutlinger Gegend.
Auf ide Idee, das Wort mit zwei "L" zu schreiben, müsste man erstmal kommen - ich würde damit dann auch automatisch ein kurzes "u" verbinden.
Was aber trotzdem nicht ausgeschlossen ist, wie von Nico richtig angemerkt wurde, denn "zwei Konsonsnaten = Vokal davor kurz" ist eine Regel, die damals vielleicht nicht bekannt war.
Ich habe mir leider die anderen Stellen im Kirchenbuch nicht notiert, aber wenn ich nochmal auf weitere Beispiele stoße, nenne ich sie Euch hier.
Auf jeden Fall schonmal an alle Danke!
VG MarkFN Bachofer (Bachhofer, Bachoffer) v.a. Botnang (Württ.), urspr. Oberdiessbach/Kant. Bern/CH
Doh Feuerbach/Württ. - Schöller Botnang u. Raum Stuttgart - Matthes Sachsen u. Thüring. - Wehnert, Tauer, Stoye Sachsen u. Sachs.-Anhalt - Freye, Hotho Sachs.-Anhalt, Schlesien u. Posen - Zimmer, Joite Schlesien u. Posen - Koch, Fiege, Quast Süd-Nied.sachsen
Dauersuche:
Nachk. v. Heinrich Freye (*1874 Biere, oo1904 Kr.Hohensalza - A.I. Klingbeil) - Nachk. v. Opernsäng. Paul Schöller (+1953 Stuttgart)
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Zitat von Xylander Beitrag anzeigenAncestry hat jede Menge Bulla als Vornamen, auch in Württemberg
Jetzt brauchte man im betreffenden KB nur mal nachzusehen, ob mal eine Bulla heiratet.
Viele Grüße
Peter
Name Bulla Wanger Art des Ereignisses Taufe Taufdatum 6. Apr 1587 Taufort Ofterdingen u. Schingen, Württemberg, Deutschland Seitennummer 120;121 Vater Clar Wanger Mutter Margaretha Wanger Stadt oder Distrikt der Veröffentlichung Ofterdingen u Schingen Verfasser Evangelische Kirche Öschingen (OA. Rottenburg)Und hier haben wir eine Täuflingsmutter Bulla Baur 1561 im KB Ofterdingen und Schingen:
Viele Grüße
Peter
Ach ja, ich bleibe dabei: da steht Bulla, nicht Bulle. Vgl. e und a in begrabenZuletzt geändert von Xylander; 05.04.2023, 16:51.
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in österreich war es vor fünfzig jahren noch im sprachgebrauch, das burli, gesprochen buali, das bübli.
passt zum männlichen baby oder zum mit kosewort angesprochenen erwachsenen.freundliche grüße
sternap
ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.
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Hallo zusammen,
verzeiht mir, aber ich bin nach wie vor sehr skeptisch, auch wenn Ihr Euch zumindest teilweise sehr einig seid. Ich weiß, dass ich mich mit meinem Widerspruch vermutlich mal wieder unbeliebt mache. Verzeiht es mir, aber ich bin erst dann überzeugt, wenn die Argumente mich auch wirklich voll überzeugen...
1) Zur vermeintlichen Konsens-"Lösung" Bulle = Bule (kleiner Bub)
Bei reiner Betrachtung der angegebenen schriftlichen Quellen bzw. Nachschlagewerke ist das eine einfache Lösung, die mir aber zu "verkopft" und konstruiert ist. Für mich als Sprecher des schwäbischen Dialekts passt das einfach nicht
Kein Schwabe würde das Wurt Bule mit kurzem Vokal aussprechen. Und das Doppel-L weist nun mal recht eindeutig auf ein kurzes "u" hin (auch wenn das wie oben erläutert im 17. Jahrhundert natürlich auch nicht sicher ist). Bule im Sinne kleiner Bub würde man Bule, Buhle, Buale oder Buele schreiben, oder auch (im Sinne von sternap) Buali oder Burli.
Der Pfarrer, der das geschrieben hat (Eusebius Her(r)mann), war ein gebürtiger Reutlinger, der in Tübingen studiert hat. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er nicht schwäbisch gesprochen hat.
2) Mit denselben Argumenten glaube ich inzwischen ebenso wenig an meine ursrüngliche Deutung Bulle = Buhle (Geliebte, Verlobte, ....)
Auch für diese Deutung ist das "Doppel-L" nicht dienlich.
3) Ich halte die Deutung auf eine Kurzform von Waldburga (oder Wallburga) für noch am Wahrscheinlichsten, konnte dies aber auch nicht mit einem anderen Eintrag belegen. Es gibt leider keine Heirat von einem Hans Baur mit einer Waldburga oder Bulla o.ä. in der Zeit und Region, der passen könnte.
4) Ich habe das Wort "Bulle" in jenem Kirchenbuch auch an anderer Stelle gelesen, weil ich es Seite für Seite durchsucht hatte. Da es sehr schwer lesbar ist, möchte ich das nicht unbedingt wiederholen. Aber dadurch kann ich im Moment leider auch keine weiteren Vergleichsstellen nennen. Sobald ich eine (wieder-)finde, melde ich mich.
Mit Dank an alle, die etwas beigetragen haben!
Mark
.Zuletzt geändert von arbophilus; 10.04.2023, 13:29.FN Bachofer (Bachhofer, Bachoffer) v.a. Botnang (Württ.), urspr. Oberdiessbach/Kant. Bern/CH
Doh Feuerbach/Württ. - Schöller Botnang u. Raum Stuttgart - Matthes Sachsen u. Thüring. - Wehnert, Tauer, Stoye Sachsen u. Sachs.-Anhalt - Freye, Hotho Sachs.-Anhalt, Schlesien u. Posen - Zimmer, Joite Schlesien u. Posen - Koch, Fiege, Quast Süd-Nied.sachsen
Dauersuche:
Nachk. v. Heinrich Freye (*1874 Biere, oo1904 Kr.Hohensalza - A.I. Klingbeil) - Nachk. v. Opernsäng. Paul Schöller (+1953 Stuttgart)
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