von Embden

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • MarthaLU
    Erfahrener Benutzer
    • 13.02.2013
    • 509

    von Embden

    Quellen, Belege, Literatur zum genannten Adel/Namen:
    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: ab etwa 1800
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Hamburg
    Fernabfrage vor der Beitragserstellung genutzt [ja/nein]:
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken):


    Bitte vergessen Sie nicht, zusätzlich zum Namen, auch Orts- und Zeitangaben zu machen. Nennen Sie außerdem die Ihnen bereits bekannten Belege/Quellen zum angefragten Adel.


    Ich bitte die Adelsexperten um einen Rat: Ich beschäftige mich schon ein Weilchen mit der Frage, ob die Hamburger Kaufmannsfamilie v. Embden adlig war. Im Hamburgischen Adressbuch von 1808 steht Lion Levin von Emden, er wird sonst meistens Embden genannt.
    Sein Sohn Moritz von Embden heiratete die Schwester Heinrich Heines, Charlotte. Moritz Bruder Abraham Adolf Embden war Gemeindevorsteher der jüdischen Gemeinde. In Aufsätzen über wie auch in den Briefen der Familie Heine geht es widersprüchlich zu, was das " von " betrifft. In Briefen erwähnt es niemand, die Grabsteine Charlottes und Moritz nennen es auch nicht, da steht also schlicht " Charlotte Embden".
    In einer Quelle über die Familie lese ich dagegen, Moritz sei geadelt worden. Und der Sohn des Moritz nannte sich Baron Ludwig von Embden( 1826 -1904). Dieser Baron ist der eigentliche Grund meiner Frage. Ich möchte wissen, ob er wirklich ein " Baron von" war.

    In den mir erreichbaren gängigen Adelslexika finde ich einen Carl Adam Embden aufgeführt, Reichsadel 1798. Es deutet aber nichts darauf hin, die hamburgische Bankiersfamilie sei mit ihm verwandt gewesen. Andere Einträge fand ich nicht, auch keinen über den Moritz. Meines Erachtens spricht alles dafür, zumal auch der Status als jüdische Kaufmannsfamilie, dass der Ludwig nicht adlig war. Aber ich wäre froh, wenn jemand, der mehr Zugang hat als ich, einmal nachsehen könnte. Sicher kann ich noch nicht sein.

    Herzlichen Dank! LG Martha
  • Kasstor
    Erfahrener Benutzer
    • 09.11.2009
    • 13440

    #2
    Hallo,

    ich sehe im Moment auch keinen Beweis für eine Nobilitierung, wobei schon das Wort Baron ja im deutschen Bereich keine offizielle Bezeichnung war. Die Sterbeurkunde 1904 aus Hamburg nennt bei ihm und seinem Vater das "von", fragt sich, welche Beweiskraft das hat.
    Wahrscheinlich schon selber im Internet entdeckt: die Erinnerungen von Julia https://books.google.de/books?id=E-l...embden&f=false
    wo schon einmal fraglich ist, welche Nachlassteile der Neffe verschenkt oder anderweitig verwertet haben will. Julia nennt 1883 ja kein "von".
    hier: https://books.google.de/books?id=lpe...DoATABegQICBAC ja eine Nennung des K v Gerstenberg i Zshg mit Embden.

    Es gab allerdings wohl auch eine Familie "van Embden" zu der Zeit in Hamburg, offenbar niederländischen/ friesischen Ursprungs.

    Zeitungsmeldung 1893: der Herzog v Sachsen-Coburg-Gotha verlieh dem Baron Ludwig v Embden das Ritterkreuz des Hausordens.
    Im Adressbuch Hamburg zum ersten Mal 1891 mit Zusatz Baron.

    Grüße

    Thomas
    Zuletzt geändert von Kasstor; 08.03.2021, 16:10.
    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

    Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

    Kommentar

    • MarthaLU
      Erfahrener Benutzer
      • 13.02.2013
      • 509

      #3
      Hallo Thomas,
      Diese Notiz über K. v. Gerstenberg war es, die mich vor paar Monaten zur Salzsäule erstarren ließ. Bis dahin war ich ahnungslos, was er in Hamburg so getrieben hat. Die Hamburgische Datenlage ist schwierig. Ich habe schon vor Monaten das Papier angefordert, denn es könnte ja noch irgendetwas mit vermerkt sein. Das Original befindet sich im Deutschen Historischen Museum Berlin, aber leider tut sich da nichts.

      Die Erinnerungen des Henri Julia habe ich teilweise gelesen, es ist alles ein großes Durcheinander, denn andere Familienangehörige widersprachen ihm genauso entschieden. Da dreht es sich ja vor allem um Heines Memoiren, die mit riesigster Aufregung in Hamburg herausgebracht wurden. Heines Bruder bezeichnete sie als Fälschung, Kritiker waren inhaltlich enttäuscht, aber Julia schwor die Echtheit. Und das alles, als K. v. Gerstenberg sich grade bei der langjährigen Nachbarin der Embdens einquartiert hatte...Ich bin ehrlicherweise völlig überfordert mit dieser heillos zerstrittenen Familie. Und versuche, Grund reinzubringen und mir erst einmal klarer zu werden über den Ludwig v. Embden. Dazu gehört auch die Frage, ob der sich aus Eitelkeit Baron nannte. Es ist ja alles völlig absurd, auch diese vielen Schenkungen. Ich stell mir vor, wie Baron v. Gerstenberg und Baron v. Embden sich am Gartenzaun trafen in der Esplanade...oh, oh.

      Die Zeitungsmeldung ist interessant, aber das Ritterkreuz hätte er doch sicher auch ohne Adelstitel erhalten? Es ist ja eine Art stille Post gewesen, was sich in den alten Zeitungsmeldungen abspielte. Einmal falsch dargestellt, konnte man falsche Lebensangaben überall lesen. Sicher weiß ich, dass Ludwig v. Embden sich noch 1866 als Ludwig Embden bezeichnete, keine Rede vom Baron.

      Vielen Dank schon einmal!

      LG Martha
      Zuletzt geändert von MarthaLU; 08.03.2021, 16:22.

      Kommentar

      • Sebastian_N
        Erfahrener Benutzer
        • 25.09.2015
        • 962

        #4
        Interessant ich habe auch von der Emden/Embden (u. andere Schreibweisen) in meinem Stammbaum (bis ins 17. Jahrhundert nach Hessen zurückverfolgt), die keinesfalls adlig war.

        Angeblich soll sich die letzte "von der Emden", die in unsere Familie eingeheiratet hat, sich unglaublich was darauf eingebildeten haben, aber wir können beweisen, dass sie nichts mit Aristokratie am Hut hatten. Wahrscheinlich stammten sie von "van der Emde" oder so ab, aber leider reichen die Kirchbücher dafür nicht mehr zurück, um eine eventuelle Verbindung nachweisen zu können.
        Dauersuche:
        Neumann/Naumann in Altstedt/Mittelhausen vor 1672
        Franke in Oschatz vor 1785
        Wolf/Schmiedel in Crottendorf vor 1790
        Wachsmuth in Rittersgrün vor 1790
        Nestler/Wolf/Martin/Schönherr in Marienberg vor 1780
        Greim/Hoffmann in Eilenburg vor 1750
        Müller/Kistner/Trautmann/Kuhn (kath.) in Rastatt vor 1750
        Hacklbauer in Linz vor 1760
        Schimpke/Geppert (kath.) in Ritterswalde vor 1790
        Mett in Quedlinburg (St. Nicolai) zw. 1725-1794
        Helmert/Liebing in Volkmarsdorf vor 1840

        Kommentar

        • Kasstor
          Erfahrener Benutzer
          • 09.11.2009
          • 13440

          #5
          In der Sterbeurkunde seiner Mutter 1899 unterschreibt er mit Baron L H Embden.
          Ihr Name ist da als Charlotte Embden geb, Heine aufgenommen, Witwe des Maklers Moritz Embden.

          Thomas
          FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

          Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

          Kommentar

          • Summsie
            Erfahrener Benutzer
            • 18.04.2010
            • 270

            #6
            Ich habe einen Christoph v.d. Embde, der Hofschneider in Hildburghausen war. Seine Tochter heiratete 1707, dies nur zur zeitlichen Einordnung.
            Zuletzt geändert von Summsie; 08.03.2021, 18:44.

            Kommentar

            • Manni1970
              Erfahrener Benutzer
              • 17.08.2017
              • 2396

              #7
              Hallo Martha,

              im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin befindet sich:

              Signatur I. HA Rep. 176 (Heroldsamt). Umfang: 143,3 lfm. Laufzeit 1835-1920, darin dann die Akte:

              "Embden, v.,"

              Die würde ich mir bestellen, dann weißt du (mit Sicherheit?) mehr.

              MfG
              Manni
              Zuletzt geändert von Manni1970; 08.03.2021, 19:41.

              Kommentar

              • MarthaLU
                Erfahrener Benutzer
                • 13.02.2013
                • 509

                #8
                Ich danke euch allen, bin ganz überrascht, wie viele doch auch gehört haben von den v. Embdens. Manni, besten Dank auch für den kostbaren Hinweis, ich werde gleich die Akten des Heroldsamtes anfordern. Und werde natürlich berichten, was da drin steht.

                Nochmals Danke !
                Martha

                Kommentar

                • MarthaLU
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.02.2013
                  • 509

                  #9
                  Nur so zwischendurch, mit dem Heroldsamt wird es noch dauern:
                  Ich habe mittlerweile in alten Zeitungen Nachrufe auf ihn gefunden, nach seinem Tode 1904. Der Heine-Herausgeber Karpeles schreibt, er sei wohl, (so vorsichtig formuliert er das), vom italienischen König geadelt worden wegen seiner Verdienste um das italienische Konsulat in Hamburg.

                  Ich bleibe ahnungslos...
                  LG Martha

                  Kommentar

                  • MarthaLU
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.02.2013
                    • 509

                    #10
                    Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
                    Hallo Martha,

                    im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin befindet sich:

                    Signatur I. HA Rep. 176 (Heroldsamt). Umfang: 143,3 lfm. Laufzeit 1835-1920, darin dann die Akte:

                    "Embden, v.,"

                    Die würde ich mir bestellen, dann weißt du (mit Sicherheit?) mehr.

                    MfG
                    Manni
                    Leider nein, es wird noch undurchsichtiger:
                    Die Akte ist heute angekommen, 34 S. dick, aber eine andere Familie, der Maler August v. d. Embden aus Kassel. Könnte das für dich, Sebastian, interessant sein?
                    Aber was bedeutet das jetzt für Ludwig. v. Embden? Wenn demnach keine Akte vorhanden ist im Heroldsamt, kann er dennoch adlig gewesen sein? Es wird doch wohl immer unwahrscheinlicher. Im Zeitungsartikel heisst es, er sei vom italienischen König geadelt worden. Weiss jemand damit was anzufangen, das müsste doch irgendwo dokumentiert sein?

                    Kommentar

                    • Kasstor
                      Erfahrener Benutzer
                      • 09.11.2009
                      • 13440

                      #11
                      Für die Italiener hier https://books.google.de/books?id=1Re...embden&f=false war das leider kein Thema.

                      Hier https://books.google.de/books?newbks...lume&q=geadelt würde man ja gern die FN 4 lesen.

                      Herr Zupanic wusste wohl nicht, dass Herr Embden Jude war. http://www.novanobilitas.eu/sites/de...._jb._2016.pdf

                      Grüße

                      Thomas
                      Zuletzt geändert von Kasstor; 26.04.2021, 16:23.
                      FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                      Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                      Kommentar

                      • MarthaLU
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.02.2013
                        • 509

                        #12
                        Hallo Kasstor,
                        Großartig, was du alles findest, besten Dank! Das hilft wieder, ein Stückchen einordnen zu können. Die Todesmeldung in Italien war sicherlich eine Agenturmeldung. Das ist für mich nebenbei ein spannendes Thema, wie gut vernetzt man damals schon war. Aber so wanderten falsche Angaben auch rund um die Welt. Auf diese Weise war es ja für meine Verwandten nie ein Problem, sich adlig zu machen. Dass Karl v. Gerstenberg weder adlig noch Baron war, habe ich enthüllt 130 Jahre nach seinem Tod, vorher hats keiner hinterfragt.

                        Der Hinweis auf den österreichischen Adel ist sicherlich eine Verwechslung mit dem Bruder Heinrich Heines, Gustav Heine v. Geldern. Er lebte in Wien und wurde 1867 geadelt. Da Ludwig Embden immer in Hamburg wohnte und alleinstehend war, während Freiherr Heine v. Geldern in Wien Kinder hatte, ist das recht klar für mich. Warum der Bruder auch nicht in der Liste auftaucht, da kann ich nur vermuten, dass er sich wie Heinrich Heine hatte taufen lassen. Aber ich habe mich mit ihm nicht näher befasst. Auf jeden Fall scheint es doch so, dass schon damals einiges Rätselraten über Ludwig v. Embden aufkam. Es gibt neben netten Artikeln über ihn vorsichtige Andeutungen über seinen merkwürdigen Lebenswandel als hauptberuflicher Neffe Heines. Eine dominante Mutter, die er gepflegt hat statt eine Familie zu gründen, vier Schwestern, eine davon Fürstin in Italien, der erste Onkel berühmter Dichter, der zweite Freiherr und wohlhabender Zeitungsmann, der dritte auch geadelt und Arzt. Und dann die Geschichte, wie Ludwig Embden beauftragt wurde, Heines Nachlass zu ordnen, aber vom Erbe nichts bekam. Das alles ergibt allmählich ein Bild, und es ist mir zunehmend beunruhigend, dass Karl v. Gerstenberg sich als sein Nachbar einquartiert hat.

                        Herzlichen Dank für die spannenden Funde,
                        Martha

                        Kommentar

                        • Hracholusky
                          Moderator
                          • 17.03.2016
                          • 891

                          #13
                          Zitat von Kasstor Beitrag anzeigen
                          Herr Zupanic wusste wohl nicht, dass Herr Embden Jude war. http://www.novanobilitas.eu/sites/de...._jb._2016.pdf
                          Jan Županič hat dort lediglich Nobilitierte Österreich-Ungarns erfasst.
                          Mit besten Grüssen
                          Gerd

                          Kommentar

                          • Manni1970
                            Erfahrener Benutzer
                            • 17.08.2017
                            • 2396

                            #14
                            Hallo Martha,

                            das ist sehr schade, dass sich die Akte aus dem Heroldsamt nicht auf deine Familie bezieht. Aber so schlecht standen ja die Chancen eigentlich nicht. Vielleicht hast du beim nächsten Versuch mehr Erfolg.

                            Nein, es gab keine Adelmatrikel in Preußen oder gar im Dt. Reich. Die Akte stammt aus dem Bestand "Heroldsamt". Wenn dein v. Embden augenscheinlich fehlt, heisst das nur: Die Familie hatte keinen Kontakt zum Amt, das Amt musste sich nie mit der Familie beschäftigen o.ä.

                            MfG
                            Manni

                            Kommentar

                            • Duppauer
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.03.2014
                              • 686

                              #15
                              [QUOTE]
                              Zitat von Kasstor Beitrag anzeigen

                              Hier https://books.google.de/books?newbks...lume&q=geadelt würde man ja gern die FN 4 lesen.
                              Ja der Hinweis der Fußnote 4 wäre interessant!

                              Allerdings findet sich keine Adelsstandserhebung Embden/Emden bei den Hofadelsakten im österreichischen Staatsarchiv.

                              Liegt denn ein Wappen oder Siegel der Familie Embden/Emden vor ?

                              Vielleicht hilft es weiter!
                              Zuletzt geändert von Duppauer; 27.04.2021, 12:22.
                              Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an. (Sokrates)
                              Passt auf Euch und andere auf und bleibt gesund!
                              Herzliche Grüße
                              Dieter

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X