Alter eines Hofes ungefähr bestimmen?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • KoH
    Erfahrener Benutzer
    • 30.10.2017
    • 782

    Alter eines Hofes ungefähr bestimmen?

    Moin,kann mir hier einer helfen? Ich möchte gerne wissen wann inetwa unsere Höfe/Häuser erbaut wurden. Aber an wen kann ich mich da wenden? eine grobe einschätzung von +-100 Jahren würde mir genügen


    Dazu gleich die neugierige frage: Beschäftigt ihr euch mit den Häusern eurer vorfahren?



    mfg Kim
    Das wichtigste: Suche alles zur Familie BETTIN aus Linde,FLatow.
  • Xylander
    Erfahrener Benutzer
    • 30.10.2009
    • 6450

    #2
    Hallo Kim,
    stell doch mal ein Bild ein, mit ein paar Angaben. Ansonsten würde ich die zuständige untere Denkmalschutzbehörde fragen, auch wenn kein Denkmalschutz drauf ist, oder das Stadtarchiv, oder den Heimatverein.
    Viele Grüße
    Xylander

    Kommentar

    • Garfield
      Erfahrener Benutzer
      • 18.12.2006
      • 2142

      #3
      Hallo

      Du könntest auch noch schauen, ob du online oder als Buch gedruckt eine Ortschronik findest, da sind besonders alte Häuser meistens erwähnt.

      Ich selbst beschäftige mich nicht speziell mit den Häusern meienr Vorfahren, aber vielleicht später mal.
      Ich weiss aber von einer Forscherin in meiner Gegend, die für das Haus ihrer Vorfahren eine Chronik geschrieben hat.
      Viele Grüsse von Garfield

      Suche nach:
      Caruso in Larino/Molise/Italien
      D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
      Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
      Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
      Wyss von Arni BE/Schweiz
      Keller von Schlosswil BE/Schweiz

      Kommentar

      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6450

        #4
        Zitat von KoH Beitrag anzeigen
        eine grobe einschätzung von +-100 Jahren würde mir genügen
        Dazu gleich die neugierige frage: Beschäftigt ihr euch mit den Häusern eurer vorfahren?
        mfg Kim
        Hallo Kim, das geht sicherlich genauer, gerade in SH. Ist zwar nicht meine Gegend, aber es gibt anscheinend eine Menge Literatur. Eine Ansprechadresse wäre sicher auch das Freilichtmuseum Molfsee.


        Na, und die SH-Experten im Forum werden auch eine Menge wissen.

        Ja, einzelne Hausgeschichten erforsche ich.

        Viele Grüße
        Xylander

        Kommentar

        • Svenja
          Erfahrener Benutzer
          • 07.01.2007
          • 4353

          #5
          Hallo

          Ich habe die Geschichte der Bauernhöfe meiner Vorfahren im Ägerital im Kanton Zug in der Schweiz erforscht (noch nicht vollständig).

          Geholfen haben mir dabei nebst Familien- und Ortschroniken auch die Geschichte der lokalen Milchgenossenschaft (enthält Mitgliederlisten seit 1935), Einträge im Schweizerischen Handelsamtsblatt (enthält auch Genossenschaften) sowie Zeitungsartikel (z. B. über Brände auf Bauernhöfen).

          Das Resultat meiner Forschung könnt ihr hier nachlesen:
          Das Bauernhaus Obererliberg oberhalb von Oberägeri. Hier ist mein Vater aufgewachsen. Dieses Haus diente bis zum Tod meiner lieben Grossmutter als Treffpunkt der ganzen Familie. Wenn wir an einem Wochenende hinkamen, trafen wir stets auf einen Onkel oder eine Tante mit Familie. Ich selber war früher ab und zu hier in den Ferien. Rund ums Haus und beim Stall gab es immer viel zu entdecken. Am liebsten spielte ich aber auf dem geräumigen Dachboden. Hier wurden Möbel, Matratzen und viele andere interessante Dinge gelagert. Im Winter rodelten wir den Hang links und rechts vom Haus hinunter. Dieses ca. 100 jährige Bauernhaus wurde leider im Frühling 2005 abgerissen. Ich war Ende 2004 dort, um noch einige interessante Sachen für meine Ahnenforschung zu retten. Quelle: Eigene Erinnerungen von Corinne Iten Zur Vorgeschichte des Obererlibergs oberhalb Oberägeri. Unterägeri. Letzten Dienstag mittags brannte im oberen Ehrleberg das Wohnhaus des Herrn Kajetan Iten bis auf den Grund nieder. Von den Habseligkeiten konnte fast nichts gerettet werden; Hausrat, Kleider und Speisevorräte wurden ein Raub der Flammen. Leider ist das Mobiliar nicht versichert und so kommt der wackere Mann mit seiner Familie an den Bettelstab, wenn ihm nicht opfersinnige Herzen sein Unglück mildern helfen. Diese Zeilen mögen ein Mahnruf an unsere Behörden sein, doch baldmöglich mit der obligatorischen Mobiliarversicherung, welche verfassungsmässig garantiert ist, Ernst zu machen. Zuger Volksblatt, Samstag, 23. Juni 1894, Seite 2 Oberägeri. Dienstag den 19. Juni, Mittags, brannte auf Oberehrliberg das Haus des Herrn Cajetan Iten vollständig nieder. Die Bewohner, vom Brande so überrascht und bestürzt, konnten nur wenige Habseligkeiten retten. Selbst die vorhandene Barschaft soll ein Raub der Flammen geworden sein. Das Haus ist um Fr. 4800 in der kantonalen Anstalt versichert, die Inventur jedoch gar nicht. Die Brandursache ist noch unermittelt. Der Besitzer ist ein sehr fleissiger, strebsamer, junger Mann, er ist daher wegen des ihn betroffenen Unglücks umso mehr zu bedauern. Die bereits begonnene Mildtätigkeits-Kollekte möge recht reichlich ausfallen, damit der obdachlosen Familie bald wieder ein neues Heim geschaffen werden kann. Der wackeren Feuerwehr von Unterägeri für ihr geregeltes energisches Eingreifen in die Löscharbeiten unsere volle Anerkennung! Diesen neuen schönen Beweis ihrer Opferwilligkeit werden wir, wenn irgend Noth und Gefahr es erheischt, dankbarst zu erwidern wissen. Zuger Nachrichten, Samstag, 23 Juni 1894, Seite 2 Unterägeri. Für die Brandbeschädigten im oberen Erliberg, Oberägeri, sind beim Unterzeichneten 500 Franken an bar eingegangen, die anmit bestens verdankt werden. Der opferwillige Sinn hiesiger Bevölkerung hat sich auch bei diesem Anlasse in schönster Weise gezeigt. Die Subskriptionsliste wurde beim titl. Präsidium der hiesigen Einwohnergemeinde deponiert; ebenso ist den Brandgeschädigten ein Verzeichnis der Gabenspenden übermittelt worden. Hürlimann, Arzt. Zuger Volksblatt, Dienstag, 3. Juli 1894, Seite 3


          Gruss
          Svenja
          Zuletzt geändert von Svenja; 23.06.2019, 17:54.
          Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
          https://iten-genealogie.jimdofree.com/

          Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

          Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

          Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

          Kommentar

          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15113

            #6
            Hallo Kim,
            wenn der Bauernhof Ziegelsteinmauerwerk hat, dann ist dieses nicht sehr alt. (also dann meist 19. Jht. oder Anfang 20. Jht.) Es war früher für den einfachen Bauern schlicht unbezahlbar, daher wurden meist nur Kirchen und herrschaftliche Bauten mit Ziegelstein errichtet. Der Rest hatte lehmverfülltes Fachwerk. Jedenfalls dort wo es keine Natursteinbrüche gibt, und die gibt es ja in ganz Norddeutschland nicht.
            Viele Grüße

            Kommentar

            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5535

              #7
              Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
              Der Rest hatte lehmverfülltes Fachwerk. Jedenfalls dort wo es keine Natursteinbrüche gibt, und die gibt es ja in ganz Norddeutschland nicht.

              Einspruch! Es gibt massenhaft Natursteinbrüche in Norddeutschland. Zum Beispiel im Elm. Rund um den Elm wurden mitunter sogar Gebäude kleinerer Bauernhöfe aus Elmkalkstein errichtet, nicht nur die Rittersitze. Wunderschön! Man denke an den gelben Wesersandstein. Den roten Sandstein aus dem Solling. Den Rogenstein rund um Braunschweig. Den Duckstein aus Königslutter. Jeder kleinere Höhenzug hatte seinen Steinbruch. Klar, wo es keine Höhenzüge gab, war man auf anderes Material angewiesen. Aber das war auch nicht zwingend mit Lehm beworfenes Sprickelwerk oder Ziegel. In der Lüneburger Heide oder in der Altmark verwendete man Findlinge.

              Viele Grüße vom Bauernhausfan
              Suche:

              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

              Kommentar

              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 15113

                #8
                Hallo, ich meinte das nördliche Norddeutschland. (Eiszeit-Gletscher-Gebiet) Der Themenersteller kommt ja aus Itzehoe.
                Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 23.06.2019, 19:09.
                Viele Grüße

                Kommentar

                • Malte55
                  Erfahrener Benutzer
                  • 02.08.2017
                  • 1625

                  #9
                  Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                  verwendete man Findlinge.
                  Moin,
                  wer kennt sie nicht, die Megalitharchitektur etwa 3000 BC...
                  Mit Feldsteinen lassen sich dagegen Kirchen bauen und für die Fachwerkbauten der Bauern gaben sie sicherlich auch das Fundament.
                  Malte

                  Kommentar

                  • Anna Sara Weingart
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2012
                    • 15113

                    #10
                    Meine Familie besitzt so ein altes Haus mit Fundament aus Findlingen (Feldsteinen). Der Vorteil gegenüber anderem Material, auch gegenüber Ziegelmauerwerk, liegt darin, dass die Bodenfeuchtigkeit bei Feldstein-Fundament nicht kapillar aufsteigen kann, die Wände daher trocken bleiben. Das war ein Haptgrund ihrer Verwendung. Insbesondere wenn man Holz-Lehm-Wände hatte musste man diese vor aufsteigendem Wasser schützen. Daher nahm man die Unkosten für Herbeischaffung der Feldsteine auf sich. Ansonsten galt, wie schon bei den Ziegeln gesagt, dass es meist zu teuer und aufwändig war, die Wände komplett aus Feldsteinen zu bauen. Es gab auch nicht genügend von den Steinen an den meisten Orten. Ihre gehäuften Vorkommen sind auf Endmoränen-Lagen beschränkt.
                    Viele Grüße

                    Kommentar

                    • consanguineus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 15.05.2018
                      • 5535

                      #11
                      Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                      Hallo, ich meinte das nördliche Norddeutschland. (Eiszeit-Gletscher-Gebiet) Der Themenersteller kommt ja aus Itzehoe.

                      Ja, tut mir leid. Das hatte ich übersehen.

                      Viele Grüße
                      consanguineus
                      Suche:

                      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

                      Kommentar

                      • focke13
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.02.2015
                        • 1331

                        #12
                        Hallo

                        Hallo
                        Die Höfe sind oft wesentlich älter als die
                        Wohnhäuser. Leider wurden durch Feuer und Krieg die Gebäude hin und wieder zerstört. Die Fragestellung am Anfang ist für mich nicht eindeutig.
                        Mfg
                        Focke13

                        Kommentar

                        • consanguineus
                          Erfahrener Benutzer
                          • 15.05.2018
                          • 5535

                          #13
                          Guten Morgen!

                          Fast hätte ich dem Threadersteller den Rat gegeben, sich wegen der Altersbestimmung mit der Unteren Denkmalbehörde in Verbindung zu setzen. Dann fiel mir aber die Geschichte ein, daß der Sachbearbeiter unserer Behörde meine Hofscheune auf 1818 geschätzt hat, obwohl sie ganz offensichtlich erheblich älter ist. Jeder, der sich einigermaßen mit Fachwerkscheunen und deren Konstruktion auskennt, sieht das sofort. Zudem gibt es alte Grundrisse des Hofes aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, auf denen diese Scheune bereits eingezeichnet ist. Samt einem wesentlich älteren Anbau, der heute noch existiert. Wie kommt der Denkmal"experte" des Landkreises zu seiner Einschätzung? Eine datierte Inschrift an einem Balken und eine ebenfalls datierte Wetterfahne haben ihn verleitet. Fazit: traue weder der Denkmalbehörde, noch irgendwelchen Inschriften wenn Du wissen willst, wie alt ein Gebäude ist. Ich kenne erfahrene Zimmerleute, die viel mit alten Fachwerkgebäuden zu tun haben. Restauration, Translozierung etc. Solche Koryphäen können einem oft das Baujahr eines alten Fachwerkbaus bis auf ein oder zwei Jahrzehnte genau ansagen.

                          Viel Erfolg und viele Grüße
                          consanguineus
                          Suche:

                          Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                          Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                          Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                          Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                          Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                          Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

                          Kommentar

                          • Xylander
                            Erfahrener Benutzer
                            • 30.10.2009
                            • 6450

                            #14
                            Hallo consanguineus,
                            unter bestimmten Voraussetzungen geht es mit der Dendrochronologie aufs Jahr genau. https://de.wikipedia.org/wiki/Dendro..._Denkmalpflege

                            Die Gefahr, wiederverwendete Balken zur Datierung heranzuziehen und damit bei einem falschfrühen Baudatum zu landen, darf man nicht unterschätzen, nicht nur bei der Dendochronologie. Passiert ist es in einem mir bekannten Fall ebenfalls einem Vertreter der unteren Denkmalschutzbehörde. Er schätzte das Gebäude rund 250 Jahre zu alt. Trotzdem bleibe ich bei meiner Empfehlung, auch die Denkmalbehörde heranzuziehen. Ja, und natürlich erfahrene Zimmerleute.

                            Zur Ausfachung: eine Mauerwerkausfachung bedeutet nicht zwangsläufig ein relativ geringes Alter. Sie kann auch Ersatz einer früheren Stakung mit Lehmverstrich sein.

                            An den Themenersteller nochmal die Bitte um das ein oder andere Foto mit Angaben, soweit bekannt.

                            Viele Grüße
                            Xylander
                            Zuletzt geändert von Xylander; 24.06.2019, 09:26.

                            Kommentar

                            • consanguineus
                              Erfahrener Benutzer
                              • 15.05.2018
                              • 5535

                              #15
                              Hallo Xylander!

                              Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                              Die Gefahr, wiederverwendete Balken zur Datierung heranzuziehen und damit bei einem falschfrühen Baudatum zu landen, darf man nicht unterschätzen, nicht nur bei der Dendochronologie.
                              Genau deswegen habe ich die Dendrochronologie nicht erwähnt. Die Alten haben ja so viel Material wiederverwendet.

                              Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                              Zur Ausfachung: eine Mauerwerkausfachung bedeutet nicht zwangsläufig ein relativ geringes Alter. Sie kann auch Ersatz einer früheren Stakung mit Lehmverstrich sein.
                              So sieht es aus!

                              Viele Grüße
                              consanguineus
                              Suche:

                              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X