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Alt 05.11.2016, 23:23
Suchende/r Suchende/r ist offline
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Hallo,

Ich habe vor kurzem bei Ancestry einen autosomalen DNA-Test machen lassen und ... das Ergebnis hat mich bass erstaunt. Im Positiven.

1. die ethnische Herkunft - ja, interessant, aber natürlich mit Unsicherheiten behaftet. Nett, nicht mehr. ABER:

2. diejenigen, die mit mir in unterschiedlichem Grade (bis 6. Cousin und mehr) verwandt sind ... wirklich mehr als hundert ... und die Möglichkeit, die Auswahl weiter einzuschränken auf Untergruppen, die miteinander verwandt sind, macht es möglich, MITHILFE EINER ORDENTLICHEN, GRÜNDLICHEN UND GEWISSENHAFTEN FAMILIENFORSCHUNG unklare Verwandtschaftsverhätnisse zu klären (Stichwort uneheliche Geburten oder Adoptionen), tote Punkte zu überwinden (wenn die Geburt eines Vorfahrs nicht und nicht in Kirchenbüchern zu finden ist, weil er zB zugewandert ist), eventuell die Geburtsnamen von Frauen zu klären etc.

Dazu braucht es viele Leute, die sich testen lassen und ihre Tests an gut gewarteten Stammbäumen hängen haben. Und eine Plattform, die einem hilft, die Ergebnisse auszuwerten.

Ich bin halbe Amerikanerin. Und daher habe ich schon viel mehr Verwandte als gedacht, die sich bereits haben testen lassen. Auch Cousins zweiten und dritten Grades, Leute, die doch noch so nah verwandt sind, dass es interessant ist - die Ururgroßeltern sind ja nicht so weit entfernt. Europäische Verwandte habe ich unter den Getesten allerdings bislang - erwartungsgemäß - nicht finden können.

Und natürlich poppt da nicht plötzlich ein fertiger Stammbaum hoch, sondern man muss in detektivischer Arbeit die Treffer von naher Verwandtschaft zu ferner abarbeiten, die betreffenden Personen kontaktieren, eigene mit fremden Forschungsergebnissen abgleichen, dadurch Verwandtschaftsverhältnisse bestätigen oder ausschließen ... ich werde da noch ewig damit beschäftigt sein. Aber es ist ein hochinteressantes, zusätzliches Tool.

Natürlich hat ein autosomaler Test Grenzen - zehn Generationen, wie seit der Auswanderung der Salzburger Exulanten vergangen sind, kann man, glaube ich, nicht mehr abdecken. Da zieht dann der yDNA-Test oder der mtDNA, aber eben nur, wenn man noch auf die entsprechenden Linien zugreifen kann.

Mein Fazit:

Die Menge macht's.
Und das wird für Europa noch dauern.

In diesem Sinne wünsche mich mir natürlich, dass sich möglichst viele testen lassen - es ist vielleicht wie oft in der Ahnenforschung: die wirklichen Nutznießer sind die Nachfahren ...

Liebe Grüße