Sterbeort 1945 Nepadat

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  • Philipp
    Erfahrener Benutzer
    • 19.07.2008
    • 841

    [gelöst] Sterbeort 1945 Nepadat

    Name des gesuchten Ortes: Nepadat
    Zeit/Jahr der Nennung: 1959
    Ungefähre oder vermutete Lage/Region: unklar
    Ich habe die Datenbanken zur Ortssuche abgefragt [ja/nein]: ja


    Hallo!

    Ich habe hier die 1959 erfolgte Nennung einer Bezeichnung, hinter der sich nach meiner Vermutung der Sterbeort verbergen dürfte.
    Es handelt sich um lateinische Handschrift auf einer Karteikarte.

    Ich lese Nepadat.

    Probiert haben wir unter anderem auch wegen der Verwechslungsgefahr zwischen N und St bei deutscher Schrift Stepadat, Steparath, Stapedat sowie Hepadat, Heparat und ähnliche, mit "Vl" vorweg, aber bis auf Steprath komme ich auf keine vernünftigen Ergebnisse, was diesen Begriff angeht.

    Der Tote soll im Juni 1945 gestorben sein.
    Letzter Wohnort war nach hiesiger Kenntnis Boltenhagen Krs. Schivelbein. Ich gehe davon aus, dass niederdeutsche Mundart gesprochen wurde bzw. die Sprache entsprechend gefärbt war.

    Die Angehörigen kamen nach dem Krieg im Kreis Uelzen unter bzw. bei Bietigheim, einer starb während der Flucht in Schwerin in Mecklenburg.

    Der Verstorbene wird nicht in der Gräbersuche des Volksbundes gelistet. Ich gehe auch nicht davon aus, dass er in der Wehrmacht gewesen ist. Möglich, dass er - Geburtsjahr 1889 - zum Volkssturm gezogen wurde. Die Flucht vor der Roten Armee begann im Kreis Schivelbein erst zu Beginn März 1945, scheiterte oftmals. Die Vertreibung aus Boltenhagen begann im Juli 1945. Ob Verschleppungen stattfanden, kann ich nicht sagen. Von Kriegsgefangenschaft ist nichts bekannt.

    Wenn jemand eine Idee hat - bitte melden!

    Vielen Dank im Voraus!

    VG
    Philipp
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Philipp; 24.08.2019, 22:20.
  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4383

    #2
    Hallo, Philipp!

    Gibt's dazu noch irgendwelchen Text "drum-rum", vielleicht vom selben Schreiber, um etwas vergleichen zu können?
    Herzliche Grüße
    Scheuck

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    • Philipp
      Erfahrener Benutzer
      • 19.07.2008
      • 841

      #3
      Hallo!

      Leider nichts vernünftiges. Es handelt sich um einen Nachtrag, der vermutlich von einem anderen Schreiber vorgenommen wurde. Keine Vergleichsmöglichkeiten zu Großbuchstaben.

      Es ist lediglich zu erkennen, dass der Verfasser beim Namen der Ehefrau das kleine "r" schreibt, wie ich es aus der USA kenne (D'Nealian), das kleine "d" wie in der deutschen Schreibschrift bzw. wie im Bild.

      VG
      Philipp

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      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15113

        #4
        Hallo Philipp,
        - wer hat das geschrieben
        - warum wurde es geschrieben
        - warum vermutest Du nur das es der Sterbeort ist
        - was für eine Kartei ist das
        - wo wurde es geschrieben
        - ist der Todestag bekannt
        - auf welchen Wegen flüchteten die Angehörigen
        Viele Grüße

        Kommentar

        • Philipp
          Erfahrener Benutzer
          • 19.07.2008
          • 841

          #5
          Hallo!

          Es handelt sich um eine Karteikarte der Heimatortkartei. Sie trägt keine Namenszeichen.

          In dem Feld für neue Anschrift oder Änderungen steht "+ 23.6.1945".

          Da ich keinen Sterbeort dieses oder ähnlichen Namens gefunden habe, muss ich vermuten, dass es etwas anderes sein kann, evtl. eine Todesursache oder anderer Hinweis zum Tode . Manchmal steht da "von den Polen erschlagen", "erschossen" u.s.w.

          Vorgenanntes Datum war (auch) als Todesdatum der Ehefrau lt. Meldekarte genannt.

          Nachdem ich aber vor Ort einen Grabstein mit ihrem Namen und weitaus späterem Sterbedatum noch vorgefunden habe, muss das ja alles nicht stimmen...

          Der Fluchtweg ist nicht überliefert.

          VG
          Philipp

          Kommentar

          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15113

            #6
            Hallo Philipp, Du schreibst:

            A) "Die Angehörigen kamen nach dem Krieg im Kreis Uelzen unter bzw. bei Bietigheim, einer starb während der Flucht in Schwerin in Mecklenburg."
            B) "Nachdem ich aber vor Ort einen Grabstein mit ihrem Namen und weitaus späterem Sterbedatum noch vorgefunden habe ..."


            Meine Frage: hat also nach Aussage B keine Flucht stattgefunden, und die in Aussage A erwähnten "Angehörige" sind entferntere Verwandte??
            Viele Grüße

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            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 15113

              #7
              Könntest Du vielleicht die ganze Karteikarte zeigen, damit man die Lage des Wortes in Bezug zu den anderen Angaben sieht?
              Vorher kannst Du ja die Namen löschen, damit sie nicht öffentlich sind.
              Viele Grüße

              Kommentar

              • Philipp
                Erfahrener Benutzer
                • 19.07.2008
                • 841

                #8
                Hallo!

                Es gab nach meinen bisherigen Ermittlungen sieben Geschwister, die vor 1945 mit jeweiligem Partner und zum Teil mit Kindern in Berkenow und in Boltenhagen lebten.

                Wie die Fluchtroute bzw. die Vertreibung verlief weiß ich nicht.

                Die Nachfahren dieser sieben Geschwister wohnen jetzt - soweit ich es ermitteln konnte - in Neubrandenburg, Bietigheim-Bissingen, Uelzen und vermutlich südlich von Berlin.

                Die Ehefrau - aus Boltenhagen stammend - wurde mir seitens einer Meldebehörde als tot angegeben. Mit dem Todesdatum Ihres Ehemannes. Sterbeort unbekannt. Ihr Grabstein steht allerdings noch auf einem kleinen Friedhof in Niedersachsen. Ich gehe daher davon aus, dass sie deutlich nach Kriegsende in der BRD verstorben ist.

                Gemeint war mit später dichter an der Gegenwart.

                VG
                Philipp

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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15113

                  #9
                  Wann starb der erwähnte Verwandte in Schwerin genau?
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • Philipp
                    Erfahrener Benutzer
                    • 19.07.2008
                    • 841

                    #10
                    Hallo!

                    Der Tote in Schwerin starb am 16.10.1945 in einer Flüchtlingsunterkunft.


                    Anbei die gewünschte Ergänzung.
                    Die Schwärzung betrifft den Hinweis zu Angehörigen und ihre aktuelle Anschrift, hier die Ehefrau.

                    VG
                    Philipp
                    Angehängte Dateien

                    Kommentar

                    • Anna Sara Weingart
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2012
                      • 15113

                      #11
                      Meine Theorie: dort könnte "Reparat" stehen
                      (z.B. lat. reparat = "er repariert")
                      Damit gemeint sein könnte die Sühneleistung der in Polen verbliebenen Deutschen ("Reparation") nach Ende des Krieges, z.B. als Helfer in der Feldarbeit.
                      Oder zur Reparationsarbeit in die Sowetunion verbracht.


                      Könntest Du herausbekommen, wie das große R in der Kartei geschrieben wurde?
                      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 25.08.2019, 01:03.
                      Viele Grüße

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                      • Philipp
                        Erfahrener Benutzer
                        • 19.07.2008
                        • 841

                        #12
                        Hallo Anna!

                        Eigentlich eine gute Idee, bei R war ich auch bereits, eine Vergleichsmöglichkeit habe ich allerdings nicht.

                        Heute Mittag habe ich jedoch eine Nachricht erhalten, dass Nepadat oder Nepedat ein Arbeitslager in Turkmenien gewesen sein soll, in das im März 1945 (evtl. 31. Mrz bzw. Ostersonnabend) um die 25 Männer aus Boltenhagen verschleppt wurden.
                        Lagernummer wäre allerdings unbekannt.

                        Auch mit diesen Informationen habe ich bei einschlägigen Suchmaschinen nichts gefunden.
                        Lediglich, dass es Lager auch in Turkmenistan gab und der Transport dahin 5-6 Wochen dauerte.
                        Die "Korrektur" von -dat auf -bat brachte ebenfalls kein Ergebnis.

                        Gibt es dazu noch etwas genaueres im Netz zu finden?

                        VG
                        Philipp

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                        • Kasstor
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.11.2009
                          • 13440

                          #13
                          Halb sprachlich in der Nähe habe ich Nebitdag ( auch Nebit-Dag) gefunden, was ab 1949 ein Umerziehungslager in der Turkmenischen SSR war.
                          Die Stadt war für ihre Ölindustrie bekannt.

                          Gruß


                          Thomas
                          Zuletzt geändert von Kasstor; 25.08.2019, 13:25.
                          FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                          Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                          Kommentar

                          • sonki
                            Erfahrener Benutzer
                            • 10.05.2018
                            • 4695

                            #14
                            Es wird auch hier erwähnt: https://www.politische-bildung-brand...Heimkehrer.pdf

                            Der 15jährige Gerhard Rattunde aus Großjestin, Krs. Kolberg (Pommern), kam am21. Mai 1945 in der Wüstenstadt Nebit Dag an, etwa 180 km entfernt von Kras-novodsk, einer Hafenstadt an der Ostseite des Kaspischen Meeres.

                            Gerhard Rattunde im Lager Nebit Dag, 2.Hälfte 1945: „Es sind 6 große Ar-beitsbereiche...: Bau einer Wasserleitung entlang der Bahnlinie Aschchabat-Krasnovodsk, Steinbruch..., Kiesgrube, Betonherstellung..., Sägewerk, Außen-dienst, z.B. als Beifahrer. An der Wasserleitung werden wir für Schachtarbeiteneingeteilt. Die Tagesnorm beträgt 6 laufende Meter.
                            Слава Україні

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                            • scheuck
                              Erfahrener Benutzer
                              • 23.10.2011
                              • 4383

                              #15
                              Hallo,

                              das macht doch durchaus Sinn; liegt an einer Bahnstrecke und genug Arbeit gab's da auch.

                              Nebịt-Dag
                              Stadt in Turkmenistan, an der Transkaspischen Bahn, 89 100 Einwohner; Erdölzentrum, Braunkohlenbergbau; Hauptstadt des Verwaltungsgebiets Balkan.
                              Quelle: Wikipeadia
                              Herzliche Grüße
                              Scheuck

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