Zitat:
Zitat von Xylander
und sie könnten für mich evtl. eingliedrig sein, ich weiß nicht, wann die Verkürzungen zweigliedriger Namen im altsächsischen Bereich einsetzte.
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Wann steht auch nicht dabei, aber mal ein kleiner Überblick für Interessierte.
Zitiert aus Namenkunde, Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet:
Kurzformen
1.Einstämmige Kurzformen entstehen dann, wenn eines der beiden Glieder weggelassen wird:
- statt
Folchert oder
Folcrad nur
Folc.
Meist entfällt das unbetonte Zweitglied; aber auch das Erstglied kann wegfallen:
für
Hildebrand, Gisprand ist
Brand bezeugt, für
Kunigunde Gunda.
Bald kann also für
Bald[olf] oder
[Willi]bald stehen.
Diese Kurzformen können stark dekliniert werden, also der
Brun, des
Brunes, zu
Brun[walt, -hart],
aber auch schwach, und dann erhalten die männl. Formen im Ahd. die Endung –o, die weibl. a.
Später schwächten sich diese Endungen teils zu –e ab, oder entfielen ganz; teils hielten sie sich,
unter Einfluß lat. Gebrauchs der Namen, so dass nebeneinander stehen:
Hugo, Huge, Hug; Otto, Otte, Ott.
2. Zweistämmige Kurzformen entstehen durch Zusammenziehung beider Namensglieder;
Adelheit zu
Aleit/Aleth(e);
Adalwolf zu
Alf;
Gerhart zu
Gert;
Rudolf zu
Rolf.
Diesen unechten Kurzformen begegnet man häufiger erst ab dem 13. Jh.
Bei den wesentlich älteren echten Kurzformen bleibt:
a) das erste Glied ganz oder größtenteils erhalten, vom zweiten nur der Anfangslaut; daran wird männl. –o, weibl. –a angehängt.
Thiot-burg wird zu
Thio-b+a, Sigi-beraht zu
Si-b+o.(später Siebe), Thiot-mar zu
Thie-m+o (später Thiem(e) oder Diem(e);
b) seltener bleibt das Zweitglied mit dem letzten Laut des Erstglieds erhalten:
Bert-old wird zu
T-old+o, (
später Dold(e))
3. Lallformen wie
Beppo zu
Bernhart wiederholen bestimmte Konsonanten und vermeiden Laute wie r oder l, wie es für die Kindersprache typisch ist.
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