Ist es Liebe oder ist es Sucht?

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  • el_marocco
    Erfahrener Benutzer
    • 05.12.2021
    • 787

    Ist es Liebe oder ist es Sucht?

    Liebe Gleichgesinnte,
    während der Quarantäne infolge meiner Corona-Erkrankung kam ich auf die Idee, mich mal kurz mit meinen Ahnen zu beschäftigen. Ich ging davon aus, dass dies nach ein paar Tagen erledigt wäre. Aber weit gefehlt: Ich habe richtig Feuer gefangen und wühle oft stundenlang in den alten Kirchenbüchern, um mehr über meine Ahnen herauszufinden. An manchen Tagen gilt der letzte Gedanke vor dem zu-Bett-gehen den Ahnen, und auch der erste frühmorgens nach dem Aufstehen. Das ist ja fast so wie vor vielen Jahrzehnten, wenn ich mal wieder frisch verliebt war . Ist das nun Liebe, oder sollte ich besser einen Suchtberater aufsuchen? Wie geht es euch in dieser Richtung?
    Viele Grüße
    Ulrich
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 19748

    #2
    Katrinkasper sagte mal:
    Ahnenforschung ist der Sex des Alters.
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

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    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5533

      #3
      Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
      Ahnenforschung ist der Sex des Alters.
      Ich dachte, das sei Golfspielen...
      Suche:

      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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      • Geschichtensucher
        Erfahrener Benutzer
        • 03.09.2021
        • 733

        #4
        "Das müssen wir beobachten", sagt der Doktor.


        Also ich BEOBACHTE das bei mir auch. Und versuche, Maß zu halten. Das heißt: Ahnenforschung nur in der wirklich freien Zeit. Dann, wenn andere fernsehen, basteln oder ihr Auto polieren... Und ich habe biografisch zurückgeguckt: diesen Süchtel-Platz hatten schon Ebaysucht (2003), Symptomegoogeln (2015), Krimilesen und Renovierungpläne etc etc bei mir eingenommen. Da ist doch Ahnenforschung nicht das Schlechteste. Trotzdem: Selbstkontrolle ist nötig, glaube ich. Da nützen alle Fragen, die sich auch andere potentiell Süchtige stellen sollen, bezüglich Abhängigkeit, sozialer Isolation etc...


        Nun ist aber Ahnenforschung auch nicht das schlechteste Hobby. Man lernt viel dabei, und wer dann auch die Orte seiner Vorfahren besucht, erweitert seinen Horizont. So erlebe ich das.


        Also kurz gesagt: Mein Gott, lasst uns doch, andere Leute saufen!


        LG Iris
        Beste Grüße, Iris

        Kommentar

        • el_marocco
          Erfahrener Benutzer
          • 05.12.2021
          • 787

          #5
          Nun ist aber Ahnenforschung auch nicht das schlechteste Hobby. Man lernt viel dabei, und wer dann auch die Orte seiner Vorfahren besucht, erweitert seinen Horizont. So erlebe ich das.

          Damit hast du es auf den Punkt gebracht, Iris! Unglaublich, was mir alles durch den Kopf geht, wenn ich nach meinen Ahnen forsche, und was mir inzwischen über die Lebensverhältnisse vor langer Zeit bewusst geworden ist.
          Als Kind habe ich Briefmarken gesammelt und beim Betrachten der bunten Bildchen von fernen Ländern geträumt, und jetzt sammle ich Ahnen und versuche mich, in deren Zeit zurückzuversetzen.

          Und das Allgäu, die Heimat meiner Ahnen, möchte ich demnächst auch mal besuchen. Dort soll es sehr schön sein. Das lohnt sich auf jeden Fall!

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          • Xtine
            Administrator
            • 16.07.2006
            • 28369

            #6
            Hallo Ulrich,

            vermutlich hast Du mal das hier eingenommen:
            Genealogamin

            Seit 2019 auch als Ahnirin (+ hier) bekannt.
            Viele Grüße .................................. .
            Christine

            .. .............
            Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
            (Konfuzius)

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            • el_marocco
              Erfahrener Benutzer
              • 05.12.2021
              • 787

              #7
              Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
              Hallo Ulrich,

              vermutlich hast Du mal das hier eingenommen:
              Genealogamin

              Seit 2019 auch als Ahnirin (+ hier) bekannt.
              Genau das war es ))

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              • Scherfer
                Moderator
                • 25.02.2016
                • 2511

                #8
                Zusammenfassend: Es ist Liebe und Sucht!

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                • Andrea1984
                  Erfahrener Benutzer
                  • 29.03.2017
                  • 2551

                  #9
                  Es ist beides, würde ich sagen.

                  Und ein harmloses Hobby: Besser als rauchen oder saufen oder Drogen nehmen oder was anderes gefährliches.

                  Herzliche Grüße

                  Andrea
                  Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                  Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

                  Kommentar

                  • Geschichtensucher
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.09.2021
                    • 733

                    #10
                    Zitat von el_marocco Beitrag anzeigen

                    Damit hast du es auf den Punkt gebracht, Iris! Unglaublich, was mir alles durch den Kopf geht, wenn ich nach meinen Ahnen forsche, und was mir inzwischen über die Lebensverhältnisse vor langer Zeit bewusst geworden ist.
                    Als Kind habe ich Briefmarken gesammelt und beim Betrachten der bunten Bildchen von fernen Ländern geträumt, und jetzt sammle ich Ahnen und versuche mich, in deren Zeit zurückzuversetzen.

                    Ja genau, das würde mich auch interessieren: ist es bei euch auch so, dass ihr euch von klein auf für altes Zeug interessiert habt? Ahnenforschung war für mich noch nicht möglich, aber ich habe mit 8 schon einen verschlossenen Dachboden aufgekriegt, um den dort gelagerten Nachlass eines Sägewerksbesitzers, in dessen verlassenen Haus wir zur Miete lebten, durchzugucken. Alte Fotos, Buchhaltung, Kalender... und ich hatte immer Angst, mich mit Tbc anzustecken.


                    Mit 12 nahm ich mir Goethes Leben vor, las alles über ihn und konnte mit den anwegigsten Details glänzen... sehr uncool wirkendes Hobby, wie ihr euch denken könnt.


                    Ich hab auch gegraben nach alten Sachen, tatsächlich mit dem Spaten, und sogar Dinge gefunden.


                    WAS IST LOS mit uns? Warum interessiert es manche Leute so sehr und andere gar nicht?
                    Beste Grüße, Iris

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                    • GiselaR
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.09.2006
                      • 2182

                      #11
                      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                      Ich dachte, das sei Golfspielen...
                      nein, essen
                      Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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                      • GiselaR
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.09.2006
                        • 2182

                        #12
                        Zitat von el_marocco Beitrag anzeigen
                        ........ Ist das nun Liebe, oder sollte ich besser einen Suchtberater aufsuchen? ......
                        Es ist eine Sucht, die den meisten hier lieb ist. Es könnte aber auch eine Krankheit sein. Und nein, suche am besten keinen Suchtberater auf, der kuriert dich am Ende noch.
                        LG
                        Gisela
                        Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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                        • sternap
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.04.2011
                          • 4072

                          #13
                          mein interesse für die welt von früher wurde geweckt, weil ich von einem verwandten häufig als alibi mitgenommen wurde.
                          offiziell ging er mit mir in den zoo, inoffiziell in eine flüchtlingsbaracke, in der sich männer sonntäglich laut anschrien wegen der deutung von ereignissen in den zwei weltkriegen oder der politik vorher. herr lorenz verließjede woche wieder weinend den raum, weil sein vater die ereignisse in stalingrad anders deutete als er...
                          ein besonders freundlicher und sanfter herr gestand mir, er wäre böser aufseher in einen nebenlager von auschwitz gewesen, man habe ihn verurteilt. bei der zwangsarbeit in russland wäre er von nazi zum kommunisten geworden...


                          es interessierte mich brennend, auf welcher seite meine eigenen vorfahren gestanden hatten.

                          so fing es in meiner kinderzeit an...


                          nur grimms märchen wollte ich nie vorgelesen bekommen. das war mir zu brutal.
                          freundliche grüße
                          sternap
                          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                          • Bergkellner
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.09.2017
                            • 2351

                            #14
                            Zitat von Geschichtensucher Beitrag anzeigen
                            Ich hab auch gegraben nach alten Sachen, tatsächlich mit dem Spaten, und sogar Dinge gefunden.

                            WAS IST LOS mit uns? Warum interessiert es manche Leute so sehr und andere gar nicht?
                            Ich hatte mal einen Lehrer, der meinte, nur wer in der Gegenwart nicht zurecht käme, würde sich in die Geschichte verirren. - Nebenbei, er starb im Delirium...

                            Mit 10 Jahren habe ich einen Zettel über meinem Schreibtisch gepappt, auf dem stand: Man muss das Gestern kennen, um das Heute zu verstehen und das Morgen zu gestalten. Fand ich damals echt gut!
                            Ich habe mich seit meiner Kindheit immer für Geschichte interessiert, was meinem Großvater verdanke, der alle möglichen Geschichten aus seiner Kindheit und der Dorfgeschichte erzählen konnte.
                            Ich habe meinen Vater so lange genervt, bis er mir im Wald oberhalb unseren Heimatortes die Stellen zeigte, wo früher zwei Bauerngüter standen. Als er Kind war, standen dort noch die Kellermauern.

                            Ich wollte immer Geschichte studieren, aber da das bei uns mit NC war - und ich die falschen Eltern hatte(kein Arbeiter- oder Bauernskind), bin ich auf Philosophiegeschichte ausgewichen.
                            Das Größte war für mich, als ich bei einer Notgrabung in Annaberg-Buchholz mitmachen durfte. Das war während meiner Arbeit im Erzgebirgsmuseum vor meiner Studium. Bei den Ausschachtarbeiten für eine neue Garage neben der katholischen Kirche kamen Abfallplätze der Stadttöpfer zu Tage. Da die Fachleute gerade anderweitig beschäftigt waren, bekamen wir eine Einweisung, worauf zu achten war und gruben uns 14 Tage durch Brenn- und Geschirr-Reste. Danach das Reinigen der Funde und das Kartographieren...

                            Die Ahnenforschung ist für mich eine logische Fortsetzung meiner Geschichtsneugier. Und so hat meine Frühberentung auch etwas Gutes: ich habe endlich Zeit für das, was mir wichtig ist.

                            Lg, Claudia

                            PS: Ein gewisser Suchtfaktor ist schon dabei, andere sammeln Kronkorken oder Feuerzeuge - ich sammle Vorfahren!
                            Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


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                            • fps
                              Erfahrener Benutzer
                              • 07.01.2010
                              • 2160

                              #15
                              Um noch einmal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen:
                              Ich liebe diese meine Sucht!


                              Und ich finde immer wieder eine Verwandtenlinie, die noch auf Bearbeitung wartet - und schon packt mich das Ahnenjagdfieber!

                              Dagegen helfen auch Genealogamin, Ahnirin und Co. nicht......
                              Wahrscheinlich müsste ich da die Antagonisten einnehmen - und die will einfach niemand entwickeln!
                              Gruß, fps
                              Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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