eure Erfahrung mit abgekürzten Namen

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  • BarbaraB
    Benutzer
    • 18.05.2019
    • 6

    eure Erfahrung mit abgekürzten Namen

    Hallo liebes Forum,

    ich forsche erst seit kurzem im Internet nach meinen Vorfahren und habe gehört, dass polnische Namen in Urkunden auch gerne mal abgekürzt würden. Habt ihr das schon einmal erlebt?

    Ich habe einige "Nowakowski" unter meinen Ahnen und würde gerne einschätzen können, ob ich jedem zeitlich und örtlich dazu passenden "Nowak" ebenfalls nachgehen sollte. Oder ob das Abkürzen von Namen so selten ist, dass ich die Nowaks vorerst beiseite tun kann.

    Es geht mir einfach um eure Erfahrung: Sind euch solche Abkürzungen bei Namen in Urkunden schon mal begegnet oder nicht?

    Viele Grüsse
    Barbara
  • DoroJapan
    Erfahrener Benutzer
    • 10.11.2015
    • 2510

    #2
    Hallo Barbara,

    also bei Familiennamen ist mir nichts aufgefallen. Außer das sie später vom polnischen eingedeutscht (das war beim Vorfahren von meinem Großonkel passiert - allerdings schon um 1900 weil derjenige kaum schreiben konnte) wurden.

    Ich muss bei Nowak gerade noch anmerken, dass dieser FN im schlawischen Raum sehr verbreitet ist (Ostdeutschland, Schlesien usw.). Aus dem Grund erstmal einmal beiseite lassen - außer es wird in deinen Dokumenten explizit erwähnt, dann natürlich nicht.

    Du wirst ja die Frage nicht umsonst stellen. Hast du ein Beispiel, diesbezüglich?

    Liebe Grüße
    Doro
    Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
    Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
    Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
    Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

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    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #3
      Hallo Barbara
      die polnische Endung -ski ist eine Hinzufügung -- https://de.wikipedia.org/wiki/Polnis...#Familiennamen

      Vielleicht hilft Dir das bei der Einschätzung Deiner Fälle.
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 23.05.2019, 01:43.
      Viele Grüße

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      • AKocur
        Erfahrener Benutzer
        • 28.05.2017
        • 1371

        #4
        Hallo Barbara,

        ich glaube, dass ich weiß was du (wahrscheinlich) mit Kürzung meinst, aber ich würde es nicht unbedingt als solche bezeichnen. Die polnischen Namensendungen, die noch zusätzlich an einem FN anhängen können, sind ja Endungen mit Bedeutung. Und ja, sowas habe ich bei meinen polnischen Vorfahren durchaus schon feststellen können (vor allem in den KBs). In meiner Familie kommen vor allem die Endungen -ek, -owa und -owna vor.

        Hier ist eine sehr gute Seite mit Erklärungen, die mir bei der Deutung der Varianten sehr geholfen hat.


        Für deinen Fall:
        -owski: Walkowski (Sohn von Walka), die Endung -owski bezeichnet öfters eine Beziehung zu einem Platz, manchmal kann sie aber auch eine Verbindung zu einer Person bezeichnen.
        Demnach müsste Nowak -> Nowakowski (Sohn des Nowak) zumindest rein theoretisch möglich sein.

        LG,
        Antje

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        • MelanieK
          Erfahrener Benutzer
          • 19.06.2018
          • 131

          #5
          Hallo Barbara,

          Bei Urkunden würde ich das wohl erstmal außer Acht lassen, es sei denn du hast unkomplizierte Vergleichsmöglichkeiten oder einen Anhaltspunkt. Kommt auf die Möglichkeiten und Gegend an. Wenn vieles online verfügbar ist, könntest du ja mal einen Blick drauf werfen. Für mich als Bsp. wäre das die Namen bei Ptg eingeben und dann gucken ob die Gesuchten jeweils in Standesämtern und Kirchenbüchern zu finden sind (mach ich zugegebenermaßen sowieso immer, mich machen unterschiedliche Namen auch nach Jahren wider besseren Wissens immer noch wahnsinnig).
          Kannst du dann ein Muster darin erkennen? Ist das in dem Ort auch bei anderen Namen aufgefallen?
          Ich hatte einerseits einen Pfarrer der fast alle Frauen abgekürzt hat. Da fehlte allerdings nicht nur das -ski sondern auch das -mann oder -ler etc. Er hat das aber eher willkürlich gehandhabt. Dann hatte es in Kirchenbüchern aus Pommern, dass ein Pfarrer generell alle Namen gleich geschrieben hat. Die waren früher und später anders geschrieben, er hat bei den Frauen immer strikt das -owna und bei den Männern das -ow dran gehängt. Zum Teil haben Geschwister in Nachbargemeinden geheiratet, da hießen sie wieder wie vorher. Manchmal kamen da etwas abenteuerliche Namen raus ^^
          Erstaunlicher-/interessanterweise waren die Vornamen allerdings nicht alle polonisiert oder irgendwie slawisch geschrieben.
          Sehr langer Rede, kurzer Sinn, es ist nichts unmöglich, auch dass es evtl. Nachfahren aus einer Familie sind, bei der ein Zweig irgendwann "Nowak" blieb, wenn es allerdings bisher nur bei einzelnen Urkunden zu finden ist ohne dass man einen Zusammenhang erahnt, würde ich wohl abwägen, es aber auf jeden Fall notieren.

          Viele Grüße
          Zuletzt geändert von MelanieK; 23.05.2019, 08:18.

          Kommentar

          • BarbaraB
            Benutzer
            • 18.05.2019
            • 6

            #6
            Vielen Dank für eure Antworten.
            Ich meine mit den Abkürzungen nicht das Weglassen der personenbezogenen Endungen wie -anka und -owna. Diesbezüglich habe ich bereits ein gesundes Halbwissen :-)
            Ich wollte wissen, ob es euch schon mal vorgekommen ist, dass Nachnamen wirklich nicht ausgeschrieben wurden.
            Der Tipp, auf Häufung solcher Fälle im Wirkungszeitraums eines Pfarrers zu achten, ist gut. Danke.


            Mein konkreter Fall ist, dass ich versuche Geschwister zu Walenty Nowakowski ausfindig zu machen. Laut Poznan Project heiratete er 1843 in Sadki (Wyrzysk). Als seine Eltern sind Stanislaus Nowakowski und Marianna angegeben. Meine Überlegung war, dass andere Nowakowskis mit den gleichen Eltern, die in einem Zeitraum um 1843 ebenfalls in/um Sadki heirateten, sehr wahrscheinlich Walentys Geschwister sein könnten.
            In Debowo (5 km von Sadki) heiratete 1837 Marianna Nowakowska. Als Eltern sind Stanislaus Nowakowska und Marianna Fojutowna angegeben. Das klingt doch recht passend.
            Dann taucht aber auch in Sadki eine Margaretha Nowakowna auf. Sie heiratete 1833 und als ihre Eltern sind Stanislaus Nowak und Marianna angegeben. Die Vornamen der Eltern würden immerhin passen (zugegeben, es sind sehr häufige Vornamen).

            Bevor ich nun haufenweise Urkunden im Gensener Archiv bestellen würde, wollte ich die Chance auf eine verwandtschaftliche Beziehung zwischen Walenty, Marianna und Margaretha abschätzen.
            Deshalb meine Frage, ob es euch schon vorgekommen ist, dass Nachnamen tatsächlich abgekürzt wurden.
            Mir fällt aber gerade auf, dass der Urkundenschreiber sie als Margaretha Nowakowna eintrug. Das -owna hätte er nicht angehängt, wenn er Nowakowski hätte abkürzen wollen.
            Hm…
            Was meint ihr dazu?

            Kommentar

            • Malte55
              Erfahrener Benutzer
              • 02.08.2017
              • 1625

              #7
              Moin,
              ja klar, solche Abkürzungen finde ich sogar häufig. Mein Highlight war folgende Zeichenfolge
              +zm̅s abgekürzt für 10 Buchstaben wobei der letzte Buchstabe noch nicht mal zum Namen gehörte.
              Ansonsten finden sich am häufigsten Beispiele wo die Namensendungen weggelassen werden wie –mann, -dorf oder auch –ke. Aber ich habe auch Fälle wo vordere und mittlere Teile weggelassen werden.
              LG Malte

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              • BarbaraB
                Benutzer
                • 18.05.2019
                • 6

                #8
                Um es für die Nachwelt festzuhalten… und ich gebe mir Mühe ganz ordentlich zu schreiben, damit niemand später Hieroglyphen entziffern muss… Ich habe nun mein erstes Kirchenbuch durchforstet und stelle fest:
                Im Gegensatz zu den halbwegs vorformulierten Formularen der späteren Zeit, wurde in „meinem“ Kirchenbuch allerhand abgekürzt. Bei Worten aus dem Text zeigen Doppelpunkte oder grosse Schnörkel oder mehrere kleine Wellen, dass das Wort eigentlich noch länger gewesen wäre. Bei abgekürzten Namen habe ich allerdings keine solchen Zeichen gesehen. Frau Labisionka wird plötzlich zu Frau Labis, um ein paar Jahre später Frau Labiszanka zu heissen.
                (Ziemlich abenteuerlich ist auch die Trennung der Worte. Jetzt ist mir klar, warum wir heute von „Silbentrennung“ sprechen.)
                Familie Marach bietet ein schönes Beispiel für die geschlechtsspezifischen Abwandlungen des Nachnamens: Die Schwester von Herrn Marach heisst Marachowna. Seine Söhne heissen Marachowski und seine Tochter heisst Marachanka.
                Alles in allem bin ich nun schlauer als vorher mit dem Ergebnis: Bezüglich eines familiären Zusammenhangs von Nowakowski und Nowak hilft nur -> mehr nachforschen!
                Mit Vergnügen stürze ich mich in diese Arbeit!
                Viele Grüsse!
                Barbara

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