Thema: FN Nerbas
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Alt 17.06.2019, 19:06
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Prof. Udolph hat geantwortet!
Zitat:
Nerbas, nach diesem ungewöhnlichen Namen bin ich gefragt worden. Er hat auch einige Varianten wie Nerpas (11-mal auf der Telefon-CD), Neerpasch (15), Nehrbass (43) und Nehrbaß (67) neben sich. Auch sind wohl zu berücksichtigen Noehrbass und Nöhrbass (zusammen 15-mal), die vielleicht mit Nörber (15, benachbart zu Rheinhessen verstreut) zu vergleichen sind, etwas aus Nörbers.
Wenn man einen ähnlichen Weg für Nerbas usw., also aus Nerbars, versucht, so wird man über kurz oder lang zu dem Wort für „Nachbar“ geführt, der in verschiedenen Varianten in Familiennamen begegnet:
rhein. Naber „Nachbar“, schon mittelhochdeutsch nâber, auch nâbersche „Nachbarin“; erscheint oft als Genitiv-Bildung Nabers, ferner auch als Nabur, Naaber, Nenaber, Naunapper (die letzten beiden aus „Neu-Nachbar“) - und was besonders wichtig ist - mit einem -r- vor dem -b- in Narberhaus (30mal), Narbers (2mal) und Narbeshuber (1mal)
Zu berücksichtigen ist vielleicht auch eine ähnliche Bildung, die auf „Niederbauer“, und zwar auf der niederdeutschen Variante „Nederbuer“, beruht. Da das -d- zwischen den Vokalen oft fällt, sind hier Namen wie Neermann, Neerfeld u.ä. anzuschließen.
Ich wage daher, in „Nerbas“ usw. eine ursprüngliche Form „Nerbars“, entstanden aus „Nabers“ = Nachbars Sohn, Nachkomme, zu sehen.
Die Formen Noehrbass und Nöhrbass sowie Nörber dürften durch Rundung eines -e- > -ö- entstanden sein.
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Laurin
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