Datierung Amulett-Foto - wer war der Verehrer?

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  • Bienenkönigin
    Erfahrener Benutzer
    • 09.04.2019
    • 1695

    Datierung Amulett-Foto - wer war der Verehrer?

    Hallo liebe Mitforscher,

    erst vor einigen Wochen haben meine Kinder beim Kruschteln ein Amulett in den Sachen meiner Großtante gefunden.
    Sie war zeitlebens unverheiratet und die Archivarin aller Familienerbstücke auf dieser Seite, Geburtsjahr 1908.

    In ihren Sachen waren auch Dinge ihrer Mutter Else Elch (geb. 1878) und noch älterer Vorfahren.
    Deshalb frage ich mich, wem ich das Amulett zuordnen könnte. Ich denke nicht, dass es von meiner Großtante war, denn ihre Verehrer waren fesche junge Männer, in denen sie in den 1930er Jahren Skifahren war, nicht so ein gesetzter Herr.
    Die Machart ist relativ billig, kein Glasdeckel. Nur das ausgeschnittene Foto und hinten eine dünne dunkelblonde Locke.

    Die dunklen Augen lassen auf jeden Fall auf die Elch-Linie schließen. Ich kenne nur einen Vorfahren, der auch so wenige Haare hat, das war der Vater von Else, nämlich August Elch (geb. 1843-1913).
    Was meint Ihr, könnte das ihr Vater sein? Ein Vergleichsfoto hänge ich an. Auf diesem und allen anderen Fotos, die ich von ihm habe, hat er nie so einen Nietzsche-Schnauzer wie auf dem Amulett-Foto gehabt. Edit: Noch ein zweites Vergleichsfoto, auf dem er etwas jünger war. Ohren könnten hinkommen, Augen irritieren mich aber.
    War es üblich, von Verwandten ein Amulett zu haben?

    Geheiratet hat Else 1903, ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein früherer Verehrer war.
    Von wem könnte man sonst ein Amulett aufbewahren?

    Die zeitliche Einordnung fällt mir auch schwer. Die Krawatte irritiert mich etwas, aber die Art der Fotografie und der Bart weisen für mich auf evtl. vor 1900 hin. Kann das sein?

    Vielen Dank für Eure Gedanken dazu!
    Viele Grüße,
    Bienenkönigin
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Bienenkönigin; 29.01.2020, 12:25.
    Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 19713

    #2
    Guten Tag,

    aufgrund des dritten Bildes scheidet eine Identität von 1 mit 2 aus, da 1 und 3 um 1875 aufgenommen sind.
    Zuletzt geändert von Horst von Linie 1; 29.01.2020, 12:34.
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

    Kommentar

    • Bienenkönigin
      Erfahrener Benutzer
      • 09.04.2019
      • 1695

      #3
      Danke, das dachte ich mir schon fast. Meine Pappenheimer erkenne ich inzwischen meist auf Photographien. Einen männlichen Cousin aus der Linie gab es auch nicht.
      Mysteriös...
      Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
      aufgrund des dritten Bildes scheidet eine Identität von 1 mit 2 aus, da 1 und 3 um 1875 aufgenommen sind.
      Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

      Kommentar

      • Horst von Linie 1
        Erfahrener Benutzer
        • 12.09.2017
        • 19713

        #4
        Guten Tag,
        allerdings ist die Kopfform bei 1 und 2 ähnlich ( 3 weicht eher ab) und aufgrund der Ohren könnte man meinen, alle drei Personen wären ein und dieselbe.
        Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
        Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
        Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

        Und zum Schluss:
        Freundliche Grüße.

        Kommentar

        • Xylander
          Erfahrener Benutzer
          • 30.10.2009
          • 6446

          #5
          Hallo,
          das Amulett-Foto von 1875? Das glaube ich nicht. Bin gespannt, was Antje sagt.
          Die Locke, wär die nicht was für einen DNA-Test?
          Viele Grüße
          Xylander

          Kommentar

          • Bienenkönigin
            Erfahrener Benutzer
            • 09.04.2019
            • 1695

            #6
            Ja, warten wir mal, ob es eine genauere Datierung gibt.
            An DNA-Test hatte ich auch schon gedacht. Aber ich kenn keinen in der Verwandtschaft, der schon sowas gemacht hätte oder demnächst vor hat ...
            Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
            das Amulett-Foto von 1875? Das glaube ich nicht. Bin gespannt, was Antje sagt.
            Die Locke, wär die nicht was für einen DNA-Test?
            Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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            • Verano
              Erfahrener Benutzer
              • 22.06.2016
              • 7819

              #7
              Hallo,

              die Revers, Hemdkragen, Krawatte und Fliege habe ich auf meinen Fotos von 1895 – 1905.
              Dies ist nur ein Hinweis, nicht die Datierung.
              Viele Grüße August

              Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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              • Mismid
                Erfahrener Benutzer
                • 21.02.2009
                • 984

                #8
                Warum jemand ein Amulett besitzt und vom wem es stammt, kann niemand sagen. Daraus läßt sich rein gar nichts schließen. Manche haben solchen Schmucke andere solchen, je nach Geschmack. Auch die Verwandtschaft läßt sich rein aus Fotos kaum ableiten. Das ist reinste Spekulation. Wenn die Verwandten kein Interesse an einem Gentest haben, scheint auch niemand ernsthaft Interesse an einer Zuordnung der genannten Person zu haben.

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                • AKocur
                  Erfahrener Benutzer
                  • 28.05.2017
                  • 1371

                  #9
                  Hallo,

                  Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
                  Die Machart ist relativ billig, kein Glasdeckel. Nur das ausgeschnittene Foto und hinten eine dünne dunkelblonde Locke.
                  [...]
                  War es üblich, von Verwandten ein Amulett zu haben?
                  Andenken- bzw. Totenschmuck war völlig üblich im 19. Jh. Teilweise wurde solcher Schmuck sogar bei Beerdigungen an die Anwesenden ausgegeben. Man konnte auch durchaus auch von Freunden, mit denen man nicht verwandt war, ein solches Andenken besitzen.
                  Ich kann leider nicht genau sagen, wann diese Sitte ausgestorben ist, gehe aber davon aus, dass auch noch in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh. solche Broschen gefertigt wurden. Solche Bräuche verschwinden ja nie von jetzt auf morgen.
                  Was die Machart angeht, sicherlich einfach, allerdings würde ich vermuten, dass da mal Glas drüber war, was im Laufe der Zeit verloren ging. Interessant wäre, was das für ein Material ist (versilbert? Eisen?) und ob ein fachkundiger Mensch aus der Machart des Stücks etwas zur Datierung mitteilen könnte.

                  Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
                  Die zeitliche Einordnung fällt mir auch schwer. Die Krawatte irritiert mich etwas, aber die Art der Fotografie und der Bart weisen für mich auf evtl. vor 1900 hin. Kann das sein?
                  Die Krawatte irritiert mich auch. Ich kenne keinen Knoten, der so lang ist und aus dem die Krawatte dann so gerade raushängt. (@alle Männer: gibt's hier Krawattenknotenexperten?) Mein Tipp wäre hier dass es sich um eine fertig gebundene handelt.
                  Der Hemdkragen sieht weich aus, nicht gestärkt. Das kam erst nach dem 1.WK auf. Die breite Öffnung beim Kragen finde ich als neuen Stil 1912 und dann immer wieder bis in die 20er Jahre.

                  Ein Bart taugt zur Datierung meist nicht besonders, wir wissen ja nicht, ob er zu einer modischen Bartfrisur neigte oder jahrzehntelang ein Modell getragen hat

                  Ich würde das Amulettfoto vorsichtig in die 1910er-1920er datieren, nachdem ich mir jetzt eine ganze Menge an Vergleichsbildern angeschaut habe (Ich muss mir da mal ein Archiv für Herrenmode und Normale-Leute-Mode anlegen).

                  LG,
                  Antje

                  @Verano: Wärest du bereit, mir die mal zu zeigen? Um 1900 wäre mir ein solche Kombination von Revers, Hemdkragen und Krawatte neu

                  Kommentar

                  • Bienenkönigin
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.04.2019
                    • 1695

                    #10
                    Hallo Anke und alle, die ihre Gedanken beigetragen haben:

                    Danke für Eure Meinungen. Das Amulett ist meines Erachtens aus Eisen. Ob da Platz für ein Glas drüber war, müsste ich mal morgen schauen.

                    Dann sind meine Hypothesen:
                    * Erinnerung an einen Freund der Familie, evtl. auch Klavierlehrer oder was auch immer. Die Locke ist allerdings seltsam, kann mir nicht vorstellen, dass bei einer Beerdigung jeder der Gäste auch gleich eine Locke mitbekommt.
                    * Falls Verwandtschaft, dann ziemlich weit entfernt (ich schau mal bei den Schwerdtfeger-Cousins 2. oder 3. Grades, ob ich da Fotos zuordnen kann).
                    * Zeitlich vermutlich schon 20. Jahrhundert.
                    * Von meiner Großtante habe ich die Geschichte, dass ein junger Mann aus der Verwandtschaft in Südamerika im Dschungel verschollen ist, als er dort als Forscher unterwegs war. Aber "jung und gutaussehend"? Ist wohl Interpretationssache...

                    Danke, also leider keine einfache Lösung.
                    Liebe Grüße,
                    Bienenkönigin
                    Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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                    • Verano
                      Erfahrener Benutzer
                      • 22.06.2016
                      • 7819

                      #11
                      Zitat von AKocur Beitrag anzeigen


                      @Verano: Wärest du bereit, mir die mal zu zeigen? Um 1900 wäre mir ein solche Kombination von Revers, Hemdkragen und Krawatte neu

                      Hallo Antje,
                      du scheinst ja eine richtige Expertin zu sein.
                      Hier eine kleine Auswahl meiner Herren.
                      Angehängte Dateien
                      Viele Grüße August

                      Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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                      • AKocur
                        Erfahrener Benutzer
                        • 28.05.2017
                        • 1371

                        #12
                        Hallo,

                        noch würde ich mich nicht Expertin nennen, auch wenn ich natürlich danach strebe Aber Modegeschichte interessiert mich schon seit meiner Jugend und im Laufe der Zeit gewinnt man ja zwangsläufig Wissen und Fachbücher dazu, auch wenn man wahrscheinlich niemals auslernt. Dafür ist das Thema aber auch einfach zu umfangreich.

                        Was deine Herren angeht, Verano, da sehe ich gesteifte Kragen, teilweise Steh-, teilweise Klappkragen, bei allen Krawatten- und Fliegenträgern. Der kleine Halsausschnitt der Sakkos ist typisch für die Zeit, die wurden erst ab kurz vorm 1. WK wieder größer.


                        @Bienenkönigin, ich bin gespannt, ob sich die Identität noch bestimmen lässt.
                        Was die Menge an Andenken mit Locke eines Verstorbenen angeht hast du sicherlich Recht. Aber da das Amulett aus dem Nachlass einer Frau stammt, die ihrerseits schon Erbstücke archiviert hat, kann es natürlich sehr gut sein, dass es nicht aus ihrer unmittelbaren Familie stammt.

                        LG,
                        Antje

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                        • Garfield
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.12.2006
                          • 2140

                          #13
                          Hallo

                          Ich würde die Krawatte auf Foto 1 auch "nach 1900" einordnen, gerade auch in Kombination mit dieser Art Kragen. Ähnliche Kragen gab es auch vor 1900, dann aber nicht mit lange Krawatte mit Knopf.
                          Würde ich so sagen, bin aber auch nicht Expertin, nur als Hobby interessiert. Männerkleider sind aber meistens etwas schwieriger einzuordnen und wurden allenfalls auch etwas länger getragen als Damenkleider.

                          Die Brosche sieht für mich auch aus, als wenn da eine Art Deckel/Abschluss/Rahmen fehlen würde.
                          Viele Grüsse von Garfield

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                          • assi.d
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.11.2008
                            • 2676

                            #14
                            Hallo,

                            dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu:

                            Ich finde die Krawatte sieht -entschuldigt bitte- billig aus. Auch der Anzug sieht so aus (abgetragen und ungebügelt). Kein Vergleich mit den Herren auf den Bildern 2 und 3.

                            Nr. 1 erscheint mir eher jemand aus der Arbeiterklasse zu sein.

                            Ich würde meinen kleinen Finger verwetten, dass das mal eine vollständige Brosche oder ein Anhänger mit Glasdeckel waren. Und komischerweise habe ich ich immer das bild eines Auswanderers vor mir...vielleicht jemand, der nach Amiland ging?

                            Gruß
                            Astrid
                            Zuletzt geändert von assi.d; 31.01.2020, 10:57.

                            Kommentar

                            • Bienenkönigin
                              Erfahrener Benutzer
                              • 09.04.2019
                              • 1695

                              #15
                              Hallo Astrid,
                              danke für deinen Senf!

                              Ob der Anzug abgetragen ist, lässt sich aus so einem winzigen Foto schlecht sehen (das ganze Ding ist kaum 3cm groß). Aber das mit der Krawatte und der Zuordnung überhaupt könnte schon sein.

                              Abgesehen von den dunklen Augen passt er so gar nicht in den Zweig der Verwandtschaft.

                              Von daher war meine Vermutung auch vielleicht Klavierlehrer oder sonst jemand, der ihr (Uroma Else) zugetan war, aber keine Chance hatte.
                              Sie war ca. 1896 mit der Schule fertig (ev. Internat in Augsburg). Dort war ihre zukünftige Schwägerin ihre beste Freundin.

                              Aber erst 1903 heiratet sie den Bruder ihrer Freundin. Wie lange war sie verlobt, hatte sie inzwischen andere Verehrer?

                              Schade, dass Bilder nicht sprechen können.
                              Meine Mutter und meine Tante werden mir keine Hilfe sein, die wissen weniger über die Familie als ich inzwischen...

                              Viele Grüße,
                              Bienenkönigin


                              Zitat von assi.d Beitrag anzeigen
                              Ich finde die Krawatte sieht -entschuldigt bitte- billig aus. Auch der Anzug sieht so aus (abgetragen und ungebügelt). Kein Vergleich mit den Herren auf den Bildern 2 und 3.

                              Nr. 1 erscheint mir eher jemand aus der Arbeiterklasse zu sein.

                              Ich würde meinen kleinen Finger verwetten, dass das mal eine vollständige Brosche oder ein Anhänger mit Glasdeckel waren. Und komischerweise habe ich ich immer das bild eines Auswanderers vor mir...vielleicht jemand, der nach Amiland ging?
                              Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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