Zeche Oberfritz im Pfleggericht Radstadt (1732)

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  • Adea
    Erfahrener Benutzer
    • 17.10.2015
    • 585

    Zeche Oberfritz im Pfleggericht Radstadt (1732)

    Hallo in die Runde,

    ich bin auf der Suche nach Informationen zur Oberfritzer Zeche.

    Dieser Ort ist auf heutigen Karten nicht zu finden. Ich vermute, dass es die Bezeichnung für die Höfe im Oberen Fritztal (Schattbachtal) war, ganz in der Nähe von Filzmoos.

    Bisher hatte ich auch angenommen, dass der Begriff "Zeche" etwas mit Bergbau zu tun hat. Aber im Erzbistum Salzburg wurden wohl Ortsteile und Verwaltungseinheiten früher als "Zechen" bezeichnet? Zwischen November 1731 und Juni 1732 sollen insgesamt 527 Protestanten aus Filzmoos und der Oberfritzer Zeche ausgewiesen worden sein.

    Finde ich noch irgendwo alte Karten? Und gibt es noch weitere Informationen zur Zeche Oberfritz?

    LG Adea

    Dauersuche:

    - Eltern und Geschwister von Emma Niklaus (* 1866 in Groß Jahnen, Kirchspiel Szabienen, Kreis Darkehmen/Ostpreußen)
    - Herkunft von Christian Rausch, um 1811 als Soldat beim dänischen Militär in Warder (bei Segeberg/Holstein)
    - Alles über die Papiermacher-Familie Seidler (vor 1800 in Mecklenburg und Holstein)

    Meine Suchregionen: Mecklenburg, Ostpreußen, Holstein, Hamburg, Vogtland, Salzburger Land (vor 1732)


  • PeterS
    Moderator
    • 20.05.2009
    • 3618

    #2
    Hallo Adea,
    Oberfritz lag/liegt im Pflegschaftsgericht Radstadt in der Pfarre Altenmarkt im Pongau.
    Sieh dir die verlinkten Kirchenbücher an, da könntest Du Hinweise auf eine Zeche finden. Bergbau (Zink-Blei-Kupfer) wurde in Filzmoos jedenfalls betrieben.
    Im Franziscäischen Kataster (19. Jahrhundert) finde ich die Beizeichnung "Oberfritz" im Bereich Schattbach.
    Geht es um das Wolfing-Leiten Gut des Rupert Seethaler im Radstädter Gericht?

    "Zeche" dürfte tatsächlich auch eine andere Bedeutung als Bergwerk gehabt haben, so einen Eindruck bekommt man mit dem Kirchenbuch.

    Viele Grüße, Peter
    Zuletzt geändert von PeterS; 09.01.2018, 09:35.

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    • Adea
      Erfahrener Benutzer
      • 17.10.2015
      • 585

      #3
      Hallo Peter,

      vielen Dank für deine Hinweise. In den Kirchenbüchern von Altenmarkt habe ich schon einige meiner gesuchten Namen entdeckt. Da werde ich noch eine Weile beschäftigt sein, es bleibt spannend.

      In den ersten Jahrzehnten nach ihrer Ankunft in Ostpreußen heirateten meine Salzburger Vorfahren scheinbar ausschließlich untereinander. Leider gibt es bei den ostpreußischen Kirchenbüchern große Lücken durch Kriegsverluste, dadurch habe ich noch nicht bei allen Linien den "Sprung" in die Salzburger Kirchenbücher geschafft. Eine Anna Seethaler gibt es auch in meiner Liste, noch ohne Angaben zu den Eltern.

      Bei Salzburgwiki habe ich etwas zu den "Zechen" gefunden: https://www.sn.at/wiki/Protestantenvertreibung
      Es hat (wie schon vermutet) nichts mit Bergbau zu tun.

      Und noch eine Quelle aus dem Jahr 1796: https://books.google.de/books?id=zaV...zechen&f=false
      Das Pfleggericht Radstadt bestand demnach (außer der Stadt und dem Burgfried) aus 10 Zechen (eine davon ist Oberfritz), diese enthielten 43 1/2 Rotten mit 780 Bauerngütern und 180 Kleinhäuschen.

      LG Adea

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      • carinthiangirl
        Erfahrener Benutzer
        • 12.08.2006
        • 1608

        #4
        Hier sind besagte 10 Zechen auch schön erwähnt (unten links).

        "Die zehn Zechen sind: Enswald, Forstau, Tauerach, Zauch, Flachau, Aigenberg, Eben, Oberfritz, Niederfritz und St. Martin am Lammerthal."

        Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat:

        Kommentar

        • Adea
          Erfahrener Benutzer
          • 17.10.2015
          • 585

          #5
          Zeche Oberfritz: Suche alte Landkarte

          Hallo,

          ich hole diesen Thread mal wieder hervor, denn ich bin gerade auf der Suche nach einer alten Karte von dieser Region.

          Bei meinen Vorfahren bin ich inzwischen auf einige Ortsnamen gestoßen, die 1732 alle im Gericht Radstadt-Oberfritz lagen: Vierthal, Knäbllechen, Knäblleiten, Däumblechen, Pichl, Neuhaus.

          Gibt es vielleicht online alte Landkarten, wo diese Orte/Höfe zu finden sind?

          LG Adea

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          • Scriptoria
            Erfahrener Benutzer
            • 16.11.2017
            • 2756

            #6
            Hallo Adea, Du hast eine PN.


            Gruß
            Scriptoria

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            • Adea
              Erfahrener Benutzer
              • 17.10.2015
              • 585

              #7
              Hallo Scriptoria,

              danke für die PN.

              Also die bisher gefundene älteste Karte ist aus dem Jahr 1829. Dort sind einige meiner gesuchten Orte aufgeführt.
              MAPIRE, Arcanum Maps, Second Military Survey, Old maps online, Második Katonai Felmérés, Zweite Militärischen Aufnahme, historical maps, Google Earth, historische Karten, történelmi térképek, Habsburg birodalom, Habsburg empire, Habsburgerreiches, Budapest régi térképei, Old maps of Budapest, Kataszteri térképek, Georeferált térképek, Georeferenced maps

              Weiß jemand von euch, ob es noch irgendwo frühere Landkarten gibt?

              LG Adea

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              • Kaisermelange
                Erfahrener Benutzer
                • 09.11.2020
                • 955

                #10
                Hallo Adea,

                Vierthal auf C/2

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                • Adea
                  Erfahrener Benutzer
                  • 17.10.2015
                  • 585

                  #11
                  Hallo Kaisermelange,

                  vielen Dank für die interessanten Links! Die Seiten kannte ich noch nicht. Das werde ich mir alles mal in Ruhe ansehen.

                  LG Adea

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                  Kommentar

                  • carinthiangirl
                    Erfahrener Benutzer
                    • 12.08.2006
                    • 1608

                    #12
                    Um noch auf dieses am Anfang hinzuweisen:
                    "Bisher hatte ich auch angenommen, dass der Begriff "Zeche" etwas mit Bergbau zu tun hat. Aber im Erzbistum Salzburg wurden wohl Ortsteile und Verwaltungseinheiten früher als "Zechen" bezeichnet? Zwischen November 1731 und Juni 1732 sollen insgesamt 527 Protestanten aus Filzmoos und der Oberfritzer Zeche ausgewiesen worden sein."

                    Natürlich hat Zeche auch bei uns in Österreich genauso Bezug zu Bergwerken und bedeutet dasselbe.
                    Siehe Schaubergwerk Kupferzeche Hüttau westlich von Niederfritz.

                    Hier noch die schöne Erklärung zusätzlich zu Zeche im Salzburger Land: https://www.sn.at/wiki/Zeche

                    Gerade bei den Bergarbeitern hat sich überall in Österreich der Protestantismus sehr schnell verbreitet, besonders auch in Salzburg.

                    Hier noch eine Karte zur Gegend. Weiß nicht mit was du arbeitest, aber am Laptop kann man mit der rechten Maus vergrößern. Es zeigt auch Weiler/ Rotten und teilweise Höfe an. Ob auch etwas von deinen Gesuchten kann ich nicht abschätzen:
                    Zuletzt geändert von carinthiangirl; 03.04.2021, 19:30.

                    Kommentar

                    • Adea
                      Erfahrener Benutzer
                      • 17.10.2015
                      • 585

                      #13
                      Hallo carinthiangirl,

                      vielen Dank für deine Hinweise und die Tourenkarte! Da habe ich gleich wieder richtig Lust auf einen Österreich-Urlaub bekommen. Zuletzt war ich vor ca. 30 Jahren in dieser Gegend.

                      Damals hatte ich noch keine detaillierten Informationen zur Familiengeschichte. Ich wußte nur, dass meine Oma aus Ostpreußen öfter von Vorfahren aus dem Salzburger Land erzählt hatte.

                      Inzwischen kann ich von einigen Familienzweigen die ungefähren Marschrouten von 1732 nachverfolgen, wann sie in Königsberg eintrafen und ob sie mit Pferd und Wagen auf dem Landweg zogen, oder ab Stettin auf dem Seeweg über die Ostsee. Die preußischen Kommissare haben 1732/33 alles genau protokolliert. Es war schon eine logistische Meisterleistung zur damaligen Zeit. Immerhin kamen ca. 16.000 Salzburger nach Ostpreußen und in den 1940er Jahren wurde geschätzt, dass ca. 1/3 der gesamten ostpreußischen Bevölkerung Salzburger Vorfahren hatte.

                      LG Adea

                      Dauersuche:

                      - Eltern und Geschwister von Emma Niklaus (* 1866 in Groß Jahnen, Kirchspiel Szabienen, Kreis Darkehmen/Ostpreußen)
                      - Herkunft von Christian Rausch, um 1811 als Soldat beim dänischen Militär in Warder (bei Segeberg/Holstein)
                      - Alles über die Papiermacher-Familie Seidler (vor 1800 in Mecklenburg und Holstein)

                      Meine Suchregionen: Mecklenburg, Ostpreußen, Holstein, Hamburg, Vogtland, Salzburger Land (vor 1732)


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                      • Luckyaustria
                        Neuer Benutzer
                        • 05.04.2021
                        • 1

                        #14
                        Ortsbezeichnungen Zeche Obernfritz

                        Hallo Adea,

                        Ich komme aus der Gegend und kann dir gerne behilflich sein.

                        Bei allen Bezeichnungen handelt es sich um Bauernhöfe in Filzmoos, großteils im Ortsteil Neuberg. Knäbllechen nennt sich heute “Knabl”, Knäblleiten gehört zum Nachbarort Eben im Pongau, ist allerdings vor ca. 60 Jahren abgebrannt und existiert nicht mehr.

                        Ich hab dir hier die Links zu den jeweiligen Höfen auf Google Maps zusammengestellt. Dort sind die Adressen richtig, die Hofbezeichnungen allerdings meist nicht vorhanden bzw. völlig falsch angegeben:

                        Vierthal, Fam. Jäger
                        Knabl, Fam. Ebner
                        Daumlehen, Fam. Gappmaier
                        Neuhaus, Fam. Nagl

                        Pichl ist leider nicht eindeutig. Es gibt in Filzmoos mehrere Höfe mit diesem Namenszusatz, darunter Leopichl, Schlossbichl oder Guggenbichl. Alle drei befinden sich im Hauptort Filzmoos. Einen Ortsteil Pichl gibt es in der nahegelegenen Stadt Schladming. Diese gehörte allerdings nicht zur salzburgischen Zeche Obernfritz, sondern war Teil des habsburgischen Reichs.

                        Eine interessante Schrift “Die Salzburger in Ostpreußen” kennst du vielleicht bereits, du findest sie hier.

                        Falls ich weiter helfen kann, melde dich bitte gerne.

                        Liebe Grüße
                        Gerhard

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                        • Adea
                          Erfahrener Benutzer
                          • 17.10.2015
                          • 585

                          #15
                          Hallo Gerhard,

                          vielen Dank für deine Informationen! Auf dein Angebot werde ich bestimmt noch einmal zurückkommen, wenn neue Fragen auftauchen.
                          Die informative Veröffentlichung "Die Salzburger in Ostpreußen" kannte ich bereits.

                          Für meine Forschung war es ein Glücksfall, dass 2020 vom polnischen Archiv Allenstein die "Salzburger Akten" der Kriegs- und Domänenkammer Königsberg-Gumbinnen online gestellt wurden. Neben den Examina (Befragungen der Salzburger) gibt es dort auch viele Dokumente aus den Jahren 1735-1746 zu den Entschädigungszahlungen, die von den preußischen Kommissaren für die zurückgelassenen Höfe ausgehandelt wurden.

                          Hier ein Link zu den Digitalisaten: https://namensindex.org/bestand.php?aid=42&id=1577

                          Ich werde also noch eine ganze Weile mit meinen Salzburger Vorfahren beschäftigt sein....

                          LG Adea

                          Dauersuche:

                          - Eltern und Geschwister von Emma Niklaus (* 1866 in Groß Jahnen, Kirchspiel Szabienen, Kreis Darkehmen/Ostpreußen)
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                          Meine Suchregionen: Mecklenburg, Ostpreußen, Holstein, Hamburg, Vogtland, Salzburger Land (vor 1732)


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