Bei Anfragen in unserem Forum zur Namenforschung bitte folgendes beachten:
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Erst Ahnenforschung, dann Namenforschung: Besonders bei ausgefallenen Namen sollte der Namensdeutung die Vorfahren-Recherche der Namensträger vorausgehen. Sie sollten möglichst für mehrere Jahrhunderte rückwärts angeben können, wo und in welchen Schreibvarianten der Name auftrat.
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Familienname: Fesselmar
Zeit/Jahr der Nennung:
Ort/Region der Nennung: BW
Hallo zusammen,
mir ist wieder einmal ein interessanter Familienname untergekommen: Fesselmar.
Hat jemand eine Ahnung woher der Name kommt und was er bedeutet?
Danke im voraus!
Dieter
bei der auffallend hohen Seltenheit des FN Fesselmar könnte eine Verschleifung durch falsches Interpretieren des evtl. "richtig" geschriebenen Namens vorliegen.
Der ursprüngliche Name könnte Fesselmann gelautet haben.
Zeitweise war es üblich, anstelle eines Doppelkonsonanten - hier nn - nur einen Konsonanten mit Überstrich (Macron) zu schreiben - hier n (leider gibt es dafür kein Tastatur-Zeichen).
Verwechselt nun der nächste Schreiber den (kursiv geschriebenen) Buchstaben n - wobei der Überstrich wohl übersehen wurde - mit dem (ebenfalls kursiv geschriebenen) Buchstaben r, hätten wir den "Salat".
Guten Abend,
ich halte es ebenfalls für eine Verschleifung.
Ursprünglich Fes(s)elmayer und Fes(s)elmeier. 1x Feselmeier laut geogen in BW.
Vgl. Neumahr aus Neumayer.
Hier ein Beleg aus Wien zu Feselmayer aus Eger:
Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.
Gesicherte Informationen habe ich dazu nicht gefunden. Deshalb mutmaße ich einfach einmal: Hier wird Fessel als Form von Fässl angegeben, nähere Details zum Wort in einem Buch deutscher Namenskunde.
Bei der Süddeutschen Zeitung heißt es:
Beim Zuteilen eines Familiennamens orientierten sich die Namensgeber - und das waren meistens die Matrikelschreiber - gerne am Fundort oder an der Fundsituation. Lag ein Findelkind in einem Korb, entfachte dieser Umstand die Fantasie der Namensgeber insofern, als sie ihm den Familiennamen Körbler verpassten oder Korbmayrin, wenn es sich um ein Mädchen handelte. Waren sie in Kisten, auf Fässern oder Wagen ausgesetzt, hießen sie Schachtlmayr, Fäßl oder Wagerl.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen...etzt-1.3846335
Ganz spekulativ würde ich daher vermuten, dass der erste Namensträger ein in einem Faß ausgesetztes Findelkind war. Wirklich sicher bin ich mir aufgrund der Informationslage nicht.
Meier und Schulze, ….
die Häufigkeit der FN besonders in Westfalen und Süddtl. ist eine Folge der Ausweitung der Bezeichnung Meier in immer breitere bäuerliche Schichten.
… brachte über 1000 Zusammensetzungen mit -meier hervor.
Manchmal wird es verkürzt zu mar/mer.
Quelle: dv-Atlas Namenkunde, Abschnitt "Familiennamen aus Berufsbezeichnungen"
Zuletzt geändert von Laurin; 20.01.2020, 22:21.
Grund: Zitat nmarkiert und Quellenangabe ergänzt
Viele Grüße August
Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.
"Fessel-"--> evtl. zu mhd. vesel, fesel "Spreu, Stroh" (nach Köbler, Mhd. WB).
Das würde m.E. nach mit dem zweiten Namensbestandteil -mar = Verkürzung aus -meier korrespondieren.
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