Stokowa

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  • Darkstar1970
    Erfahrener Benutzer
    • 22.03.2019
    • 128

    [gelöst] Stokowa

    Name des gesuchten Ortes: Stokowa
    Zeit/Jahr der Nennung: 1830
    Ungefähre oder vermutete Lage/Region: Mittelpolen evtl, nähe Kleszczow/Faustinow?
    Ich habe die Datenbanken zur Ortssuche abgefragt [ja/nein]: Ja



    Guten Abend zusammen,


    ich suche nach wie vor nach dem Ort: Stokowa.


    Meine Suche durch die Datenbanken und Karten, u.a. https://mapa.szukacz.pl erbrachte zwar einige Stokowas, u. a. in Krakau und Straßen die so heissen und auch einen 295 m hohen Berg bei Kielce aber ich suche nach wie vor einen Ort, der für jemanden 1883 als Geburtsort im Jahr 1830 genannt wurde. Die dort geborene (eine Dorothea Nickel, Tochter von Michael Nickel und Karoline Dering), wird dann später in Kleszczow bzw. Faustinow wohnhaft sein nach ihrer Eheschließung, daher könnte es in der Nähe sein.



    Für einen Tipp wäre ich dankbar,
    viele Grüße
    Heiko
  • Juergen
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2007
    • 6044

    #2
    Hallo Heiko,

    obgleich ich nur sehr schlecht russisch lesen kann (bestenfalls Buchstaben-Gruppen)
    würde ich gern mal den Eintrag lesen, wo der Ort Stokowa geschrieben steht.
    Hast du dir das so übersetzen lassen?

    Mit Kleszczow / Faustinow meinst du wohl die Orte südlich unweit von Belchatow?

    Auf der Karte der deutschen Besiedlungen in Mittel-Polen wird in der Nähe nur
    ein Ort Stawek unweit von der ev. Kleszczow verzeichnet.

    links Faustynow (dt. Ansiedlung) unweit von Stawek und Kirchort Kleszczow
    Map heute --> https://www.google.com/maps/dir/Be%C...51.2452676!3e2

    Noch nachgesehen, die ev. Kirche in Kleszczow existierte erst ab 1847, die ev. Kirche Belchatow ab 1820.

    Online wohl nur diese ev. KB aus Kleszczow mit großen Lücken: Ab ca. 1868 alles "schön" in russisch.
    --> https://szukajwarchiwach.pl/48/379/0/-#tabJednostki

    Nikel kommt ua. in Danielow in diesem KB 1844 vor, lag unweit von Stawek, Stawek selbst las ich in den KB bisher nicht.

    Viele Grüße
    Juergen
    Zuletzt geändert von Juergen; 30.11.2019, 17:47.

    Kommentar

    • Juergen
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2007
      • 6044

      #3
      Hallo Heiko,

      ich habe Dir mal den Kartenausschnitt der deutschen Siedlungen im Mittelpolen
      als Ausschnitt der Umgebung um Belchtow kopiert, vielleicht kennst Du diese noch nicht.

      In den ev. KB von Blechatow vor 1844 kommt der FN scheinbar nur selten vor.

      Z.B. Kind NIKEL Adam, Eltern wohnen in dem Ort Deutschland (Trząs) auch nicht weit von Faustynow.
      Vater: michael NIKEL Mutter wohl Fryderike geb. JAHNKE.
      Scan --> http://metryki.genealodzy.pl/metryka...1&x=473&y=1503

      Gruß Juergen
      Angehängte Dateien
      Zuletzt geändert von Juergen; 30.11.2019, 18:34.

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15113

        #4
        Hallo,
        ich vermute die deutsch-evangelische Kolonie Stokow.
        In der Gegend wo die deutschen Weichselkolonisten siedelten:

        Die Karte ist auf die zuständige Gemeinde Czermno zentriert: https://www.openstreetmap.org/?mlat=...2.4002/20.1189
        Angehängte Dateien
        Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 30.11.2019, 18:37.
        Viele Grüße

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        • Juergen
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2007
          • 6044

          #5
          @Anna Sara Weingart

          wenn es denn das Stokow gesen sein soll, war die nächste ev. Kirche dort in Gąbin,
          rund 140 Km entfernt von den genannten Orten südlich von Belchatow.


          juergen
          Zuletzt geändert von Juergen; 30.11.2019, 18:41.

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          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15113

            #6
            Auf der alten Karte von Anfang des 19. Jht. war die Schreibweise Stokowo

            Ich vermute, dass das der gesuchte Ort ist. Stokowo, Kolonie, deutsch, evangelisch

            Quelle für Karte: http://igrek.amzp.pl
            Quelle für Lexikon (Bildanhang oben): https://pl.wikipedia.org/wiki/Słowni...stwa_Polskiego
            Angehängte Dateien
            Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 30.11.2019, 18:53.
            Viele Grüße

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            • Juergen
              Erfahrener Benutzer
              • 18.01.2007
              • 6044

              #7
              Läßt sich aber derzeit nicht prüfen, ob dort in den ev. KB von Gąbin deutsch Gombin,
              der FN Nickel vorkommt.
              Nischt online --> https://szukajwarchiwach.pl/50/223/0...e#tabJednostki

              Ev. Kirchen Bücher in Russisch Polen:
              --> https://www.sggee.org/deutsch/resear...oland_ger.html

              Juergen

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              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 15113

                #8
                Ansonsten gibt es noch weitere Orte namens Stokowo, die vielleicht infrage kommen.
                Angehängte Dateien
                Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 30.11.2019, 19:06.
                Viele Grüße

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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15113

                  #9
                  Die erhaltene Kirchenbücher der Kościół ewangelicki Parafja Gąbin, beginnen wohl leider erst 1832 -->
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                  Die Pfarre ist 1829 gegründet worden, so dass anscheinend die Kirchenbücher der Jahre 1829-1831 verloren sind?

                  Man könnte aber in einem Mormonen-Center in den späteren Jahrgängen schauen, ob der Familienname vorkommt.
                  Eventuell ist ja die Eheschließung zu finden.
                  Angehängte Dateien
                  Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 30.11.2019, 19:16.
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • Darkstar1970
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.03.2019
                    • 128

                    #10
                    Hallo zusammen,

                    erstmal vielen Dank für die Tipps und Hinweise zu diesem ominösen Stokowa.


                    Es ist richtig, die betroffenen Personen siedelten zu der Zeit (ca. 1870er-1880er Jahre) in der Gegend um Kleszczow bei Belchatow, z.B. in Faustinow oder Kamién.

                    In einer Sterbeurkunde von 1883, wo die Dorothea Reschke, geb. Nickel mit 53 Jahren in Faustinow stirbt (bei der Eheschließung Ihrer Tochter fünf Jahre zuvor wird ihr Mann als Landwirt in Faustinow genannt) erscheint Stokowa als ihr Geburts- oder Herkunftsort. Ich habe den Kirchenbucheintrag als Ausschnitt beigefügt. Dieser stammt aus den leider nur wenig vorhandenen Onlineakten aus der Region. Glücklicherweise sind zumindest Sterbedaten von 1883-1898 verzeichnet (hier nochmal die Seite mit der Dorothea, Nr. 23):



                    Da ihr Ehemann bereits in den fünf Jahren zuvor gestorben sein muss (bei der Heirat der Tochter noch lebend, die Dorothea stirbt aber fünf Jahre später als Witwe) dürfte er in den vorherigen Büchern enthalten sein die leider nicht online sind .


                    Stawek hört sich interessant an, das ist ja wirklich nur einen Steinwurf weg. Die Karte kannte ich schon, sie hat mir damals auch gut geholfen, Orte dort zu finden, auch die Nachbarörtchen Danielow oder Bogumilow tauchen immer mal wieder als Geburtsorte der Kinder auf. Aber auch diese Kolonie Deutschland (Trząs) erschien schon mal, dort kam ein Trauzeuge der Hochzeit ihrer Tochter her


                    Ich habe mal kurz in das vorliegende Kirchenbuch von 1844 geschaut, ich meine da taucht der Name Nickel sogar zweimal auf, ich meine nb. der Geburt auch bei den Ehen. Werde ich mir heute nachmittag mal genauer anschauen.


                    Wenn da bereits ein Michael Nickel auftaucht, wäre das schon ein (fast) Treffer, da der Vater der Dorothea auch Michael heisst. Die dort genannte Mutter des Sohnes Adam könnte natürlich eine spätere Ehe des Michael sein, da die Karolina Dering, ihre Mutter der Dorothea schon verstorben sein könnte (mal als Gedankengang).


                    Stokowa, die Kolonie bei Czermno, erscheint mir sehr weit weg, aber wer weiß, von einem Familienzweig weiß ich, dass sie einen weiten Umzug innerhalb Mittelpolens durchgeführt hat, warum nicht auch die Nickels?


                    Nochmals vielen Dank
                    und viele Grüße
                    Heiko

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                    • Juergen
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.01.2007
                      • 6044

                      #11
                      Hallo Heiko,

                      folgendes hilft Dir zwar nicht groß weiter, nur so falls noch nicht bekannt.
                      Auf der Gilly Karte von Südpreußen um 1803 ?, fehlen noch einige der angeblich
                      deutschen Siedlungen um den späteren ev. Kirchort Kleszczow.

                      Gilly Karte (auf A2) ---> https://www.sggee.org/research/gilly_maps/C4.jpg

                      Demnach wurden diese erst danach gegründet, so Faustynow; Danielow ua.

                      Verzeichnet sind bereits auf dieser Gilly Karte ua. Kleszczow; Zlobnica ...

                      Dei SGGE schreibt auch dazu, ua. Zitat:
                      "... Evangelisch-lutherische Siedler deutscher und polnischer Nationalität und auch Tschechen reformierten Glaubens kauften im Jahre 1818 das Dominium Kleszczow. Sie kamen aus Preußisch-Schlesien und der Provinz Posen. Eine Reihe von Ortschaften wurden gegründet...."

                      --> https://www.sggee.org/deutsch/resear...story_ger.html

                      Fragt sich noch, warum deutsche Siedler nicht deutsche Ortsnamen für ihre Gründungen
                      wählten. Vielleicht hatte der Landesherr aber dazu das sagen.

                      Heute ist dort in der Gegend wohl ein Tagebau öder ähnliches, so dort wo Stawek lag.
                      --> https://www.google.com/maps/dir/Kles...228143!1m0!3e2

                      P.S. Ich habe den von Dir verlinkten KB Eintrag angesehen, war ja klar in russisch.
                      Stokowo scheint geschrieben zu stehen aber ohne Zusatz, des Kreises bzw. des Powiat oder dergleichen.
                      Was nicht an KB online bzw. erhalten ist, läßt sich leider nicht prüfen.

                      Viele Grüße
                      Juergen
                      Zuletzt geändert von Juergen; 01.12.2019, 16:18.

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                      • Anna Sara Weingart
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2012
                        • 15113

                        #12
                        Stokowa

                        Hier in der Schreibweise Stokowa, siehe Bildanhang
                        Quelle: http://holland.org.pl/ebook/catalogue.pdf

                        Anmerkung: zur fälschlichen Bezeichnung "Dutch" (= Holländer) der Niederunger Weichselkolonisten und anderer Deutscher siehe: https://chor.square7.ch/vpetk325.pdf
                        Angehängte Dateien
                        Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 01.12.2019, 16:48.
                        Viele Grüße

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                        • Anna Sara Weingart
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.10.2012
                          • 15113

                          #13
                          Die Besiedlungsrichtung der Pommern und Niederunger Kolonisten in das neugewonnene "Südpreussen" erfolgt von Norden nach Süden. Demnach ist es denkbar, dass Stokowa von einer ersten Generation besiedelt wurde, und deren Kinder dann später gen Süden weiterzogen.

                          Zum Beispiel könnte vielleicht der Michael Nikel noch in Stokowa geheiratet, und die ersten Kinder bekommen haben, und dann mit der jungen Familie nach Süden in den Bereich Kleszczow/Faustinow gezogen sein.

                          Beispiel für Vorkommen des FN Nickel bei den Weichselkolonisten (Bild 1):

                          (Quelle Bild 2: A. Breyer: Dt. Gaue in Mittelpolen)
                          Angehängte Dateien
                          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 01.12.2019, 17:16.
                          Viele Grüße

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                          • Anna Sara Weingart
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.10.2012
                            • 15113

                            #14
                            Nickel

                            Zur Herkunft des FN Nickel aus dem Danziger Raum, Zitat:

                            Der größte Teil der Mennoniten im Danziger Gebiet sind holländischer Herkunft. Eine Untersuchung von 1912 zeigt, daß zirka 10.000 Mennoniten in West- und Ostpreußen 369 holländische Namen tragen. Fast die Hälfte, also 5.000 Mennoniten, haben dreiundzwanzig Namen: Penner, Wiens (Wiehns), Dueck (Dick, Dieck, Dyck), Claassen (Klaassen), Wiebe, Janzen (Jantzen), Enss (Entz, Ehns), Janz, Freese, Regehr (Regier), Harder, Ewert, Paul, Neufeld, Fast, Frantz, Friesen, Reimer, Epp, Fieguth, Albrecht, Nickel und Peters. Fast alle sind mit einander verwandt. Vor allem innerhalb der verschiedenen ethnischen Gruppen.
                            ....
                            3) Friesische Familien, die vor allem aus dem Gebiet von Leeuwarden kommen, auch diese Bauern und Handwerker. Einige dieser Namen sind jedoch nicht holländisch sondern deutsch, hauptsächlich süddeutsch. Goertz nennt diese Gruppe 'Frisian-HighGerman' (HighGerman von oberdeutsch = süddeutsch). Leider gibt es weder Untersuchungen noch Schätzungen, wie groß die Migration von Süddeutschland über die Zwischenstationen Holland, Ostfriesland beziehungsweise Mähren gewesen ist. Zu dieser Gruppe gehören die Namen: Adrian, Albrecht, Allert, Balzer, Bartel, Bestvater, Dau, Dirksen, Ewert, Franz, Frese (Froese, Vrees), Friesen, Funk, Goerz (Goertz), Grunau (Gronau), Harms, Janssen (Jantzen, Janzen), Kerber, Kliewer, Kopper, Mekelberger, Martens, Nickel, Pauls, Quapp, Quiring, Schröder, Stobbe, Unger, Unrau.

                            Ãber Mennoniten Vortrag von Jürgen Weigle, G-Gruppen.



                            Wenn einige Nickel im 19. Jht. sich als evangelisch (Augsburger Bekenntnis) bekannten, bedeutet es ja nicht, dass sie nicht von Mennoniten abstammen könnten.
                            Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 01.12.2019, 17:23.
                            Viele Grüße

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                            • Juergen
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.01.2007
                              • 6044

                              #15
                              Hallo,

                              laut A. Breyer waren die Neu-Siedler um den späteren ev. Kirchort Kleszczow
                              ursprünglich aus Schlesien. (roter Kreis auf der Karte).

                              Oberhalb dieser Orte angeblich mehrheitlich aus Pommern.

                              Worauf sich diese seine Annahme gegründete, weiß ich nicht.

                              Das läßt sich bei der heutigen Datenlage bzw. überlieferten alten Dokumenten, wohl gar nicht mehr prüfen.

                              Also reine Spekulation, woher diese ersten Siedler mehrheitlich kamen.

                              Gruß Juergen
                              Zuletzt geändert von Juergen; 01.12.2019, 18:09.

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