Russische Kriegsgefangenschaft 1945 - Suche nach Lager

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  • Michael1960
    Erfahrener Benutzer
    • 16.01.2012
    • 293

    Russische Kriegsgefangenschaft 1945 - Suche nach Lager

    Liebe Mitstreiter,

    bei den Unterlagen meines leider schon 1987 verstorbenen Vaters fand ich eine Bescheinigung in russischer Sprache vor, welche ich angehängt habe. Mit freundlicher Unterstützung von Astrodoc konnte die Bescheinigung im Forum "Lese- und Übersetzungshilfe für fremdsprachige Texte" wie folgt übersetzt werden:

    "AUSWEIS
    Der ehemalige K[riegs]/Gefangene Paluneki/Palunski
    Karl Heinz-Walter, Geburtsjahr 1921
    wurde aus dem Lager für K/Gefangene entlassen und begibt sich
    zum Ort seines ständigen Wohnsitzes in der Stadt
    Berlin
    30.08.1948
    Kommandeur ... Kommandos
    Feldpost 1948 /PIVAK/"

    Die Übersetzung bestätigte mir, dass die Bescheinigung tatsächlich meinen Vater betrifft, welcher vollständig Karl-Heinz Walter Palutzki hieß und im Januar 1921 in Berlin geboren wurde.

    Wenn man sich die Bescheinigung genau ansieht, kann man erkennen, dass die handschriftliche Datumsangabe nachträglich geändert wurde, und zwar von "30.8.48" in "30.8.45".
    Da ich definitiv weiß, dass mein Vater bereits im August/September 1945 wieder nach Berlin zurückgekehrt war, nehme ich an, dass die im unteren Teil der Bescheinigung noch einmal maschinenschriftlich aufgeführte Zahl "1948" keine Jahreszahl, sondern eine militärische Bezeichnung, also eine Feldpostnummer o. ä., darstellt.

    Ist jemand von Euch in der Lage, mir anhand dieser Angaben mitzuteilen, aus welchem sowjetischen Lager mein Vater im August 1945 entlassen wurde?

    Besten Dank im Voraus und

    viele Grüße
    Michael
    Angehängte Dateien
    FN Westpreußen: Palucki, Palutzki, Niklewski, Ronowski, Banaszewski
    FN Ostpreußen: Podszuweit, Plucas, Riechert, Lippke, Kintat, Buttkus, Bergmann, Bartmons
    FN Pommern: Ellermann, Ellmann, Beyer, Rusch
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  • Michael1960
    Erfahrener Benutzer
    • 16.01.2012
    • 293

    #2
    Ergänzung:

    Astrodoc hat seine Angaben zu der Bescheinigung gerade noch einmal wie folgt ergänzt:

    "Ich habe mich noch einmal mit dem Stempel beschäftigt und ein wenig gegooglet.

    Die Abkürzung dürfte "К-р В/Ч КА" zu lesen sein und sich in Teilen so auflösen lassen: К-р Войсковая Часть Красной Армии
    (Das "К-р" bleibt mir leider ein Rätsel. )

    Der andere Teil des Stempels offenbart die tatsächliche Feldpostnummer "Полевая 61948 Почта". Hiermit sollte doch ein Spezialist etwas anfangen können

    EDIT: Die FP-Nummer wird in diesem russischen Forum erwähnt (inkl. Name der Einheit).
    Und einen ähnlichen Entlassungsausweis (für einen gewissen 'Redlin, Wilhelm Wilhelm' aus Schwerin/Meckl.) gibt es hier. Danach dürfte "К-р" doch der "Командир" - Kommandeur sein)."
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    Kommentar

    • sonki
      Erfahrener Benutzer
      • 10.05.2018
      • 4693

      #3
      Die Feldpostnummer 61948 gehört zum Transit/Kriegsgefangenenlager Nr. 69 (транзитный лагерь для военнопленных)
      P.S. Das wäre dann Frankfurt/Oder (транзитные лагеря № 69 - Франкфурт-на-Одере, Германия)

      P.S. Zumindestens nach einer russ. Datenbank 1943-1945. Laut obigem Forum aber ein anderes Lager. Hmm...
      Zuletzt geändert von sonki; 18.11.2019, 23:25.
      Слава Україні

      Kommentar

      • Michael1960
        Erfahrener Benutzer
        • 16.01.2012
        • 293

        #4
        Hallo Sonki,

        vielen Dank für die schnelle Antwort!

        Ich habe auch selbst noch einmal einen Hinweis auf Frankfurt/Oder gefunden (s. hier: https://www.forum-der-wehrmacht.de/i...-in-der-udssr/). Deine Antwort wird also zutreffend sein.

        Aber Frankfurt/Oder war ja dann wohl nur das Entlassungslager, oder? Gibt es Möglichkeiten herauszufinden, wo konkret in der Sowjetunion mein Vater in Gefangenschaft geraten war?

        Viele Grüße
        Michael
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        • Michael1960
          Erfahrener Benutzer
          • 16.01.2012
          • 293

          #5
          Ergänzung:

          Mein Vater hatte sich im Jahr 1961 mal darum bemüht, irgendwelche Nachweise über seine Kriegszeiten zu erhalten. Die WASt hatte ihm damals lediglich folgende Angaben mitteilen können:

          "Diensteintritt 26. Januar 1943
          - einberufen durch WBK Berlin I -
          Truppenteile:
          ab 26.1.1943: Stammbttr. lei. Art. Ers. Abt. 257
          lt. Meldung vom 7.2.1943 und 5.7.1943: 1./Res. Art. Abt. 257"

          Darüberhinaus teilte die WASt im Jahr 1961 mit, dass die Personalpapiere meine Vaters dort nicht vorlagen und die obigen Daten "aus sonstigem Schriftgut der ehemaligen Wehrmacht" stammten.
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          • memo
            Erfahrener Benutzer
            • 19.01.2009
            • 315

            #6
            Hallo Michael,

            mir konnte der DRK-Suchdienst
            Der DRK-Suchdienst klärt die Schicksale der Vermissten des Zweiten Weltkriegs und sucht nach Menschen, die infolge aktueller bewaffneter Konflikte und Katastrophen weltweit von ihren Angehörigen getrennt worden sind.

            die russische Kriegsgefangenen-Akte meines Vaters besorgen.

            Gruß, memo

            Kommentar

            • schulkindel
              Erfahrener Benutzer
              • 28.02.2018
              • 871

              #7
              Russische Kriegsgefangenschaft 1945

              Hallo Michael,

              ich habe da noch Ergänzendes hinzuzufügen
              Auch mein Vater ist schon vor 1990 verstorben.

              Im Jahre 2014 richtete ich eine Anfrage an die Deutsche Dienststelle WAST (Dienststelle Verbleib Wehrmachtsangehöriger).
              1 1/2 Jahre später bekam ich Auskunft zu den Orten mit Datumsangaben, wo mein Vater im Krieg im Einsatz gewesen war und das Datum, seit dem er „vermisst“ war. Es wurde auch der Ort genannt, an dem er vermisst wurde. Ich wusste aber, dass er in sowjetischer Kriegsgefangenschaft war und im Oktober 1949 von dort entlassen wurde.

              Danach habe ich mich an den DRK Suchdienst - wie hier empfohlen - gewandt.
              Von dort bekam ich sehr schnell die Kopie mit Kriegsgefangenenakte zugesandt.
              Leider hat man in den Kriegswirren anfänglich die Akte nicht präzise geführt, so dass ich nicht weiß, in welches Lager er zunächst kam.
              Aber das ist ja Deine Frage.
              Später wurden die Lager aufgeführt.
              Die letzte Station war wie bei Deinem Vater das
              Lager Nr. 69 in Frankfurt/Oder zwecks „Repatriierung",

              Hier findest Du eine Übersicht :



              Gruß
              Renate
              Zuletzt geändert von schulkindel; 23.11.2019, 17:58.

              Kommentar

              • Michael1960
                Erfahrener Benutzer
                • 16.01.2012
                • 293

                #8
                Hallo Renate und memo,

                vielen Dank für Eure Anregungen!

                Ich habe mich jetzt auch an den DRK-Suchdienst gewendet und bin auf die Antwort gespannt. Wenn ich etwas erfahre, werde ich es hier mitteilen.

                Einen guten Start in die neue Woche wünscht
                Michael
                FN Westpreußen: Palucki, Palutzki, Niklewski, Ronowski, Banaszewski
                FN Ostpreußen: Podszuweit, Plucas, Riechert, Lippke, Kintat, Buttkus, Bergmann, Bartmons
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                FN Schlesien: Marx, Schnabel, Völkel, Brosig

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