Weibliche Familiennamensgebung ohne Vater in Schweden um 1850

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Chris101
    Erfahrener Benutzer
    • 21.03.2016
    • 239

    Weibliche Familiennamensgebung ohne Vater in Schweden um 1850

    Liebe Schwedenprofis,

    normalerweise bekamen Mädchen zu der Zeit als Nachnamen den Vornamen des Vaters plus datter (=Tochter), also z.B. Pedersdatter.

    Leider steht im Kirchenbuch nur der Vorname des Kindes und eine Heirat oder Konfirmation dieses Kindes liegt in Schweden nicht vor.

    Was nun, wenn es keinen Vater im Kirchenbuch gab?
    Welchen Nachnamen hatte das Mädchen dann offiziell bis sie ggf. heiratete?
    Zuletzt ge?ndert von Chris101; 21.01.2021, 09:11.
    Beste Grüße
    Chris Andersen
    --
    Frisch live: meine Familie...
    ... und nein... ein "Erfahrener Benutzer" bin ich bestimmt nicht.
  • Carolien Grahf
    Erfahrener Benutzer
    • 26.03.2021
    • 801

    #2
    Hallo


    Nehmen wir an Brita Jönsdotter haben ein uneheliches weibliches Kind mit Namen dem Siv.



    Für Mädchen galt die gleiche Regelung jedoch mit -dotter. Die Varianten waren dann Siv Svensdotter [Andersson][Jönsdotter].


    Bis 1856 konnte man am Namen erkennen, in welcher Beziehung die Mutter zum Erzeuger stand. Ein Mädchen Namens Siv Britasdotter war eindeutig illegetim (oäkta), was zur Folge hatte, das diese Frauen in weiten Teilen Schwedens geächtet wurden. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt,war ein uneheliches Kind eine Straftat. Die Mütter wurden inhaftiert.



    Das führte zu so manchem Kindsmord, Aussetzung oder selbst gebastelter Abtreibung.

    Man führte nun ein, das der Vater der unverheirateten Mutter der Namenspatron sein wird. Also Siv Jönsdotter. In vielen Fällen wurde dann der Grossvater zum Vater des Kindes (Vaterkind).



    Uneheliche Kinder die im Ausland geboren wurden, erhielten weiter den Namen der Mutter -dotter.


    Sobald die Mutter geheiratet hat (wen auch immer) erhielt das illegitime Kind des Namen des Ehemannes in Form von Vorname +dotter oder seinen Familiennamen. Eine Adoption war nicht notwendig, jedoch wurden in einigen Gemeinden vom Pfarrer eine Erklärung (ich erkenne das Kind als mein eigenes an) dazu verlangt und im Kirchenbuch eingetragen.



    War die Mutter mit dem Erzeuger verlobt, haben dann aber nicht geheiratet, trägt das Kind, welches Geschlecht auch immer, den Namen des Erzeugers. Entweder Vorname +son/+dotter oder den Namen des Vaters der Mutter.



    Steht im Kirchenbuch kein Name des Vaters und trotzdem kein Vermerk (extrem selten) wie "O" bzw oäkta, waren die Eltern wohl verlobt. Dann sollte man ins Vigsel/Lysningsbuch schauen, mit wem sie damals verlobt gewesen ist.

    Kommentar

    • Chris101
      Erfahrener Benutzer
      • 21.03.2016
      • 239

      #3
      Sehr genial... vielen Dank.

      Wie würdest du folgenden Fall interpretieren?
      Inga Kaysa Henriksdatter geb. 1852 in Schweden kam 1870 , 17 Jahre alt nach Dänemark.
      Hier ist der Link zum Kirchenbuch...
      Zuletzt ge?ndert von Chris101; 01.04.2021, 08:20.
      Beste Grüße
      Chris Andersen
      --
      Frisch live: meine Familie...
      ... und nein... ein "Erfahrener Benutzer" bin ich bestimmt nicht.

      Kommentar

      • Carolien Grahf
        Erfahrener Benutzer
        • 26.03.2021
        • 801

        #4
        Zitat von Chris101 Beitrag anzeigen
        Sehr genial... vielen Dank.

        Wie würdest du folgenden Fall interpretieren?
        Inga Kaysa Henriksdatter geb. 1852 in Schweden kam 1870 , 17 Jahre alt nach Dänemark.
        Hier ist der Link zum Kirchenbuch...

        Erlaube mir zunächst einmal die Transkription zu korrigieren, die Familie heisst nicht -datter, sondern selbstverständlich -dotter.

        Wo der Henrik... herkommt weiss ich nicht und kann ich so auch nicht nachvollziehen.

        Das Kind ist eindeutig unehelich, also illegitim (oäkta). Es gibt keinen Vater dazu. Die Kleine heisst Inga Cajsa Andersdotter. Bis zu ihrer Heirat, versteht sich.

        In den beiden Anhängen siehst du den Original Geburtseintrag und im Husförhörslängd die Anmerkungen des Pfarrers. Ich habe mir erlaubt sie zu übersetzen. Wahrscheinlich wird dir dann manches schlüssiger.
        Angehängte Dateien

        Kommentar

        • Carolien Grahf
          Erfahrener Benutzer
          • 26.03.2021
          • 801

          #5
          Hier erstmal Charlotta Andersdotter:
          18280319

          Andersdotter, Charlotta
          Ellekärr

          Gestorben: Död 23/5 1893.

          Kyrkobokförd i Istorp (Älvsborgs län, Västergötland).

          Geboren: Född 19/3 1828 i Horred (Älvsborgs län, Västergötland).

          (Verheiratet) Gift kvinna.
          --------------
          Motsvarande folkbokföringsförsamling(ar) 1/1 2017:
          Istorp, Marks kn (Västra Götalands län, Västergötland)

          Födelseförsamling i källan:
          Horred (Älvsborgs län)

          Källor:
          DB, HFL (sida: 85)

          Post-ID:
          SDB7_12409675
          ----------------
          Der Ehemann:
          18240913

          Bloss, Lars

          Ellekärr

          Död 10/1 1901.

          Kyrkobokförd i Istorp (Älvsborgs län, Västergötland).

          Född 13/9 1824 i Öxnevalla (Älvsborgs län, Västergötland).

          Witwer seit: Änkling (23/5 1893).
          --------------
          Motsvarande folkbokföringsförsamling(ar) 1/1 2017:
          Istorp, Marks kn (Västra Götalands län, Västergötland)

          Födelseförsamling i källan:
          Öxnevalla (Älvsborgs län)

          Källor:
          DB, FB (sida: 75)

          Post-ID:
          SDB7_06571028



          --------------

          Nochmal zur Tochter...


          Inga Cajsa wurde als illegitimes Mädchen von der Magd Charlotte Andersdotter geboren.
          Das Kind lebte mit der Mutter zusammen in Sjöbö Skattegården. Im Jahre 1856 zieht die Mutter mit ihrem Kind nach Ellekärr, wo sie den Lars Bloss heiratet und ein paar Kinder bekommt.
          Bei der Einreise 1856 nach Ellekärr stellt sie dem Pfarrer ihre uneheliche Tochter als Anna Lena Henrisdotter vor. Der Ehemann Lars nimmt das Kind nicht als seines an, weswegen sie im Kirchenbuch als Stieftochter geführt wird. Kurz darauf korrigiert sich diese Namensgebung wieder in den Taufnamen Inga Cajsa. Der Familiennamen Henrisdotter wird Hendriksdotter.
          Bei Jnga Cajsas Auswanderung nach Dänemark nennt sie sich Hendriksdotter.


          Zu keiner Zeit und in keinem Kirchenbuch gibt es einen Eintrag weswegen dieser Name geführt wird. In solchen Fällen ist davon auszugehen, dass die Mutter dem Kind den Namen des vermeintlichen Vaters gab, ohne das dieser je dazu befragt wurde (sonst gäbe es einen Eintrag). Mal war es Henri, mal Hendrik. Vielleicht wusste sie es auch gar nicht so genau. Da Lars die Annahme von Kindesstatt abgelehnt hat, brauchte sie natürlich irgendeinen Namen der erklärbar ist und ihrem Ruf nicht schadet. Deshalb kam Andersdotter bei Charlottes Hochzeit für das Kind nicht mehr in Betracht.
          Angehängte Dateien

          Kommentar

          • Chris101
            Erfahrener Benutzer
            • 21.03.2016
            • 239

            #6
            Hej Carolin,
            ich bin begeistert... geniale Hilfe.
            Habe hier alles zusammengefasst

            und bin einmal davon ausgegangen, dass Lars Bloss schon vor Charlotta verheiratet war und alle seine Kinder Larsson oder Larsdotter heißen müssten, oder ist das dann der Familienname Bloss?
            ...und ist der Ehename von Charlotta dann Bloss, bleibt das bei Andersdotter oder wird ein Doppelname daraus?
            Beste Grüße
            Chris Andersen
            --
            Frisch live: meine Familie...
            ... und nein... ein "Erfahrener Benutzer" bin ich bestimmt nicht.

            Kommentar

            • Carolien Grahf
              Erfahrener Benutzer
              • 26.03.2021
              • 801

              #7
              Zitat von Chris101 Beitrag anzeigen
              ...

              bin einmal davon ausgegangen, dass Lars Bloss schon vor Charlotta verheiratet war und alle seine Kinder Larsson oder Larsdotter heißen müssten, oder ist das dann der Familienname Bloss?
              ...und ist der Ehename von Charlotta dann Bloss, bleibt das bei Andersdotter oder wird ein Doppelname daraus?

              Zu dieser Zeit war es jedem selbst überlassen wie er sich nennt. Nehmen wir an du heißt Klaus, Peter, Maria, Wolfgang, Eusebius, Bastian Schmidt.
              Dann schließt du ein Zeitungs Abo als Klaus Schmidt ab, verlobst dich mit dem Namen Eusebius Schmidt, kauft eine Küche als Peter Schmidt usw... Das war in Deutschland mit Vornamen möglich ist (oder war), gilt hier ab einer bestimmten Zeit für die Familiennamen.


              Wir sind nach 1850. Nun heisst niemand einfach Larsson, sondern Edvard kann Larsson, Larsdotter, Andersdotter, Andersson oder Bloss heißen. Er kann benutzen was immer er will ohne das dies eine Namensänderung darstellt.


              In deinem Fall habe ich die Familie überprüft. Der Vater bleib bis zum Tod bei Bloss. Die Mutter behielt ihren Andersdotter und die gemeinsamen Kinder Edvard (1863), Charlotta (1861) trugen Larsson, Anna Olivia (1866) Larsdotter wohin Charlotta (1861) später auch wechselte.



              Die Kinder von Lars haben sich alle (auch die Mädchen) Larsson genannt.

              Kommentar

              • Chris101
                Erfahrener Benutzer
                • 21.03.2016
                • 239

                #8
                Sehr genial... vielen Dank.
                Bist du bei der Recherche auch über den Namen der ersten Frau von Lars gestolpert?
                Beste Grüße
                Chris Andersen
                --
                Frisch live: meine Familie...
                ... und nein... ein "Erfahrener Benutzer" bin ich bestimmt nicht.

                Kommentar

                • Carolien Grahf
                  Erfahrener Benutzer
                  • 26.03.2021
                  • 801

                  #9
                  Zitat von Chris101 Beitrag anzeigen
                  Sehr genial... vielen Dank.
                  Bist du bei der Recherche auch über den Namen der ersten Frau von Lars gestolpert?

                  Nein, denn diese Person ist für den eigenen Stammbaum kategorisch irrelevant, weil man nicht verwandt oder verschwägert ist. Wo willst du denn da enden? Die erste Frau hat auch noch Geschwister, Eltern, Neffen, Nichten und die auch... Klar, kann man machen, bläst einen Stammbaum aber nur künstlich auf.

                  Jedenfalls sehe ich das so. Natürlich darf das jeder machen wie er mag.



                  Kommentar

                  • Chris101
                    Erfahrener Benutzer
                    • 21.03.2016
                    • 239

                    #10
                    Hej Carolien,

                    da hast du natürlich Recht. ;-)
                    Apropos Kategorien bzw. Struktur... eine letzte Frage.:
                    So ganz habe ich die schwedische Struktur noch nicht verstanden. Irgendwie kommen mir einige Quellen vor wie Familienstammbücher und viele Personen waren gestrichen.
                    Also was haben wir hier gehabt? Waren das Stammbücher oder Auswanderungsbücher oder ein Mix. Wie ist die schwedische Quellenlage da? Was gibt es?... und ist das staatlich, kirchlich oder hat man eine Staatskirche wie in Dänemark?
                    Beste Grüße
                    Chris Andersen
                    --
                    Frisch live: meine Familie...
                    ... und nein... ein "Erfahrener Benutzer" bin ich bestimmt nicht.

                    Kommentar

                    • Carolien Grahf
                      Erfahrener Benutzer
                      • 26.03.2021
                      • 801

                      #11
                      Struktur

                      Fangen wir mit der Grundstruktur an:
                      Da haben wir das Domstolarkiv (alls was Gericht und Polizei zu tun hat), das Kirchenarchiv, Militärarkiv und alles übrige das nicht in die anderen passt.

                      Für die Ahnenforschung sind in erster Linie das Kirchenarchiv relevant, da im Grunde alles von den Pfarrern verwaltet wurde. Erst 1901 hat der Staat übernommen, nämlich das Skatteverket (Finanzamt). Je nachdem um welche Mitteilung es sich handelt, wird diese dann vom Skattekontor zur Försäkringskassan (Krankenversicherung) weiter geleitet.

                      Zurück in die Zeit vor 1901.

                      AI: Husförhörslängden. Die Bücher sind nach Wohnort sortiert. Socken und die darauf befindlichen Gebäude. Hier schreibt der Pfarrer rein wer wo wohnt, wann die geboren wurden, wo, wann sie zuzugezogen sind oder weggezogen sind, welche geistigen Fähigkeiten haben sie, atteste, Unbedenklichkeitsbescheinigungen und Notizen sofern erforderlich (im Ermessen des Pfarrers).
                      HFL (in diesem Fall benuzt) wurden 1898 abgeschafft und durch

                      AII: Församlingsboken ersetzt. Einträge ab ca 1900.

                      Dieses Buch beinhaltet keine Bewertung der geistigen Fähigkeiten mehr, sondern listet nicht gesunde Menschen extra auf. Ebenso Heimatlose oder Bewohner des Armenhauses.

                      Es gibt die Wohnungsbücher. Dort sind die Wohneinheiten (Socken, Haus, Zimmer etc..) beschrieben. eigentümer, Qualität usw..
                      Ebenso nicht unerheblich für die forschung unsere Bücher über nicht auffindbare Personen. Da kann man drin finden ab wann die Person verschwunden war.
                      Das Emigrantenregister, Register über Tot erklärte Personen, Flyttningslängden (angewandt in diesem Fall hier), CI: Födelse- och dopböker. Die Geburts- und Taufbücher.

                      Konfirmationsbücher, Verlobungs- und Heirtasbücher.
                      Konfirmationsbücher. Beziehungsbücher verheirateter. Tod und Beerdingungsbücher, Socken Ökonomie Rechenschaftsberichte, das gleiche für Schule.

                      Wichtig für Forscher sind die Bouppteckningar. In diesen Registern stehen die Personen, die Erbberechtgit sind. Wird und wurde für gewöhnlich von einem Beerdigungsinstitut angefertigt. Dieses Register enthält oft wertvolle Angaben zu Vorfahren und Nachkommen.
                      Dann natürlich die Volkszählungen. Da sieht man auf einen Blick die Familien nebst relevanten weiterführenden Informationen. In diesem Fall hier angewendet.

                      Neben zig anderen Rigistern und Archiven (eine Menge Militär) noch relevant sind die Mantalslängden. Die gibt es für den Zeitraum 1642-1820 digitalisiert. Der Nachteil dabei ist, dass die jeweilige Kommune entschieden hat welche Informationen darin zu finden sind. Die einen schrieben die Namen komplett, andere nur die Vornamen und andere nur das Geschlecht (2 Söhne). Mann+Frau, sein Beruf, ihr Beruf. Man sieht dort viel über deren Ökonomie, Gesundheit, Alkohol- und Tabakverhalten.

                      Bis zum Jahr 2000 war die lutherische Kirche von Schweden die Staatskirche des Königreichs. Nach der Trennung von Staat und Kirche hat sie einen besonderen Status behalten, der durch ein spezielles Gesetz geregelt ist.
                      Wie es in Dänemark ist, weiß ich nicht.

                      Die Personen / Familien die gestrichen sind, haben die Kommune / Gemeinde / Socken verlassen. Wohin sie gingen sieht man dann im HFL entweder am linken Rand der linken Seite (Tot) oder ganz rechts außen der rechten Seite: umgezogen.

                      Die Bilder: Beispiel eines Församlingsbuches einer X-belibigen Gemeinde. Bild 1: Schwachsinnige mit genug Verstand um leichte Arbeiten zu verrichten. Bild 2: Idioten, Personen die seit Geburt über wenig bis keinen Verstand verfügen, rechte Seite Taubstumme. Bild 3: Blinde, rechte Seite Lehrer und leitende Schulangestellte. Bild 4: Kinder im Kinderheim.
                      Angehängte Dateien
                      Zuletzt ge?ndert von Carolien Grahf; 04.04.2021, 16:27.

                      Kommentar

                      • Chris101
                        Erfahrener Benutzer
                        • 21.03.2016
                        • 239

                        #12
                        Zitat von Carolien Grahf Beitrag anzeigen
                        Fangen wir mit der Grundstruktur an:
                        Da haben wir das Domstolarkiv (alls was Gericht und Polizei zu tun hat), das Kirchenarchiv, Militärarkiv und alles übrige das nicht in die anderen passt.

                        Für die Ahnenforschung sind in erster Linie das Kirchenarchiv relevant, da im Grunde alles von den Pfarrern verwaltet wurde. Erst 1901 hat der Staat übernommen, nämlich das Skatteverket (Finanzamt). Je nachdem um welche Mitteilung es sich handelt, wird diese dann vom Skattekontor zur Försäkringskassan (Krankenversicherung) weiter geleitet.

                        Zurück in die Zeit vor 1901.

                        AI: Husförhörslängden. Die Bücher sind nach Wohnort sortiert. Socken und die darauf befindlichen Gebäude. Hier schreibt der Pfarrer rein wer wo wohnt, wann die geboren wurden, wo, wann sie zuzugezogen sind oder weggezogen sind, welche geistigen Fähigkeiten haben sie, atteste, Unbedenklichkeitsbescheinigungen und Notizen sofern erforderlich (im Ermessen des Pfarrers).
                        HFL (in diesem Fall benuzt) wurden 1898 abgeschafft und durch

                        AII: Församlingsboken ersetzt. Einträge ab ca 1900.

                        Dieses Buch beinhaltet keine Bewertung der geistigen Fähigkeiten mehr, sondern listet nicht gesunde Menschen extra auf. Ebenso Heimatlose oder Bewohner des Armenhauses.

                        Es gibt die Wohnungsbücher. Dort sind die Wohneinheiten (Socken, Haus, Zimmer etc..) beschrieben. eigentümer, Qualität usw..
                        Ebenso nicht unerheblich für die forschung unsere Bücher über nicht auffindbare Personen. Da kann man drin finden ab wann die Person verschwunden war.
                        Das Emigrantenregister, Register über Tot erklärte Personen, Flyttningslängden (angewandt in diesem Fall hier), CI: Födelse- och dopböker. Die Geburts- und Taufbücher.

                        Konfirmationsbücher, Verlobungs- und Heirtasbücher.
                        Konfirmationsbücher. Beziehungsbücher verheirateter. Tod und Beerdingungsbücher, Socken Ökonomie Rechenschaftsberichte, das gleiche für Schule.

                        Wichtig für Forscher sind die Bouppteckningar. In diesen Registern stehen die Personen, die Erbberechtgit sind. Wird und wurde für gewöhnlich von einem Beerdigungsinstitut angefertigt. Dieses Register enthält oft wertvolle Angaben zu Vorfahren und Nachkommen.
                        Dann natürlich die Volkszählungen. Da sieht man auf einen Blick die Familien nebst relevanten weiterführenden Informationen. In diesem Fall hier angewendet.

                        Neben zig anderen Rigistern und Archiven (eine Menge Militär) noch relevant sind die Mantalslängden. Die gibt es für den Zeitraum 1642-1820 digitalisiert. Der Nachteil dabei ist, dass die jeweilige Kommune entschieden hat welche Informationen darin zu finden sind. Die einen schrieben die Namen komplett, andere nur die Vornamen und andere nur das Geschlecht (2 Söhne). Mann+Frau, sein Beruf, ihr Beruf. Man sieht dort viel über deren Ökonomie, Gesundheit, Alkohol- und Tabakverhalten.

                        Bis zum Jahr 2000 war die lutherische Kirche von Schweden die Staatskirche des Königreichs. Nach der Trennung von Staat und Kirche hat sie einen besonderen Status behalten, der durch ein spezielles Gesetz geregelt ist.
                        Wie es in Dänemark ist, weiß ich nicht.

                        Die Personen / Familien die gestrichen sind, haben die Kommune / Gemeinde / Socken verlassen. Wohin sie gingen sieht man dann im HFL entweder am linken Rand der linken Seite (Tot) oder ganz rechts außen der rechten Seite: umgezogen.

                        Die Bilder: Beispiel eines Församlingsbuches einer X-belibigen Gemeinde. Bild 1: Schwachsinnige mit genug Verstand um leichte Arbeiten zu verrichten. Bild 2: Idioten, Personen die seit Geburt über wenig bis keinen Verstand verfügen, rechte Seite Taubstumme. Bild 3: Blinde, rechte Seite Lehrer und leitende Schulangestellte. Bild 4: Kinder im Kinderheim.
                        Vielen Dank Carolien,
                        ich habe mir alles gespeichert. Krass das hier so direkt auf Handicaps eingegangen wird.
                        Beste Grüße
                        Chris Andersen
                        --
                        Frisch live: meine Familie...
                        ... und nein... ein "Erfahrener Benutzer" bin ich bestimmt nicht.

                        Kommentar

                        Lädt...
                        X