Ich möchte auch ein paar Geschichtchen aus meiner Familienchronik beisteuern.....
Dass mein Großvater väterlicherseits 1880 unehelich geboren wurde, war mir bekannt. Sein Vater sollte der Sohn des Gutsbesitzers gewesen sein, auf dem meine Urgroßmutter als junge Frau in Ostpreußen arbeitete. Nun denn: mein Onkel hat mir kurz vor seinem Tod auf Nachfrage hin berichtet, "es war ein berittener Kavallerist, der meine Urgroßmutter umgarnt hatte." Als sie schwanger war und er sie heiraten sollte, hat er geantwortet: dies ginge nicht, denn er sei bereits verheiratet. Etwas spät, um das seinem "Schatz" zu beichten, oder??.....
Aus meiner mütterlichen Linie heraus habe ich z.B. herausgefunden, dass mein Urgroßvater und auch meine Urgroßmutter beide uneheliche Kinder - und - wie ich annehme, dadurch sogenannte "Parias" in ihrer Heimatstadt Memel/Ostpreußen waren. Sie sind bestimmt aus diesem Grund ganz jung nach St. Petersburg/Russland verzogen, haben dort geheiratet und meinen Opa gezeugt. Zum Glück ist dieser vor der Internierung aller Deutschen durch die Russen (wg. dem 1-ten WK) schon nach Hamburg gekommen, um hier seinen Wehrdienst abzuleisten. Nicht gerade freiwillig, aber da er einen deutschen Pass besaß, musste er nach Deutschland. Eigentlich wollte er nach Amerika auswandern. Aber das hatte sich erledigt, sobald er meine Hamburger Großmutter kennen lernte und heiratete.
Seine Eltern hatten nicht so viel Glück. Erst waren sie in Memel die Außenseiter, von den Russen wurden sie später interniert und nach Sibirien verschleppt.....Zumindest von diesem Urgroßvater habe ich durch einen Mitschreiber hier, der der russischen Sprache mächtig ist, erfahren, dass dieser 1930 im St. Petersburger Adressbuch als gemeldet stand. Somit hat er zumindest die Internierung überlebt. Ob er auch Stalin überlebt hat, das ist allerdings die Frage.........
Diese Ururgroßmutter in Memel, die meinen unehelichen Urgroßvater bekam, stammt väterlicherseits von reformierten Pfälzern ab, die aus Glaubensgründen von der Pfalz nach Ostpreußen einwanderten. Sie hieß Henriette Caroline Kolbeck. Später hat sie dann noch geheiratet. Einen Herrn Kromat. Und der gab bei der Geburt der gemeinsamen (ehelichen) Tochter von seiner Frau einen falschen Geburtsnamen an - vermutlich, weil diese als uneheliche Mutter durch ihren regulären FN bereits gebrandtmarkt war??! Später, als seine Frau starb, gab er beim Standesamt nicht ihren richtigen Geburtsnamen "Kolbeck" an, sondern machte daraus "Kolbe". Irgendwie traurig das Ganze......Aber uneheliche Geburten waren damals wohl eine heikle Sache....Dabei kamen sie so oft vor!!!!
Lg
Tantchen
Dass mein Großvater väterlicherseits 1880 unehelich geboren wurde, war mir bekannt. Sein Vater sollte der Sohn des Gutsbesitzers gewesen sein, auf dem meine Urgroßmutter als junge Frau in Ostpreußen arbeitete. Nun denn: mein Onkel hat mir kurz vor seinem Tod auf Nachfrage hin berichtet, "es war ein berittener Kavallerist, der meine Urgroßmutter umgarnt hatte." Als sie schwanger war und er sie heiraten sollte, hat er geantwortet: dies ginge nicht, denn er sei bereits verheiratet. Etwas spät, um das seinem "Schatz" zu beichten, oder??.....
Aus meiner mütterlichen Linie heraus habe ich z.B. herausgefunden, dass mein Urgroßvater und auch meine Urgroßmutter beide uneheliche Kinder - und - wie ich annehme, dadurch sogenannte "Parias" in ihrer Heimatstadt Memel/Ostpreußen waren. Sie sind bestimmt aus diesem Grund ganz jung nach St. Petersburg/Russland verzogen, haben dort geheiratet und meinen Opa gezeugt. Zum Glück ist dieser vor der Internierung aller Deutschen durch die Russen (wg. dem 1-ten WK) schon nach Hamburg gekommen, um hier seinen Wehrdienst abzuleisten. Nicht gerade freiwillig, aber da er einen deutschen Pass besaß, musste er nach Deutschland. Eigentlich wollte er nach Amerika auswandern. Aber das hatte sich erledigt, sobald er meine Hamburger Großmutter kennen lernte und heiratete.
Seine Eltern hatten nicht so viel Glück. Erst waren sie in Memel die Außenseiter, von den Russen wurden sie später interniert und nach Sibirien verschleppt.....Zumindest von diesem Urgroßvater habe ich durch einen Mitschreiber hier, der der russischen Sprache mächtig ist, erfahren, dass dieser 1930 im St. Petersburger Adressbuch als gemeldet stand. Somit hat er zumindest die Internierung überlebt. Ob er auch Stalin überlebt hat, das ist allerdings die Frage.........
Diese Ururgroßmutter in Memel, die meinen unehelichen Urgroßvater bekam, stammt väterlicherseits von reformierten Pfälzern ab, die aus Glaubensgründen von der Pfalz nach Ostpreußen einwanderten. Sie hieß Henriette Caroline Kolbeck. Später hat sie dann noch geheiratet. Einen Herrn Kromat. Und der gab bei der Geburt der gemeinsamen (ehelichen) Tochter von seiner Frau einen falschen Geburtsnamen an - vermutlich, weil diese als uneheliche Mutter durch ihren regulären FN bereits gebrandtmarkt war??! Später, als seine Frau starb, gab er beim Standesamt nicht ihren richtigen Geburtsnamen "Kolbeck" an, sondern machte daraus "Kolbe". Irgendwie traurig das Ganze......Aber uneheliche Geburten waren damals wohl eine heikle Sache....Dabei kamen sie so oft vor!!!!
Lg
Tantchen
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