Neue Anfrage beim Bundesarchiv sinnvoll?

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  • MarthaLU
    Erfahrener Benutzer
    • 13.02.2013
    • 509

    Neue Anfrage beim Bundesarchiv sinnvoll?

    Liebe Kollegen,
    Vor knapp 20 Jahren habe ich bei der WAST angefragt wegen der Kriegsvergangenheit meines Vaters, und auch eine wichtige Auskunft erhalten. Rätselhaft blieb jedoch seine Kriegsgefangenschaft, außer dem Aktenvermerk, er sei August 1946 aus britischer Gefangenschaft entlassen worden, gab es dazu keine Unterlagen. Das wäre aber wichtig für mich, da ich nach wie vor nichts über seine Lebensgeschichte zwischen 1945 und 1955 weiß.

    Jetzt sagte mir jemand, eine neue Anfrage könnte Sinn machen, es seien viele Dokumente hinzugekommen in den letzten Jahren. Ehe ich beim Bundesarchiv für Arbeit sorge, möchte ich euch fragen, ob das stimmt mit den neuen Daten?

    Besten Dank, sagt Martha
  • TobyWanKenobi
    Benutzer
    • 13.01.2021
    • 45

    #2
    Hallo Martha,

    Hast Du online mal die Invenio Platform benutzt? Die findest Du auf der Internetseite des Bundesarchivs. Dort werden soweit ich weiß auch direkt die neuen Akten angezeigt. Damit konnte ich letztes Jahr einige Akten meines Ururgroßvaters finden. Diese werden dann auch digitalisiert und Dir geschickt. Da wirst Du bestimmt sehen können ob es neue Infos gibt Ich denke, eine weitere Anfrage beim Bundesarchiv kann aber sowieso nicht schaden.

    P.S. Mit Kriegsgefangenschaft usw. ist das oft schwer. Mein Ururgroßvater war 18 Monate im KZ. Es gibt über ihn beim Bundesarchiv mittlerweile einiges aber natürlich absolut nichts über die Zeit im KZ :/ Falls das bei Dir auch so sein sollte, kannst Du vllt mal bei Archiven nachsehen die sich da spezialisieren. Für Gefangene gibt es da z.B. die Arolsen Archives. Die spezialisieren sich allerdings auf Gefangene in Deutschland und Polen. Vllt gibt es sowas auch in England?

    Ich hoffe, dass Du findest was Du suchst

    Grüße,

    Tobias

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    • MarthaLU
      Erfahrener Benutzer
      • 13.02.2013
      • 509

      #3
      Hallo Tobias,
      Dankeschön! Hilft mir weiter. Die Invenio-Suche hatte ich bisher nämlich falsch gemacht, ich war nur bis zu Untergliederungen gekommen, aber nicht zu konkreten Akten.

      Ja, nun habe ich allerdings gleich die nächste Frage. Ich habe mittlerweile über den sehr seltenen Familiennamen 4 Akten gefunden, bloß mein Vater ist nicht dabei. Auch sein Bruder, der im 1. Weltkrieg in China war und verwundet wurde, nicht. Also ich vermute jetzt mal, dass da momentan nur wirklich neue Akten aufgenommen werden? Weil dass es eine Akte meines Vaters gibt, weiss ich ja. Naja, vielleicht beantrage ich es doch einfach erneut. Und frage nochmal gezielt, ob es heute mehr Wissen gibt über die britischen Lager.


      Herzlichen Dank! Martha

      Kommentar

      • TobyWanKenobi
        Benutzer
        • 13.01.2021
        • 45

        #4
        Hallo Martha,

        Ich weiß nur, dass das Bundesarchiv zwischen verschiedenen Akten unterscheidet. Die meisten Personalakten werden bei Invenio angezeigt. Militärakten und andere Akten bezüglich Krieg u Gefangenschaft werden dort nicht immer angezeigt. Ich würde also auch einfach mal eine Mail schreiben.

        Die Akten meiner Vorfahren sind z.B auch verstreut - eine ist in Berlin, eine in Freiburg usw. Da wurden mir auch nicht alle bei Invenio angezeigt.

        Ausserdem gibt es in Deutschland eine Beschränkung bei gewissen Akten. Das bedeutet, dass Personen oder Akten die weniger als 100 Jahre Alt sind nicht immer online erscheinen dürfen. Die genauen Regeln kenne ich da nicht, aber ich weiß, dass manche Akten aus den 50ern, 60ern usw. nicht angezeigt werden, ähnlich wie bei Ancestry und co wo z.B. Geburts- und Heiratsurkunden aus dieser Zeit beim suchen nicht auftauchen werden.

        Viel Glück

        Tobias

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        • Grenzweg
          Erfahrener Benutzer
          • 09.11.2014
          • 124

          #5
          Hallo Martha


          da Du schreibt, dass der Vater 1945-1946 in britischer Gefangenschaft war. Sollte er gemäß WAST-Angaben auf deutschem Boden in britischer Internierung gewesen u. entlassen worden sein, dann war er in Norddeutschland im Sperrgebiet G (Dithmarschen) oder Sperrgebiet F (Holstein) interniert. Falls dem so war, empfehle ich bzgl. Holstein diesen Link http://www.r-ehlers.de/kral.html

          Viele Grüße
          Christoph

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          • MarthaLU
            Erfahrener Benutzer
            • 13.02.2013
            • 509

            #6
            Dankeschön nochmal für die interessanten Hinweise. Sie ermutigen mich, es einfach nochmals zu versuchen. Es ist rätselhaft für mich, mein Vater sprach nie über die Jahre von 1945 bis 1955. Alles, was ich habe, ist die Aktennotiz der Entlassung aus britischer Kriegsgefangenschaft 1946. Ich glaube aber nicht, dass er in England gewesen ist, das hätte man doch irgendwie mal mitgekriegt.

            Holstein kommt nach diesem Link wohl auch nicht in Frage, da es nur bis März 1946 bestand, er soll aber erst August 1946 entlassen worden sein. Er stammt aus dem Ruhrgebiet. Er muss unserer Mutter vage Andeutungen gemacht haben über menschenunwürdige Zustände in einem Lager. Daraus vermute ich, er könnte zunächst in den Rheinwiesenlagern gewesen sein, drei davon im Bereich NRW wurden an die Briten übergeben Mitte 45. Aber es ist alles nur spekulativ, als wir Kinder geboren waren, hat er kein Wort mehr darüber gesprochen.

            Also ich schreibe jetzt doch erneut ans Bundesarchiv.
            Herzlichen Dank euch beiden! Martha

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