Herr Diepold und das Mysterium seiner Herkunft...

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  • Andrea Samstag
    Benutzer
    • 06.05.2023
    • 22

    Herr Diepold und das Mysterium seiner Herkunft...

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1847 - 1888
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: ?
    Konfession der gesuchten Person(en): ?
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Archives de Paris, Archive von Albestroff und Markirch, Genealogy.net, ancestry, FamilySearch, filae.com, Geneanet, ...
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): katholische Gemeinde Sankt Peter und Paul Remagen, Stadtverwaltung Remagen


    Die Herkunft meines Uropas stellt mich aktuell vor Herausforderungen. Mein Uropa Friedrich Diepold ist 1881 in Paris geboren und ich habe ihn dort auch in den Archiven gefunden. Als Eltern sind Frédéric Diepold, 30 Jahre alt, und Barbette Schwager, 32 Jahre alt, angegeben, verheiratet, und es wird auch geschrieben, dass Frédéric zur "garde général" im Elsass gehört. Als Wohnsitz wird eine Adresse in Paris im 10. Arondissement genannt.

    Der Familienlegende nach ist Babette bei der Geburt oder an den Folgen der Geburt verstorben; Diepolds Fritze senior war "Förster im Elsass" und wohnhaft in Albestroff. Im Alter von 7 Jahren kam der Junior aber in die Familie Schäfer nach Remagen. Soweit die mündliche Überlieferung.

    In den Archiven von Paris und Albestroff oder in den allgemein bekannten Online-Datenbanken habe ich keine Sterbeurkunde für Babette gefunden; sie scheint überhaupt nur in dieser Geburtsurkunde zu existieren.

    Ein Frédéric Diepold findet sich tatsächlich in einer Geburtsurkunde aus Albestroff aus dem Jahr 1886, dort ist er verheiratet mit Christiane Winter. Dasselbe Paar (Christiane Winter und der "kaiserliche Oberförster Friedrich Diepold") findet sich in einer Geburtsurkunde aus dem Jahr 1892 aus Markirch im Elsass. Also - Albestroff, check, Förster, jupp.

    Christiane Winter und Friedrich Diepold sind zusammen mit ihrer 1892 geborenen Tochter in München begraben: https://de.findagrave.com/memorial/1...stiane-diepold
    Nur: Hier steht als Geburtsjahr 1864... womit er bei der Geburt meines Uropas zarte 17 Jahre alt gewesen wäre und die Pariser Beamten sich doch etwas sehr verrechnet hätten.

    Hier steht als Beruf "Geheimrat". Es gibt einen Personalbogen von einem Geheimrat Friedrich Diepold in Metz, der ebenfalls am 10.03. geboren ist, allerdings 1854.

    Was ist das bitte für ein Durcheinander... ?!

    Woher kam Babette und wo ging sie hin? Warum haben die den Bub weggeschickt, was ist mit Emmy passiert, und wieso überprüft der Friedrich sein Geburtsjahr in offiziellen Dokumenten nicht? Oder sind Fréderic Diepold und Friedrich Diepold am Ende gar nicht die gleiche Person? Aber wieso dachte meine Oma dann, ihr Opa wäre Förster in Albestroff?
  • Manni1970
    Erfahrener Benutzer
    • 17.08.2017
    • 2396

    #2
    Hallo Andrea!

    Der Steinmetz wird sich geirrt haben.

    Er wurde am 10. März 1854 in Kastl als Sohn des dortigen Försters Ferdinand Diepold geboren.

    Die Familie des Rentmeisters Winter hatte 1884 in Ingolstadt gelebt.

    Die Verlobung zws. Eva Christiane Winter und Friedrich Diepold war am 28.12.1884 in Ingolstadt. Die Tr der beiden fand ich bislang nicht in einer kath. Pfarrei in Ingolstadt. Vl. war Eva Christiane evangelisch?

    "garde général" ist die franz. Bezeichnung für Oberförster gewesen.

    Am 30. August 1882 ist der bisherige Förster von Gebweiler im Elsaß, Herr Fritz Diepold, ein Sohn des königlichen Försters Ferdinand Diepold von Pettenhofen, im Alter von 28 Jahren zum Oberförster in Albersdorf ernannt worden.

    1889 wurde er nach Markirch versetzt.

    1895 war dem kaiserl. Oberförster Diepold zu Markirch der Titel als Forstmeister mit dem Rang der Räte vierte Klasse verliehen wurden. 1906 war er in Saargemünd und wurde zum kaiserlichen Regierungs- und Forstrat in der Verwaltung von Elsaß-Lothringen ernannt.


    MfG
    Manni
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Manni1970; 26.05.2023, 13:55.

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    • Andrea Samstag
      Benutzer
      • 06.05.2023
      • 22

      #3
      Ja Wahnsinn, vielen Dank! Wo hast Du denn diese ganzen Informationen her?

      War Eva ein weiterer Vorname von Christiane? Und ja, die Gute war evangelisch!

      Dann haben wir immer noch die Diskrepanz in der Geburtsurkunde aus Frankreich... er war ja dann 27 und nicht 32...

      Könnte Babettes Sterbeurkunde dann eventuell in Gebweiler sein?

      Kommentar

      • Manni1970
        Erfahrener Benutzer
        • 17.08.2017
        • 2396

        #4
        Zitat von Andrea Samstag Beitrag anzeigen
        Wo hast Du denn diese ganzen Informationen her?
        Aus den Amtsblättern u. Forst-Zeitungen.

        1912 wurde er übrigens als Forstrat in Metz vom Kaiser zum Geheimrat ernannt.

        Zitat von Andrea Samstag Beitrag anzeigen
        War Eva ein weiterer Vorname von Christiane? Und ja, die Gute war evangelisch!
        Mein Fehler
        Sie hieß natürlich Christiane.
        Dann war die Tr vl. im ev. KB Ingolstadt. Frag mal im Unterforum nach, ob jemand mit einem Archion-Abo für Dich die Tr raussucht. Archion hat einen Bd. Tf,Tr,Bg 1832-1909 online.

        Zitat von Andrea Samstag Beitrag anzeigen
        Dann haben wir immer noch die Diskrepanz in der Geburtsurkunde aus Frankreich... er war ja dann 27 und nicht 32...
        Ist dann eben so ...

        Zitat von Andrea Samstag Beitrag anzeigen
        Könnte Babettes Sterbeurkunde dann eventuell in Gebweiler sein?
        Das Ehepaar hielt sich in Paris verm. zum Urlaub auf. Als elsäßer Oberförster/Förster hatte Fritz ja dort nicht gearbeitet. Dann kam das Kind womöglich zu früh auf die Welt. Die Ärzte konnten die Mutter leider nicht mehr retten.

        Die "Tables décennales" für Gebweiler, hier Sterbeurkunden, sind für den Buchstaben "D" teilweise geschwärzt. Ich habe sie darin also nicht gefunden.

        Dein Opa heiratete doch kirchlich am 14.10.1919 in Remagen. Was steht denn in der standesamtlichen Heiratsurkunde über den letzten Wohnsitz/Sterbeort der Mutter?
        Zuletzt geändert von Manni1970; 26.05.2023, 09:15.

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        • Kleeschen
          Erfahrener Benutzer
          • 01.03.2014
          • 1655

          #5
          Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
          Dann war die Tr vl. im ev. KB Ingolstadt. Frag mal im Unterforum nach, ob jemand mit einem Archion-Abo für Dich die Tr raussucht. Archion hat einen Bd. Tf,Tr,Bg 1832-1909 online.
          Nicht nötig! Anbei der Eintrag. In diesem steht jedoch, dass der Friedrich Diepold zum Zeitpunkt der Heirat ledig war.

          Viele Grüße
          Kleeschen
          Angehängte Dateien
          Gouv. Cherson (Ukraine): Wahler, Oberländer, Schauer, Gutmüller, Schock, Freuer, Her(r)mann, Deschler & Simon
          Batschka (Ungarn/Serbien): Freier, Schock, Fuchs, Nessel, Weingärtner & Simon
          Rems-Murr-Kreis & Krs. Esslingen (Württemberg): Wahler, Bischoff, Stark, Schmid, Eiber & Magnus (Mang)
          Donnersbergkreis (Pfalz): Weingärtner, Gäres (Göres) & Opp
          Krs. Südwestpfalz (Pfalz): Freyer, Stecke, Neuhart & Kindelberger
          Krs. Germersheim (Pfalz): Deschler, Bär, Humbert, Dörrzapf & Stauch

          Kommentar

          • Andrea Samstag
            Benutzer
            • 06.05.2023
            • 22

            #6
            Huch! Dann vielleicht doch zwei unterschiedliche Friedrich Diepolds?

            Die Heiratsurkunde des Juniors befindet sich leider nicht in meinem Besitz, aber ich weiß auch nicht, ob da die leiblichen Eltern drinstehen, wenn er adoptiert wurde?

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            • Manni1970
              Erfahrener Benutzer
              • 17.08.2017
              • 2396

              #7
              Hallo Kleeschen!

              Danke fürs Raussuchen und dem download. Damit haben wir das Ehepaar Diepold-Winter abgeklärt.

              Ich habe mal einen französischen Muttersprachler auf die Geburtsurkunde aus Paris von 1881 schauen lassen - merci Frédéric auch an dieser Stelle.

              Danach waren die Eltern des Kindes verheiratet und das Kind wurde in der elterlichen Wohnung geboren. Drei Möglichkeiten:

              1.) Der ev. Pfarrer in Ingolstadt wußte es nicht besser oder hat einen Fehler beim Eintrag gemacht.

              2.) Die Eltern in Paris waren nicht verheiratet, machten vorsätzlich falsche Angaben oder der franz. Standesbeamte hatte es falsch verstanden.

              3.) Der Vater des Friedrich Diepold (* 1881 Paris) war nicht der spätere Ehemann der Christiane Winter.

              Das einfachste wäre doch, sich aus dem Standesamt Remagen die Heiratsurkunde des Opas zu besorgen. Er kann ja m.E. nicht von der Familie Schäfer adpotiert worden sein, weil er 1918 als Soldat im Ersten Weltkrieg schwer verwundet wurde und da trug er den Namen Friedrich Diepold, und nicht Friedrich Schäfer.

              Alleine schon, um mit der Barbette Schwager weiterzukommen, brauchst Du die Heiratsurkunde.

              MfG
              Manni

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              • Kleeschen
                Erfahrener Benutzer
                • 01.03.2014
                • 1655

                #8
                Hallo,

                Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
                1.) Der ev. Pfarrer in Ingolstadt wußte es nicht besser oder hat einen Fehler beim Eintrag gemacht.
                wenn es hart auf hart kommt, kann man dies anhand des standesamtlichen Eheregistereintrages prüfen. Beim Standesamt mussten ja definitiv einige Unterlagen vorgelegt werden und es gab ja auch Aufgebotsverhandlungen. Ich vermute aber offen gestanden, dass die beiden Friedrichs nicht identisch sind.

                Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
                Das einfachste wäre doch, sich aus dem Standesamt Remagen die Heiratsurkunde des Opas zu besorgen. Er kann ja m.E. nicht von der Familie Schäfer adpotiert worden sein, weil er 1918 als Soldat im Ersten Weltkrieg schwer verwundet wurde und da trug er den Namen Friedrich Diepold, und nicht Friedrich Schäfer.
                Ich sehe das auch so. Im Eheregister wurden 1919 auch noch Angaben zu den Eltern gemacht (inkl. (letzter) Wohnort). Ich würde in jedem Fall auch die zugehörige Sammelakte anfordern, da sich darin ggf. weitere Informationen zu den Eltern finden.

                Viele Grüße
                Kleeschen
                Gouv. Cherson (Ukraine): Wahler, Oberländer, Schauer, Gutmüller, Schock, Freuer, Her(r)mann, Deschler & Simon
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                Krs. Südwestpfalz (Pfalz): Freyer, Stecke, Neuhart & Kindelberger
                Krs. Germersheim (Pfalz): Deschler, Bär, Humbert, Dörrzapf & Stauch

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                • Andrea Samstag
                  Benutzer
                  • 06.05.2023
                  • 22

                  #9
                  Erstmal danke für eure ganzen Mühen bisher, das ist total nett dass ihr mir so helft!

                  Was für eine Sammelakte meinst Du, Kleeschen? Ich werde die Stadtverwaltung Remagen gleich mal anschreiben wegen der Heiratsurkunde.

                  Ich glaube fast auch, dass die beiden Friedrichs nicht die gleichen sind, aber wieso hat meine Oma dann von der Förstertätigkeit in Albestroff gewusst und gedacht, das wäre ihr Großvater?

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                  • Xylander
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.10.2009
                    • 6450

                    #10
                    Moin Andrea,
                    guckst Du hier:

                    Ich hab mal in einer Sammelakte zu einer Heirat im Rheinland im Jahr 1857 die Auskunft eines niederländisch-sprachigen Friedensrichters in den USA zum Tod des Brautvaters bekommen. Er starb an "vervall van Krachten ten Huize zyner kinderen" - zwei seiner Kinder waren vor ihm ausgewandert, er hinterher, die Braut nicht.
                    Viele Grüße
                    Peter

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                    • Andrea Samstag
                      Benutzer
                      • 06.05.2023
                      • 22

                      #11
                      Die Heiratsurkunde ist da!

                      "Sohn des Geheimen Regierungsrates Friedrich Diepold, Wohnort unbekannt, und seiner verstorbenen Ehefrau Babette, geborene Schwager, zuletzt wohnhaft in Paris"

                      Trauzeugen waren Heinrich Josef Schäfer, 72 Jahre alt, und der Bäcker Stefan Schäfer, 25 Jahre alt, beide aus Remagen.

                      Kommentar

                      • Andrea Samstag
                        Benutzer
                        • 06.05.2023
                        • 22

                        #12
                        In den Archiven von Paris habe ich immer noch keine Sterbeurkunde für Babette gefunden, und in Gebweiler keine Heiratsurkunde. So langsam weiß ich nicht mehr weiter.

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