FN Golonka

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  • Laurin
    Moderator
    • 30.07.2007
    • 5639

    FN Golonka

    Hallo liebe Namen-Mitforscher,

    seit längerer Zeit suche ich bereits nach der "echten" Bedeutung und Ableitung des FN Golonka.

    Nach verwandt.de gibt es 17 Telefonbuch-Einträge in D und nach moikrewni.pl 4404 Einträge in PL.
    Meine "Namensträger" kamen Anf. des 20.Jhd. als Schnitter aus Galizien nach Vorpommern Mecklenburg.

    Aus dem Polnischen ins Deutsche übersetzt bedeutet golonka = Schweinehaxe, Eisbein.
    Könnte es sich bei Golonka um einen Übernamen für den Beruf Fleischer / Metzger handeln?
    Freundliche Grüße
    Laurin
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #2
    Hallo Gerhard,

    hier handelt es sich nicht um einen Berufsnamen. Der würde dann auch tatsächlich Fleischer/Metzger = Rzeźnik heißen. Den Namen gibt es ja auch häufig.

    Bei Golonka handelt es sich um einen aus einem Spitznamen abgeleiteten Familiennamen. Auch gut zu erkennen am Diminutiv-Suffix -ka. Hier handelt es sich um einen Ahnen, der wohl eine hübsche Speckschicht angesetzt hatte, eben wie das Eisbein auch oder er war leidenschaftlicher Eisbeinesser oder eben beides. Arm wird er bestimmt nicht gewesen sein .

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

    Kommentar

    • Laurin
      Moderator
      • 30.07.2007
      • 5639

      #3
      Zitat von Hina Beitrag anzeigen
      Hier handelt es sich um einen Ahnen, der wohl eine hübsche Speckschicht angesetzt hatte, eben wie das Eisbein auch oder er war leidenschaftlicher Eisbeinesser oder eben beides. Arm wird er bestimmt nicht gewesen sein .
      Hallo Hina,

      vielen Dank für Deine Erklärung.

      Leider waren "meine" Golonkas bestimmt nicht reich - oder kann man das vom Sohn eines Büdners annehmen,
      der sich als Schnitter weit weg von seiner Heimat verdingte?
      Vielleicht weiß dolgapol auch noch was dazu?

      Die Herkunft meines "Namensträgers" habe ich beigefügt markiert, er kam direkt aus "Zentral-Golonkien"
      Angehängte Dateien
      Zuletzt ge?ndert von Laurin; 18.08.2009, 09:40.
      Freundliche Grüße
      Laurin

      Kommentar

      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #4
        Hallo Gerhard,

        sicher war der Büdner aber nicht der erste Namensträger? Es ist auch schwer, den entsprechenden ausfindig zu machen. So weit reichen in der Regel die Forschungsquellen nicht. Vielleicht hatte er alles verprasst . Es ist in der Tat schwer zu sagen, warum jemand letztendlich wirklich so einen Spitznamen bekommen hat. Es kann schon ausgereicht haben, dass er nur ein wenig "mollig" war. Das Verständnis was dick und dünn ist, ist heute im Zeitalter des allseitigen Übergewichts durchaus ein anderes als früher.

        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

        Kommentar

        • dolgapol
          Erfahrener Benutzer
          • 17.07.2009
          • 1046

          #5
          Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
          Hallo Hina,

          vielen Dank für Deine Erklärung.

          Leider waren "meine" Golonkas bestimmt nicht reich - oder kann man das vom Sohn eines Büdners annehmen,
          der sich als Schnitter weit weg von seiner Heimat verdingte?
          Vielleicht weiß dolgapol auch noch was dazu?

          Die Herkunft meines "Namensträgers" habe ich beigefügt markiert, er kam direkt aus "Zentral-Golonkien"
          Hallo Gerhard,

          FN GOLONKA ist eigentlich vom Wort "Goleń = Schienbein" abgeleitet.

          Dich interessiert Kreis BOCHNIA (Salzberg) und nicht
          "Zentral-Golonkien".

          Gruß
          Janusz

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          • Laurin
            Moderator
            • 30.07.2007
            • 5639

            #6
            Danke Hina und Janusz!

            Aber - nun hängen wir in der Zwickmühle, wer kann noch weiterhelfen?
            Ein Schienbein muß nicht zwingend "fett" sein, das geht erst etwas höher los.
            Freundliche Grüße
            Laurin

            Kommentar

            • Hina
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2007
              • 4661

              #7
              Hallo Gerhard,
              das Eisbein ist ja das Schienbein, nicht der Oberschenkel. Die Schweine laufen auf den "Zehenspitzen", das Knie sitzt oben, wo wir eher denken würden, da wäre die Hüfte aber da gehts eben doch noch weiter in der Anatomie der meisten Säugetiere.
              Viele Grüße
              Hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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              • Laurin
                Moderator
                • 30.07.2007
                • 5639

                #8
                Zitat von Hina Beitrag anzeigen
                Hallo Gerhard,
                das Eisbein ist ja das Schienbein, nicht der Oberschenkel. Die Schweine laufen auf den "Zehenspitzen", das Knie sitzt oben, wo wir eher denken würden, da wäre die Hüfte aber da gehts eben doch noch weiter in der Anatomie der meisten Säugetiere.
                Viele Grüße
                Hina
                Nun ja, ich gebe mich geschlagen und gehe schlafen!
                Namenforschung ist eben doch interessant, sie führt einen in ungeahnte Sphären, sogar bis hin zur Schweinekunde.
                Freundliche Grüße
                Laurin

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                • dolgapol
                  Erfahrener Benutzer
                  • 17.07.2009
                  • 1046

                  #9
                  Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
                  Danke Hina und Janusz!

                  Aber - nun hängen wir in der Zwickmühle, wer kann noch weiterhelfen?
                  Ein Schienbein muß nicht zwingend "fett" sein, das geht erst etwas höher los.
                  Hallo Gerhard,

                  muß nicht zwingend "fett" sein, aber kann.
                  1) Die Büdner/Häusler waren in früheren Zeiten etwas vollschlank.
                  2) In der Gegend um Bochnia haben wir außerdem mit Salzbergwerk
                  zu tun. Bekannter Weise sollte das Essen etwas fettig sein, oder

                  Gruß
                  Janusz

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                  • Laurin
                    Moderator
                    • 30.07.2007
                    • 5639

                    #10
                    Hallo Hina und Janusz,

                    2:0 für Euch und nochmals vielen Dank für Euere Hilfe!
                    Freundliche Grüße
                    Laurin

                    Kommentar

                    • Johannes v.W.
                      Erfahrener Benutzer
                      • 02.05.2008
                      • 1150

                      #11
                      Hallo Laurin

                      Da ich auch einmal ein wenig zu polnischer Namensgeschichte gestoebert habe, kann ich nur bestaetigen, dass dies ein sehr schwieriges und enorm weites Feld ist.

                      Spitznamen (in poln. "przydomek"), auch derbe und deftige, die zu Familiennamen wurden, waren beliebt. Ich erinnere z.B. eine Adelsfamilie, die neben den Herkunftsnamen Goslawski/ Markowski ueber Generationen "Kielbasa" als eigentlichen Familien(-spitz-)namen hatten:
                      Kielbasa = die Wurst!
                      Ob der erste Ritter v.der Wurst diese nun besonders schaetzte oder eher selbst aussah wie eine, kann man heute nicht mehr genau sagen...

                      Ich hatte das grosse Glueck, dass sich in dem (englischsprachigen) Forum damals Mr. Fred (William F.) Hoffman einschaltete, weil er meine spezielle Frage so sehr interessant fand und zufaellig gelesen hatte. Fred Hoffman ist einer der grossen Spezialisten auf dem Gebiet und hat mehrere Buecher zu polnischen Namen verfasst. Er leitet die Polish Genealogical Society of America und ist Herausgeber von deren Journal. Dazu sehr nett und freundlich.
                      Wenn dich also der Ursprung vom Namen Golonka wirklich interessiert, kann man auch dort selbst anfragen und erhaelt alle wesentlichen Informationen gegen einen Unkostenbeitrag (5 $ US). Dafuer muss man nicht gleich das Buch kaufen. Die Homepage hat ein eigens erstelltes Formular- natuerlich alles in englisch:


                      Viele Gruesse
                      Johannes
                      Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

                      Kommentar

                      • Laurin
                        Moderator
                        • 30.07.2007
                        • 5639

                        #12
                        @Johannes:

                        Auch Dir vielen Dank für Deine "Spitznamen-Hinweise".
                        Tiefer muß ich nun nicht mehr vorstoßen
                        Freundliche Grüße
                        Laurin

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