Kirchenbuch-Überraschungen

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  • fps
    Erfahrener Benutzer
    • 07.01.2010
    • 2160

    Kirchenbuch-Überraschungen

    In diversen Beiträgen ist hier ja schon mitgeteilt worden, dass man in Kirchenbüchern vor Überraschungen nicht gefeit ist. Da finden sich dann Merksprüche, Zeichnungen und süffisante Bemerkungen, um nur ein paar Varianten zu nennen.

    Überraschungen der unangenehmen Art sind solche, wo einfach Namen nicht eingetragen sind. Da fehlt dann mal der Name des Täuflings, oder des Vaters, oder der Mutter, auch Paten werden gerne mal vergessen. Manchmal sieht man an den Stellen, wo diese Angaben hätten stehen sollen, leere Stellen - da wurde dann schlichtweg vergessen, Namen nachzutragen. Man kann sich ja verschiedene Szenarien vorstellen, wie das zugegangen sein mag; vielleicht wurde ja die Taufe schon vor Vollzug begossen. Flüssiges spielt ja bei Taufen ohnehin eine besondere Rolle. Und Kreativität beim Eintragen der Namen findet man ja auch zuhauf.

    Was ich heute im Taufbuch von Mehlkehmen, Ostpreußen (1753-1784) fand, war mir allerdings neu: da gab es plötzlich einen Eintrag zwischen allen anderen, der auf dem Kopf stand. Zum Glück habe ich am Laptop gearbeitet, so dass es kein Problem war, den Bildschirm zu drehen. Das Spiel wiederholte sich dann noch zwei Mal.

    Da scheint ein besonderer Scherzbold am Werk gewesen zu sein. Ich bin nun gespannt, was noch alles auf mich wartet....

    Da sage noch einer, Familienforschung sei eine stupide Angelegenheit.
    Gruß, fps
    Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen
  • Kretschmer
    Erfahrener Benutzer
    • 28.12.2012
    • 1991

    #2
    Hallo,
    die auf dem Kopf stehenden KB-Einträge zeigen vermutlich an, dass
    das Kind unehelich geboren wurde.....

    Liebe Grüße
    Ingrid

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    • hmw
      Erfahrener Benutzer
      • 16.06.2016
      • 1369

      #3
      Guten Abend,

      in etwa so?

      Gruß
      Martin
      Angehängte Dateien

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      • fps
        Erfahrener Benutzer
        • 07.01.2010
        • 2160

        #4
        Hallo Ingrid und Martin,

        ich denke, damit liegt ihr richtig. Nun fand ich in einem anderen KB (Neustadt Gumbinnen) eine Variante: der Eintrag selbst war normal geschrieben, der Name des Kindes machte Kopfstand.

        Über so etwas kann ich nur den Kopf schütteln.
        Gruß, fps
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        • Ahrweiler
          Erfahrener Benutzer
          • 12.12.2009
          • 1063

          #5
          Hallo zusammen
          Die tollste Überraschung fand ich in einem evangelischen KB der Neuzeit.Da hatte ein Pfarrer ganz einfach 10 Jahre lang keine Taufen eingetragen. Wenn jemand einen Taufschein aus dieser Zeit brauchte musste er Zeugen mitbringen damit der Taufschein ausgestellt werden konnte. Toll Oder?
          LG
          Franz Josef

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          • fajo
            Erfahrener Benutzer
            • 08.10.2018
            • 2351

            #6
            Zitat von Ahrweiler Beitrag anzeigen
            Hallo zusammen
            Die tollste Überraschung fand ich in einem evangelischen KB der Neuzeit.Da hatte ein Pfarrer ganz einfach 10 Jahre lang keine Taufen eingetragen. Wenn jemand einen Taufschein aus dieser Zeit brauchte musste er Zeugen mitbringen damit der Taufschein ausgestellt werden konnte. Toll Oder?
            LG
            Franz Josef

            Oh man, ich hab hier auch so ein Buch. such mich seit einem haben Jahr dusselig. 10 Jahre keine Trauungen, Taufen und gestorben wurde aber trotzdem!-
            Was kann so etwas für Gründe haben?
            Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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            • fps
              Erfahrener Benutzer
              • 07.01.2010
              • 2160

              #7
              !0 Jahre lang keine Taufeinträge ist schon krass.
              Ich stoße hin und wieder auf kürzere Lücken. Da sind dann manchmal halbe Seiten frei gelassen worden, wohl für Nachträge, die dann doch wieder vergessen wurden.
              Beim vergeblichen Suchen nach Taufeinträgen kann man sich dann ausdenken, dass die gesuchten Einträge genau in diesen Lücken hätten stehen können. Nur bringt einen das nicht weiter.
              Gruß, fps
              Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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              • hessischesteirerin
                Erfahrener Benutzer
                • 08.06.2019
                • 1330

                #8
                Zitat von fps Beitrag anzeigen
                !0 Jahre lang keine Taufeinträge ist schon krass.
                Ich stoße hin und wieder auf kürzere Lücken. Da sind dann manchmal halbe Seiten frei gelassen worden, wohl für Nachträge, die dann doch wieder vergessen wurden.
                Beim vergeblichen Suchen nach Taufeinträgen kann man sich dann ausdenken, dass die gesuchten Einträge genau in diesen Lücken hätten stehen können. Nur bringt einen das nicht weiter.
                in meinem Heimatort fehlen mir 20 Jahre jeglicher Geburten - ich muss mich mühsam durch die Sterbeeinträge und Konfirmationen quälen, um in etwas die Eltern meiner Ahnen herauszufinden.

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                • fps
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.01.2010
                  • 2160

                  #9
                  Na, wenn man dann noch wenigstens diese Daten hat. Aber wo auch so etwas fehlt, wird es echt hart.
                  Gruß, fps
                  Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                  • fajo
                    Erfahrener Benutzer
                    • 08.10.2018
                    • 2351

                    #10
                    Tja, Konfirmationen kann ich mir in Böhmen abschminken. Dumm auch noch, das die Familie wohl von einem anderen Ort kam und die Kinder woanders geboren wurden.-

                    PS: Das mit dem fehlenden Namen des Täuflings ist auch besonders grandios, hab ich auch schon entdecken müssen!
                    Zuletzt geändert von fajo; 13.03.2021, 21:28.
                    Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11322

                      #11
                      Moin zusammen,


                      ich habe zwei solcher Fälle im Wittgensteinischen:


                      Um 1700 wurde eine Zeit in Berleburg kein KB geführt, weil die Pfarrer zu dieser Zeit durch den in der Region vorkommenden Radikalpietismus beeinflusst wurden.


                      Der zweite Fall war in Langewiese, wo ab 1885 die KB-aufzeichnungen bis 1891 nur bruckstückhaft nachgetragen wurden, weil der Pfarrer seit dieser Zeit krank war und 1890 starb. Aber da gibt's wenigstens die Standesämter.



                      Friedrich
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • fps
                        Erfahrener Benutzer
                        • 07.01.2010
                        • 2160

                        #12
                        Zitat von fajo Beitrag anzeigen
                        Das mit dem fehlenden Namen des Täuflings ist auch besonders grandios, hab ich auch schon entdecken müssen!
                        In Ostpreußen hatte ich nun ein KB, bei dem die Taufeinträge lauteten:
                        Dem XXX ist ein Söhnlein getauft worden. Ende des Eintrags.
                        So geht es dann seitenlang.... ist im Endeffekt genauso wie leere Seiten.
                        Gruß, fps
                        Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                        • Pommerellen
                          Erfahrener Benutzer
                          • 28.08.2018
                          • 1596

                          #13
                          Hallo,

                          zu Ergänzung, ich kenne aus Westpreußischen kath. Kirchenbüchern die Angewohnheit uneheliche Kindertaufen mit einem Kreuz zu kennzeichnen. Ich habe zuerst gedacht, dass diese Kinder gestorben sind bis nach der Zusammensetzung von Familien mir das aufgefallen ist. Keine Taufen oder Trauungen kommen auch vor. Oft wurden mehrere Gemeinden von einem Pfarrer oder Ordensgeistlichen betreut. So kann es sein, das dann plötzlich die Eintragungen in einer anderen Pfarrei auftauchen. Auch sollte berücksichtigt werden, das nicht alle Kirchengemeinden die selben Rechte hatten. Es kann sein wie ich aus dem Hochsauerland es kenne es eine Kirche gab aber die Eintragungen alle in der jeweiligen Ur- Kirchengemeinde stattfanden. Oder eine Kirche zwar Taufbücher aber keine Trauungen durchführte.

                          Mit vielen Grüßen

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                          • fajo
                            Erfahrener Benutzer
                            • 08.10.2018
                            • 2351

                            #14
                            >So kann es sein, das dann plötzlich die Eintragungen in einer anderen Pfarrei auftauchen.<

                            Pommerellen zu der Anmerkung habe ich einmal eine Frage.

                            Habe hier eine Trauung die zeitlich und nach angaben des Bräutigam ganz genau passt, allerdings stimmen die Angaben zur Braut (Vorname + Witwe + ohne Eltern) nicht? - Kann allerdings werder Kinder der Beiden noch Sterbedatum des vorherigen Ehemann finden. Eigentlich finden sich über diese Paar gar keine weiteren Angaben! -

                            Allerdings hat der Bräutigam in nächsten Ort 10 Kinder mit einer anderen Ehefrau und die beiden werden dort auch als Eheleute geführt?-

                            Hat schon einmal jemand so etwas gehabt?-
                            Zuletzt geändert von fajo; 15.03.2021, 09:06.
                            Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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                            • Pommerellen
                              Erfahrener Benutzer
                              • 28.08.2018
                              • 1596

                              #15
                              Hallo Fajo,

                              schwierige Frage. Wenn die Namen der Frau überhaupt nicht stimmen, dann bin ich ehr misstrauisch. Auf der anderen Seite anderer Ort, vielleicht was anderes gehört. Oft wird das mit der Witwe bzw. Witwer weggelassen oder es gibt einfach zwei Vornamen oder mehr die dann wahlweise gebraucht werden.
                              Leider gibt es oft auch "Namensvettern" in den Ortschaften. Ich habe Jahre im Westpreußischen verbracht sieben Michael auseinander zuhalten, weil zunächst keine eindeutigen Hinweise vorhanden waren.
                              Auch die Regel bei den Katholiken "wo getauft da getraut" für die Frauen ist nicht immer richtig. Im Nördlichen Münsterland ist mir aufgefallen, dass bei den Vollerben der Höfe in der Pfarre des Hofes getraut wurde. Oder wieder im Westpreußischen bei "bedeutenden" lokalen Adeligen auch von dieser sonst strickt befolgten Regel abgewichen wurde und ggf. "in privatis" getraut wurde.
                              Leider sind manchmal Daten einfach falsch. Bei meiner Urgroßmutter war ich Jahre auf der falschen Spur, da in der Heiratsentlassung in Letmathe ein konkretes Geburtsdatum etc., was alles stimmig mit dem eigentlichen Heiratseintrag war, angegeben war. Leider stimmte die Sterbeurkunde dazu überhaupt nicht. Durch die online Stellung der Kirchenbücher aus Paderborn bei Matrikula konnte ich jetzt feststellen, dass es drei Töchter mit dem selben Vornamen gab, davon aber die beiden Anderen in Iserlohn getauft wurden obwohl die Familie in Letmathe lebte. Diese Taufen kannte der Pfarrer in Letmathe nicht und hat wohl die einzig Vorhandene aus seinem Taufbuch genommen.
                              Es bleibt ein suchen und oft auch ein stochern im Nebel.

                              Viele Grüße
                              Zuletzt geändert von Pommerellen; 14.03.2021, 12:08.

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