Wie lebten die Menschen damals in Schlesien?

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  • DariusKollotzek
    Benutzer
    • 20.12.2019
    • 64

    #16
    Daran denke ich auch die Ganze Zeit. Nach über 30 Jahren hat sich sicherlich viel geendert. In manchen Ortschaften und Verwandten war ich als zuletzt als ich 3-6 Jahren alt war. Ich kann mich nur bisschen daran erinnern als mal dort ausgesehen hat. Viele Gebäude, oder Personen die nicht mehr da sind an die erinnert sich dort bestimmt keine mehr. Ich bin zum Beispiel die Ganze Zeit an überlegen ob in Großstein oder in Schedlitz da Försterhaus noch stehen mag. Online habe ich nichts mehr gefunden. Und wenn ich mich mal auf die Reise in die Vergangenheit machen sollte verlangt das eine gründliche Vorbereitung. So auf gut Glück zu fahren und fragen befürchte ich, dass zu viel verpassen würde. So war ich vor 20 Jahren in Großstein an dem wiederaufgebauten Schloss der Familie Strachwitz. Urgroßvater und Ururgroßvater waren dort als Heger (Förster) eingestellt. Den Garten konnte ich nur durch die Zaunritzen betrachten.
    Ja die Tante war was Besonderes, manchmal wusste ich nicht, ob sie uns nur veräppelt, oder ob sie so schlecht hört. Immer wenn ihr was nicht gepasst hatte hat sie laut gefragt „jako“ („Wie“).
    Eines Tages fanden wir sie mit offenen Augen und offenen Mund liegend. Sie war damals schon über 90zich. Der schnell herbeigerufene Arzt kam erst nach 1 Stunde aus dem Schlafzimmer und sagte zu dem ebenfalls eilig herbeigerufenen Pfarrer „sie sind hier zu früh, die Stirbt nicht die ist besoffen“. Als mein Vatter sie am nächsten Tag fragte, was sie da getrunken hat, sagte sie ganz unschuldig, “Das war kein Alkohol, das war ein Boonenkamp, das ist ein Heilmittel. Da steht drauf mit Heilkräutern“. Darauf mein Vater ja ein, oder zwei Gläschen Tante, aber nicht die ganze Flasche.

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    • DariusKollotzek
      Benutzer
      • 20.12.2019
      • 64

      #17
      Zitat von Capro Beitrag anzeigen
      Hallo,

      neben dem schon anderen Gesagten: Ich habe mich in den letzten Monaten durch ein oberschlesisches Kreisblatt gegraben. Das ist zwar Amtspresse, aber man bekommt schon zumindest über die Rahmenbedingungen einen Eindruck. Oft auch durchaus darüber hinaus.


      (Und, wenn man Glück hat, dann findet man außerdem mehr oder weniger unrühmliche Einträge über den ein und anderen Verwandten.)

      Viele Grüße

      Capro
      Ich habe vor einige Zeit eine Seite gefunden, auf der alte Zeitungen aus Hindenburg, oder aus Gleiwitz gespeichert wurden. Ich kann die Seite leider nicht mehr finden. Außerdem würde mich interessieren, ob Zeitschriften aus dem Kreis Groß-Strählitz besser aus Groß Stein irgendwo gibt?

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      • fajo
        Erfahrener Benutzer
        • 08.10.2018
        • 2342

        #18
        Guten Morgen!
        Hast du hier schon einmal versucht die Seiten wieder zu finden:
        ZEFYS, das Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek zu Berlin ist ein Portal für den Nachweis und Zugriff auf aktuelle und historische Zeitungen aus Deutschland und der ganzen Welt.


        lg
        Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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        • Weltenwanderer
          Moderator
          • 10.05.2016
          • 4362

          #19
          Hallo,

          siehe hier:
          Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
          Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
          Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
          Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
          Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

          Mein Stammbaum bei GEDBAS

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          • trabajador
            Erfahrener Benutzer
            • 25.12.2014
            • 441

            #20
            Ich glaube nicht, dass die Menschen dort anders lebten als in anderen Teilen Deutschlands. Außerdem gibt es "die Menschen" als homogene Masse nicht. Jeder ist ein Individuum. Ein Bankdirektor in der Stadt lebte sicher anders als ein Landarbeiter auf dem Land.
            Zuletzt geändert von trabajador; 15.02.2020, 13:43.
            Oberschlesien, Neustadt: Wistuba, Henschel, Peschel, George
            Niederschlesien, Militsch: Titzmann, Bänisch, Matzke
            Schleswig-Holstein, Plön/Segeberg:
            Wisser, Sindt, Colmorgen, Rönnau, Nüser, Thedran
            Schleswig-Holstein, Ostholstein: Vorhaben, Wöbs, Bumann
            Mecklenburg: Weber
            Mittelpolen, Masowien: Biernacka/Berneck/Bernadse, Dawid, Lücke, Telke, Kelm, Klingbeil, Müske, Stein, Klaus, Ortlieb, Beyer, Bonkowski
            Posen, Großpolen: Dobslaw, Guderian, Egiert, Oheim, Wolter, Butz

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            • DariusKollotzek
              Benutzer
              • 20.12.2019
              • 64

              #21
              Ja du hast sicherlich Recht. Aber weil ich das auf meine Verwandtschaft beziehen will, würde ich gerne erfahren wie sich das Region spezifisch in Schlesien entwickelt hat. Außerhalb der allgemein bekannten Klischees. Ich kann das noch nicht nachweisen. Aber es ist formlich hinter den Chroniken und Urkunden, dass z.B. in Schlesien ein Umbruch stadtgefunden hat. Die Menschen zogen in die Städte. Ich würde mutmaßlichen, dass der Grund dafür die Industrialisierung Schlesiens gewesen war. Weiter stelle ich mir vor was für einen Einfluss hat das für die Arbeit was die Menschen spezifisch in Schlesien machten, hat die Industrialisierung Einfluss auf Ihr Gesundheit gehabt. Wieso sind bei manchen Familien so viele Menschen gestorben und bei manchen nur eins? Über dem Aufstand der Tuchmacher in Schlesien wurde relativ viel geschrieben, aber wie war das in Oberschlesien? Oder wie war das noch früher. Wenn eine nur ein Knecht war oder Gemeinheitsarbeiter. Sogenannte Gartenstallbesitzer oder Häusler. Wie hat er sich und die Familie ernährt. Oder wie Sahen die Häuser damals aus, wenn ich höre, dass noch vor 150 Jahren in Damals Alt-Zabrze das erste Ziegelhaus gebaut wurde. Anderes Thema ist, Ihre Meinungen. Was haben sie gelesen, was ihre Meinung beeinflusst. Wovor hatten sie Angst und wieso? Ich habe tatsächlich jetzt ein paar Zeitungen von damals gelesen. Es ist schon interessant, wenn man das aus der Entfernung von Ca. 90 Jahren liest. Und letztendlich steht die Frage im Raum ´: Ist meine Schlussfolgerung in Bezug auf Beurteilung der Beweggründe damalige Menschen richtig? Daran habe ich große Zweifel…

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              • mabelle
                Erfahrener Benutzer
                • 09.10.2017
                • 722

                #22
                Zitat von DariusKollotzek Beitrag anzeigen
                Hallo,
                Es sind die Geiste die Ich rief, seit dem ich die Familienforschung intensive betreibe. Sie lassen mich jetzt nicht mehr in Ruhe. Ihre Bilder wälzen sich in jeder freien Minute in meinem Kopf. Ich muss wohl oft daran denken, wie die Menschen damals gelebt haben? Wie sahn die Ortschaften in den sie gelebt haben? Mit der Familienforschung wird ja zwangsweise auch eine Neugier erweckt. Wie sah das Leben damals aus? Wie lernten sie sich gegenseitig kennen? Die sind oft von Dorf zu Dorf umgezogen, was war der Grund dafür? Vorher kamen sie nach Schlesien? Wie bewältigten sie den Alltag. Ich habe nichts über den Alltag in Schlesien gefunden außer romantisch verklärtes Bild der alten Heimat? So wie sich das aus den Familienchroniken anzeichnet war das Leben in Schlesien bestimmt kein Zuckerschlecken, und war sicherlich für die meisten sehr hart. Wie geht ihr mit euren Geisten um? Gibt es irgendwo realistische Beschreibungen des Leben in Schlesien im XVII und XIX Jahrhundert oder Kann mir vielleicht selber erzählen wie es damals war?
                Hallo Dariusz,

                ich habe gerade eine Rezension zu dem Buch von Szczepan Twardoch mit dem Titel "Drach" gelesen. Klingt sehr interessant. Ist die Geschichte einer Familie in Schlesien über vier Generationen ...

                Ich bin darauf gestoßen, weil ich mich aufgrund Deines Beitrags etwas nostalgisch an meinen Großvater (eigentlich Nenn-Opa) erinnerte, der aus Oberschlesien stammte und scheinbar eine ganz andere Sprache sprach. Wie ich heute weiß, wird das bis heute Wasserpolnisch genannt. Ich hörte ihm gerne zu mit der starken Betonung der Konsonanten, es war sehr unmittelbar, ehrlich und bildhaft. Und die beiden Fußballer Miroslav Klose und Lukas Podolski unterhalten sich bis heute auf Wasserpolnisch, berichtet der Spiegel.

                Viele Grüße
                mabelle
                Zuletzt geändert von mabelle; 16.02.2020, 21:40. Grund: Formatierung
                Axinger: Michelsneukirchen, Aipoln, Pittsburgh, Pennsylvania, USA
                Bezold: Eckenhaid/Eckental, Eschenbach, Tirschenreuth, Moosburg, Ebersberg, Kitzingen, Landshut, Halle-Saale, Duisburg, Hudson, New Jersey, USA
                Krömer: Bieskau, Schweidnitz, Schlesien
                Meißner: Lauterbach, Großkonreuth
                Rother: Königszelt, Költschen, Schweidnitz, Schlesien
                Thamm: Peterwitz, Saarau, Schlesien

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                • DariusKollotzek
                  Benutzer
                  • 20.12.2019
                  • 64

                  #23
                  Das habe ich auch bereits noch vor Weihnachten gelesen. Eben abgesehen davon, wie man das beurteilt was der Mann da schreibt, Das buch hat mich auf viele Ideen gebracht, wenn es um die Familienforschung geht. Auch das viele meine Verwandten auch im Oberschlesien Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22. in Glewitz gedient haben. Oder Dass sie mit dem Infanterie-Regiment 84 die Maginotlinie überwunden haben und später unter Stalingrad quasi pulverisiert wurden. Zwar meine Ansicht ist bisschen andre als seiner, trotzdem habe ich gelernt seine Ansichten so akzeptieren, wie er das Buch beschrieben hat. Oberschlesien eben! Ein meine Internetbekannten hat das auf dem Punkt gebracht " Oberschlesien ist eine Großküche mit vielen Gewürzen aus ganz Europa". Angeblich ist das Original in "Ost-Oberschlesisch" geschrieben. Und als ich das alles gelesen habe dachte ich trotz Allem: wie gut, dass ich heute lebe und nicht damals. Man sieht, das der Autor die Zeit gut recherchiert hat. Übrigens mein Name wird Darius geschrieben nicht Dariusz
                  Zuletzt geändert von DariusKollotzek; 17.02.2020, 01:09.

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                  • Asphaltblume
                    Erfahrener Benutzer
                    • 04.09.2012
                    • 1500

                    #24
                    Eventuell wären (Heimat-)Romane von schlesischen Schriftstellern eine interessante Quelle. In der deutschen Version von Projekt Gutenberg (www.projekt-gutenberg.org) sind einige Autoren vertreten, zum Beispiel Paul Keller, Gustav Freytag, Karl von Holtei, Heinrich Laube oder Gerhart Hauptmann.
                    Gruß Asphaltblume

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                    • DariusKollotzek
                      Benutzer
                      • 20.12.2019
                      • 64

                      #25
                      Der Paul Keller schreibt zwar in schlesischen Dialekt. „Der Bergkrach“ ist eine sehr humorvoll geschriebene Erzählung, da kommen schon die „Die Ahnen“ von Gustav Freitag der Sachen nähe. Ich gebe Dir Recht die Autoren die Du erweht hast, sind auf jeden Fall des Lesens wert. Die Literatur, was Du oben aufgeführt hast, ist aber die „deutsche Romantik“ ist nicht ganz das was ich suche. Außerdem in der Reihe “Die Ahnen“ Beschreibt Gustav Freitag eine Familie deren Wurzeln bis in 1500 Jahre zurückreichen. Ich muss gestehen soweit möchte ich meine Wurzeln nicht verfolgen. Für mich ist das Jahr 1800 eine Hürde die ich hin und wieder überwunden habe, ist aber zumindest für mich sehr schwierig. Immer hin die Schlacht bei Waterloo hat 1815 stattgefunden. Das ist erst ein paar Generationen her. Allein der Umfang der Familie vergrößert sich um Das Vielfache und wird undeutlich. Und das gilt in gleicher Weise für die Erzählungen und Geschichten. Die kann man nur sehr allgemein auffassen. Bei uns in Schlesien hat man früher gesagt: „Das Leben ist wie ein Kinderhemdchen, viel zu kurz und oft beschissen“.





                      Zuletzt geändert von DariusKollotzek; 17.02.2020, 09:30.

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                      • DariusKollotzek
                        Benutzer
                        • 20.12.2019
                        • 64

                        #26
                        Zitat von fajo Beitrag anzeigen
                        Guten Morgen!
                        Hast du hier schon einmal versucht die Seiten wieder zu finden:
                        ZEFYS, das Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek zu Berlin ist ein Portal für den Nachweis und Zugriff auf aktuelle und historische Zeitungen aus Deutschland und der ganzen Welt.


                        lg
                        Danke für den Tipp. Dank dessen konnte ich auch ein Paar Themen finden die unmittelbar mit meinen Vorfahren zu tun hatten.

                        Weiß Du vielleicht. Ob es möglich ist irgendwo alte DDR Zeitungen zu sehen? Besonder interessieren mich aus Schwerin aus dem Jahr 1975 - 1977.

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                        • Capro
                          Benutzer
                          • 24.08.2019
                          • 66

                          #27
                          Hallo Darius,

                          vielleicht sind volkskundliche Zeitschriften für Dich interessant? Es gibt beispielsweise die Digitalisate der Mitteilungen der Schlesischen Gesellschaft für Volkskunde hier: https://www.sbc.org.pl/dlibra/public...6741#structure. Verfügbar sind die Jahrgänge 1894 bis 1938.

                          Zwar thematisieren nicht alle Artikel speziell Schlesien, aber es gibt einen Schwerpunkt auf Schlesien. Bei den späteren Jahrgängen muss man sicher sehr genau zwischen Bericht und Deutung differenzieren und natürlich generell die Zeit beachten, in der sie geschrieben wurden. Ich habe leider nicht so viel Zeit, dort mehr zu lesen. Schwerpunkt ist wie der Titel schon sagt "Volkskunde". Neben Artikeln über Sagen, Lieder usw. gibt es immer mal auch Beschreibungen von Festen, Brauchtum usw. Gehört ja auch zum Leben dazu.

                          Gruß

                          Capro

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                          • fajo
                            Erfahrener Benutzer
                            • 08.10.2018
                            • 2342

                            #28
                            Zitat von DariusKollotzek Beitrag anzeigen
                            Danke für den Tipp. Dank dessen konnte ich auch ein Paar Themen finden die unmittelbar mit meinen Vorfahren zu tun hatten.

                            Weiß Du vielleicht. Ob es möglich ist irgendwo alte DDR Zeitungen zu sehen? Besonder interessieren mich aus Schwerin aus dem Jahr 1975 - 1977.
                            Entschuldige die verspätete Antwort, habe deine Frage gerade erst gelesen.
                            Da bin ich leider etwas überfragt. Wenn ich allerdings über etwas stolpern sollte, gebe ich die Infos hier weiter.
                            LF fajo
                            Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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