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Alt 07.08.2009, 11:43
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Johannes v.W. Johannes v.W. ist offline männlich
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Hallo Rolo

Die “Dissertation” von Christian Franz Paullini habe ich gefunden: http://cotta-rz.cairn.de/cotta01.htm

Folgende Beobachtungen:

- Es ist ein etwas sehr schmeichelnder und lobhudelnder Aufsatz, vermutlich eine Auftragsarbeit. So etwas war damals nicht unüblich. Was nicht heißt, daß alles falsch ist. Das ganze erste Drittel mit der römischen Abkunft ist allerdings blanker Unsinn. Man schmeichelte sich mit dieser Art Dingen.

- Der Name Bonaventur stammt von einem bedeutenden Philosophen und Heiligen der Franziskaner, das führt nicht unmittelbar nach Italien, genausowenig wie Burckard.

- Die Wappenbestätigung und -besserung von 1420 für den Bonaventur Cotta ist recht früh, das ist beachtlich.

- Als Herkunftsort wird letztlich Cottendorf erwähnt, was auf Cotta als einen Herkunftsnamen schließen läßt.

- Die Stammreihe beginnt bei Paullini erst mit Heinrich I., es ist weder geschrieben noch angedeutet, daß er ein Sohn des Bonaventur gewesen sei.

- Hier präsentiert jemand weitere Literatur zur Genealogie der Cotta am Ende des Threads, vielleicht bringt das weiter. Es schreibt aber auch hier keiner, wie die Brücke zwischen Heinrich I. und Bonaventur zu schlagen ist ...

- Wäre auch zu fragen und zu überprüfen, wie die Lebensdaten zustande kommen, die in dem verlinkten Forum ohne jegliche Quellenangaben genannt werden. Die scheinen mir ziemlich frei erfunden zu sein. Beispiel: bei Paullini lebte Heinrich I. Cotta “um das Jahr 1478”, d.h. im Klartext daß er dann wohl urkundlich erwähnt wurde. In der Stammreihe in Geneal-Forum wird daraus einfach ein Sterbedatum gemacht!! Usw.

Schlußfolgerung: Wenn neben Paullini nicht überzeugende weitere und urkundlich gesicherte Erkenntnisse zutage treten, würde ich diese Genealogie nur bis Heinrich I. Cotta übernehmen.

Freundliche Grüße
Johannes
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Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

Geändert von Johannes v.W. (07.08.2009 um 12:09 Uhr)
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