Namenlose Vorfahren in der Ahnenliste

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5533

    Namenlose Vorfahren in der Ahnenliste

    Hallo zusammen!

    Häufig liest man in Kirchenbüchern Einträge wie "die alte Preußesche Dom. 2 p. Trin. zur Erden bestattet". Es ist klar, es handelt sich hier um die Frau oder Witwe eines Mannes namens Preuß. Nehmt Ihr, falls sie klar zugeordnet werden kann, weil es nur einen Preuß im Dorf gab, solche Personen in die Ahnenliste auf, auch wenn weder Vor- noch Mädchenname bekannt sind? Wir wissen nur, daß Frau Preuß an einem bestimmten Tag gestorben ist. Keine weiteren biographischen Daten.

    Ähnlich wie beispielsweise Kopfsteuerlisten, die den Namen des Haushaltsvorstandes angeben, aber die Existenz der Ehefrau nur erwähnen. In solchen Fällen wissen wir noch nicht einmal das Datum eines konkreten Ereignisses, sondern nur, daß die Frau an einem Stichtag noch am Leben war.

    Wie haltet Ihr es in solchen Fällen?

    Viele Grüße
    consanguineus
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4383

    #2
    Hallo, consanguineus!

    Ja, unter den von Dir genannten Voraussetzung mache ich das.

    Ich arbeite mit dem "Ahnenblatt", nutze in einem solchen Fall "Neu", um jemanden einzutragen, von dem ich noch nicht genau weiß, welche familiären/verwandtschaftlichen Beziehungen bestehen. Zusätzlich würde ich die Infos zu dieser Person (in Deinen Beispielen den KB-Eintrag bzw. die Kopfsteuerliste) unter "Anmerkungen oder Quellen" notieren.

    Ich mache das so in der Hoffnung, diese "neue Person" irgendwann mal sicher verknüpfen zu können, aber auch, damit das Wissen um derlei Funde nicht irgendwie untergeht.
    Herzliche Grüße
    Scheuck

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    • Philipp
      Erfahrener Benutzer
      • 19.07.2008
      • 841

      #3
      Hallo!

      Vielleicht verstehe ich das Problem nicht richtig...aber wenn ich einen Hinweis auf einen Vorfahren habe, dann nehme ich ihn auf.

      Sei es ein Vorname, ein Datum oder ein Ereignis.

      Es hat den Vorteil, dass ersichtlich ist, dass Daten vorhanden sind, aber auch dass und eventuell auch warum hier ein weiterer Ansatz für Recherchen benötigt wird.

      Was ich bei ancestry nicht eintrage, sind Bezeichnungen wie "Familienname, Vater von" oder "Familiennamen, Mutter von", nur um die Lehre dort zu füllen. Eine Ausnahme lasse ich zu: Wenn ich zwei oder mehrere Personen habe, die eindeutig Abkömmlinge sind, verknüpfe ich sie über auch unbekannte Eltern.

      VG
      Philipp

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      • consanguineus
        Erfahrener Benutzer
        • 15.05.2018
        • 5533

        #4
        @scheuck: Ich habe mich etwas unglücklich ausgedrückt. Es geht um Personen, von denen ich sicher weiß, daß sie zu meinen Vorfahren gehören, aber nicht, wie sie heißen. Die Verknüpfung von zwei Eheleuten findet nicht über den (nicht überlieferten) Traueintrag statt, sondern über eine andere Angabe.

        @Philipp: Selbstverständlich soll man jeden Hinweis aufnehmen! Es geht mir darum, ob eine Person, von der man so gut wie nichts weiß, zumindest nicht den Namen, bereits einen Platz in der AL bekommt.
        Suche:

        Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
        Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
        Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
        Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
        Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
        Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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        • scheuck
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2011
          • 4383

          #5
          Frau Preuß

          Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
          @scheuck: Ich habe mich etwas unglücklich ausgedrückt. Es geht um Personen, von denen ich sicher weiß, daß sie zu meinen Vorfahren gehören, aber nicht, wie sie heißen. Die Verknüpfung von zwei Eheleuten findet nicht über den (nicht überlieferten) Traueintrag statt, sondern über eine andere Angabe.
          Okay, Du hast Dich nicht etwas unglücklich ausgedrück, sondern ich hab's nicht auf Anhieb richtig kapiert
          Ändert aber nichts an meiner persönlichen Verfahrensweise!
          Herzliche Grüße
          Scheuck

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          • DiWiKaBiLiSch
            Erfahrener Benutzer
            • 10.10.2015
            • 342

            #6
            Hallo,


            ich nehme solche Personen auch in meine Ahnenliste auf, denn da gehören sie ja hinein, auch wenn deren Namen die Zeit bis zu mir nicht überdauert haben.
            Und manchmal findet man vielleicht doch noch einen Hinweis. Wenn es keinen Traueintrag gibt, steht der (Vor-)Name mit Glück bei der Taufe eines Kindes dabei. Oder die Eltern tauchen namentlich bei einem Traueintrag eines ihrer Kinder auf.


            VG
            Julius
            Viele Grüße
            Julius

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            • Posamentierer
              Erfahrener Benutzer
              • 07.03.2015
              • 1031

              #7
              Hallo consanguineus,

              in beiden Fällen würde ich die jeweiligen Personen mit aufnehmen. Bei der "Preußeschen" handelt es sich in meinen Augen um einen Namensersatz UND um ein Datum. Dies kann weitere Recherchen erleichtern. Im zweiten Fall, der nur mit erwähnten Ehefrau, würde ich ebenfalls eintragen, DASS sie NACH diesem Datum verstarb oder der Ehemann zu diesem Datum verheiratet war. Dies kann die Suche nach einer Trauung oder Kindern eingrenzen helfen.
              Lieben Gruß
              Posamentierer

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11325

                #8
                Moin consanguineus,


                auch bei mir kommen die Leute in die Ahnenliste, dann halt mit N.N. (Nachname bzw. Nachname der Frau nach der Heirat). Ggf. muss bei neuen Erkenntnissen der Name geändert werden. Ich habe so einen völlig anonymen Fall einmal gehabt, da starb (mit Todesdatum) "des alten Müllers Johann Georg Dickel auf dem Astenberg Ehefrau". Die kam dann als N.N. (Dickel) in die Liste, bis ich bei späteren Recherchen in einer Akte zumindest ihren Vornamen Anna Katharina fand. Jetzt ist sie zu Anna Katharina (Dickel) mutiert.


                Friedrich
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                • Posamentierer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.03.2015
                  • 1031

                  #9
                  Genau,

                  bei mir ist es "Die alte Hewgreth", die einen Hofnamen trägt.
                  Lieben Gruß
                  Posamentierer

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                  • hessischesteirerin
                    Erfahrener Benutzer
                    • 08.06.2019
                    • 1330

                    #10
                    Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
                    Okay, Du hast Dich nicht etwas unglücklich ausgedrück, sondern ich hab's nicht auf Anhieb richtig kapiert
                    Ändert aber nichts an meiner persönlichen Verfahrensweise!
                    ich nehme in dann auf.
                    mit dem Nachnamen des Kindes
                    der Vorname fehlt dann - aber alle Informationen lassen sich dann einfach sammeln

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                    • Garfield
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.12.2006
                      • 2142

                      #11
                      Hallo

                      Ich würde so einen Fall auch aufnehmen.
                      Ich arbeite im Programm Familienbande mit Farbcodierungen, die zwar eigentlich für was anderes gedacht wären. Grün für "alle nötigen Quellen / Beweise vorhanden" und gelb für "da ist noch etwas unklar / fehlend". So einen Fall würde ich natürlich gelb markieren und so kann ich später über die Farbe Personen suchen, bei denen ich nochmal genauer recherchieren muss. Würde ich die Person gar nicht eintragen, würde mir wahrscheinlich nicht auffallen, dass da noch Informationen fehlen.

                      Ich habe bei meiner Verwandtschaft in Italien oft erstmal nur die Namen der Grossväter, kann aber bereits eingrenzen, ob sie vor oder nach der Taufe eines Enkels starben. Das ist zwar wenig, hilft dann aber bei der weiteren Suche.
                      Viele Grüsse von Garfield

                      Suche nach:
                      Caruso in Larino/Molise/Italien
                      D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
                      Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
                      Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
                      Wyss von Arni BE/Schweiz
                      Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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                      • GiselaR
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.09.2006
                        • 2182

                        #12
                        Da möchte ich mich den meisten hier anschließen. Ja, ich nehme alles auf, was nicht bei eins auf den Bäumen ist (pun intended). Im Extremfall heißen dann Vorfahren in grader Linie mit Vornamen Nn, mit Nachnamen NN. Alle anderen Geister-Verwandten oder auch Paten etc. heißen mit VN nn und mit FN Nn.
                        Und nein, es wird nicht unübersichtlich, jedenfalls nicht mehr als die ganzen Johann Heinrichs.
                        Ich habe sowieso meine Vorfahren in vier einzelnen Datenbanken angesiedelt, und allein bei meiem Großvater mütterlicher Linie habe ich 5 verschiedene Linien Schmidt. Ich bin also härtere Sachen gewohnt, als ein paar NNs.

                        Und ich bin immer wieder sehr froh, wenn ich einen Nn oder nn ich Marie oder Johann Nickel umtaufen darf.

                        Also es lohnt sich.
                        Grüße
                        Gisela
                        Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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                        • consanguineus
                          Erfahrener Benutzer
                          • 15.05.2018
                          • 5533

                          #13
                          Vielen Dank für Eure Antworten!

                          Die alte Preußesche ist nur ein Beispiel. Es gab sie wirklich, aber sie zählt nicht zu meinen Vorfahren.

                          Ich notiere selbstverständlich auch alles, was mir später vielleicht einmal von Nutzen sein kann. Beispielsweise habe ich in einem Kirchenbuch, welches weit mehr als 100 Jahre weiter zurückreicht als fast alle anderen in meiner Ecke, Paten aus einem Nachbarort gefunden, die mit ziemlicher Sicherheit zu meinen Vorfahren gehören. Es gab in einem sehr kleinen Dorf über Jahrhunderte eine Ackermannsfamilie Koch. Der erste sicher zuzuordnende Koch starb 1684 mit 84 Jahren, wurde also wohl 1600 geboren, in einer Zeit lange vor Beginn dieses Kirchenbuches. Der ist in dieser Vorfahrenlinie mein Spitzenahn und ich nahm ihn mit offenen Armen in meine Ahnenliste auf. Der besagte Pate Koch, der in dem weit älteren Buch erwähnt wird, wird dessen Großvater sein. Ich habe daran keinerlei Zweifel, denn solche Höfe wurden immer in direkter Linie weitergegeben, niemals an Neffen oder andere Seitenverwandte. Aber er könnte auch, als sehr junger Pate, der Vater meines Spitzenahnen gewesen sein. Vielleicht auch ein sehr, sehr alter Urgroßvater. Was mache ich mit dem Paten nun? Ihn auf gut Glück als Großvater einbauen? Das widerstrebt mir, da es aufgrund der nicht so glücklichen Kirchenbuchsituation niemals wird bewiesen werden können. Baut man einen fiktiven Vater hinter dem 1600 geborenen Spitzenahnen ein und danach den Paten, versehen mit dem Vermerk, daß es sich vom Alter her eigentlich nur um den Großvater des Spitzenahnen handeln kann? Für mich, auf einer nur mir zugänglichen Liste, kann ich das ja durchaus tun, aber wie sieht es mit einem öffentlich einsehbaren Stammbaum aus?

                          Das ist nur ein Beispiel von vielen. Auch viele der in der Kopfsteuerliste von 1678 erwähnten Personen kann ich "offiziell" nicht in meine Ahnenliste einbauen, eben weil die meisten Kirchenbücher gar nicht bis 1678 zurückgehen. Aber es ist klar, daß es Vorfahren sind, sogar welche, von denen ich aus dem Kontext weiß, ob sie Vater oder Großvater eines kirchenbuchlich belegten Spitzenahnen sind.

                          Viele Grüße
                          consanguineus
                          Suche:

                          Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                          Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                          Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                          Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                          Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                          Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                          • Bergkellner
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.09.2017
                            • 2351

                            #14
                            Hallo con,

                            das kenne ich gut.

                            Ich versuche dann, über Grundbücher, Verkaufsbücher, Testamente, Hausbücher, etc. - eben über alles, was jenseits der KB liegt, eine Verbindung zu finden.
                            Ab und zu habe ich Glück, wie letztens bei meinem 11xUrgroßvater Barthel Herman, den ich Dank eines Verkaufs als Sohn des mir schon bekannten Bartholomäus Herman identifizieren und eintragen konnte. Er wurde nicht in der Kirche getauft, in der alle anderen Kinder der Familie getauft wurden, also konnte ich ihn in der verzweigten Hermann-Familie nicht zuordnen.

                            Wenn nicht, dann trage ich denjenigen in meine (Excel)Arbeitsliste ein, mit Fragezeichen und gelb unterlegt als Zeichen, das die Verbindung fraglich ist.

                            Lg + schönen 3. Advent, Claudia von den bergkellners
                            Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


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                            • gki
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.01.2012
                              • 4829

                              #15
                              Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                              Ich habe daran keinerlei Zweifel, denn solche Höfe wurden immer in direkter Linie weitergegeben, niemals an Neffen oder andere Seitenverwandte.

                              Und was hammse gemacht wenn es mal keine Kinder gab?
                              Gruß
                              gki

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