Entnazifizierungsakte

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  • gudrun
    Erfahrener Benutzer
    • 30.01.2006
    • 3277

    Entnazifizierungsakte

    Entnazifizierungsakte.

    Ich habe beim Staatsarchiv die Entnazifizierungsanke meines Großvaters angefordert.
    Was ich daraus lesen konnte, hat mich vom Hocker gehauen.
    Kaum zu glauben. Wir wußten nicht, daß mein Großvater zu 33% als Kriegsgeschädigter aus dem 1. Weltkrieg kam. Mein Großvater hat nie etwas darüber erzählt.
    Was er dann nach dem 2. Weltkrieg mitmachte, geht auch auf keine Kuhhaut.
    Eine Anfrage nach der Entnazifizierungsakte, kann sich sehr lohnen.

    Viele Grüße
    Gudrun
  • OliverS
    Erfahrener Benutzer
    • 27.07.2014
    • 2938

    #2
    Und in welchem "Staatsarchiv" hast du die bekommen?
    Ist das eine zentrale Sammelstelle die man anschreiben muss?
    Gruß
    Dauersuchen:

    1) Frau ?? verwitwerte WIECHERT, zwischen 1845 und 1852 neu verheiratete SPRINGER, wohnhaft 1852 in Leysuhnen/Leisuhn
    2) GESELLE, geboren ca 1802, Schäfer in/aus Kiewitz bei Schwerin a.d. Warthe und seine Frau Henkel
    3) WIECHERT, geboren in Alikendorf (Großalsleben) später in Schönebeck

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    • gudrun
      Erfahrener Benutzer
      • 30.01.2006
      • 3277

      #3
      Staatsarchiv

      Hallo OliverS,

      ich habe das Münchner-Staatsarchiv angeschrieben.
      Mein Großvater lebte im Kreis Mühldorf/Inn.
      Die Akten wurden an das Staatsarchiv in München abgegeben.
      Es kommt also darauf an, wo die Leute zu dem Zeitpunkt (1945/46 gelebt haben.

      Viel Erfolg bei Deiner Suche
      wünscht
      Gudrun

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      • Xtine
        Administrator
        • 16.07.2006
        • 28377

        #4
        Hallo Gudrun,

        hast Du da auf Verdacht nachgefragt, ob sie was haben, oder hattest Du Anhaltspunkte daß dort was sein könnte?

        Ich denke mal, für einen einfachen Soldaten, der kurz vor Kriegsende in Gefangenschaft geriet und erst '51 entlassen wurde, wird da nichts sein - oder? Er war zwar NSDAP Mitglied, dort aber nicht aktiv.
        Viele Grüße .................................. .
        Christine

        .. .............
        Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
        (Konfuzius)

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        • gudrun
          Erfahrener Benutzer
          • 30.01.2006
          • 3277

          #5
          Hallo Xtine,

          ich wusste, dass da was da sein musste. Meine Großmutter hat doch Alles was nicht niet- und nagelfest war, im Ofen verbrannt. Darunter wahrscheinlich auch die Akte der Spruchkammer. Und diese Akte hab ich jetzt in Kopie vom Staatsarchiv erhalten.
          Mein Großvater war Jahrgang 1888 und NSDAP Mitglied, auch nur so, also nicht aktiv.
          Anhand der Akte habe ich festgestellt, dass mein Großvater von einer Mitarbeiterin (untergebene Postangestellte) angeschwärzt wurde. Bei der Akte ist eine Unterschriftenliste dabei, da hat fast der ganze Ort für meinen Großvater unterschrieben.
          Schreib mal an das zuständige Staatsarchiv, vielleicht ist auch etwas von Deinem Verwandten dabei.

          Viel Erfolg
          wünscht
          Gudrun

          Kommentar

          • Xtine
            Administrator
            • 16.07.2006
            • 28377

            #6
            Danke Gudrun,

            mal schaun, bis jetzt hab ich keinerlei Anzeichen, daß da eine Akte existieren könnte. Aber fragen kost ja nix

            Der ganze Ort hat bei meinem Großvater sicher nicht unterschrieben , dafür war München doch ein bisserl zu groß
            Viele Grüße .................................. .
            Christine

            .. .............
            Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
            (Konfuzius)

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            • Wolfg. G. Fischer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.06.2007
              • 4918

              #7
              Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
              Der ganze Ort hat bei meinem Großvater sicher nicht unterschrieben , dafür war München doch ein bisserl zu groß.
              Hallo Christine,

              Gudrun schrieb: "Mein Großvater lebte im Kreis Mühldorf/Inn."

              LG Wolfgang

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              • scheuck
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2011
                • 4383

                #8
                Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
                Der ganze Ort hat bei meinem Großvater sicher nicht unterschrieben , dafür war München doch ein bisserl zu groß
                Nicht "München", liebe Xtine , ein Ort im Kreis Mühldorf/Inn

                Bezüglich einer solchen Akte hab' ich's übrigens genau so gemacht; Opa lebte in München.
                Die Akte habe ich ebenfalls aus dem Staatsarchiv bekommen und auch gelesen, dass er denunziert wurde. Diese unterschriebenen "Unbedenklichkeits-Bescheinigungen" sind auch dabei. Opa war auch Partei-Mitglied (wie auch anders als Beamter), hat aber lediglich seinen Partei-Beitrag bezahlt.
                Herzliche Grüße
                Scheuck

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                • gudrun
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.01.2006
                  • 3277

                  #9
                  Hallo Scheuck,

                  bei meinem Großvater war die Sachlage ebenfalls so. Er war Beamter, eigentlich war er SPD, wurde aber nach 1918 aus dem Postdienst entlassen, weil er bei der SPD war. Wie dann 1933 die Partei gegründet wurde, hatte mein Großvater Angst, daß ihm das gleiche nochmal passieren würde und ist der Partei beigetreten, nur Mitglied, ohne Funktion.
                  Nach dem Krieg wurde ihm das angekreidet, weil er bei der Partei (als Beamter ja obligatorisch) war und wurde wieder entlassen. Er war 2 Jahre ohne Einkommen. Dann hat der ganze Ort (anscheinend bis auf ein paar Hanseln) für ihn unterschrieben. Er wurde dann wieder eingestellt, weil im Postamt etliche Diebstähle vorgekommen sind.
                  Der Anzeigerin ist anscheinend nichts passiert.
                  Ich weiß auch nicht, wo die Frau später dann hin ist.

                  Viele Grüße
                  Gudrun

                  Kommentar

                  • gudrun
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.01.2006
                    • 3277

                    #10
                    Hallo Xtine,

                    bin gespannt ob Du fündig wirst.
                    Soviel ich gelesen habe, wurden viele Entnazifierungen gemacht,
                    wenn auch oft nicht viel rauskam.

                    Münchner Staatsarchiv ist sehr schnell. Das wars bei mir auch.
                    Ich hatte das Geburtsjahr und Geburtsort und den Wohnort von 1945 angegeben.

                    Viel Glück
                    wünscht
                    Gudrun

                    PS: Es sind einige Sachen beschrieben gewesen, die ich bisher nicht gewußt habe.
                    Obwohl ich meinen Großvater noch kennenlernen durfte. Er starb als ich 17 Jahre alt war.
                    Daß er aus dem ersten Weltkrieg zu 33% Invalide heimgekommen ist, wußte ich nicht.

                    Kommentar

                    • Xtine
                      Administrator
                      • 16.07.2006
                      • 28377

                      #11
                      Hallo Wolfgang und scheuck,

                      Ja ja ja, Gudruns Großvater lebte im Kreis Mühldorf am Inn, das habei ich schon gesehen. Ihr habt mich falsch verstanden, bzw. habe ich mich vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt.

                      Ich schrieb:
                      Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
                      Der ganze Ort hat bei meinem (meiner, Xtines, nicht Gudruns ) Großvater sicher nicht unterschrieben ,
                      Ich meinte:
                      Falls eine Akte zu meinem Großvater extistiert, dann hat dort bestimmt nicht, wie bei Gudrun, der ganze Ort unterschrieben.


                      Na, dann probier ich mal mein Glück.
                      Kann mir noch jemand sagen, wie lange es ungefähr gedauert hat? Wochen, Monate, Jahre ?
                      P.S. die letzte Frage hat sich erübrigt, Gudruns letzte Antwort hat sich mit meiner überschnitten.
                      Viele Grüße .................................. .
                      Christine

                      .. .............
                      Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                      (Konfuzius)

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                      • gudrun
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.01.2006
                        • 3277

                        #12
                        Hallo Xtine,

                        Bei mir hat es nicht mal 14 Tage gedauert, im Münchner Staatsarchiv.

                        Vielleicht hatte ich aber nur Glück.

                        Viel Glück bei Deiner Anfrage
                        wünscht
                        Gudrun

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                        • Rolf Stichling
                          Erfahrener Benutzer
                          • 21.06.2011
                          • 791

                          #13
                          Gibt es Entnazifizierungsakten auch in dem Gebiet, das sowjetisch besetzt war?

                          Hallo zusammen!

                          Weiß denn jemand, ob solche Akten auch in Thüringen existieren und wo sie lagern?

                          Mein Großvater ist nach dem Krieg und nach dem Abzug der ursprünglichen US-Besatzung und dem Einmarsch der Sowjets auch verhaftet worden und war einige Tage in Haft.

                          Er wurde dann zwar relativ schnell wieder entlassen, aber eine Akte zu diesem Vorfall wäre schon von Interesse.
                          Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.

                          Rolf Stichling

                          PS. Ich suche die Herkunft von

                          Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                          In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                          1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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                          • ilandara
                            Erfahrener Benutzer
                            • 09.02.2015
                            • 271

                            #14
                            Sorry Gudrun ich will nicht Deinen Thread Hijacken,
                            ich habe nur mal eine Frage bezueglich der Entnazifizierungsakten:

                            Ich habe diesbezueglich beim zustaendigen Archiv angefragt und die haben mir mitgeteilt dass zu beiden meiner Grossvaeter keine Unterlagen diesbezueglich vorliegen.
                            Heisst das sie waren nicht in der Partei, oder bedeutet dies einfach dass die Unterlagen nicht mehr existieren?

                            Kommentar

                            • StefOsi
                              Erfahrener Benutzer
                              • 14.03.2013
                              • 4066

                              #15
                              Zitat von ilandara Beitrag anzeigen
                              Ich habe diesbezueglich beim zustaendigen Archiv angefragt und die haben mir mitgeteilt dass zu beiden meiner Grossvaeter keine Unterlagen diesbezueglich vorliegen.
                              Heisst das sie waren nicht in der Partei, oder bedeutet dies einfach dass die Unterlagen nicht mehr existieren?
                              Weder noch. Es wurden ja nicht zu allen Personen Akten angelegt, auch abhängig von der Zone. Siehe Wiki und Co.
                              Parteizugehörigkeit kann man auch beim Bundesarchiv erfragen.

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