Glettler

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  • eitrei
    Erfahrener Benutzer
    • 19.04.2008
    • 182

    Glettler

    Familienname (bitte für jeden FN ein gesondertes Thema erstellen):Glettler
    Zeit/Jahr der Nennung:1661
    Ort/Region der Nennung:Semriach
    Glett ist ein Gegend in Semriach. Der Glettler kommt also von Glett. Was Glett bedeutet (karantanisches oder deutsches Wort) ist mir nicht bekannt, denn die Gegend liegt am Semriacher Präbichl (karantansisch: Windhügel) in der Katastralgemeine Windhof (von altdeutsch Windhab: Windhügel).
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #2
    Hallo Hans,
    ich habe da was gefunden in Onomastica Slavogermania.
    Glettbach - Semriach
    Urkunde 1530 am Glett
    Etymologie urslawisch klet - Vorratskammer, Erdhütte, Keller.
    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • eitrei
      Erfahrener Benutzer
      • 19.04.2008
      • 182

      #3
      Spitze

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      • eitrei
        Erfahrener Benutzer
        • 19.04.2008
        • 182

        #4
        Jetzt ist mir doch noch was unklares zu diesem Namen aufgefallen. Nämlich dass nach Glett das Wort auf -ler endet. Sowohl -l als auch -er sind aber deutsche Endungen obwohl Glett ein slawisches Wort ist. -l wurde bei uns zur Verkleinerung verwendet und -er für kommt von.
        Bisher habe ich nur einen Namen -ler untersucht (siehe Preidler) und dort ist im Wortstamm eindeutig das l (Preidl, Brentl, Preidlsberg) schon enthalten.
        Also habe ich den Verdacht dass womöglich auch ein Wort "Glettl" gegeben hat.

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        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4661

          #5
          Hallo Hans,
          die urslawische Form klet ist ja im Prinzip nur der uralte Urspung, eines schon über viele Jahrhunderte in den deutschen Sprachgebrauch übernommenen Wortes. Sicher wäre es nicht ganz unlogisch, wenn hier auch im regionalen Sprachgebrauch die oberdeutsche Verkleinerungsform l (Glettl) Verwendung gefunden haben könnte.
          Es gibt übrigens auch den oberdeutschen Familiennamen Glettle. Der scheint aber aus dem alemannischen Sprachraum zu stammen, was ja für Semilach nicht infrage kommt.
          Viele Grüße
          Hina
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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          • eitrei
            Erfahrener Benutzer
            • 19.04.2008
            • 182

            #6
            Hallo Hina,
            fällt Dir eigentlich ein Name ein der auf -ler endet, wo das davor der Stamm ist. Ich bin mal so die Namen durchgegangen die ich kenne und sicher stammt: Hasler von Hasel, Pichler von B/Pichl, Beichler von Beichl, Draxler von Draxel, Fickler kommt sicher auch nicht von ... , Kogler von Kogel, Riegler von Riegel, Rumpler von Rumpel, Seidler von Seidel, Ziegler von Ziegel, Zwickler von Zwickel, ...
            Anscheind kommt das wirklich ganz, ganz selten vor:
            Gössler wäre ein möglicher Kandidat, da es Orte Göß gibt. Auch habe ich ein Grabler, der kommt womöglich tatsächlich aus einem kleine Graben, sprich die Lagebeschreibung hat die Verkleinerungsform von Graben und danach könnte das -er gekommen sein. Könnte Kiendler auch von Kind kommen?
            Was sagt da Deine Erfahrung oder ist das ganze sowieso nur typische österreichisch.
            Gruß
            Hans

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            • DeutschLehrer

              #7
              Grimms Wörterbuch führt Glette und gletten auf Glätte und glätten zurück.

              Da man teilweise bügeln auch glätten nennt, könnte der Glettler ein Bügler gewesen sein.

              Gruß DL

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              • Hina
                Erfahrener Benutzer
                • 03.03.2007
                • 4661

                #8
                Hallo Hans,
                das ist eine oberdeutsche Spezialität, also auch in Bayern und Franken zu finden.
                Auf Anhieb Fallen mir jetzt einfach mal Baum - Bäuml - Bäumler oder Feige - Feigl/Faigl - Feigler/Faigler ein.
                Aber man findet die -er/-ler-Suffixe auch in vielen hochdeutschen Berufs- und Herkunftsnamen in allen Regionen, wie z.B. Ziegel - Ziegler, Grautal - Grautaler.
                Nur wäre eine Ableitung von einem typisch weiblichen Beruf (ich habe in der Literatur auch bisher nur Strieglerin und Plätterin gefunden) für Semriach, sehr unwahrscheinlich, zumal dort vieles und auch andere FN einen direkten Bezug zu Glett haben.
                Viele Grüße
                Hina
                "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                • eitrei
                  Erfahrener Benutzer
                  • 19.04.2008
                  • 182

                  #9
                  In der neuen Ortschronik von Semriach (2012) schreibt Walter Brunner: "Der Gegendname am Glett könnte sich vom mittelhochdeutschen Wort glett für Haus, Hütte ableiten; in der Verkleinerung Glettl ist die kleine Hütte gemeint. Aber auch im Slawischen kommt das Wort Klet für Hütte, den Keller vor. Deshalb dürfte es sich bei Glett um eine Entlehnung aus dem Slawiscehn in das Mittelhochdeutsche handeln" Mit Fußnote 33: "Fritz Lochner von Hüttenbach S87 Nr. 4.11.2 - Zu Ortsnamein im Umkreis des Schöckls ... "

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