Namensänderung? 18. Jahrhundert

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  • Blubbi
    Benutzer
    • 22.11.2015
    • 51

    Namensänderung? 18. Jahrhundert

    Hallo zusammen,


    ich bin auf ein interessantes Problem bei meiner Familienforschung gestoßen, bei dem ich mich über Hilfe freuen würde:


    Einer meiner Vorfahren ist 1733 als Johann Georg Joseph Oehrlein in Würzburg als Sohn des Bürgermeisters geboren und 1753 ins Noviziat der Jesuiten in Mainz als "Joseph Oehrlein" eingetreten. 1755 hat er seinen Magisterabschluss erlangt und arbeitete danach als Verwalter einiger Regierungsdirektoren des Erzbistums Mainz. Nun das Problem: In seinem Heiratsregistereintrag der Mainzer Pfarrmatrikeln wird er 1769 zwar als Ex-Jesuit aus Würzburg aufgeführt, nun aber unter dem Namen "Caspar Oehrlein". Wie kann das sein?


    Ich hatte mir folgende Erklärungen überlegt:


    1) Es handelt sich bei dem Eintrag 1769 um eine andere Person. Aber es gab definitiv keinen anderen Oehrlein bei den Jesuiten. Ich habe die Listen der Jesuiten genau durchforstet. Und es gab erst recht keinen Oehrlein aus Würzburg, der Mitte der 1750er nach Mainz ging.


    2) Es handelt sich bei dem Heiratsregistereintrag um einen Fehler, der sich auf alle Einträge, die danach vorgenommen wurden, fortgepflanzt hat. Das wäre meiner Einschätzung nach jedoch äußerst unwahrscheinlich, da zwischen "Johann Georg Joseph" und "Caspar" nicht mal die geringste Ähnlichkeit besteht.


    3) Es kam in der Zeit nach 1755 zu einer Änderung des Vornamens. Möglicherweise auf Wunsch meines Ahnen selbst? Sowohl sein Vater, als auch sein jüngerer verstorbener Bruder aus Würzburg hießen "Caspar".
    Oder wurde ihm der neue Vorname in der Zeit "angedichtet / verliehen"? Immerhin heißt Caspar ja soviel wie "Schatzmeister" und er war ja tatsächlich Verwalter...
    Diese letzte Version 3) erscheint mir auch etwas seltsam, aber plausibler als die ersten beiden.



    Hat hier jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibt es vielleicht noch eine einfachere Erklärung?


    Ich würde mich über Eure Einschätzungen freuen


    Liebe Grüße
    Blubbi
    Zuletzt geändert von Blubbi; 16.04.2019, 00:12.
  • Mats
    Erfahrener Benutzer
    • 03.01.2009
    • 3391

    #2
    Hallo Blubbi,

    solche Fälle gibt es ab und zu.
    Über die Gründe kann man nur spekulieren.

    Ich habe ähnliche Fälle.

    Im Kreis Siegen Wittgenstein habe ich
    ewig nach einem Heinrich Möttendorf gesucht, der bei der Taufe meines Vorfahren 1802 als Vater angegeben wurde. Gefunden hab ich Johann Jacob. Daß das der Richtige ist, wusste ich erst, als ich das Begräbnis gefunden hab, denn da hat der Pastor extra dazu geschrieben, daß er Johann Jacob getauft und Heinrich genannt wurde.

    Im Schaumburger Land ist einer meiner Vorfahren 1850 als Heinrich Tönnies getauft. Bei allen Einträgen der Kinder ist Ernst angegeben, im Sterberegister des Standesamtes wird er Ernst Heinrich genannt.

    Du siehst also, auch bis Ende des 19. Jh kamen solche Fälle vor.

    Grüße aus SHG
    Anja
    Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
    der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
    also ist heute der richtige Tag
    um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
    Dalai Lama

    Kommentar

    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #3
      Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
      ... In seinem Heiratsregistereintrag der Mainzer Pfarrmatrikeln wird er 1769 zwar als Ex-Jesuit aus Würzburg aufgeführt, nun aber unter dem Namen "Caspar Oehrlein". ... Sowohl sein Vater, als auch sein jüngerer verstorbener Bruder aus Würzburg hießen "Caspar" ....
      Hallo, für mich liegt ein Übertragunsfehler vor. Bei der Hochzeit hat er den Namen seines Vaters genannt, und irgendwie wurde der dem Bräutigam zugeordnet. Vom Schreiber oder Leser.

      Was meinst Du mit: "Fehler, der sich auf alle Einträge, die danach vorgenommen wurden, fortgepflanzt hat."
      Heißt es, dass er nie mehr Johann Georg Joseph genannt wurde??
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 17.04.2019, 00:55.
      Viele Grüße

      Kommentar

      • Blubbi
        Benutzer
        • 22.11.2015
        • 51

        #4
        Ja, danach ist nur noch von Kaspar Oehrlein die Rede. Es scheint sich möglicherweise wirklich um eine zweite Person zu handeln. Zufälle gibt's...

        Kommentar

        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #5
          Da hilft dann die Altersangabe in seinem Sterbeeintrag.
          Viele Grüße

          Kommentar

          • Blubbi
            Benutzer
            • 22.11.2015
            • 51

            #6
            Jup, das Alter stimmt auch nicht überein.

            --> Also ist es wohl wirklich eine zweite Person. Dabei hätte der Rest so schön gepasst...


            Danke für die Hilfe!


            LG Blubbi

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