Hilfe, wie/wo anfangen?

[VioletSky]

Hallo

Ich interessiere mich schon länger für Ahnenforschung, aber kürzlich ist mein Interesse für Geschichte mehr gewachsen, also würde ich gerne etwas mehr über meine "frühere Familie" erfahren
Leider hab ich jetzt das Problem, das ich erst 15 bin und somit weder kostenpflichtig nachforschen kann noch irgendwelche Kirchenbücher in anderen Städten anschauen kann. Außerdem kann ich nicht mal eben so zu jedem Kontakt aufnehmen.
Zudem hab ich leider überhaupt keine Ahnung, wo und wie ich anfangen soll. Mütterlicherseits? Väterlicherseits? Und die Eltern meiner Eltern haben dann ja auch wieder Eltern etc.. dann herrscht da auch noch ein ziemliches Nachnamen-Chaos in meiner Familie, ich erklär mal kurz:
Ich bin geb. Schxxxe, mein Vater auch, jedoch ist mein Großvater väterlicherseits geb. Sonnemann (o.ä.), wurde jedoch von den 'Schxxxes' adoptiert. Da herrscht väterlicherseits auch noch mehr Chaos, aber soweit erstmal ;D Die kommen übrigens aus Cuxhaven.
Meine Mutter ist geb. Strate, also wie mein Großvater, meine Oma ist aber geb. Bloßfeld (glaub ich?! Mal nachfragen xD) und ist bei ihrem adligen Onkel aufgewachsen. Sie hat auch einen Bruder (und eine Schwester, irrelevant), der irgendwann nach dem WW2 nach Amerika ausgewandert ist, und dort auch Familie hat, unter dem geänderten Namen Blossfeld.
Wie soll ich da denn bitte anfangen?
(Falls das hier irgendwer meiner Verwandten zufällig im Internet liest, nehmt es mir bitte nicht übel! Ich interessiere mich nur dafür )

Viele Grüße,
VioletSky


Anmerkung Xtine:
Ich habe vorsichtshalber Deinen Geburtsnamen entwas anonymisiert.

[Rena1986]

Hallo,
das was du schreibst ist für mich heute zu kompliziert...
Bevor ich das vergesse, irgendwohier im Forum gibt es soetwas wie eine Anleitung.

Ich habe allerdings damit angefangen erst mal alles zu notieren was ich zu hören bekommen habe. Natürlich kann da viel dabei sein was du erst mal nicht brauchst, aber vielleicht ist es irgendwann noch mal nützlich. Habe dann alle (Omas,Opa, Tanten usw.) nach alten Unterlagen und Fotos suchen lassen und vor allem habe ich sie gebeten mich ein Blick in die entsprechenden Familienstammbücher werfen zu lassen. Mit der Zeit kommt dann schon einiges zusammen. Später habe ich denn sämtliche Namen und Kombinationen auf Internetseiten gesucht ( und einiges gefunden.) Habe per e-mail Kontakt zu anderen aufgenommen und bin dann irgendwann auch ins Stadtarchiv um Informationen zu vervollständigen oder ganz einfach nach zu prüfen was "Tante XYZ" einem so erzählt hat.

Ich denke damit bist du auch erst mal eine ganze Weile beschäftigt.

[gudrun]

Hallo Violet,

leg Dir zuerst mal ein Programm zu. In dieses Programm schreibst Du die Daten ein, die Du schon hast.
Dann frag Deine Verwandten ruhig ein Loch in den Bauch, immer wieder nachhaken. Den Leuten fällt bei der ersten Befragung meistens nicht viel ein, das kommt erst später.
Frag nach Urkunden, die Du wenigstens einscannen kannst. Frag nach Fotos die Du ebenfalls einscannst.
Schwieriger wird es bei Adoptionen, da wirst Du etwas warten müssen.
Zur Familienforschung gehören alle Leute, von der Seite der Mutter wie von der Seite des Vaters. Fange bei der Familie an, wo Du jetzt die meiste Hilfe erwarten kannst.
Habt Ihr in der Schule auch einen kleinen Stammbaum machen müssen? Der wäre für Dich der erste Schritt.

Ich wünsche Dir bei Deiner Forschung

Viel Glück

Viele Grüße
Gudrun

[uwe-tbb]

Hallo VioletSky,

frage zuerst einmal bei Deiner Verwandschaft nach, denn die haben oft noch irgendwelche Unterlagen in denen Du nachschauen kannst und das kostet oft nur ein Telefonat oder einen Besuch. Kannst Dir Kopien machen lassen und schon sind die ersten Schritte zur Familienforschung gemacht. So habe ich auch angefangen! Dabei kommst Du auch an das eine oder andere Foto Deiner Vorfahren.

Viele Grüße

Uwe

[Mo-Nika]

Hallo VioletSky,
zuerst finde ich es toll, dass Du Dich für Ahnenforschung und Geschichte interessierst. Es ist so spannend zu sehen, wie und wo Großeltern und Urgroßeltern lebten, und was sie auf Grund ihrer Zeit alles erlebten. Man entdeckt immer wieder neue Facetten und jedes Suchergebnis bringt einem die Vergangenheit näher. Manchmal können auch sehr schmerzhafte Ereignisse aufgedeckt werden, aber sie gehören zum Leben dazu.
Man bekommt eine andere Sichtweise, die einen selber reifen lässt.

Ich würde auch so vorgehen, wie Gudrun und Uwe es vorgeschlagen haben. Frag Deiner Familie Löcher in den Bauch. Ich nehme mittlerweile immer einen kleinen Schreibblock und einen Stift mit, um mir Namen und Daten zu notieren.

Ich habe sehr viele Daten bei www.familysearch.org gefunden. Wenn man sich unsicher ist, kann man diese Daten immer noch durch ein Standesamt oder Archiv prüfen. Aber man hat schon mal Daten und Namen.

Und, hier im Forum sind sehr viele Leute, die sehr gute Kenntnisse in allen Gebieten haben, die Dir sicher auch weiter helfen werden.

Viel Spass beim Forschen!

[UnFassbar]

Ja, wo fängt man an!?
Ich würde als erstes Haus und Hof umkrempeln, nach Behältnissen suchen, wo die Großeltern ihre Erinerungen etc. aufbewahrt haben. Mit etwas Glück findet man ein Zettel auf dem die Daten der Eltern u.a.m., oder man findet das Gebiss der Oma.:-)
Nimm dir die Fotoalben vor "reiße" die Bilder heraus und schau ob auf der Rückseite Hinweise versteckt sind. Wenn deine Verwandten dabei sind, frag sie "Wer is´n das?". Das weckt die grauen Zellen deiner Verwandten.
Und wenn du dann volljährig bist, laß uns heiraten, unsere Kinder brauchen dann nicht mehr nach den Anfang zu fragen.
UnFassbar... oder!?

[gudrun]

Hallo,

gib auch Deine gesuchten Namen bei "Gugel" ein. Vielleicht findest Du sogar noch einen, der auch in Deiner Familie forscht.
Im Telefonbuch kannst Du Adressen von Namensträger finden und diese, wenn es nicht gerade ein sehr häufiger Name ist, anschreiben. Das kostet Dich vorerst nur die Briefmarken und kann Dich sehr weit bringen, wenn Du Glück hast. Bei mir kam eine ganze Chronik an.
Manchmal hat man halt auch Pech und die Leute melden sich nicht, damit muß man halt auch leben.

Viele Grüße
Gudrun

[Mats]

Hallo Violet,

erstmal wilkommen hier im Forum.
Du hast ja schon ein paar Tips bekommen. Kostenpflichtige Kopien von Standesämtern und Archiven kannst Du später immer noch anfordern. Vielleicht haben ja auch Deine Eltern Interesse und ihr macht das zusammen.

Den angesprochenen Leitfaden findest Du hier, und eine Liste der verschiedenen (auch kostenlosen) Programme findest Du dort.

Am Anfang können die vielen Namen schon verwirren,
mit der entsprechenden Software behält man da aber ganz gut den Überblick.
Ich trage zum Beispiel alle Personen nur mit ihrem Geburtsnamen ein. Und spätestens, wenn man sich überlegt, daß sich mit jeder Generation die Anzahl der Personen verdoppelt und in der Regel nur 1 Person davon Deinen Familiennamen trägt, dann kannst Du Dir ausrechnen, wieviel Namen noch dazu kommen.

Noch ein paar Tipps:

• Leg Dir ein Notizbuch zu, in das Du alles einträgst, was Deine Familie über die Verwandschaft erzählt. Nimm es zu jedem Familienfest mit und quetsch alle aus. Irgendwann kann es nützlich sein.

• Befrage die ältesten Personen Deiner Familie zuerst. Ich ärgere mich sehr, daß ich damals nicht öfter mitgeschrieben habe, wenn meine Urgroßeltern erzählt haben. Irgendwann war es zu spät.

• Besorge Dir alte Familienfotos, leg sie auf den Scaner, nimm zu jedem Besuch bei Tanten, Onkel, Oma etc. ein paar Ausdrucke davon mit und frage alle, wer auf dem Bild zu sehen ist. Am besten schreibst Du es gleich dazu. Später kann sich niemand mehr erinnern. Ich habe z. B. hunderte alter Fotos, und keine Namen dazu

• Notiere Dir zu jeder Urkunde, jedem Foto und jedem Dokument die Quelle. So behältst Du den Überblick, kannst die unterschiedlichen Informationen vergleichen, evtl, nochmal was nachprüfen, jemanden nach weiteren Informationen befragen und die Qualität der Information beurteilen.

Viel Spaß und viel Erfolg

[Ysabell]

ich habe auch in deinem Alter angefangen. Im Grunde brauchst du zum anfangen nicht viel. Fang mit deinen noch lebenden Verwandten an. Frag bei deinen Großeltern nach alten Ahenpässen/Ariernachweisen die sie sehr wahrscheinlich gehabt haben. Mit etwas Glück haben sei die aufgehoben. dariun erfährst du schonmal sehr viele Daten. Frag nach allen daten deiner lebenden verwandten und was diese noch über ihre eigenen Eltern oder Großeltern wissen. Namen, Daten, Herkunft, Geschwister, Geschichten,... frag nach alten Fotoalben, laß dir erzählen wer da wo und wann zu sehen ist. Wenn möglich frag ob du dir von Geburts oder Heiratsurkunden eine Kopie machen darfst. Oft werden auch alte Urkunden von verstorbenen Verwandten irgendwo aufgehoben. Frag nach alten Familiengerüchten, die es in nahezu jeder Familie gibt. Schreib dir jedes noch so unwichtig erscheinende Detail auf.
Die Forschung kann zwar unmengen an Geld verschlingen das stimmt. das guteist aber du hast es mehr oder weniger selbst in der Hand. Wenn du irgendwann magst kannst du dir beim Standesamt ganz langsam eine Urkunde nach der anderen bestellen. Es müssen ja nicht 10 auf einmal sein. Die toten laufen einem nicht weg. Aber für die nächsten Monate, wenn nicht gar Jahre hast du auch mit den Lebenden genug zu tun.

[sternap]

herzlich willkommen!

ausser den amtlichen dokumenten, auszeichnungen, zeugnissen, ahnenpässen, taufscheinen, verträgen, militärmarken, siegelringen und fotos aus der familie und verwandtschaft, ist die in der familie aufbewahrte post aufschlussreich. fotos von den grabstellen, von früher von der familie bewohnten strassen und häusern, ansichtskarten von den städten und kurorten, stickereien, trachten, alte lieder, kochrezepte und hausmittel vermögen dir tore in die vergangenheit zu öffnen.bei uns gab es ein geschichtsprojekt, bei dem jugendliche mit dem aufnahmegerät interviews mit den älteren leuten aus der familie machten. da hört man gleich den alten dialekt dazu, und vielleicht singt einem wer gar alte lieder vor. es gibt sehr viel zu konservieren.ich wollte, ich hätte von den verwandten irgendwelche auskünfte bekommen.
wenn es dir spass macht, lerne kurrent lesen, oder gar schreiben.

ganz wichtig bei der ahnenforschung ist, dass du dich nicht in jedes forum einklickst und nicht alle hilfsangebote im netz annimmst. hier ist eine rubrik zur information über sehr zwielichtig arbeitende, und zum teil schon verurteilte, sogenannte ahnenforscher anderer portale. lies dir das bitte aufmerksam durch, damit du nicht in fallen tappst!


dein jetziger familienname samt alter sollte meines erachtens nicht so deutlich im netz zu finden sein, denn alles was du hier schreibst wird vergoogelt.es gibt auch schlechte menschen im weltweiten netz. bitte, lasse dich nicht auf treffen mit angeblichen verwandten oder auf telefonate mit ihnen ein, ohne deine eltern ganz genau einzuweihen, wer da mit dir kontakt sucht!

hier findest du hilfe von den mitgliedern, wo und wie man die nächsten ahnen suchen kann, aber auch bei der entschlüsselung alter texte.

viel spass beim suchen!

[Cara62]

Hallo, all das was ihr für VioletSky geschrieben habt, ist auch für mich hilfreich! Auch ich bin am trudeln, wie und wo überhaupt anfangen. Da ist es schon prima, von den Erfahrungen der Menschen zu lernen, die da doch schon ein ganzes Stück weiter sind!

[VioletSky]

Vielen Dank für die vielen Antworten!
Ich werde dann am besten gleich mal meinen Großvater mit Fragen durchlöchern, wenn er das nächste mal vorbeikommt. Auch Danke für die Links, die haben mir sehr geholfen. Ich habe ja in meinem Alter noch das Glück, dass meine (leiblichen) Großeltern noch alle am leben sind, das nutze ich dann am besten mal richtig aus

Edit: Durch diesen einen Link zu dem Family Tree Builder-Programm habe ich gerade gesehen, dass einer meiner Verwandten (mein Großonkel) das Programm auch benutzt (hatte mich mit Foto drin xD). Hat mich schon ziemlich erstaunt. Der hat da auch schon mal eben so 988 Personen drin, ist aber nicht direkt mit mir verwandt- soll ich das dann trotzdem meinem eigenen Stammbaum hinzufügen?
Nochmal Edit: Wow, der hat tatsächlich meine gesamte Familie mütterlicherseits- da muss ich ja gar nichts mehr machen! *staun* Jetzt stöber ich erstmal in den Akten meinen Verwandten rum! *gg*

[Melanie_Berlin]

Ich hatte damals mit 16 angefangen (bei mir war Genetik in Bio schuld und ich fing dann an, Körpermerkmale aufzuschreiben... dann wurden es alle Infos zu einer Person). Fragen, fragen, fragen... nerv deine Verwandschaft einfach! Deine Eltern werden sicherlich auch ein Familienbuch vom Standesamt haben, da müsstest du schon deine ersten Quellen finden (Heiratsurkunden, Geburtsurkunden). Kopier dir alles und ordne es ab. Dann frag deine Großeltern nach Urkunde, kopier diese auch und ordne sie ab. Das machst du, soweit du eben kommst. Falls du dann nicht mehr weiter kommst, dann musst du überlegen, ob du dein Taschengeld opferst und beim Standesamt unterlagen anforderst oder ob du wartest, bist du Geld verdienst (Nebenjob neben der Schule z.B.).

Ds mit dem Namenswirrwarr musst du so hinnehmen. Für dich sollte die Adoptivfamilie eigentlich weniger interessant sein, daher konzentriere dich auf den tatsächlichen Namen deines Großvaters. Das ist deine Blutsverwandschaft.

Und versuche einen Stammbaum zu Papier zu bringen, das wird dir helfen, den Überblick zu finden/zu behalten. Sowas sah ich damals auch im Bio-Buch und fand das so spannend.

Viel Erfolg und ein gutes Durchhaltevermögen! Es wird Tage geben, wo du viele Infos auf einmal bekommst und dann wieder Durststrecken oder gar Phasen, wo du keine Zeit dafür hast. Aber es kann dich dein Leben lang beschäftigen.

[Xtine]

Nochmal Edit: Wow, der hat tatsächlich meine gesamte Familie mütterlicherseits- da muss ich ja gar nichts mehr machen! *staun*

Hallo VioletSky,

ich würde das aber sicherheitshalber selber nachprüfen oder den Verwandten fragen, ob er Dir Kopien von den Urkunden überlassen kann.

[Mats]

dass einer meiner Verwandten (mein Großonkel) [... snip]

Der hat da auch schon mal eben so 988 Personen drin, ist aber nicht direkt mit mir verwandt- soll ich das dann trotzdem meinem eigenen Stammbaum hinzufügen?
Nochmal Edit: Wow, der hat tatsächlich meine gesamte Familie mütterlicherseits- da muss ich ja gar nichts mehr machen! *staun*

So gings mir auch. Der Onkel meiner Mutter hatte schon geforscht und ich fand mich tatsächlich im "Deutschen Geschlechterbuch". Selbstverständlich übernehme ich die Daten - nachdem ich sie nochmal geprüft habe. Müsste ja mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn ich das nicht täte.

Dauert halt ein wenig bei gut 1000 Personen. Und sicher werde ich nicht alles finden.