Eltern katholisch - Kinder evangelisch?

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  • hotdiscomix
    Erfahrener Benutzer
    • 20.05.2008
    • 755

    Eltern katholisch - Kinder evangelisch?

    Im Freyburger Kirchenbuch, einer evangelischen Kirche fand ich jetzt im 17. und 18. Jahrhundert, einige wenige Einträge, bei denen der Pfarrer schrieb das der Vater bzw. die Eltern "päpstlicher Religion" sind. Es waren teilweise Soldaten die dort im Quartier lagen und aus Bayern oder Württemberg stammten, oder Handwerker die sich in Freyburg niederließen und aus dem Raum Trier, oder aus Schlesien kamen.

    Wenn ein evangelischer Pfarrer, in einer evangelischen Kirche die Taufe durchführte, welche Religion hatten dann die Kinder?

    In einem Fall schrieb er, das der katholische Vater die evangelische Religion seiner Ehefrau annehmen will.

    Steffen
    ~*~ Organisation ist, weder den Dingen ihren Lauf noch den Menschen ihren Willen lassen. ~*~
  • wolli222
    Erfahrener Benutzer
    • 25.01.2007
    • 244

    #2
    Ich habe auch einige solcher Fälle. Bei mir ist die große Mehrheit evangelisch, aber es ist der ein oder andere katholische Vater darunter, während die Mutter evangelisch war. Die Kinder sind dann alle evangelisch geworden, was natürlich auch an dem Ort lag, wo die Familie mit dem katholischen Vater hingezogen war. Und das war eben oft im Ort der Braut, der in erster Linie evangelisch war.
    Suche in Österreich
    Todesdatum von Joseph Zauner (*27.03.1759 in Mauerkirchen, +nach 1818)
    Suche in Hessen
    Todesdatum von Anna Dorothea Haas (*18.01.1777 in Oberissigheim, +nach 1810)
    Todesdatum von Nikolaus Hübner (*27.10.1777 in Langendiebach, +1827-37)
    Forschungsschwerpunkte: Langenselbold, Region Vogelsberg, Oberösterreich

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    • scheuck
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2011
      • 4383

      #3
      Konfession

      Zitat von hotdiscomix Beitrag anzeigen
      .... Wenn ein evangelischer Pfarrer, in einer evangelischen Kirche die Taufe durchführte, welche Religion hatten dann die Kinder?
      Steffen
      Hallo, Steffen!

      Das Thema mit den Konfessionen "hatten wir" hier schon mal, wenn ich mich richtig erinnere.
      Auf die "Faust-Regel", dass in einer gemischt konfessionellen Ehe die Söhne die Konfession des Vaters und die Töchter die der Mutter haben, greift nicht immer.

      Ich habe den Fall, dass alle acht Kinder (ein Sohn, sieben Töchter) eines (angeblich) katholischen Vaters und einer gesichert evangelischen Mutter in einer katholischen Kirche von einem katholischen Pfarrer getauft wurden und in einem katholischen Kirchenbuch ordnungsgemäß eingetragen sind. - Am Geb.- bzw. Tauf-Ort gab es zur entsprechenden Zeit zwei katholische Kirchen- und auch zwei evangelische Kirchengemeinden.
      Der "Witz" daran ist, dass der angeblich katholische Vater offenbar selbst geglaubt hat, er sei katholisch, mir liegt aber seine evangelische Taufe in einer evangelischen Kirche vor; seine Mutter war katholisch, sein Vater evangelisch. In allen weiteren Urkunden wird er immer als katholisch angegeben.

      Alle katholisch getauften Kinder (* zwischen 1849 und 1883) werden in weiteren Urkunden (Heirat und Tod) jeweils als evangelisch angegeben.
      Herzliche Grüße
      Scheuck

      Kommentar

      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11323

        #4
        Moin zusammen,


        dazu ergänzend folgendes: Bei einem Paar (er katholisch, sie evangelisch) wurden die Kinder alle in der katholischen Kirche getauft. Die Söhne waren später katholisch, die Töchter evangelisch. Eine von ihnen war sogar mit einem evangelischen Pfarrer verheiratet.


        Friedrich
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Bender Rodriguez
          Erfahrener Benutzer
          • 02.08.2015
          • 159

          #5
          Hi.

          Kommt vielleicht auch darauf an, wie genau man es mit der Religion nahm.
          Einer meiner Urgroßväter (*1890) wollte im Alter von 35 meine Urgroßmutter heiraten. Termin November. Als der Pfarrer fragte, wann er denn das letzte Mal in der Kirche war, antwortete Urgroßvater: "zur österlichen Zeit".
          Was Urgroßvater allerdings nicht erwähnte war, dass dies das Osterfest seiner Konfirmation war.

          MfG Bernd
          Breslau: FN Lorke, Scholz, Geertz
          Ostpreußen -Gilgenburger Gebiet, Soldauer Land (Grallau, Groß Koschlau): FN Kuschkowitz, Radzinski
          Ostbrandenburg -Beitsch, Kulm: FN Noack, Ploke
          Böhmen/Sudentenland -Schmiedeberg (Kovarska): FN Landrock, Hofmann, Kreißl, Schmiedel

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          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15113

            #6
            Zitat von hotdiscomix Beitrag anzeigen
            ... Wenn ein evangelischer Pfarrer, in einer evangelischen Kirche die Taufe durchführte, welche Religion hatten dann die Kinder? ...
            Hallo,
            die Kinder wurden christlich getauft. Da ist es für den Taufakt unerheblich ob die Eltern katholische oder evangelische Christen sind, bzw. ob der Pfarrer katholisch oder evangelisch ist.

            ZITAT:
            "Viele Menschen meinen, durch die Taufe wird man katholisch oder evangelisch. Nein, durch die Taufe wird man Christ. Es gibt keine grundsätzlichen Unterschiede zwischen einer Taufe in der katholischen und der evangelischen Kirche. Ist ein Kind in der katholischen Kirche getauft, so wird dies in der evangelischen Kirche anerkannt - und umgekehrt."

            Viele Grüsse
            Viele Grüße

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