Freimaurer um 1877 in Hamburg

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  • Magellan
    Erfahrener Benutzer
    • 10.09.2013
    • 377

    Freimaurer um 1877 in Hamburg

    Hallo zusammen,

    dies ist eigentlich nicht meine Forschungsgegend, aber ich versuche im Moment einer Forscherin aus den USA zu helfen.

    Einer ihrer Vorfahren (FLECHTNER), eigentlich aus Schlesien, soll vor seiner Auswanderung in den 1880er Jahren vermutlich in Hamburg bei den Freimaurern gewesen sein. Es existiert dazu ein Foto von 1877. Laut Rückseiten-Stempel wurde es in Hamburg gemacht. Bei einer Internet-Recherche stellte ich fest, dass die Gründung der Hamburger Freimaurer im Jahr 1737 war. Somit beträfe das Foto den 140jährigen Gründungstag.

    Kann jemand die Vermutung bezüglich der Freimaurer bestätigen ? Wo könnte das Foto aufgenommen sein ? Weiß jemand mehr zu den Freimaurern im Hamburg als wir ?

    Viele Grüße
    Magellan
  • Magellan
    Erfahrener Benutzer
    • 10.09.2013
    • 377

    #2
    [ATTACH]112019[/ATTACH]

    Kommentar

    • scheuck
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2011
      • 4383

      #3
      Hallo,

      hm, bei allem Respekt, mir sind die Herrschaften für Freimaurer generell und speziell für einen 140.Gründungstag nicht gut genug gekleidet. - Ich glaube auch nicht, dass ein Freimaurer zu einem solchen Anlass seinen Hund mitbringt.

      Kann man aus der Fahne/Standarte ganz links irgendwas "machen"? Ich sehe da eigentlich auch keine Freimaurer-Symbole, kann man aber schlecht sehen.
      Herzliche Grüße
      Scheuck

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      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6446

        #4
        Hallo zusammen,
        die Fahne zeigt oben das Hamburg-Wappen. Auffällig die Wandergesellen in der untersten Reihe, mit ihren auffälligen Hüten, einer mit Knotenstock. Und einer mit Hund.
        Viele Grüße
        Xylander

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        • Kasstor
          Erfahrener Benutzer
          • 09.11.2009
          • 13440

          #5
          Hallo,

          mir sind die Herren auf dem Foto zu einem Großteil zu jung für eine Freimaurermitgliedschaft. Aufgrund der von Jutta schon angesprochenen Kleidung tippe ich eher auf ein Treffen von Handwerksgesellen ( Maurer / Zimmerer ).

          Gruß


          Thomas
          FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

          Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6446

            #6
            Zitat von Kasstor Beitrag anzeigen
            Hallo,
            Aufgrund der von Jutta schon angesprochenen Kleidung tippe ich eher auf ein Treffen von Handwerksgesellen ( Maurer / Zimmerer ).
            Thomas
            Hallo Thomas,
            auf die Handwerksgesellen hatte ich ja auch hingewiesen. Inzwischen habe ich noch einige Schlapphutträger mehr entdeckt, nicht nur in der unteren Reihe. Und Kluften mit Zylinderhut gab und gibt es ja auch.
            Viele Grüße
            Xylander

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            • BAHC
              Erfahrener Benutzer
              • 23.07.2007
              • 1085

              #7
              Hallo Thomas,


              könnte das passen:
              Die Vereinigung der rechtschaffenen fremden Zimmer- und Schieferdeckergesellen ist eine der ältesten Vereinigungen weltweit. Nach dem Motto „Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit.“ führt die Gemeinschaft Traditionen des Bauhandwerks fort. Der Gedanke dabei ist, das gesellschaftliche Miteinander zu fördern, die fachlichen Kompetenzen auszubauen und die eigene Persönlichkeit zu stärken.

              s.a. dort Fotos Himmelfahrt 2017


              Viele Grüße


              Birgit

              Kommentar

              • Xylander
                Erfahrener Benutzer
                • 30.10.2009
                • 6446

                #8
                Hallo zusammen,
                1877 wurde in Hamburg die HZK (ursprünglich Hamburgische Zimmererkrankenkasse) gegründet. Einen Zusammenhang sehe ich aber bisher nicht. Jedenfalls waren die Wandergesellen sozialpolitisch sehr aktiv.

                Das Emblem auf der Fahne (unter dem Hamburg-Wappen) scheint aber nicht das typische Zimmerer-Emblem zu sein


                Viele Grüße
                Xylander
                Zuletzt geändert von Xylander; 24.07.2019, 16:26.

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                • Kasstor
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.11.2009
                  • 13440

                  #9
                  Gibt´s denn auch einen Vornamen zu Herrn Flechtner?


                  Thomas
                  FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                  Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                  Kommentar

                  • mesmerode
                    Erfahrener Benutzer
                    • 11.06.2007
                    • 2724

                    #10
                    Hallo,
                    sieht aus wie ein Treffen der Handwerksgesellen auf der Walz.
                    Dazu passt der gedrehte Stock und das Bündel.

                    Uschi
                    Schlesien: Gottschling, Krischock, Bargende, Geburek, Missalle
                    Niedersachsen : Bleidistel, Knoke, Pipho, Schoenebeck, Plinke
                    NRW : Wilms, Oesterwind, Schmitz, Wecks
                    Rheinland Pfalz : Ingenbrandt, Schmitt, Ries, Emmerich

                    Kommentar

                    • Magellan
                      Erfahrener Benutzer
                      • 10.09.2013
                      • 377

                      #11
                      Hallo zusammen,

                      besten Dank für eure sehr interessanten Rückmeldungen. Das werde ich der Forscherin gern übermitteln. Möglicherweise weiß man in den USA nicht so sehr viel über wandernde Handwerksgesellen und deren Bräuche.

                      Der Name desjenigen ist Gottlieb Flechtner. Ich hatte bereits begonnen, in den Hamburger Adreßbüchern zu suchen, habe dann aber aus Zeitgründen abgebrochen.

                      Das Emblem auf der Fahne erscheint mir auch irgendwie "bemerkenswert".

                      Viele Grüße
                      Magellan
                      Zuletzt geändert von Magellan; 26.07.2019, 09:14.

                      Kommentar

                      • sonki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 10.05.2018
                        • 4693

                        #12
                        Also in den HH Passagierlisten findet man ja einen Gottlieb Flechtner, *1849, ausgewandert 1881, dieser war von Beruf Tischler und kam aus Russland. Woher soll er denn angeblich aus Schlesien genau stammen?

                        P.S. Wenn es sich um Gottlieb Flechtner mit Ehefrau Emma und Sohn Ernst (*1879 in Schwedenhöhe/Bromberg) handeln sollte, könnte man ja mal nach der STA Urkunde von 1879 schauen was dort zum Beruf des Vaters steht.
                        Siehe auch: https://www.findagrave.com/memorial/...lieb-flechtner

                        P.S. Schwedenhöhe findet man z.b. im Standesamt Bromberg III (Cywilnego Bydgoszcz Wieś III, pow. Bydgoszcz) auf genealogiawarchiwach.pl (dort sind die Scans einsehbar), aber gut möglich das auch in Bromberg Stadt bzw. Wieś I & Wieś II der Ort auftaucht.

                        P.S. II: Bei Ancestry gibt es mehrere Stammbäume mit dieser Familie, aber mit unterschiedlichen Ortsangaben - einmal Schwedenhöhe/Posen und einmal Breslau/Schlesien, ansonsten aber alle Daten mehr oder weniger identisch - etwas durcheinander das alles, außer (letzte) Wohn- und Geburtsorte sind bei ihnen wirklich verschieden.
                        P.S. III: Aha, der Gottlieb Flechtner, Tischler, findet sich im Adressbuch Breslau - seine Frau kam angeblich aus Schwedenhöhe/Posen, daher wohl das Ortsdurcheinander.
                        Zuletzt geändert von sonki; 26.07.2019, 14:10.
                        Слава Україні

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                        • Xylander
                          Erfahrener Benutzer
                          • 30.10.2009
                          • 6446

                          #13
                          Zitat von Magellan Beitrag anzeigen
                          Hallo zusammen,
                          Das Emblem auf der Fahne erscheint mir auch irgendwie "bemerkenswert".
                          Viele Grüße
                          Magellan
                          Hallo Magellan,
                          das ist sehr wahrscheinlich das Zunftzeichen der Zimmerer. Ich erkenne Breitbeil und Axt, schwach auch den Zirkel. Jedenfalls ist das kein Freimaurer-Emblem.



                          Die Frage ist aber: war das eine Zusammenkunft der fahrenden Zimmergesellen als Hauptveranstalter, oder waren sie Gäste bei einer Versammlung einer anderen Organisation. Das ist heute noch häufig der Fall.

                          Frag doch mal hier an: http://www.rechtschaffene-zimmerer.de/impressum.html
                          Die Organisationen der Wandergesellen durchschaue ich nicht, aber vielleicht hilft man Dir dort, den richtigen Ansprechpartner zu finden.

                          Ach ja, Zimmerer und Tischler/Schreiner sind zwei verschiedene Holzberufe. Auf englisch heißen beide oft carpenter. Korrekt ist

                          carpenter - Zimmerer
                          joiner/cabinet maker - Tischler/Schreiner. Tischler und Schreiner sind synonyme, regionale Varianten

                          Ob die wandernden Zimmerer auch Tischler aufnahmen, weiß ich nicht, halte es aber für möglich. Heute jedenfalls gibt s auch Organisationen für wandernde Tischler.

                          Viele Grüße
                          Xylander
                          Zuletzt geändert von Xylander; 26.07.2019, 10:38.

                          Kommentar

                          • Manfred Renner
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.12.2006
                            • 1014

                            #14
                            Zitat von Magellan Beitrag anzeigen
                            Hallo zusammen,

                            dies ist eigentlich nicht meine Forschungsgegend, aber ich versuche im Moment einer Forscherin aus den USA zu helfen.

                            Einer ihrer Vorfahren (FLECHTNER), eigentlich aus Schlesien, soll vor seiner Auswanderung in den 1880er Jahren vermutlich in Hamburg bei den Freimaurern gewesen sein. Es existiert dazu ein Foto von 1877. Laut Rückseiten-Stempel wurde es in Hamburg gemacht. Bei einer Internet-Recherche stellte ich fest, dass die Gründung der Hamburger Freimaurer im Jahr 1737 war. Somit beträfe das Foto den 140jährigen Gründungstag.

                            Kann jemand die Vermutung bezüglich der Freimaurer bestätigen ? Wo könnte das Foto aufgenommen sein ? Weiß jemand mehr zu den Freimaurern im Hamburg als wir ?

                            Viele Grüße
                            Magellan
                            Hallo Magellan,
                            ergänzend zu den anderen Beiträgen hier noch :
                            Hamburg, Sitz der Großen Loge von Hamburg, kann den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, die erste deutsche Freimaurerloge beherbergt zu haben. Bei den innigen Handelsbeziehungen zwischen London und Hamburg mußte hier auch die Freimaurerei bald Eingang finden. Schon 1733 genehmigte der Großmeister Earl of Strathmore elf deutschen Gentlemen die Errichtung einer Loge in Hamburg. Auch 1735 wird einer solchen Erwähnung getan. Diese Nachrichten sind jedoch mit Vorsicht aufzunehmen. Das älteste erhaltene Dokument in französischer Sprache weist auf die Gründung der Loge de Hambourg am 06.12.1737 hin. Stifter war der spätere holländische Leutnant Charles Sarry, bezeichnet als " Deputierter Großmeister von Preußen und Brandenburg.“ Mitstifter waren Baron Georg Ludwig von Oberg, der eine Woche später Stuhlmeister wurde, der hervorragende Stadtarzt Peter Carpser, der Gelehrte Peter Stüven und Daniel Krafft. Diese " Sociéte des acceptés maçons libres de la Ville de Hamborg" war an der Bäckerstraße in der Schenke des Weinwirtes Jens Arbien tätig.... etc.
                            Quelle :
                            Internationales Freimaurerlexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner, Amalthea - Verlag,
                            Wien. München, 1932

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                            • Xylander
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.10.2009
                              • 6446

                              #15
                              Hallo zusammen,
                              ich vermute, dass es sich nicht um eine Versammlung der Freimaurer handelt. Auf dem Foto sind viele Wandergesellen abgebildet, vielleicht handelt es sich sogar bei allen um aktive oder ehemalige Wandergesellen. Hinzu kommt das Zimmerer-Emblem auf der Fahne, das sich von einem Freimaurer-Emblem klar unterscheidet. Überhaupt fehlt jeder Hinweis auf Freimaurer.

                              Viele Grüße
                              Xylander
                              Zuletzt geändert von Xylander; 26.07.2019, 15:46.

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