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Alt 19.04.2010, 02:32
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anika anika ist offline
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Standard ungewöhnliche Kirchenbucheinträge

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Zitat von Hibol Beitrag anzeigen
1749 Taufen den 20ten August hat Dorothea Bauerin eine bereits vor etl. Jahren gefallene Dirne welche sich bey ihrem Schwager Joh. Georg Knauer aufgehalten, auf dem Felde beym Schneiden ein Kind zur Welt gebohren, so daß sie von den Schnittern ein wenig weg gegangen u. gleich das Kind fallen lassen, welches sie aber hinter ein Gerstenhauffen gesteckt u. sie ist wieder zu den Schnittern gegangen. Diese haben wohl gemercket, daß sie etwas vorgehabt dahero sie solche stark angeredet, sie müsse ein Kind gebracht haben, wo sie es hin hätte, worauff sie solches erstl. Geläugnet darauff aber wieder hingeloffen u. das Kind in die Schürzen genommen, da die eine Frau mit ihr nach Haus gegangen, welche das Kind, weil es sehr schwach gewesen in meiner Abwesenheit genothtauffet Die Sache ist von den Schultheissen ins fürstl. Leutamt angezeiget worden, weil das Kind etwas beschädiget war, worauf von Coburg eine Comission kam die solches besichtigte, es war eine unzeitige Geburth erkante, doch aber keine töd. Verwundung an solchen wahrnahmen, sondern Schwachheit wegen gestorben zu sey, aussagte. Das Kind ist auf Consistorial Erlaubniß dem Landschaffts Physico D. Albrecht gegeben worden. die Dirne hat ein fremden unbekannten Pursch zum Thäter angegeben, der sie am Karfreytag in dem Holze überfallen haben soll u. ist eingezogen worden. Ihr Schwager Joh. Georg Knauer besejde sie sich aufgehalten ist auch darauf eingezogen worden, weil sie auf ihn nach bekennet und der es nicht leugnen können, indem beide bekennen müssen, daß er bereits vor 5 Jahren ein Kind mir ihr gezeuget, welches und ders. Kirchenbuch 1744, den 17ten Junij getaufft worden, wobey kein Vater eingeschrieben, dieser Knauer aber, der in päbstler der Vater ist. Ihm, den Knauer ist durch urtheil u. Recht das Schwerdt zu erkant auch das Leben wirkl. abgefordert worden. Nach dem sich aber seine Frau seiner noch angenommen, ist ihm das Leben geschenket, u. er sowol als die Dirne mit ewiger Landesverweisung gestraft worden.




Frau arbeitete also bis zur Geburt auf dem Feld
Hallo Hibol
Bei deinen Kirchenbucheinträgen liest man einiges aus der Zeit wie es damals zuging.
Wenn ich den Eintrag richtig gelesen habe, hat sie zwei Kinder ihres Schwagers bekommen das erste überlebte und wurde ohne Angabe des Vaters im Kirchenbuch eingetragen. Das zweite wurde während der Feldarbeit geboren aber verstarb ohne zutun der Mutter, nachdem alles heauskam hat ihm seine Frau (die Schwester der Mutter der Kinder seiner angenommen, ich nehme an das soll "sie hat ihm verziehen" heißen, und er und die Schwester wurden des Landes verwiesen?
anika
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