Die Preise bei Urkundenbestellungen in Standesämtern

[Ryusoken]

Hallo Gemeinde,



seit einiger Zeit frage ich mich, woher sich einige Standesämter bzw. die deutschen Standesämter allgemein das Recht nehmen, teils horrende Summen für Urkundenbestellungen zu verlangen. Ein Beispiel:
Ich habe mal in einem Standesamt in Hamburg angefragt, ob ich Kopie einer Sterbeurkunde bekommen könnte. Ich dachte eigentlich, dass die Preise dafür sich zwischen 10 - 12 € einpendeln und eventuelle Versandkosten von ca. 1,50€ für einen Maxi-Brief. Ein Satz mit X das wohl nix.... Hamburg nimmt mitlerweile für Sterbeurkunden 14,90€ ? Und wenn ich mir diese zusenden lassen möchte, geht das anscheinend nur per Nachname für 19,60€ inkl. Porto ?

Das finde ich schon etwas dreist 20 € für eine Sterbeurkunde zu verlangen. Ich weiß das man Polen nicht so ganz mit Deutschland vergleichen kann, aber dort hat meine Gebutrsurkundenanforderung inkl. Porto jedoch gerade einmal 1,20 € gekostet....

Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit so hohen Preisen? Und warum geht das denn nur über Nachname? Ich konnte von Deutschland nach Polen überweisen, das geht, aber nicht von Deutschland nach Deutschland. Das geht nur per Nachnahme?



Viele Grüße
Sönke

[DoroJapan]

Hallo Sönke,

bisher habe ich meine Anfragen immer per Email rausgeschickt, die Antwort kam dann entweder per Email oder auch per Post - ohne Nachnahme. Habe aber auch noch nie in Hamburg eine Urkunde angefordert. Sondern nur in verschiedenen Städten in Brandenburg und Sachsen (Polen auch, aber das ist nicht Vergleichbar).

In der Hamburger Gebührenverordung stehen die Preise eigentlich drin.

https://www.hamburg.de/Dibis/vordr/ST-Sonder-14-barrierefrei.pdf

"Wie hoch sind die Gebühren?
• Gebühr für Erstausfertigung 14,50 €
• jedes Duplikat 6,00 €
Die Gebühr ist vor Ort zu entrichten bzw. wird bei Postversand per Nachnahme erhoben (für die Nachnahme
fallen zusätzliche Gebühren der Post an)."

Wurden die Preise erhöht? Für mich klingt das nicht wie eine Kopie, sondern wie eine komplett neue Urkunde.
Wenn du ganz sicher gehen willst, immer vorher die Gebührenverordnung des Ortes anschauen und ggf. vorher anrufen und sich nach den Kosten erkundigen.

Liebe Grüße
Doro

[Ryusoken]

Hallo,



vielen Dank. Das kam mir aber auch nicht ganz koscher vor. Ich schreibe dort gleich mal hin und sage, dass ich ein Duplikat haben möchte.

Und wieder einmal gilt: Vorsicht mit Beamtendeutsch!

Ein falscher Begriff und ich darf das doppelte bezahlen.



Allerdings: Unter https://www.hamburg.de/behoerdenfind...burg/11266739/ steht: "14,50 EUR, jede weitere im gleichen Bearbeitungsgang 6 EUR. Urkunden für Rentenzwecke sind gebührenfrei. " Also wenn ich eine beantrage 14,50€ und wenn ich die zweimal haben möchte, dann nur 6€ mehr.
So langsam blicke ich nicht mehr durch, was nun stimmt.



Viele Grüße
Sönke

[DoroJapan]

Hallo,

vielleicht kann dir das Amt genau erklären was es damit meint:
mit Duplikat (für mich ist das eine Kopie - genau das was du haben wolltest.)
Die Erklärung "für weitere im gleichen Bearbeitungsgang 6 Euro" ist klar, aber was ist in diesem Fall mit einer Kopie?

Ich hoffe die können dir das genau erklären. Kannst ja hier dann das Ergebnis posten.

liebe Grüße

[Xtine]

Hallo Sönke,

auch, wenn ein StA eine Behörde ist, wollen die Leute bezahlt werden.
Gerade bei älteren Einträgen müssen sie zum Raussuchen ins Archiv, denn nicht alles liegt schon digital vor. Diese Arbeitszeit muß man halt zahlen, da finde ich jetzt 20€ für vermutlich rund 15 Min. (manchmal sicher auch länger) Arbeitsaufwand nicht zuviel. Jeder Handwerker verlangt mehr!

Ich weiß das man Polen nicht so ganz mit Deutschland vergleichen kann, aber dort hat meine Gebutrsurkundenanforderung inkl. Porto jedoch gerade einmal 1,20 € gekostet....

Da hattest Du Glück, ich mußte für 1 Eheurkunde, unbeglaubigt (bzw. der Kopie des Originaleintrages) 4 Zloty ans Archiv zahlen, was mich erstmal freute, dann aber noch 50 Euro Nachnahme und Konsulatgebühren, da sie nur über das Konsulat per Nachnahme verschickt wurde! Das nenne ich teuer!


P.S. verlange zur Ahnenforschung nie eine Urkunde, sondern immer eine unbeglaubigte Kopie des Originaleintrages! Wobei es manchmal einfach nur beglaubigte Kopien gibt
Sonst bekommst du nämlich die Daten einfach nur in ein neues Formular eingetragen und siehst evtl. vorhandene Randvermerke garnicht!

[IchVersuchsMal]

"Gebühr für Erstausfertigung" ist in meinen Augen aber auch eine Original Urkunde und nicht einmal auf den Kopierer legen und gut ist.


Ich persönliche bestelle immer unbeglaubigte Kopien des xxxeintrages mit sämtlichen Randvermerken und bitte auch um eine entsprechende Kopie der dazugehörigen Sammelakte.

Normal gebe ich noch an das Gebühren bis xx Euro für mich ohne weitere Rückfragen in Ordnung wären.


Und ja, leider gibt es Standesämter die machen nur beglaubigte Kopien weil das bei denen eine interne Anweisung ist. Zum Glück sind das bisher nur Standesämter bei denen ich nur eine Urkunde brauchte.

[OlliL]

Ich habe bisher noch nie Standesämter gehabt die unveglaubigte Kopien versandt hätten. Alle bestanden bisher auf die Beglaubigung.
Lediglich eins in Polen welches mir völlig kostenfrei den polnischen Originaleintrag kopierte und zusandte.

Das höchste was ich mal hatte waren knapp 40,- für eine Urkunde wo trotz genauer Daten angeblich Recherche notwendig war. Aber was will man da machen ausser zu zahlen.... so ists halt.

[MOS]

Hier in Wien gibt es ebenfalls Gebühren allerdings nur für die Ausstellung einer Sterbeurkunde oder der Einblicknahme ins Sterbebuch. Letzteres kostet € 1,82, für das Heraussuchen des Buches und des Namens (!) durch die Behörde ein Schnäppchen. Abschreiben muss man auch nichts, Foto ist kein Problem.

[Manfred77]

Bei Standesämtern habe ich immer 10 Euro für eine normale Kopie der Urkunde bezahlt. In den Archiven ungefähr das doppelte. Hier in Gelsenkirchener Archiv 22,50 Euro.

[SafeHaven]

Hallo Sönke,

auch, wenn ein StA eine Behörde ist, wollen die Leute bezahlt werden.
Gerade bei älteren Einträgen müssen sie zum Raussuchen ins Archiv, denn nicht alles liegt schon digital vor. Diese Arbeitszeit muß man halt zahlen, da finde ich jetzt 20€ für vermutlich rund 15 Min. (manchmal sicher auch länger) Arbeitsaufwand nicht zuviel. Jeder Handwerker verlangt mehr!


Da hattest Du Glück, ich mußte für 1 Eheurkunde, unbeglaubigt (bzw. der Kopie des Originaleintrages) 4 Zloty ans Archiv zahlen, was mich erstmal freute, dann aber noch 50 Euro Nachnahme und Konsulatgebühren, da sie nur über das Konsulat per Nachnahme verschickt wurde! Das nenne ich teuer!


P.S. verlange zur Ahnenforschung nie eine Urkunde, sondern immer eine unbeglaubigte Kopie des Originaleintrages! Wobei es manchmal einfach nur beglaubigte Kopien gibt
Sonst bekommst du nämlich die Daten einfach nur in ein neues Formular eingetragen und siehst evtl. vorhandene Randvermerke garnicht!

Vor so etwas hatte ich auch Panik, da meine geforderten Urkunden noch in den Standesämtern lagen. Die erste Kopie wurde gegen eine kleine Gebühr dirket zu mir geschickt, die zweite war ganz kostenlos. Alles ohen Konsulat - man muss nur Glück haben!
Auch in Deutschland habe ich von gratis bis 25€ für eine KOpie alles ausgeben müssen.


Grüße
Jana

[bleu-de-pastel]

Laut telefonischer Auskunft beim StA Winterberg am 28.12.18 kostet dort eine beglaubigte Heiratsurkunde 10 €. Allerdings war mir die genaue Nr. und das Jahr der Eheschließung bekannt, d. h. der Standesbeamte mußte nicht lange suchen.


Gruß, bleu-de-pastel

[Florian19]

Hallo zusammen,

bezüglich der Kosten habe ich dann schnell festgestellt, dass es hier überhaupt keine Einheitlichkeit gibt. Spitzenreiter war das Stadtarchiv der bayerischen Landeshauptstadt München, mit dem stolzen Preis von 31,70 € für eine umbeglaubigte DIN-A4-Kopie…
Dazu muss man sagen, dass zu der Person nicht nur alle persönlichen Daten vorlagen, sondern auch das genaue Aktenzeichen bzw. die Registernummer. Dazu war die Bearbeitungszeit sehr lange und der ganze Vorgang sehr kompliziert; bei meiner zweiten Anfrage dort habe ich netterweise noch gleiche weitere Recherchehinweise mit Kontaktdaten bekommen.
Bei so großen Behörden hängt die Bearbeitungszeit und der Service auch immer sehr stark vom einzelnen Sachbearbeiter ab.
Bei Stadtarchiv Augsburg habe ich zwar auch knapp 40 € bezahlt, allerdings für wesentlich mehr Kopien (5 x DIN-A4, 1 x DIN-A3). Die Stadtarchive bzw. Standesämter von Bad Wurzach, Coburg und Leutkirch im Allgäu bewegten sich alle zwischen ca. 7 und 25 € für mehrere Seiten in verschiedenen Formaten.
Dabei war ich vom Standesamt Leutkirch begeistert: Eine freundliche Mitarbeiterin hatte mir nicht nur zahlreiche Tipps und Hinweise gegeben, sondern mir auch noch bei der Transkription der Unterlagen geholfen: „(…) das mache ich doch gerne. Für mich ist das dann auch immer wieder eine Leseübung. Ich hoffe doch, ich kann Ihnen weiterhelfen.“
Und das ohne irgendetwas dafür in Rechnung zu stellen!
Von der Stadt Eichstätt haben ich freundlicherweise Unterlagen als Scan kostenfrei und sehr schnell erhalten, ebenfalls kostenfrei wurden mir Kopien aus dem Fürstlich Waldburg-Zeil´schem Gesamtarchiv zur Verfügung gestellt.

Viele Grüße

Florian

[Ryusoken]

Hallo,



ich melde mich dann auch mal wieder. War heute im Staatsarchiv Hamburg, darum erst so spät. Ich glaube ich ging der Standesbeamtin ein klein wenig auf den Keks mit meinen ganzen E-Mails (3 Stück...).

Eine Urkunde kostet 14,50€ + 5,10€ Nachnahmegebühr.
Eine Auskunft aus dem Register kostet 9,50€ + 5,10€ Nachnahmegebühr. Da lohnt sich eine Auskunft schon fast gar nicht.... Direkt ganze Urkunde holen..

Auf meine Anfrage, ob ich eine simple Fotokopie haben könnte, kam keine Antwort. Das Standesamt hat aber auch Freitags geschlossen. Vielleicht kommt Montag oder Dienstags ja mehr.



Viele Grüße
Sönke