Ahnenpass kontra Kirchenbücher kontra Urkunden kontra ...

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  • katzenfloo
    Benutzer
    • 11.04.2012
    • 74

    Ahnenpass kontra Kirchenbücher kontra Urkunden kontra ...

    Hallo liebe Forschergemeinde

    Ich hoffe, ich bin im richtigen Unterforum und diese Frage wurde dahingehend noch nicht gestellt.. Und falls doch, so tut es mir leid

    Ich habe es zwar in einigen Themen schon angelesen, aber die passende Antwort habe ich für mich noch nicht herausgefunden.

    Meine Frage ist: Welches ist das ahnenforschungstechnisch aussagekräftigste und sicherste Medium in Bezug auf die korrekten Daten?

    Die Kirchenbücher und standesamtlichen Urkunden sind es hundertprozentig, würde ich mal sagen. Wenn ich also eine Art Diagramm erstellen würde, wären auf Platz 1 Standesamts-Urkunden und Kirchenbücher.

    Aber wie sieht es mit dem Ahnenpass aus? Die Standesbeamten, die damals die Eintragungen vorgenommen haben, müssen die Daten auch von irgendwo her gehabt und nicht auf gut Glück eingetragen haben. Welche Quellen haben sie hierfür genutzt? Und wie sicher ist ein Ahnenpass? Und wie sicher sind die Stammbäume anderer Forscher (z.B. unter Ancestry)? Oder Mikrofilme? Adressbücher? Die Liste ist vermutlich ein Fass ohne Boden...
    Wäre es denn irgendwie möglich - für uns Anfänger unter den Ahnenforschern, so eine Art "Reihenfolge" zu erstellen, bei welchem Medium man ganz sicher sein kann, dass die dort eingetragenen Daten korrekt sind ...falls das überhaupt möglich ist...

    Ich hoffe, Ihr habt alles verstanden...
    Danke und liebe Grüße!
    Silvia
    Gruß, Silvia

    FN: Böhm / Göppert / Mehlhorn / Möckel / Tschorn ...
    Orte: Sachsen: Westerzgebirge / Erzgebirgskreis
    Schlesien: Dittersbach / Waldenburg
  • gudrun
    Erfahrener Benutzer
    • 30.01.2006
    • 3277

    #2
    Hallo Silvia,

    bei keiner Eintragung kann man 100%ig sicher sein. Ich hatte einmal eine Heiratsurkunde, Standesamt, wo der Standesbeamte den Namen mit Maier angab, der gute Mann unterschrieb aber mit Mayer. Solche Geschichten findet man auch in den Ahnenpässen.
    Die Leute erstellten den Stammbaum und die Beamten stempelten die einfach ab. So geschehen bei meiner Mutter.
    Da habe ich dann festgestellt, daß der Stammbaum troztzdem richtig war, muß aber nicht immer so sein.
    Aber ich glaube natürlich einer Eintragung beim Standesamt oder im Kirchenbuch mehr, wie den Stammbäumen in irgendeiner Liste, die Stammbäume sind teilweise ganz schön frisiert worden, um zu einem bestimmten Ergebnis zu kommen.

    Als Anhaltspunkte sehr gut, bedürfen aber auf jeden Fall einer Überprüfung, wenigstens in der direkten Linie.

    Viel Glück bei Deiner Überprüfung der Urkunden und Daten
    wünscht
    Gudrun

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    • HelgeundKlaus

      #3
      Ahnenpass kontra Kirchenbücher kontra Urkunden kontra ...

      Hallo Silvia,
      die Fragen sind absolut berechtigt.
      Generell kann man sagen, daß Kirchenbücher und Standesanmtsunterlagen richtig sind.
      Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Beim Abschreiben und Übertragen können Fehler passieren.
      Bei älteren Kirchenbüchern sind ebenfalls Fehler möglich, sei es durch undeutlich gesprochene Namen, falsches Aufsuchen der Geburtsdaten, Verwechslungen mit einem Geschwisterkind, oder ein Pastor / KB-Führer, der den Namen ins Hochdeutsche übersetzte, Verwechslungen der Personen, z.B. bei Heirat wurde der Name der Mutter statt der Braut eingetragen usw.
      Der Möglichkeiten sind viele, um den Familienforscher zu verwirren.
      Die beste Methode ist, selbst in die Aufzeichnungen zu sehen, Original oder Microfiches, das ist egal.
      Auf jeden Fall sind Daten, die von Dritten stammen oder auch die bei ancestry kursieren, mit großer Vorsicht zu gebrauchen.
      Bei Ahnenpässen wurde schon mal etwas korrigiert, damit ja kein Verdacht aufkam.

      Alles Schriftgut ist mit Vorsicht zu gebrauchen; wenn man es selbst gelesen und notiert hat, dann kann man den Fehler später NUR bei sich selbst suchen.
      Wie leicht kann man sich beim Abschreiben in der Spalte oder Zeile vertun?!
      Und wie schnell ist ein Verdrehen einer Zahl passiert.
      Wenn man die Fehlergründe kennt, weiß man, worauf man zu achten hat.

      Alles verstanden ??

      Gruß
      HelgeundKlaus

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      • Rowena Rathke
        Benutzer
        • 25.12.2011
        • 17

        #4
        Hallo Silvia,

        im Nachlaß meines Großvaters fand ich seine persönlichen Aufzeichnungen bei welchen Kirchenverwaltungen und Pastoren er die Ausstellung beglaubigter Abschriften von Geburts- und Eheeintragungen aus den Kirchenbüchern beantragt hat. Anhand dieser Urkunden wurden dann die Eintragungen im Ahnenpaß vorgenommen.

        Liebe Grüße
        Rowena

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        • gabyde
          Erfahrener Benutzer
          • 24.12.2010
          • 488

          #5
          Ich kann mich nur anschließen: Kirchenbucheintragungen und Standesamturkunden sind immer noch die verläßlichsten Quellen, sofern einem die Originale vorliegen. Bei Kopien (und damit meine ich handschriftliche Kopien) können sich bereits Fehler einschleichen.
          So wurde z.B. in einem Fall bei der (beglaubigten) Kopie einer Geburtsurkunde bei dem Nachnamen der Mutter aus "Weber" stattdessen "Wever".
          Dann ist es immer gut, wenn man alternative Quellen hat, in diesem Fall hat mich z.B. die Heiratsurkunde "aufgeklärt".

          Bei allen Übertragungen, seien es nun z.B. verkartete Kirchenbücher oder familysearch-Einträge können sich bereits zusätzliche Fehler einschleichen.

          Ganz mit Vorsicht zu genießen sind online-Stammbäume, vor allem da manche "Forscher" gerne unreflektiert kopieren. Da werden dann nicht nur Fehler mitkopiert, sondern womöglich noch zusätzliche eingebaut, weil die Daten nicht auf Plausibilität geprüft werden (obwohl das eigentlich jede Genealogie-Software schon automatisch kann).
          Die gröbsten Fällen lassen dann ganze Generationen aus, lassen seit Jahren Tote zu Vätern werden etc.
          Ein Fehler, der z.B. in diversen Online-Stammbäumen kursiert, ist das Todesdatum der Mutter des Revaler Ältermanns Dietrich Martin Luther, Maria Helene Lohmann. Gestorben ist sie tatsächlich am 5.3.1835 im Alter von 87 Jahren. Es kann sich gerne mal jeder einen Spaß draus machen und sie googeln. Ihr werdet euch wundern, was da alles rauskommt (zwischen 1785 und 1885!). Ich habe aber bisher noch nirgendwo das richtige Datum gesehen.
          Dabei sind die Revaler Kirchenbücher online einsehbar, man muß sich also eigentlich nur die Mühe machen und nachgucken...

          LG
          Gaby
          Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
          http://www.alteltern.de/
          http://www.ahnekdoten.de/

          Kommentar

          • Ysabell
            Erfahrener Benutzer
            • 23.09.2008
            • 259

            #6
            Ich hab auch schon Fehler in den Standesamtsunterlagen gefunden, wobei die generell wohl als die Sicherste Quelle gelten können. Gelangt man bei den Kirchenbüchern an kann es schon öfter zu verwechslungen kommen, aber als primärquelle sind sie natürlich durchaus als sicher anzusehen. Man muß nur manchmal Vorsicht walten lassen. Ihab ez.B. den Fall dass mein 4fach Urgroßvater 3 Söhne hatte
            1. Christian Friedrich Johann
            2. Friedrich Johann Christian
            3. Johann Christian Friedrich
            Dort nun immer die richtigen Ehen und Kinder den richtigen Männern zuzuordnen ist nicht immer leicht und wird auch dem Pfarrer vielleicht nicht immer leicht gefallen sein.

            Bei Stammbäumen im INternet wäre ich sehr vorsichtig. Bei ancestry gibt es zu einem Familienzweig von mir die abenteuerlichsten Stammbäume. Einer reicht zurück bis zu Wotan! Was man von den Forscherqualitäten der Ersteller zu halten hat, kann man sich sicher denken. Als Anhaltspunkte vielleicht an manchen Stellen ganz nützlich, aber viel zu oft wird da unreflektiert voneinander abgeschrieben, Namensähnlichkeiten als verwandschaft betrachtet,... in meinem Fall mit Wotan muß man nur zwei Generationen zurück gehen und stößt auf die ersten Ungereimtheiten. Dort wird eine völlig fremde Frau, geboren in einem Ort 400km entfernt als Ehefrau angegeben, weil sie den gleichen Namen trägt wie die tatsächliche Ehefrau. Ihre eigene Mutter war übrigens zarte -4 Jahre alt bei der Geburt dieser Tochter und stammt ebenfalls aus einem Ort mehere hundert Kilometer entfernt.
            Zuletzt geändert von Ysabell; 07.05.2012, 14:56.

            Kommentar

            • birgit2601
              Benutzer
              • 02.04.2011
              • 61

              #7
              Die Daten zu meinen Ahnen im Ahnenpass waren alle richtig, was die Überprüfung ergab. ( entsprechende Kopien angefragt )

              Auf den standesamtlichen Hochzeits- und Sterbeurkunden meines Uropas stehen 2 Orte , (auch der letzte Wohnort) seiner Mutter, deren Sterbeeintrag in diese Orten und Archiven aber nicht zu finden ist....
              Raum Görlitz: Jähne, Geier, Rohn
              Sensburg: Rutkowski
              Heide (Heiligenbeil) Raum Königsberg: Neumann
              Ostfriesland, Emsland: Maas, Isebrandt, Dorenbusch

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              • katzenfloo
                Benutzer
                • 11.04.2012
                • 74

                #8
                Vielen Dank für Eure Antworten!

                Da ich also für den Anfang nur den Ahnenpass und das Stammbuch meiner Großeltern mütterlicherseits habe, habe ich noch eine ganze Menge Arbeit vor mir
                Momentan versuche ich, von der netten (und wahrscheinlich schon von mir genervten) Dame vom Standesamt Aue diverse Abschriften/Urkunden zu bekommen.

                Ich habe das Gefühl, hochmotiviert wie ich bin, dass die Ahnenforschung an sich eine komplette Baustelle ist und bleiben wird

                Und ich dumme Kuh hatte die Daten von meinen Großeltern väterlicherseits bereits vor Jahren mal irgendwo niedergeschrieben. Aber wie gesagt, hatte... Da die aber aus Schlesien kommen, in den Wirren des 2. Weltkriegs vertrieben wurden, mein Papa gar nichts über seine Großeltern weiß, seine Eltern aber auch nicht mehr leben, ist das für mich die größte Herausforderung (sorry für diesen langen Schachtelsatz).

                Euch allen einen schönen Abend!
                Gruß, Silvia

                FN: Böhm / Göppert / Mehlhorn / Möckel / Tschorn ...
                Orte: Sachsen: Westerzgebirge / Erzgebirgskreis
                Schlesien: Dittersbach / Waldenburg

                Kommentar

                • Vorfahren
                  • 17.03.2008
                  • 174

                  #9
                  Grundsätzliches

                  Nur mal so zum Anfang...
                  Nur Standesämter stellen Urkunden aus - und das ist teuer und im Regelfall nur für direkte Nachkommen.

                  Deswegen ist es einfacher, in kommunalen Archiven (Stadtarchiven) zu suchen/suchen zu lassen oder auch in Kirchebüchern (deshalb bei alles Fragen Konfession angeben ! ! !)

                  Ergo ist es einfacher weger der Fristen (warum merkt sich die eigentlich keiner?) des Personenstandsgesetzes bei der Sterbeurkunde anzufangen. Dort steht ja auch das Geburtsdatum und der Geburtsort.


                  Nun bleibt noch, allen Anfängern den Satz beizubringen "ich bitte um eine unbeglaubigte Kopie des Registerauszuges (Nr./Jahr(Standesamt) mit allen Randbemerkungen".

                  Denn -siehe oben - es ist ja keine "Urkunde" :-)
                  Das erspart viel unnützes Nachfragen.

                  mfg
                  Wilhelm

                  Kommentar

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