Fand eine riesige Ahnentafel meiner Familie, wie damit umgehen?

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  • WastelG
    Erfahrener Benutzer
    • 09.04.2021
    • 591

    Fand eine riesige Ahnentafel meiner Familie, wie damit umgehen?

    Hallo liebes Forum,


    Ich habe heute meine Oma besucht und wollte mir eigentlich nur ein Ortsbuch sowie alte Dokumente ausborgen, doch auf einmal fragte sie mich ob ich mir auch die "kleine" Ahnentafel ausborgen möchte (was ich natürlich machte). Als ich das besagte Stück zuhause ausrollte nahm es kein Ende. Letztendlich ragte es von meinem Schreibtisch durch die Tür in den Nebenraum. Ich brauchte einige Minuten mich darauf zurecht zu finden, aber dann konnte ich meine Ergebnisse bis zu meinen ältesten mir bekannten Ahnen abgleichen. Alles Passte, bis auf ein paar Geburtsdaten, aber selbst diese wichen nur leicht ab (Alles was ich bis jetzt an Ahnen gesammelt habe, macht aber vl. 1% der gesamten Tafel aus). In der "Verpackung" der Rolle fand ich heraus das dieses Stück, mir unbekannte fern Verwandte aus Deutschland über Jahre hinweg (in den 90ern), ohne Internet zusammen recherchierten. Die Urheber der Rolle haben auch einige Zettel in der "Verpackung" hinterlassen, welche nicht nur interessante Auszüge zu Wohnorten (und sogar zu einem Haus das nach meinen Ahnen benannt wurde), Zeitungsartikel, Auszüge aus Kirchenmatrikel etc. beigelegt, sondern auch einen Text der beschreibt wie sie recherchierten. Sie fuhren von Archiv zu Archiv und schrieben sich alle Ahnen mit dem NN meiner Linie auf, und erstellten daraufhin eben dieses komplexe Geflecht aus Verwandten. Dabei muss ich anmerken das meine Oma genau wie ihre Vorfahren aus dem Banat stammen, und dementsprechend der Aufwand den sie in ihre Arbeit steckten enorm gewesen sein muss.


    Meine Frage ist jetzt wie soll ich mit diesen Daten umgehen. Wie vertrauenswürdig kann das Ganze sein? Wie kann ich es am besten auf den Wahrheitsgehalt prüfen, ohne das ich hunderte Ahnen nach recherchiere? Ist das überhaupt möglich? Sind Fehler in solch großen Ahnentafeln überhaupt unvermeidlich? Viele Fragezeichen stellen sich mir da. Ich hoffe ihr versteht was mein Problem bei der Sache ist, ich möchte nicht blind Daten übernehmen, aber auch nicht den Aufwand den sie aufgewendet haben wieder hinein investieren. Zumal bin ich ziemlich neu in der Ahnenforschung...



    Lg Gerich Sebastian
  • Uschibaldi
    Erfahrener Benutzer
    • 10.11.2010
    • 1239

    #2
    Hallo Sebastian!
    Ich persönlich würde es prüfen. Als ich die Ahnenforschung für meinen Schwiegersohn gemacht habe, gab es dort auch schon einmal jemanden, der das vor mir gemacht hat, habe ich festgestellt, dass sie nicht stimmt. In einem Ort gab es zwei gleichen Namen und er hat den falschen ausgewählt. Das kann immer wieder vorkommen.
    Liebe Grüße
    Uschi

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    • hessischesteirerin
      Erfahrener Benutzer
      • 08.06.2019
      • 1330

      #3
      Hallo Sebastian
      Wir hatten hier im Dorf einen Ahnenforscher, der akribisch für viele Familien die Stammbäume gestaltete und Chroniken schrieb

      Die alten Stammbäume liegen mit nicht vor, aber in der Chronik habe ich den ein oder anderen Fehler entdeckt! Da wurde auch schon mal eine Name vertauscht oder falsch geschrieben
      Insofern würde ich zwar davon ausgehen, dass die Personenangsben stimmen, allerdings überprüfen, denn selbst uns entstehen Flüchtlingkeitsfehler

      Irrenn ist menschlich, insofern ist Kontrolle immer gut

      Kommentar

      • Octavian Busch
        Erfahrener Benutzer
        • 16.03.2021
        • 855

        #4
        Hallo Sebastian
        Erst einmal herzlichen Glückwunsch zu diesem Fund. Sehr beeindruckend. Ich würde bei der Erfassung in der eigenen Ahnendatenbank (ich nehme an, dass Du ein Programm nutzt) zu jeder Person, die ich übernehme, die Quelle mit angeben. Also: "Ahnenrolle von Omas Verwandten xy zum Beispiel." Weiterhin würde ich simple Plausibilitätschecks machen: Kann das Alter der Braut bei der Hochzeit stimmen, oder sind die Abstände der Kinder möglich, etc? Da hatte ich auch mal ein paar Fehler eines entfernten Verwandten, der geforscht hatte, entdeckt. Wenn Du dann in den jeweiligen Orten die Originalquellen prüfst, kannst Du das dann im Programm so hinterlegen und die Quellen entsprechend anpassen.
        Viel Spass damit!
        Gruss
        Thomas
        Ave

        gesucht in:
        Mutzscheroda: Hermsdorf; Neuschönefeld: Seidel; Seegel: Dietrich, Dieze; Grossbothen: Lange, Dietze; Mügeln: Vogtländer; Droßkau: Kretzschmar, Bergner; Noßwitz: Gleisberg; Sörnzig: Liebers; Wickershain: Steinert; Oelzschau: Lehmann; Hohnbach: Frentzel; Leupahn: Augustin; Erlln: Schöne; Schkortitz: Stein; Eschefeld: Spawborth; Schneeberg: Friede; Grossgörschen: Fickler; Söhesten: Zocher; Greitschütz: Staacke; Stadtroda: Kittel; Gelenau/Erzgeb.: Nestler

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        • Dorni
          Erfahrener Benutzer
          • 21.05.2010
          • 683

          #5


          Meinen Glückwunsch zu so einem Fund.

          Ich (meine Meinung) würde den Aufzeichnungen nach gehen.
          Zumal ja ein Teil deiner Forschungen mit den Daten der Rolle überein stimmt.

          Es gibt mit Sicherheit ja auch schon andere Forschungsergebnisse zu Banat im Internet zu finden.

          Und Fehler schleichen sich gelegentlich ein. Ein Grund mehr dem nach zu gehen.


          Suche nach:
          - Dornbusch, Jonas, Schmeckebier, Schoenefeldt, Stoof im Raum Bad Belzig
          - Dünkler, Koch, Brinkmann, Sternberg, Beutler im Raum Staßfurt
          - Fischer in Dreetz / Prignitz
          - Lotosinski, Brennecke, Warnke in der Neumark
          - Zarbock in Grünfier / Netzekreis
          - Klug, Runge, Küter um Köslin / Pommern
          - Wisniowski, Wischniowsky, Kolloch, Warzecha, Kaczmarczyk, Koy in und um Krasiejow / Schlesien

          Kommentar

          • holsteinforscher
            Erfahrener Benutzer
            • 05.04.2013
            • 2491

            #6
            Moinsen Sebastian,

            na, so macht Familienforschung doch richtig Spass. Ich gestehe, auch nach 40 Jahren Familienforschung, da wird man doch *noch* ein wenig neidisch. Jetzt beginnt aber die Arbeit...prüfen, prüfen, prüfen, denn wer viel schreibt, macht auch Fehler, da kann auch ich ein leidig Liedlein von trillern. Sinn macht es, jedenfalls aus meiner Sicht, mit deiner eigenen Stammlinie zu beginnen. Zum Glück gibt es ja viele Datenbanken, als auch dieses Forum, um dann die weiteren, dargestellten, Linien einer Kontrolle zu unterziehen. Dann mal *Glückauf*.
            Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
            Roland...


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            • Donnerwetter

              #7
              Dumme Frage, wie soll man das prüfen? Soll man die primärquellen suchen? Das wäre ja ein Haufen Arbeit

              Mfg,

              Donnerwetter

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              • consanguineus
                Erfahrener Benutzer
                • 15.05.2018
                • 5525

                #8
                Zitat von Donnerwetter Beitrag anzeigen
                Dumme Frage, wie soll man das prüfen? Soll man die primärquellen suchen? Das wäre ja ein Haufen Arbeit.
                Exakt! Immerhin stochert man in diesem Falle ja nicht im Nebel herum, sondern weiß, wo man zu suchen hat.

                Viele Grüße
                consanguineus
                Suche:

                Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

                Kommentar

                • Bachstelze1160
                  Erfahrener Benutzer
                  • 08.02.2017
                  • 716

                  #9
                  Hallo Sebastwastel,


                  Deine Oma muss ja eine lustige, humorvolle Frau sein, klasse!

                  Bei Banatern wird es schon stimmen, die sind sich treu und treffen sich auch heutzutage immer am 1. Mai oder Muttertag bei unserem Bauerhof und feiern dort.
                  Drum würde ich da garnicht so zweifeln, kannst ja schauen ob Du die Nachfahren der Ersteller findest und da weiter machen.
                  Sehen wie die es mit sich halten. Wenn die gewissenhaft sind wird eher deren Arbeit richtig sein, die Fehler können eher am Pfarrer liegen, wenn der welche gemacht hat die man nicht so schnell sieht. Jenachdem ob er schön geschrieben hat oder geschludert hat.


                  Ich sah in youtube einige Videos von einem Paar, die eine Reise nach Rumänien machten mit dem Wohnmobil und das als nette ehrliche Ortsbevölkerung empfanden. Nix Zigeuner.

                  Das Teil mußt natürlich gut aufbewahren, bei der Größe es zu kopieren, facsimile erstellen, bei einer sorgfältigen Druckerei die auf große Formate spezialisiert ist, oder mit Video Foto, eventuell hilft da eine Drohnenkamera?

                  Bei uns in der einen Familie gibt es auch einen Stammbaum der größtes Plakatformat hat, dazu gibt es auch Geschlechterbücher eins von 1920 1934 und 2012, das gibt es dann von der Familie sicher auch. Mal weiter schauen. Der ist gedruckt in gefalteter oder Rollenform erhältlich beim Familien Verbandsleiter, alle 2 Jahre treffen wir uns letztes Jahr wäre das 50 x 100.te Jahr nach der Gründung 1920 und die Feier war geplant wurde aber verschoben und man weiß ja jetzt immer noch nicht wann das mit der Corona aufhört.

                  Grüßle Bachstelze
                  Zuletzt geändert von Bachstelze1160; 15.04.2021, 13:40.
                  Dank und herzliche Grüße <3

                  Die Bachstelze


                  Ich sende einen Dank in den Himmel, wenn ein Pfarrer sich Mühe gab zu schreiben, das freut ihn dann!
                  Was die Ahnen wohl so alles mitbekommen, was wir wegen Ihnen uns für eine Arbeit machen!!!

                  Kommentar

                  • WastelG
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.04.2021
                    • 591

                    #10
                    Hallo liebes Forum,


                    Danke für die zahlreichen Rückmeldungen. Ich werde aus zeitgründen nicht auf die Antworten konkret eingehen, aber ich werde es wohl so machen das ich mir eine ordentliche Kopie dieser Rolle machen lasse, und dann alle darauf verzeichneten Ahnen mit einen Zusatz vermerke der erkenntlich macht das die Daten von der Rolle abstammen. Über die Zeit kann ich dann beurteilen wie vertrauenswürdig das ganze ist, und wenn der großteil stimmt dann übernehme ich es. Ja wirklich ein sensationeller Fund, da muss ich euch recht geben, vorallem war das das letzte auf was ich eingestellt war. Nun liegt ein Haufen Arbeit, abseits meiner Anstellung , vor mir.



                    Nochmal vielen Dank für eure Ratschläge, ihr habt mir wirklich weitergeholfen. Danke!


                    Lg Gerich Sebastian

                    Kommentar

                    • Garfield
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.12.2006
                      • 2140

                      #11
                      Hallo

                      Ich würde auch eine ordentliche Kopie anfertigen lassen, zumindest wenn der Stammbaum auch hübsch gestaltet ist. Und natürlich auch alle Beilagen kopieren.

                      Um ehrlich zu sein, würde ich alles erstmal so übernehmen und einfach im Programm dazu schreiben, dass du die Infos von diesem Stammbaum hast. Und dann später die Primärquellen dazu suchen.
                      Falls dir bekannt ist, wer den Stammbaum gemacht hast, könntest du auch Kontakt herstellen. Inzwischen hat diese Person die Daten vielleicht auch digital vorliegen (inkl. Quellenangaben) und selbst Fehler korrigiert. Und vermutlich würdest du dort auch viele weitere Informationen finden.

                      Zur Fehlerquote: ich habe bei meiner eigenen Ahnenforschung selbst schon zwei Tippfehler gefunden und ich habe auch zwei Verbindungen, bei denen ich nicht 100% sicher bin (vielleicht 90% ), was ich so natürlich im Programm notiert habe. Aber auf einem Ausdruck würde diese Notiz natürlich nicht stehen.
                      Beim einen Stammbaum aus der Verwandtschaft habe ich ebenfalls etwa 2-3 kleinere Fehler gefunden. Und ich habe eine Familienchronik geerbt, erstellt 1982 mit Schreibmaschine. Da der Name nicht so häufig ist, konnte ich diesen Verwandten vor etwa 15 Jahren kontaktieren und wir tauschen bis heute ab und zu Daten, Fotos und Quellenmaterial aus. Kürzlich habe ich seine gesamte Gedcom erhalten mit über 4000 Personen. Von der Chronik hatte ich bisher nur knapp 1000 Personen abgetippt - und beim Abschreiben besteht natürlich auch immer die Gefahr von Tippfehlern.
                      Viele Grüsse von Garfield

                      Suche nach:
                      Caruso in Larino/Molise/Italien
                      D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
                      Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
                      Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
                      Wyss von Arni BE/Schweiz
                      Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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                      • Julie1906
                        Erfahrener Benutzer
                        • 12.02.2017
                        • 209

                        #12
                        Ahnentafel

                        Zitat von Donnerwetter Beitrag anzeigen
                        Dumme Frage, wie soll man das prüfen? Soll man die primärquellen suchen? Das wäre ja ein Haufen Arbeit

                        Mfg,

                        Donnerwetter

                        Hallo!


                        Auch eine dumme Frage: Wenn man es schon so serviert bekommt, dann ist es doch genauso spannend die Daten nachzuprüfen. Und man hat ja Anhaltspunkte.

                        Und zu dem Haufen Arbeit: ES MACHT SPASS!!!


                        Wer nur alles zusammenraffen will, hat meiner Meinung nach den Sinn nicht ganz verstanden!


                        So, das mußte ich jetzt mal sagen!!


                        Hallo Sebastian.


                        ich wünsche Dir viel Spaß mit deinem "Schatz"!



                        Viele fränkische Grüße
                        Edith

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                        • Ursula
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.01.2007
                          • 1348

                          #13
                          Zitat von Julie1906 Beitrag anzeigen
                          dann ist es doch genauso spannend die Daten nachzuprüfen. Und man hat ja Anhaltspunkte.

                          Und zu dem Haufen Arbeit: ES MACHT SPASS!!!
                          Ganz genau! Diese Rolle ist doch ein super Anhaltspunkt. Aber Fehler passieren. Ich habe mal eine (sehr, sehr, sehr viel kleinere) Ahnentafel erhalten, bei der leider der Spitzenahn komplett falsch war. Gleicher Vor- und Nachname, aber leider die falsche Person. Kommt vor und ich bin froh um die Korrektur, die mir ein Profi (an den ich ganz zufällig geraten war) lieferte, der gute Argumente und Nachweise hatte, dass der in der Ahnentafel der Falsche war.

                          Ich würde es sehr spannend finden, mich aufgrund dieser großen Rolle auf die Reise zu begeben und in das Leben dieser genannten Menschen einzutauchen.

                          LG
                          Uschi

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