Liebe Genealogamin-Abhängigen,
übermorgen ist ja bekanntermaßen das festgesetzte Datum für das große Reformationsjubiläum. Das nehme ich mal zum Anlass, um die Frage in die Runde zu werfen, welche eurer direkten Vorfahren und deren Geschwistern in einem besonderen Bezug zur Reformation standen. Persönlich finde ich es immer spannend, die eigenen Vorfahren in der Geschichte ihrer Zeit zu sehen und wie sie auch ihren Anteil an der Weiterentwicklung unserer Welt hatten. Gerade die Reformation ist einer jener revolutionären Prozesse, bei denen ich das besonders interessant finde. Ich mache mal den Anfang mit vier meiner Vorfahren:
1) Friedrich III. von Thüna (ca. 1464-1535; meine 13. Vorfahrengeneration)
Er war geheimer kursächsischer Rat Friedrichs des Weisen von Sachsen und ging in dieser Funktion alleine oder mit seinem Fürsten auf mehrere Reichstage. So begleitete er 1518 seinen Fürsten auf den Reichstag nach Augsburg (wohin Luther zum Verhör geladen worden war) und 1521 auf den berühmten Reichstag nach Worms (auf den wiederum Luther geladen worden war) und hielt noch 1530 hochbetagt vor Kaiser Karl V. eine mehrstündige Oratio für die lutherische Lehre. Er war Luthers heimlicher Beschützer und vermutlich auch in dessen "Entführung" auf die Wartburg involviert.
2) Hans von Waldenfels (1488-1569; meine 14. Vorfahrengeneration)
Als Untergebener des Markgrafen Albrecht von Brandenburg führte Ritter Hans von Waldenfels zu Lichtenberg 1528 die Reformation in seiner Herrschaft Lichtenberg und im gesamten übrigen Herrschaftsgebiet ein. Er nahm auch als markgräflicher Rat und Mitabgeordneter des Markgrafen an der Zusammenkunft deutscher Fürsten und einiger Städte in Schmalkalden in Thüringen teil, wo diese sich am 27. Februar 1531 zur Verteidigung des evangelischen Glaubens und gegen die Politik Kaiser Karl V. (römisch-deutscher Kaiser von 1519 bis 1556) zu einem Bündnis, dem "Schmalkaldischen Bund" zusammenschlossen.
[Eine Urenkelin des Hans von Waldenfels und ein Enkel des oben genannten Friedrich von Thüna heirateten und sind meine Vorfahren.]
3) Caspar von Watzdorf (1482-1535; meine 15. Vorfahrengeneration)
Er war Mansfelder Baurat und setzte sich für den Freispruch seiner Kusine Florentina von Oberweimar (deren Mutter eine von Watzdorf) wegen Klosteraustritts ein. Mit sechs Jahren von ihrer Familie ins Kloster abgegeben, kam diese Florentine von Oberweimar als junge Frau mit den neuen Lehren Martin Luthers in Kontakt, versuchte mehrfach zu fliehen und wurde hart bestraft. „Wenn man eine Wahrheit erkannt hat und nichts ändert, ist das der direkte Weg zur Hölle“, sollen ihre Worte gewesen sein. Luther kommentierte und veröffentlichte ihre Rechtfertigungsschrift als Flugblatt.
Caspar von Watzdorf besuchte mehrere Universitäten und erwarb sich eine große Gelehrsamkeit,die für die Politik Graf Albrechts IV. , besonders in der Reformationszeit von ausschlaggebender Bedeutung war. Luther hatte ihm viel zu verdanken und hat ihn hoch verehrt, er widmete ihm auch 1520 seine Schrift „An den christlichen Adel deutscher Nation".
4) Hermann (Hieronymus) Mühlpfordt (ca. 1486-20.8.1534; meine 16. Vorfahrengeneration)
Er war Tuchhändler, 1510 Ratsheer in Zwickau und 1521 Bürgermeister zu Zwickau. Martin Luther widmete ihm 1520 seine Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“. Vom 28.04.-03.05.1522 lebte Martin Luther im Haus seines Freundes Hermann Mühlpfordt. Auf Bitten des Zwickauer Rates predigte Luther am 1. Mai 1522 aus dem Zwickauer Rathausfenster (ca. 14000 Zuhörer).
Nun bin ich gespannt, welche eurer Vorfahren ebenfalls auf die eine oder andere Weise im Zusammenhang mit der Reformation standen!
übermorgen ist ja bekanntermaßen das festgesetzte Datum für das große Reformationsjubiläum. Das nehme ich mal zum Anlass, um die Frage in die Runde zu werfen, welche eurer direkten Vorfahren und deren Geschwistern in einem besonderen Bezug zur Reformation standen. Persönlich finde ich es immer spannend, die eigenen Vorfahren in der Geschichte ihrer Zeit zu sehen und wie sie auch ihren Anteil an der Weiterentwicklung unserer Welt hatten. Gerade die Reformation ist einer jener revolutionären Prozesse, bei denen ich das besonders interessant finde. Ich mache mal den Anfang mit vier meiner Vorfahren:
1) Friedrich III. von Thüna (ca. 1464-1535; meine 13. Vorfahrengeneration)
Er war geheimer kursächsischer Rat Friedrichs des Weisen von Sachsen und ging in dieser Funktion alleine oder mit seinem Fürsten auf mehrere Reichstage. So begleitete er 1518 seinen Fürsten auf den Reichstag nach Augsburg (wohin Luther zum Verhör geladen worden war) und 1521 auf den berühmten Reichstag nach Worms (auf den wiederum Luther geladen worden war) und hielt noch 1530 hochbetagt vor Kaiser Karl V. eine mehrstündige Oratio für die lutherische Lehre. Er war Luthers heimlicher Beschützer und vermutlich auch in dessen "Entführung" auf die Wartburg involviert.
2) Hans von Waldenfels (1488-1569; meine 14. Vorfahrengeneration)
Als Untergebener des Markgrafen Albrecht von Brandenburg führte Ritter Hans von Waldenfels zu Lichtenberg 1528 die Reformation in seiner Herrschaft Lichtenberg und im gesamten übrigen Herrschaftsgebiet ein. Er nahm auch als markgräflicher Rat und Mitabgeordneter des Markgrafen an der Zusammenkunft deutscher Fürsten und einiger Städte in Schmalkalden in Thüringen teil, wo diese sich am 27. Februar 1531 zur Verteidigung des evangelischen Glaubens und gegen die Politik Kaiser Karl V. (römisch-deutscher Kaiser von 1519 bis 1556) zu einem Bündnis, dem "Schmalkaldischen Bund" zusammenschlossen.
[Eine Urenkelin des Hans von Waldenfels und ein Enkel des oben genannten Friedrich von Thüna heirateten und sind meine Vorfahren.]
3) Caspar von Watzdorf (1482-1535; meine 15. Vorfahrengeneration)
Er war Mansfelder Baurat und setzte sich für den Freispruch seiner Kusine Florentina von Oberweimar (deren Mutter eine von Watzdorf) wegen Klosteraustritts ein. Mit sechs Jahren von ihrer Familie ins Kloster abgegeben, kam diese Florentine von Oberweimar als junge Frau mit den neuen Lehren Martin Luthers in Kontakt, versuchte mehrfach zu fliehen und wurde hart bestraft. „Wenn man eine Wahrheit erkannt hat und nichts ändert, ist das der direkte Weg zur Hölle“, sollen ihre Worte gewesen sein. Luther kommentierte und veröffentlichte ihre Rechtfertigungsschrift als Flugblatt.
Caspar von Watzdorf besuchte mehrere Universitäten und erwarb sich eine große Gelehrsamkeit,die für die Politik Graf Albrechts IV. , besonders in der Reformationszeit von ausschlaggebender Bedeutung war. Luther hatte ihm viel zu verdanken und hat ihn hoch verehrt, er widmete ihm auch 1520 seine Schrift „An den christlichen Adel deutscher Nation".
4) Hermann (Hieronymus) Mühlpfordt (ca. 1486-20.8.1534; meine 16. Vorfahrengeneration)
Er war Tuchhändler, 1510 Ratsheer in Zwickau und 1521 Bürgermeister zu Zwickau. Martin Luther widmete ihm 1520 seine Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“. Vom 28.04.-03.05.1522 lebte Martin Luther im Haus seines Freundes Hermann Mühlpfordt. Auf Bitten des Zwickauer Rates predigte Luther am 1. Mai 1522 aus dem Zwickauer Rathausfenster (ca. 14000 Zuhörer).
Nun bin ich gespannt, welche eurer Vorfahren ebenfalls auf die eine oder andere Weise im Zusammenhang mit der Reformation standen!
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