Literatur

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  • Florek
    Erfahrener Benutzer
    • 24.10.2013
    • 293

    Literatur

    Hallo,
    mein deutscher Großvater diente in der Wehrmacht und war Kriegsgefangener in Großbritannien und mein polnischer Großvater in der polnischen Armee und war Kriegsgefanger in Deutschland. Ich möchte ich mehr mit beiden Schicksalen als Soldaten beschäftigen und daher mich auch mit geeigenter Literatur befassen. Kann mir jemand geeigente Sachbücher empfehlen?

    Mein deutscher Großvater war in der 198 Infanterie Division und dazu habe ich im Internt ein Buch gefunden "Zwischen Kattegat und Kaukasus. Weg und Kämpfe der 198. Infanterie-Division 1939-145." aber der Klappentext verrät eine so rechtsnationale Gesinnung des Autors, dass es mir gleich wieder verging. Gibt es da nichts neutraleres, eine wisschaftlich-historische Arbeit?

    Auch würden mich Bücher oder wissenschaftliche Arbeiten über deutsche Kriegsgefangene in Großbritannien und polnische Kriegsgefangene in Deutschland interessieren.

    Hat da jemand, der mit der militärischen Forschung und Literatur bewandert ist, einen oder zwei Tipps?

    Besten Dank im Voraus
    Grüße
    Florek
  • Jürgen P.
    Erfahrener Benutzer
    • 07.03.2010
    • 1008

    #2
    Hallo Florek,

    es scheint, dass es über die 198. ID als Verband nur das von dir genannte Buch aus dem Jahr 1961 gibt.
    Ich gebe dir Recht, mir ging es genauso, diese Bücher aus den 1950iger bis Ende der 60iger Jahre haben eine erkennbare Tendenz. Man kommt aber nicht umhin diese Bücher in die Hand zu nehmen, auch wenn es schwer fällt.

    Die Bücher wurden von ehem. Offizieren der Einheiten u. Verbände geschrieben, oftmals waren dies Generalstabsoffiziere. Erfreulich sind meist die Namens-/Ortsverzeichnisse und vor allem das Kartenmaterial. Teils beachtenswert was die noch an originalem Kartenmaterial hatten oder nach dem Krieg aus Aufzeichnungen erstellten.

    Meine Buchempfehlung:
    "Kriegstagebuch des OKW" Schramm, Percy E.
    "Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg" mehrere Bände und Autoren. Militärwissenschaftler und Historiker. Darunter gibt es z.b. den Band "Der Angriff auf die Sowjetunion" Boog, Horst, 2 Bände.

    Das Kriegstagebuch von Schramm macht echt Arbeit, weil man sich die Verbände mühevoll herausarbeiten muss aber es lohnt. Nachteil, ab Ende 1944 und für 1945 sehr lückenhaft.

    Am besten gehe zu einer Bibliothek, Universitätsbib. und gebe im Suchsystem "Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg" ein, dann bekommst du eine recht interessante Bücherliste.

    Gruß Jürgen
    Zuletzt geändert von Jürgen P.; 25.10.2013, 00:57.
    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

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    • Acanthurus
      Erfahrener Benutzer
      • 06.06.2013
      • 1657

      #3
      Ein gelungenes Werk um eine Vorstellung vom Krieg in Osteuropa zu entwickeln ist meiner Meinung nach: Christian Hartmann, u.a.: Der deutsche Krieg im Osten 1941-1944: Facetten einer Grenzüberschreitung. Oldenbourg 2009.

      Grüße, Acanthurus

      Kommentar

      • Saure
        Erfahrener Benutzer
        • 27.03.2008
        • 4806

        #4
        Hallo Florek,

        da Sie schreiben:
        'mein deutscher Großvater diente in der Wehrmacht und war Kriegsgefangener in Großbritannien',

        empfehle ich Ihnen das Buch:
        Zur Geschichte der Deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges
        Band XI
        Die Deutschen Kriegsgefangenen in britischer Hand (2 Bände)

        Dieses Buch bekommen Sie auch über die Fernleihe.
        Viele Grüße
        Dieter Saure

        Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
        Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
        Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
        Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

        Kommentar

        • Henry Jones
          Erfahrener Benutzer
          • 31.12.2008
          • 1417

          #5
          Hallo Florek,

          falls noch nicht gesehen, kannst du über die WASt (www.dd-wast.de) Informationen über deine Großväter einholen.
          Über deinen deutschen Großvater könnte dort neben den Informationen zur Militärlaufbahn auch Unterlagen zur Kriegsgefangenschaft in England vorliegen. Du solltest aber zwingend angeben, dass du auch Informationen über die Gefangenschaft suchst!

          Desweiteren kannst du dort auch versuchen ob es Kriegsgefangenenunterlagen zu deinem polnischen Großvater gibt. Möglicherweise sind dort noch Unterlagen vorhanden.

          Darüberhinaus kann eine Anfrage beim Archiv des Internationalen Roten Kreuzes in Genf zu beiden Großvätern hinsichtlich Gefangenschaft Erfolg versprechen. Habe über meinen Urgroßvater von dort auch kürzlich ein weiteres Dokument zu seiner Gefangenschaft erhalten.

          Dauert aber ähnlich wie bei der Anforderung des militärischen Lebenslaufes bei der WASt ca. 12 Monate!

          Bzgl. deines deutschen Großvaters würde mich persönlich sehr interessieren, welche genauen Infos dir dazu vorliegen. Also ab wann war er bei der 198. ID und bei welcher unterstellten Einheit er genau war.
          Denn mein Großvater war ebenfalls Angehöriger der 198. ID. Ich besitze auch die angesprochene Divisionschronik, die sehr viele Informationen zur Division enthält.

          Gruß Alex
          Mitglied im Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster & Gefallener (VKSVG e.V.)
          www.vermisst-gefallen.net (Homepage)
          www.vksvg.de (Forum)

          Kommentar

          • Florek
            Erfahrener Benutzer
            • 24.10.2013
            • 293

            #6
            Hallo,
            besten Dank für die vielen hilfreichen Antworten und Literaturtipps.

            Natürlich war es doch sehr blauäugig zu glauben, es gäbe das jeweils eine Buch über eine einzelne Einheit/Division mit der ich den Weg meines jeweiligen Großvaters nachverfolgen kann. Das wird natürlich nur über Archivarbeit in Abgleich mit der Standardliteratur gehen.

            Für meinen polnischen Großvater habe ich diesen Oktober eine Anfrage bei der Deutschen Dienststelle WAST sowie beim Internationalen Suchdienst Arolsen angefragt, in der Hoffnung so auch an Informationen über seinen Rang und seine Einheit zu bekommen (bisher weiß ich nur aus Geschichten er wäre Pionier gewesen). Aber solche Anfragen brauchen eben ihre Zeit (danke für den Hinweis bezüglich der Wartezeit). Außerdem habe ich bereits mit dem zentralen Militärarchiv in Polen kontaktaufgenommen und versuche Kontakte zu polnischen Militärhistorikern zu knüpfen, die mir ggf. weiterhelfen können (in Polen geht oft mehr über Vitamin B...).

            Für meinen deutschen Großvater habe ich bei der Dienststelle WAST noch keine Anfrage gestellt, auch wenn ich weiß, dass das geht. Mein Onkel hat bereits mal angefangen dazu zu forschen, daher muss ich mich erst einmal mit ihm dazu absprechen, nicht das dazu unnötig zwei Anfragen gestellt werden.

            @Henry Jones
            Soweit ich weiß wurde mein Großvater als 18-Jähriger ungefähr im Jahr 1941 kurz vor dem Unternehmen Barbarossa eingezogen. Andererseits weiß ich auch, dass er eine Ausbildung in Berlin an der Reichsbeschlagsschule zum Hufschmied machte und am Ende des Kriegs Gefreiter war. Da ist mein Wissen sehr lückenhaft und besteht hauptsächlich aus dem, an was ich mich erinner kann, was er mir mal selbst erzählt hat. Ich muss mich da erst nochmal mit meinem Onkel in Kontakt setzen, er hat da bereits genauere Infos. Da Danke schonmal für die Hinweise. Sobald ich mehr weiß, komme ich gerne auf dich zurück.
            Zuletzt geändert von Florek; 25.10.2013, 18:34.

            Kommentar

            • Matthias Möser
              Erfahrener Benutzer
              • 14.08.2011
              • 2264

              #7
              Wehrmacht im Ostkrieg

              Zitat von Acanthurus Beitrag anzeigen
              Ein gelungenes Werk um eine Vorstellung vom Krieg in Osteuropa zu entwickeln ist meiner Meinung nach: Christian Hartmann, u.a.: Der deutsche Krieg im Osten 1941-1944: Facetten einer Grenzüberschreitung. Oldenbourg 2009.

              Grüße, Acanthurus

              Ergänzender Weise sollte man hier daraufhinweisen, daß es in dem von Acanthurus genannten Buch von Christian Hartmann, "Wehrmacht im Ostkrieg", inhaltlich um eine Untersuchung der Struktur der Wehrmacht und ihres Einsatzes am Beispiel von fünf genannten Divisionen geht. Es sind dies: 4. Panzerdivision, 45. Infanteriedivision, 296. Infanteriedivision sowie im rückwärtigen Gebiet von Russland: Korück 580 und die 221.Sicherheitsdivision. In letzterer war mein Großvater, Richard Benke, Oberst (Stabsoffizier) und er wird in diesem Buch auch genannt/zitiert.

              In das Buch vom Verfasser kann online eingesehen werden (e-book).

              Man sollte es unbedingt mal lesen.....

              Gruß
              Matthias
              Suche nach:
              Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
              und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
              Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
              Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
              Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
              Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
              Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

              Kommentar

              • Florek
                Erfahrener Benutzer
                • 24.10.2013
                • 293

                #8
                Zitat von Saure Beitrag anzeigen
                Zur Geschichte der Deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges
                Band XI
                Die Deutschen Kriegsgefangenen in britischer Hand (2 Bände)

                Besten Dank für den Tipp. Da ein Bruder meiner Großmutter in russischer Kriegsgefangenschaft in Sibiren war, wird mich da dann auch der Band über die dt. Gefangenen in Rußland interessieren.

                Beim Stöbern in Wikipedia bin ich auch über recht aktuelle Abhandlungen über die polnsichen Kriegsgefangenen in Deutschland gestolpert:

                Edmund Nowak: Polnische Kriegsgefangene im „Deutschen Reich“, in: Günter Bischof, Stefan Karner, Barbara Stelzl-Marx (Hrsg.): Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges, R. Oldenbourg Verlag, Wien/München 2005, S. 710.

                Rüdiger Overmans: Die Kriegsgefangenenpolitik des Deutschen Reiches 1939 bis 1945, in: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 9/2, München 2005, S. 738–755.

                Zwar kein ganzes Buch zu dem Thema, aber immerhin. (Vielleicht findet sich später in der polnischen Literatur noch etwas).

                Über Fernleihe der Unis kommte ich da bestimmt an alle Texte ran.

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                • Saure
                  Erfahrener Benutzer
                  • 27.03.2008
                  • 4806

                  #9
                  Hallo Florek,

                  es ist schön, dass Ihnen mein Buchtipp gefallen hat.

                  Ein Buch über die Fernleihe zu beziehen, und Fotokopien zu machen, ist ja auch wesentlich preisgünstiger als ein Buch zu kaufen.

                  Da Sie schreiben:
                  'Da ein Bruder meiner Großmutter in russischer Kriegsgefangenschaft in Sibirien war',
                  wissen Sie denn auch schon in welchem Kriegsgefangenenlager er in Westsibirien war.
                  Viele Grüße
                  Dieter Saure

                  Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                  Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                  Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                  Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                  Kommentar

                  • Florek
                    Erfahrener Benutzer
                    • 24.10.2013
                    • 293

                    #10
                    Zitat von Saure Beitrag anzeigen
                    Da Sie schreiben:
                    'Da ein Bruder meiner Großmutter in russischer Kriegsgefangenschaft in Sibirien war',
                    wissen Sie denn auch schon in welchem Kriegsgefangenenlager er in Westsibirien war.
                    Hallo Saure,
                    nein, leider habe ich persönlich zu den ganzen Kriegsgeschichten in beiden Familienteilen wenig Fakten und nur jede Menge Erzählungen und diese wiederum meist aus zweiter Hand. Gerade dies war unteranderem einer meiner Motivationen diesen Geschichten auf deutscher und auf polnischer Seite endlich nachzugehen.

                    Ich habe diese ganzen Geschichten bisher immer zur Kenntniss genommen und hatte nie Grund daran zu zweifeln. Dieser Krieg hat in unsere(n) Familie(n) bis heute spürbare Wunden hinterlassen. Aber dann dafür stets konkrete Fakten zu haben bzw. zu suchen, hatte ich bisher nie für notwendig gehalten.

                    Wobei ich bei meiner deutschen Familie noch den Vorteil habe, hier Zeitzeugen befragen zu können. Dies werde ich, so wie ich jetzt eben feststelle, noch unbedingt nachholen müssen.

                    Je mehr ich aber in diesen alten Geschichten wühle, scheint sich mein manchmal etwas lapidard dahin gesagter Satz "In meinen Familien ist von A wie Auschwitz bis Z wie Unternehmen Zitadelle alles zufinden" mehr und mehr zu bestätigen. Mir schwebt inzwischen eine Art große, europäische Landkarte vor, in der ich die wesentlichen Stationen beider Großelternteile und anderer Angehöriger aufführe. Hoffe dass mir das durch die Archivarbeit und das Literaturstudium gelingt.
                    Zuletzt geändert von Florek; 26.10.2013, 15:31.

                    Kommentar

                    • Saure
                      Erfahrener Benutzer
                      • 27.03.2008
                      • 4806

                      #11
                      Hallo Florek,

                      da Sie schreiben:
                      'Da ein Bruder meiner Großmutter in russischer Kriegsgefangenschaft in Sibirien war',
                      können Sie mir dann auch sagen, ob dieser Bruder aus der russ. Kriegsgefangenschaft heimgekehrt ist ?

                      Wenn er nicht heimgekehrt ist, könnten wir hier noch einiges herausfinden, wenn Sie uns ein paar Daten von dem Bruder Ihrer Großmutter nennen würden.
                      Viele Grüße
                      Dieter Saure

                      Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                      Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                      Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                      Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                      • Florek
                        Erfahrener Benutzer
                        • 24.10.2013
                        • 293

                        #12
                        Zitat von Saure Beitrag anzeigen
                        Hallo Florek,

                        da Sie schreiben:
                        'Da ein Bruder meiner Großmutter in russischer Kriegsgefangenschaft in Sibirien war',
                        können Sie mir dann auch sagen, ob dieser Bruder aus der russ. Kriegsgefangenschaft heimgekehrt ist ?

                        Wenn er nicht heimgekehrt ist, könnten wir hier noch einiges herausfinden, wenn Sie uns ein paar Daten von dem Bruder Ihrer Großmutter nennen würden.
                        Hallo Saure,
                        er war einer der wenigen die zurückgekehrt sind und er ist auch in hohem Alter verstorben. Überhaupt muss ich sagen, dass dieser Teil der Familie recht Glück hatte was das betraff. Fast alle waren in Rußland, aber davon sind die meisten wieder zurückgekehrt. Der Familiengeschichte zufolge ist der Bruder meines Großvaters mit dem letzten (Verwundeten)-Flug aus dem Kessel von Stalingrad entkommen. Das Grab des zweiten Bruders haben wir in Berlin gefunden.

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                        • Saure
                          Erfahrener Benutzer
                          • 27.03.2008
                          • 4806

                          #13
                          Hallo Florek,

                          vielen Dank für den Einblick in Ihre Familiengeschichte.
                          Hier kann Ihnen nur noch die WASt und der DRK-Suchdienst in München helfen.

                          Im Gegensatz zu Ihrer Familie mußte meine Schwiegermutter um ihren Mann, ihren Vater und um ihren Bruder trauern.
                          Viele Grüße
                          Dieter Saure

                          Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                          Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                          Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                          Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                          Kommentar

                          • Florek
                            Erfahrener Benutzer
                            • 24.10.2013
                            • 293

                            #14
                            Zitat von Saure Beitrag anzeigen
                            Hallo Florek,

                            vielen Dank für den Einblick in Ihre Familiengeschichte.
                            Hier kann Ihnen nur noch die WASt und der DRK-Suchdienst in München helfen.

                            Im Gegensatz zu Ihrer Familie mußte meine Schwiegermutter um ihren Mann, ihren Vater und um ihren Bruder trauern.
                            Gern geschehen. Ich tauche mich gerade über solche Themen gerne mit anderen aus und höre deren diesbezüglichen Familiengeschichten.

                            In den anderen Familienverzweigungen meiner deutschen Familie blieben mehr der Männer im Krieg. Einer wohl sogar auf See. Auf meiner polnischen Familienseite hat neben meinen Großeltern kein direkter Verwandter den Krieg überlebt.

                            Kommentar

                            • Florek
                              Erfahrener Benutzer
                              • 24.10.2013
                              • 293

                              #15
                              An die Bände zu den deutschen Kriegsgefangenen verusche ich derzeit heranzukommen, da habe ich schon was in Aussicht. Interessante Auszüge aus dem Buch "Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs" betreffend deutsche Kriegsgefangene bei den Westalliierten und in der Sowjetunion sowie betreffend polnische Kriegsgefangene im Deutschen Reich habe ich bereits erhalten.

                              Interessanterweise geht daraus hervor, dass auch in der polnischen historischen Forschung das Thema polnische Kriegsgefangene in Deutschland eher ein Randthema ist im Vergleich zu Forschungen zu den polnischen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (wohl auch wegen Katyn). Aber es gibt demzufolge auch ein paar erwähnenswerte Abhandlungen, unter anderem eine Monographie über das Offizierslager Offlag VII A in Murnau.

                              Dort war ein entfernter Verwandter von mir während des Krieges gefangen. Dazu gibt es die Anekdote, dass dieser Offizier im Studium vor dem Krieg so gut Deutsch gelernt hatte, dass er während seiner Kriegsgefangenschaft zwischen Norddeutschen und Bayernhatte übersetzen müssen (wenns nicht stimmt dann ist es zumindest gut erfunden...)

                              Mein Vater hat die heutige Kaseren auch mal besucht und den dortigen Gedenkstein fotografiert. Es war offenbar ein Offizierslager auch mit sehr hochrangigen polnischen Offizieren, darunter der Deutsch-Pole Jozef Unrug, Chef der polnischen Marine.

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