WK II: Kriegsgefangenen- und Repatriierungslager Nr. 69 in Frankfurt(Oder) = Gronenfelde

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  • Bergkellner
    Erfahrener Benutzer
    • 15.09.2017
    • 2351

    WK II: Kriegsgefangenen- und Repatriierungslager Nr. 69 in Frankfurt(Oder) = Gronenfelde

    Hallo,

    gestern haben wir die Unterlagen zu Andreas' Opa Fred vom DRK erhalten.
    Daraus geht hervor, dass er am 26.6.1948 von Tallinn aus in das o.g. Lager zur Entlassung aus der russischen Gefangenschaft übergeben wurde.

    Wie lief so eine Entlassung ab? Wie lange dauerte so etwas? Ganz sicher wurden doch Papiere dazu angelegt. - In welchem Archiv kann man dazu nachfragen?

    Uns fehlen nämlich 5 Jahre im Leben des Friedrich "Fred" Kellner von Bergen... Er kam erst 1953 in Bremen bei seiner Familie an.

    Vielen Dank für eure Hilfe + lg aus dem schon jetzt ungewöhnlich heißen Erzgebirge, Claudia und Andreas, die bergkellners
    Zuletzt ge?ndert von Bergkellner; 22.07.2022, 20:50.
    Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


  • Henry Jones
    Erfahrener Benutzer
    • 31.12.2008
    • 1417

    #2
    Hallo,

    frag doch einmal beim BVA Friedland nach, ob es dort Unterlagen nach der Rückkehr aus Gefangenschaft gibt.
    Die meisten Kriegsgefangenen wurden über das Lager dort registriert.

    Gruß Alex
    Mitglied im Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster & Gefallener (VKSVG e.V.)
    www.vermisst-gefallen.net (Homepage)
    www.vksvg.de (Forum)

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    • Bergkellner
      Erfahrener Benutzer
      • 15.09.2017
      • 2351

      #3
      Zitat von Henry Jones Beitrag anzeigen
      Hallo,

      frag doch einmal beim BVA Friedland nach, ob es dort Unterlagen nach der Rückkehr aus Gefangenschaft gibt.
      Die meisten Kriegsgefangenen wurden über das Lager dort registriert.

      Gruß Alex
      Danke für den Tipp, Alex!

      Was mich interessiert, ist, wie lange jemand in einem solchen Kriegsgefangenlanger, z.B. Nr. 69 in Frankfurt(Oder) blieb. - Wurden die Leute schnell in die Freiheit entlassen oder mussten sie noch monatelang dort zubringen? - Und gibt es darüber Unterlagen?

      Lg, Claudia
      Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


      Kommentar

      • Pommerellen
        Erfahrener Benutzer
        • 28.08.2018
        • 1582

        #4
        Hallo,

        mir scheint das Lager Nr. 69 in Frankfurt / Oder nur ein Durchgangslager gewesen zu sein. Mein Onkel war dort für einen Tag als er aus der russischen Gefangenschaft 1949 entlassen wurde.


        Mit vielen Grüßen

        Kommentar

        • Saure
          Erfahrener Benutzer
          • 27.03.2008
          • 4806

          #5
          Hallo Claudia und Andreas,

          ich lese gerade in dem Buch:
          'Zur Geschichte der Kriegsgefangenen im Osten'
          über das Lager in Frankfurt / Oder:
          Angehängte Dateien
          Viele Grüße
          Dieter Saure

          Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
          Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
          Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
          Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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          • schulkindel
            Erfahrener Benutzer
            • 28.02.2018
            • 870

            #6
            Dieter Saure ist Experte zu militärischen Fragen in diesem Forum.
            Ergänzend dazu von mir: Ich hatte vor einiger Zeit im Internet mal dies gefunden:
            Wolfgang Buwert (Hg.): Gefangene und Heimkehrer in Frankfurt (Oder)

            Da steht vieles zu diesem Thema drin speziell auch zum Lager Nr. 69 in Frankfurt(Oder) und zu den aus sowjetischer Kriegsgefangenenschaft Entlassenen.

            Renate

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            • memo
              Erfahrener Benutzer
              • 19.01.2009
              • 315

              #7
              Hallo,
              ich kann bestätigen, was Pommerellen über 1949 schrieb:
              am 26.11. wurde mein Vater dem Repatriierungslager 69 - Horn-Kaserne übergeben. Am nächsten Tag marschierten sie zum Heimkehrer-Lager Gronenfelde, wo sie ihren Entlassungsschein erhielten und Züge in Richtung Heimat besteigen durften. Am Ankunftsbahnhof mussten sie sich noch einmal einen Registrierungsstempel abholen.



              Gruß, memo

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              • Saure
                Erfahrener Benutzer
                • 27.03.2008
                • 4806

                #8
                Hallo Renate,

                ganz vielen lieben Dank für Ihren Hinweis. Ich werde mir morgen alles in Ruhe durchlesen.
                Viele Grüße
                Dieter Saure

                Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                • schulkindel
                  Erfahrener Benutzer
                  • 28.02.2018
                  • 870

                  #9
                  Dieter,

                  das freut mich.
                  Renate

                  Kommentar

                  • Saure
                    Erfahrener Benutzer
                    • 27.03.2008
                    • 4806

                    #10
                    Hallo Renate,

                    nochmals ganz vielen Dank für den Bericht, den ich mir jetzt durchgelesen habe.

                    Es ist wirklich erschütternd zu lesen, wie es damals nach dem Ende des Krieges zuging. Das Lager Brest wir nur auf Seite 40 erwähnt. Ich werde noch darauf zurückkommen.

                    Ich habe viele Bücher der Maschke-Kommission, und von Kurt Böhme gelesen, aber so detailliert habe ich noch keinen Bericht über das Lager in Frankfurt / Oder gelesen.

                    Beim Lesen des Büchleins ist mir wieder mein Gespräch mit einem damals 94-jährigen ehemaligen Heimkehrer aus sowjetrussischer Kriegsgefangenschaft in Erinnerung gekommen, wie er mir erzählte, wie er und andere auch, jeden Tag mit großen Handkarren, die verstorbenen Kriegsgefangenen zu den Massengräbern fahren mußten.
                    Viele Grüße
                    Dieter Saure

                    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                    Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                    Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                    Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                    • schulkindel
                      Erfahrener Benutzer
                      • 28.02.2018
                      • 870

                      #11
                      Hallo Dieter,

                      ich habe im Sommer 2015 vom DRK die Kopie der Gefangenenakte meines Vaters bekommen.
                      Daraus war ersichtlich, dass er im Oktober 1949 zur Repatriierung ins Lager Nr. 69 Frankfurt/Oder überführt wurde.
                      Vorher hatte ich von der WAST die Stationen, in denen er im Einsatz war, bekommen.
                      Daher rührt mein Interesse an den Themen.
                      Damals war mein Vater schon gut 30 Jahre tot, meine Mutter ebenfalls nicht mehr am Leben.
                      Ich bin in der DDR aufgewachsen, da wurde über solche Themen so gut wie nicht geredet und schon gar nicht über die Vertreibung meiner Mutter aus Hinterpommern.
                      Dass mein Vater (einfacher Soldat) 5 Jahre in sowjetischer Gefangenschaft war, hat er erzählt, jedoch nicht wo und und kaum etwas darüber.
                      Er hat aber viele, viele Bücher gelesen, natürlich waren die von sowjetischen Autoren mit ihrer Sicht der Ereignisse geschrieben. Meine Mutter sagte oft zu ihm: „Hast du noch nicht genug!“
                      Daran denke ich jetzt oft, wenn ich mich auch mit diesen Themen beschäftige.
                      Ich habe heute das Glück, auf viele andere Quellen zurückzugreifen u.a. habe ich auch ein Buch über die Kämpfe der Heeresgruppe, zu der gehörte, gelesen.
                      Ich habe zu Sowjetzeiten viele Städte im Baltikum, Russland und der Ukraine besucht, wunderschöne Städte! Was macht man jetzt bloß daraus!

                      Viele Grüße
                      Renate
                      Zuletzt ge?ndert von schulkindel; 26.07.2022, 16:58.

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                      • Saure
                        Erfahrener Benutzer
                        • 27.03.2008
                        • 4806

                        #12
                        Liebe Renate,

                        ein Dankeschön für Ihren Bericht.

                        Ihr letzter Satz endet nicht mit einem ?
                        'Was macht man jetzt bloß daraus!'

                        Die Erinnerungen an diese schönen Reisen kann Ihnen keiner nehmen.

                        Wie ich ja schon geschrieben habe, ist mein Vater leider nicht wieder nach Hause gekommen.

                        Mich würde aber interessieren, wann und wo Ihr Vater in Kriegsgefangenschaft gekommen ist, und in welchen Lagern er war.

                        Wenn Sie es nicht öffentlich machen wollen, dann wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir ein paar Angaben per Email schicken würden. DieterSaureBS@aol.com

                        Meine Schwiegermutter stammt aus dem Dörfchen Köbbelitz, heute ein Ortsteil von Kusey in Sachsen-Anhalt. Sie hat im Krieg ihren Ehemann, ihren Bruder und ihren Vater verloren.

                        Wir waren oft in Köbbelitz, es war immer aufregend und schön. Ich könnte ein Buch darüber schreiben.

                        So weit erstmal, ich melde mich aber noch wegen Brest, in diesem Lager muß Ihr Vater auch gewesen sein.
                        Zuletzt ge?ndert von Saure; 26.07.2022, 18:48.
                        Viele Grüße
                        Dieter Saure

                        Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                        Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                        Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                        Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                        • Saure
                          Erfahrener Benutzer
                          • 27.03.2008
                          • 4806

                          #13
                          Hallo Renate,

                          wie versprochen, hier einige Seiten aus dem Buch:
                          'Zur Geschichte der Kriegsgefangenen im Osten'
                          zum Thema Brest.
                          Angehängte Dateien
                          Viele Grüße
                          Dieter Saure

                          Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                          Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                          Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                          Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                          • Saure
                            Erfahrener Benutzer
                            • 27.03.2008
                            • 4806

                            #14
                            Hallo Renate,

                            entschuldigen Sie bitte, daß ich Ihren Satz:

                            'Was macht man jetzt bloß daraus!'

                            nicht gleich verstanden habe. Es lies mir aber keine Ruhe.

                            Ja, es ist wirklich traurig, anscheinend hat die Menschheit aus den beiden Weltkriegen nichts gelernt.
                            Viele Grüße
                            Dieter Saure

                            Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                            Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                            Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                            Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                            • schulkindel
                              Erfahrener Benutzer
                              • 28.02.2018
                              • 870

                              #15
                              Hallo Dieter,

                              vielen Dank für die Seiten über die Station Brest.
                              Ich habe sie mit Interesse gelesen.
                              Ich selbst bin mal vor gut 40 Jahre über Brest mit der Eisenbahn gefahren.
                              Wir hatten dort einen mehrstündigen Aufenthalt, weil der Zug auf die Breite der Schienen umgestellt werden musste.
                              Währenddessen hat man uns zur Besichtigung in die Festung Brest geführt.

                              Deine Frage habe ich ausführlich beantwortet und eine Mail geschickt.

                              Ja, das ist richtig mit dem Ausrufungszeichen.
                              Ein Fragezeichen stünde hinter dem Satz von Marlene Dietrich
                              "...Wann wird man je verstehen?..."

                              Renate

                              Kommentar

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