Ortssuche nach Weiswasser im kayserl. königlichen Antheil

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  • Reefa
    Erfahrener Benutzer
    • 23.08.2021
    • 153

    [ungelöst] Ortssuche nach Weiswasser im kayserl. königlichen Antheil

    Name des gesuchten Ortes: Weiswasser
    Zeit/Jahr der Nennung: 1730-1760
    Ungefähre oder vermutete Lage/Region: kayserl.königl. Schlesien
    Ich habe die Datenbanken zur Ortssuche abgefragt [ja/nein]: jain




    Hallo,

    aus Lindenau, Kreis Grottkau, habe ich harte Nüsse. Bei einer geht es um den Familiennamen Fischer/Fiescher, wobei die folgenden Sachen bekannt sind:

    -> Johann Peter Fiescher, von Weiswasser gebürtig, kaysl. königl. Antheils, hat 1777 im Alter von 27 zu Lindenau geheiratet (Bild 2). Geboren also ca. 1750.
    -> die zweite Ehe war dann ca. 1783 mit einer Anna Katharina Mahlich, deren Ehe bisher nicht auffindbar war (d. h. nicht Berzdorf, Gauers, Gostiz, Kamnig, Lasswitz, Liebenau, Lindenau, Lobedau, Münsterberg), da die vorherige Frau nach langer Krankheit 1783 starb.
    -> Verstorben ist der Johann Peter Fischer (Bild 3) angeblich mit 96 Jahren 1831. Geboren also ca. 1735.
    -> Bilder von der Ehe eines Sohnes oder der Taufe einer Tochter verweisen beim Namen eher auf Tischer (Bild 1 sowie auch erster Eintrag hier, Seite 252: https://www.familysearch.org/ark:/61...912&cat=357651 ).

    Nun müsste "Weiswasser" im kayserlich-königlichen Anteil "Bila Voda" sein und dazu gibt es hier https://digi.archives.cz/da/permalin...5-0050568c0263 die entsprechenden Bücher. Aber dort findet sich überhaupt kein Fischer. Der einzige FN "Fischer", der sich in diesem Buch finden ließ, war ein Reisender nach Ungarn, der 1772 ein Kind bekommen hat.

    Also scheint es nicht dieses Bila Voda zu sein - aber welcher Ort käme noch infrage? Könnt ihr bitte helfen?

    LG
    Angehängte Dateien
  • schulkindel
    Erfahrener Benutzer
    • 28.02.2018
    • 871

    #2
    Ortssuche nach Weiswasser im kayserl. königlichen Antheil

    Hallo Reefa,

    schade, dass Dir keiner hier helfen kann.
    Richtig hast Du m. E. erkannt, dass es ein heute polnisches und ein tschechisches Schlesien gibt.
    In der Oberlausitz, Sachsen, Deutschland gibt es eine Stadt Weißwasser, die auf sorbisch Běła Woda heißt.
    Friedrich II. von Preußen führte um die von Dir angeführte Zeit 3 Kriege mit deren Ergebnis Schlesien von den Habsburgern an Preußen fiel.
    Bei "kayserl. königlichen Antheil" fallen mir eher die Habsburger ein, aber soweit ich weiß, wurde der Begriff k und k erst ein Jahrhundert später bei den Habsburgern geprägt.

    Renate

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    • Reefa
      Erfahrener Benutzer
      • 23.08.2021
      • 153

      #3
      Hallo,

      das in Sachsen hatte ich sogar schon auf dem Schirm, erschien mir aber (noch) zu weit weg und ich fand auch keine Informationen über katholische Bücher dort. Ich habe aber nun ein paar Vorschläge bzw. Sachen ausklammern können:
      -> Jenes Weißwasser/Bila Voda von hier https://digi.archives.cz/da/permalin...5-0050568c0263 ist scheinbar dieses bei Freiwaldau, denn die Kirchenbücher von FamilySearch sind die gleichen: https://www.google.com/maps/place/79...9!4d17.1980471 / https://www.familysearch.org/search/...C3%9Fwasser%22

      -> Ist dieses Weißwasser hier https://www.google.com/maps/place/79...-cQ8gF6BAhMEAE ein anderes und wenn ja, wo gibt es denn die Bücher dazu? Denn das käme dann vielleicht infrage!

      -> Ein anderes Weißwasser, Kreis Habelschwerdt und eingepfarrt bei Alt Waltersdorf, hatte zwar ein paar Fischers als Namen, aber keinen Johann Peter als Sohn im fraglichen Zeitraum: https://www.familysearch.org/search/...tory%20Library

      -> Auch Biala Voda (Weißbach, hier: https://www.google.com/maps/place/We...bQQ8gF6BAg3EAE ) hatte nur Nieten.

      Also bleibt eigentlich nur 790 69 Bílá Voda, Tschechien, wenn die anderen Bila Vodas und Biala Vodas raus sind. Wo gibt es die Bücher, weiß das jemand?

      LG

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      • hmw
        Erfahrener Benutzer
        • 16.06.2016
        • 1369

        #4
        Moin,

        also es gibt laut Meyers genau zwei Orte namens Weißwasser bzw. Weisswasser:

        - Weißwasser in Schlesien, Kreis Habelschwerdt: https://www.google.com/maps/place/79...6!4d16.9164147
        - Weißwasser in der Lausitz, Kreis Rothenburg: https://www.google.com/maps/place/We...8!4d14.6345926

        Und dann gibt es noch einen Gewässer namens Weißwasser, das offenbar ein See beim oder ein Nebenfluss vom Fluss Rhyn in Brandenburg ist. Das konnte ich nicht genau lokalisieren, aber ich denke hier ist es ohnehin irrelevant.

        Heißt also das Weißwasser, für das du die Unterlagen im Landesarchiv Oppau gefunden hast, das du (https://www.google.com/maps/place/79...6!4d16.9164147) verlinkt hast und das im Kreis Habelschwerdt dürften ein und derselbe Ort sein. Es dürfte gleichzeitig der Heimatort von J.P. Fischer sein, denn wenn ich es richtig verstehe, gehörte das Weißwasser in der Lausitz im 18. Jh. zu Sachsen und nicht zu Schlesien - vielleicht kann das jemand bestätigen?

        Kenne mich in der Gegend nicht aus, aber vielleicht lohnt auch ein Blick in die evangelisch KB, falls es diese dort gab?

        Viel Erfolg!
        Martin

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        • Raschdorf
          Erfahrener Benutzer
          • 25.03.2012
          • 505

          #5
          Guten Morgen Martin,

          das Weißwasser, das in den Unterlagen des Landesarchivs Oppau gefunden wurde, ist nicht identisch mit dem Weißwasser im Kreis Habelschwerdt. Das letztere heißt heute Biala Woda, liegt heute in Polen, und liegt ca. 40 km südwestlich von Bila Voda in Tschechien.

          Gruß
          Jo
          Zuletzt ge?ndert von Raschdorf; 29.11.2021, 10:39.

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          • schulkindel
            Erfahrener Benutzer
            • 28.02.2018
            • 871

            #6
            Ich kenne mich in der Gegend auch nicht aus.
            Aber ich weiß, dass die Herrschaft ständig wechselte.
            Wenn es das Weißwasser in der Oberlausitz sein sollte, dann dies:
            Mal gehörte das Land zur Böhmischen Krone, dann wieder zu den Habsburgern.
            Auch der sächsische Kurfürst August der Starke, zeitweilig auch König von Polen, war der Herrscher.
            Nach 1815 war die Oberlausitz in einen sächsischen und einen preußischen Teil willkürlich aufgeteilt.

            Martin
            ...aber vielleicht lohnt auch ein Blick in die evangelisch KB, falls es diese dort gab?
            Zu diesem Denkanstoss noch eine Bemerkung:
            Im Land Sachsen war man überwiegend protestantisch, auch wenn August konvertierte, weil er polnischer König werden wollte und wurde.
            In Preußen war man ohnehin protestantisch.

            Renate

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            • Reefa
              Erfahrener Benutzer
              • 23.08.2021
              • 153

              #7
              Hallo,

              danke für die Mühe. Tatsächlich ist es so, dass das Weißwasser in der Lausitz (Sachsen) zu dem Zeitpunkt keine katholischen Bücher hatte (und es von der Region vielleicht zu weit weg ist). Das Weißwasser in Polen (Kreis Habelschwerdt) habe ich durchgesehen über die Mormonenbücher (alle per Download beschafft). Das Weißwasser (Bila Voda, Kreis Freiwaldau) bei dem nördlichen tschechischen Zipfel habe ich durchgesehen über digiarchives, aber auch da nichts.

              Ich fand jetzt noch ein Weißwasser, Alba Aqua, im Kreis von Mährisch Rothwasser/Cervena Voda, welches ich durchgesehen habe und dem Archiv Samrsk zuzuordnen ist. Aber auch da: nichts!

              Ich bin mittlerweile also leicht ratlos.

              LG

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              • hmw
                Erfahrener Benutzer
                • 16.06.2016
                • 1369

                #8
                Zitat von Raschdorf Beitrag anzeigen
                Guten Morgen Martin,

                das Weißwasser, das in den Unterlagen des Landesarchivs Oppau gefunden wurde, ist nicht identisch mit dem Weißwasser im Kreis Habelschwerdt. Das letztere heißt heute Biala Woda, liegt heute in Polen, und liegt ca. 40 km südwestlich von Bila Voda in Tschechien.

                Gruß
                Jo
                Sorry, du hast natürlich Recht. Bei Meyer sind nur die Orte des Deutschen Reichs verzeichnet und Bila Voda müsste ja eigentlich immer auf böhmischem bzw. österreichischem Territorium gelegen haben.

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                • hmw
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.06.2016
                  • 1369

                  #9
                  Zitat von schulkindel Beitrag anzeigen
                  Ich kenne mich in der Gegend auch nicht aus.
                  Aber ich weiß, dass die Herrschaft ständig wechselte.
                  Wenn es das Weißwasser in der Oberlausitz sein sollte, dann dies:
                  Mal gehörte das Land zur Böhmischen Krone, dann wieder zu den Habsburgern.
                  Auch der sächsische Kurfürst August der Starke, zeitweilig auch König von Polen, war der Herrscher.
                  Nach 1815 war die Oberlausitz in einen sächsischen und einen preußischen Teil willkürlich aufgeteilt.

                  Martin

                  Zu diesem Denkanstoss noch eine Bemerkung:
                  Im Land Sachsen war man überwiegend protestantisch, auch wenn August konvertierte, weil er polnischer König werden wollte und wurde.
                  In Preußen war man ohnehin protestantisch.

                  Renate
                  Richtig, ziemliches Durcheinander in der Lausitz. Bei Weißwasser/Lausitz scheint es aber so zu sein, dass es zur Herrschaft Muskau gehörte und damit 1635 an Sachsen überging. Dort verblieb es bis 1815, als es an Preußen überging und Teil der Provinz Schlesien wurde. Vgl. https://hov.isgv.de/Wei%C3%9Fwasser/O.L. Wie du schon sagtest gibt es dort keine katholische Gemeinde. Vielleicht gibt es ja aber bei einem der anderen "Kandidaten" mehr als nur eine Konfession am Ort.

                  Weiterhin viel Erfolg!
                  Martin

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                  • Wanderer40
                    Erfahrener Benutzer
                    • 06.04.2014
                    • 881

                    #10
                    Hallo,

                    ich klinke mich einmal ein, zumal hier doch einige Informationen gegeben wurden, die Dich bei näherem Betracht auf die falsche Fährte bringen.

                    1777 schreibt eine Person in Lindenau, preußisch Schlesien, über Weiswasser im Kaiserlichen Königlichen Anteil. Er schrieb nicht von einem anderen Land, also zum Beispiel Mähren oder die Graftschaft Glatz (gehörte übrigens 1777 NICHT zu Schlesien), sondern über einen Anteil unter anderer Herrschaft, womit nur das geteilte Schlesien unter österreichischer Herrschaft gemeint sein kann und nichts anderes.
                    Kaiserlich Königlich bezieht sich im 18.Jhdt. auf die beim Hause Österreich liegende Würde des römischen Kaisers deutscher Nation sowie auf die Königtümer in den Ländern der Stephans- und der Wenzelskrone (Ungarn und Böhmen).
                    Weiswasser wurde übrigens nach dem 1 schlesischen Krieg geteilt und zwar mitten im Ort.

                    Wenn es nun keine Fischer im Ort gab und Dein Johann Peter von dort gebürtig ist (heißt nicht, er wurde dort getauft), kommen für den Zeitraum zwischen 1735 und 1750 nur folgende Möglichkeiten in Betracht:

                    Wenn er so um 1741/1742 geboren wurde, kann dessen Vater auf Grund von kriegsbedingten Plünderungen das Kind im näheren Umkreis getauft haben lassen (was nicht unüblich war).

                    Sein Vater könnte auch ein Soldat gewesen sein, was ebenfalls für genau diese Zeit sprechen würde (ob nun Österreicher oder Preuße lässt sich schwer sagen)

                    Oder der Vater war mit der Mutter vielleicht beruflich unterwegs und das Kind wurde dann in der Heimatpfarre getauft. Ich würde einmal 1 Spur in Weiswasser überprüfen. Am 08.10.1743 lässt ein Johann Georg Fischke (=Fischer???) alter Jäger aus Münchhof (?), jetzt Inwohner in Neum Buschitz (???), eine Tochter taufen. Vielleicht ist auch das eine mögliche Spur.

                    LG
                    Wanderer40

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                    • Reefa
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.08.2021
                      • 153

                      #11
                      Danke. Gibt es eine Karte mit Pfarrgrenzen zu dem Zeitpunkt? Denn ich tue mich gerade sehr schwer, um dieses Bila Voda herum Anhaltspunkte zu finden. "Münchhof" finde ich in Tschechien beispielsweise, aber an einem ganz anderen Ende des Landes.

                      LG

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                      • Wanderer40
                        Erfahrener Benutzer
                        • 06.04.2014
                        • 881

                        #12
                        Zitat von Reefa Beitrag anzeigen
                        "Münchhof" finde ich in Tschechien beispielsweise, aber an einem ganz anderen Ende des Landes.
                        LG
                        Nochmals hallo,

                        Ein Münchhof gibt es auch bei Müsterberg und müsste bei Weigelsdorf eingepfarrt gewesen sein.

                        LG
                        Wanderer40

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                        • Reefa
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.08.2021
                          • 153

                          #13
                          Danke, das müsste dann dieses sein: https://www.familysearch.org/search/...tory%20Library

                          Dann werde ich mir da mal die katholischen Bücher beschaffen ... (und mich dann nochmal melden).

                          LG

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                          • Reefa
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.08.2021
                            • 153

                            #14
                            5GB an komprimierten Kirchenbüchern von den Mormonen zu Münchhof (eingepfarrt in Weigelsdorf) und es findet sich nichts. Förster war gängig, Finger ab und an, aber nichts, was auch nur entfernt an Fischer oder Fischke erinnert hätte. Meine Güte, wie schwer kann es sein, diesen Peter zu finden!

                            LG

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                            • Wanderer40
                              Erfahrener Benutzer
                              • 06.04.2014
                              • 881

                              #15
                              Nochmals hallo,

                              Du bist in diesem Weißwasser geografisch schon genau richtig, nur die jetzt polnischen Archivalien sind ein einziger Sauhaufen.

                              Du musst zur weiteren Suche folgendes wissen:
                              Die Matriken beginnen in Weißwasser erst 1727, weil in diesem Jahr die dortige Pfarre wieder errichtet wurde. Davor war Weißwasser im benachbarten Kamitz / Kamienica (nicht Deutsch Kamitz!) eingepfarrt.
                              Anfang des 18.Jhdt gehörte das Gut Weißwasser dem Jakob Ernst von Liechtenstein-Kastelkorn, welcher ebenfalls das Gut Hertwigswalde / Doboszowice (nicht Hertwigswaldau!) besaß.

                              In und rund rum Weißwasser gab es den Familiennamen Fischer durchaus und im näheren Umfeld sollte man den Taufeintrag finden können (sofern erhalten).
                              In Weißwasser findet man ua. folgende Fischer (Verlinkung habe ich nicht eingefügt, da es sowieso Indexe gibt):
                              1740 stirbt der 20jährige Student Bernhard FISCHER, Sohn des Friedrich F., bürgerlichen Inwohners und Pulvermachers in Patschkau.
                              1770 stirbt die Tochter des Franz FISCHER, für den es keine weiteren Einträge gibt.
                              1775 heiratet ein Anton FISCHER, Sohn des Caspar F. aus Gostitz
                              1795 stirbt der Schneider Johann FISCHER 64jährig, für den es keine weiteren Einträge gibt.

                              1728 kauft der Stadtbräuer Tobias FISCHER aus dem benachbarten Reichenstein 2 Äcker in Weißwasser.
                              In Reichenstein habe ich bei familysearch die Taufeinträge überflogen und 2 Taufeinträge gefunden, 1737 für einen Florian Judas Thaddäus (fol 482) und 1739 für einen Egidius Caspar Josef (fol 264)

                              Alles liegt nur ein paar Ortschaften auseinander entfernt.

                              Ich vermute nach wie vor, dass man von den Fischers mehr in den Nachbarpfarren (auf polnischer Seite) erfahren sollte, speziell in Kamitz oder aber auch vielleicht in Hertwigswalde, wenn der Vater Deines Johann Peter auf dem Gut gearbeitet hatte.

                              LG
                              Wanderer40
                              Zuletzt ge?ndert von Wanderer40; 01.12.2021, 16:29.

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