Russ. Gefangenenlager Bartenstein

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  • bhdolores
    Benutzer
    • 24.10.2013
    • 5

    Russ. Gefangenenlager Bartenstein

    Ich suche alles, was über das russische Kriegsgefangenenlager "Bartenstein" in der Nähe von der heutigen russischen Grenze (Ostpreußen) 1945 zur Verfügung steht. Es soll dort in der Nähe ein Gut Seuthen oder Leuthen gegeben haben. Von den polnischen Behörden wurde mir mitgeteilt, dass man über dieses Gefangenenlager nichts weiß. Vorerst würde ich mich freuen, wenn jemand darüber etwas weiß. Übrigens ist das Lager beim Bund der Kriegsgräberfürsorge bekannt, mehr weiß man dort auch nicht.

    bhdolores
  • Kasstor
    Erfahrener Benutzer
    • 09.11.2009
    • 13440

    #2
    Hallo,

    ein bisschen gegooglet und: http://books.google.de/books?id=-IPL...ed=0CEEQ6AEwCQ
    Das gut hieß also vermutlich Loyden.
    Hier: http://books.google.de/books?id=cs3o...ed=0CCEQ6AEwAA ist "nur" von einem Gefängnis die Rede.

    Frdl. Grüße

    Thomas
    Zuletzt ge?ndert von Kasstor; 24.01.2014, 17:17.
    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

    Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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    • AlAvo
      • 14.03.2008
      • 6186

      #3
      AW: Russ. Gefangenenlager Bartenstein

      Hallo bhdolores,
      hallo Thomas,

      In dem Buch "Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion, 1941 - 1956, Findbuch" finden sich nachfolgende Einträge zu Bartenstein/Bartoszyce und Loyden/Loidy/Lojdy:

      Frontlagernetz des MVD der UDSSR

      Kriegsgefangenenaufnahmepunkt (KAP)
      KAP-91

      der Südfront, 1. Baltische Front, 1. und 4. Ukrainische Front, Heeresgruppe 3, 2. Gardearmee und 4. Panzerarmee
      Zeitpunkt: 10.02.1945
      Standort Bartenstein/Bartoszyce

      Frontaufnahme- und übergangslager (FAÜL)
      KSP-3/24 zu FAÜL 24
      Zeitpunkt: 15.02.1945
      Standort: Bartenstein/Bartoszyce

      Frontaufnahme- und übergangslager (FAÜL)
      KSP-2/24 zu FAÜL 24
      Zeitpunkt: 15.02. bis 01.06.1945
      Standort: Loyden/Loidy/Lojdy

      Kriegsgefangenensammelpunkt (KSP)
      KSP-2
      der 3. Weisrussischen Front
      Zeitpunkt: 10.02.1945
      Standort: Loyden/Loidy/Lojdy


      Ich hoffe, mit diesen Angaben ein wenig helfen zu können?


      Viele Grüße
      AlAvo
      War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

      Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

      Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


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      • AlAvo
        • 14.03.2008
        • 6186

        #4
        AW: Russ. Gefangenenlager Bartenstein

        Hallo bhdolores,
        hallo Thomas,

        zur Ergänzung erlaube ich mir, noch einen Kartenausschnitt zu Bartenstein/Bartoszyce und Loyden/Loidy/Lojdy von 1944 einzustellen.


        Ich hoffe, damit ebenso ein wenig helfen zu können?


        Viele Grüße
        AlAvo
        War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

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        • bhdolores
          Benutzer
          • 24.10.2013
          • 5

          #5
          Russ. Gefangenenlager Bartenstein

          Hallo AlAvo,
          Hallo Thomas,

          Sie haben mir sehr geholfen, denn bis heute (seit ca. 30 Jahren) konnte mir niemand über dieses Kgf-Lager Bartenstein, Gut Loyden etwas berichten, noch bestätigen, dass es - und wo dieses Lager gewesen sein sollte. Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte (aus Unwissenheit) da nach zu fragen, wo es Menschen gibt, die ein Interesse an Kriegsgeschichte und deren Folgen haben, wüßte ich heute, dass das Lager in Bartenstein Gut Loyden heißt (war vermutlich ein Übertragungsfehler beim Roten Kreuz). Mein Vater wurde dort vermutlich nach Januar 45 in Gefangenschaft gehalten und ca. bei Kriegsende bei einem Fluchtversuch erschossen. Ich suche sein "Grab" oder die Stelle, wo das Kgf.-Lager war und niemand konnte mir Auskunft geben. Ganz herzlichen Dank - ich bin sehr froh.
          LG
          bhdolores

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          • AlAvo
            • 14.03.2008
            • 6186

            #6
            AW: Russ. Gefangenenlager Bartenstein

            Hallo bhdolores,

            vielen Dank für Deine Rückmeldung.

            Bitte schön, ist doch gerne geschehen, obgleich ich ja auch nur Basisdaten zur Verfügung stellen konnte.

            Ich kann zwar kein polnisch, dennoch könntest Du im Internet mit der Formulierung, "Sowiecki obóz jeniecki w Lojdi", eventuell versuchen, Deine Suche fortzusetzen.
            Dafür wünsche ich Dir viel Erfolg!!


            Viele Grüße
            AlAvo
            War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

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            • lukasrogocki
              Neuer Benutzer
              • 17.01.2017
              • 1

              #7
              Hallo bhdolores,

              ich habe per Zufall deinen Beitrag gefunden. Meine Mutter ist in Bartenstein geboren und dort groß geworden. Ich kenne mich auf diesem Gebiet gut aus und fahre mehrmals im Jahr dort hin. Die Aussage, dass in Lojdy ein Lager gewesen seil soll, ist mir jedoch neu. Hast du inzwischen was neues heruasfinden können? Ansonsten bin ich im Mai wieder da und kann mich dann mal dort von Einwohnern informieren.
              LG
              Lukas

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              • bhdolores
                Benutzer
                • 24.10.2013
                • 5

                #8
                Durchgangslager Gut Lojdy/Loyden

                Hallo Lukas,

                da ich mit einer erneuten Zuschrift nicht mehr gerechnet habe, kann ich erst heute eine Antwort geben. Das Gut Lojdy/Loyden ist ca. 3-5 km west-nördlich von Bartenstein/Bartoszyce und wurde sowohl im 1. als auch im 2. WK als sog. Sammellager oder besser Durchgangslager benutzt, wo die Gefangenen auf ihren Transport nach Russland gewartet haben. Mein Vater wollte das wohl nicht und hat einen Fluchtversuch unternommen, der letztendlich nicht gelang. Und so sind dort wohl mehrere Menschen ähnlich umgekommen und von denen muß es doch Gräber geben oder irgendwo sind sie beerdigt worden. Ich würde mich riesig freuen, wenn ich noch vor Ende meines Lebens wüßte, ob ich dort etwas finden kann. Es wäre schön, wenn Du mir weiterhelfen könntest, denn die polnischen Behörden wissen nichts von so einem russ. Gefangenenlager. Besten Dank im voraus.
                LG
                bhdolores
                Zuletzt ge?ndert von bhdolores; 24.11.2017, 16:59.

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                • Adea
                  Erfahrener Benutzer
                  • 17.10.2015
                  • 585

                  #9
                  Durchgangslager Loyden bei Bartenstein 1945

                  Hallo bhdolores,

                  in diesem Buch gibt es einige Informationen zum Durchgangslager Loyden bei Bartenstein:
                  Fotodokumente aus russischen Kriegsgefangenenlagern sind äußerst selten. Wie hätte es ein Gefangener auch schaffen sollen, eine Kamera ständig vor den Wachen zu verstecken, heimlich zu fotografieren und dann auch noch die Filme unbemerkt aus den Lagern zu schmuggeln?Und doch tauchte in den fünfziger Jahren eine Reihe von Bildern aus den Lagern in Jelabuga, Kasan und Selenodolsk auf, die das Schicksal der Insassen aus der Perspektive eines Gefangenen auf eindrucksvolle Weise dokumentieren. Lange Zeit blieb die Herkunft der Bilder ein Rätsel. Erst vor kurzer Zeit gelang es endlich, Klaus Sasse als Fotografen der Bilder ausfindig zu machen und ihn dazu zu bewegen, seine Erinnerungen an diese Zeit niederzuschreiben und die Bilder zu kommentieren.Entstanden ist dabei ein einmaliges Zeitdokument, das tiefe Einblicke in grausame, tragische und groteske, ja manchmal sogar freudige Momente der Alltagswirklichkeit eines Kriegsgefangenen eröffnet. Es schildert nicht nur, wie es möglich war, eine Kamera unter Lebensgefahr durch die zahlreichen Kontrollen zu retten. Text und Bilder beschreiben vor allem auch die Erfahrungen eines Kriegsgefangenen, der wie so viele andere nach dem Ende des Krieges fünf Jahre in verschiedenen russischen Arbeitslagern gefangengehalten wurde. Den Lesern werden dabei die Auswirkungen größerer politischer Entwicklungen genauso vor Augen geführt wie privateste Strategien, Tricks und Kniffe im Kampf mit den Widrigkeiten des Gefangenendaseins.Klaus Sasse wurde am 18.02.1921 im westfälischen Münster geboren. Nach seiner Schulzeit in Hamburg, die er 1939 mit dem Abitur beendete, wurde er im darauffolgenden Jahr zum Arbeitsdienst herangezogen. Von 1940 an diente er bis zum Ende des II. Weltkrieges im Nachrichtendienst der Wehrmacht. Nach der Kapitulation Deutschlands wurde er in Königsberg durch russische Truppen gefangengenommen und in ein Arbeitslager gebracht. Fünf Jahre mußte Klaus Sasse unter härtesten Bedingungen in Jelabuga und anderen Lagern weiter um sein Leben kämpfen, bevor er 1950 endlich in die Heimat zurückkehren konnte. Wieder in Hamburg angekommen, entschied er sich für das Studium der Romanistik und Anglistik, das er 1959 mit dem zweiten Staatsexamen beendete. Im Anschluß wurde er als Lektor an der Universität Hamburg angestellt, wo er 1967 promovierte wurde und später als wissenschaftlicher Oberrat am Romanischen Seminar bis zu seiner Pensionierung 1986 arbeitete. 1997 begann er auf Anregung von Friedrich Korte, seine Erinnerungen an die Kriegsgefangenschaft und Kommentare zu seinen in den russischen Lagern heimlich aufgenommenen Fotos niederzuschreiben. Am 7 Juni 2003 verstarb Klaus Sasse in Hamburg.


                  Der Buchautor Klaus Sasse geriet im April 1945 in Königsberg in russische Gefangenschaft und befand sich Anfang April 1945 für ca.10 Tage im Lager Loyden.

                  Auf der Seite 46 (nicht in der Buchvorschau sichtbar) beschreibt er: "...Auf unserem Weitermarsch kamen wir in das kleine Durchgangslager auf dem Gut Loyden in der Nähe von Bartenstein. Wir waren hier zehn Tage lang eng zusammengepfercht.... Wir vertrieben uns die Zeit mit endlosen Gesprächen im Hof des früheren Gutes. Während der Nacht schliefen wir in den sehr unbequemen Zementkoben der zuvor hier hausenden Schweine...." Danach wurden die Gefangenen in das große Lager Georgenburg (bei Insterburg) gebracht.

                  Auf den Seiten 187-189 gibt es drei heimlich aufgenommene Fotos vom Lager Loyden. Bildunterschrift Seite 189 (nicht in der Buchvorschau sichtbar): "Klaus Sasse hat vom Hof des Gutes Loyden aus den Eingang dieses Durchgangslagers fotografiert. Der Posten öffnet das Tor für einen Pferdewagen, der Verpflegung bringt. Die sowjetische Wachbrigade ist außerhalb der Umzäunung in einem Möbelwagen untergebracht. Deutlich ist das Provisorische des Lagers zu erkennen." Die Fotos wurden im Zeitraum 10.-20.04.1945 aufgenommen.

                  LG Adea

                  Dauersuche:

                  - Eltern und Geschwister von Emma Niklaus (* 1866 in Groß Jahnen, Kirchspiel Szabienen, Kreis Darkehmen/Ostpreußen)
                  - Herkunft von Christian Rausch, um 1811 als Soldat beim dänischen Militär in Warder (bei Segeberg/Holstein)
                  - Alles über die Papiermacher-Familie Seidler (vor 1800 in Mecklenburg und Holstein)

                  Meine Suchregionen: Mecklenburg, Ostpreußen, Holstein, Hamburg, Vogtland, Salzburger Land (vor 1732)


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                  • bhdolores
                    Benutzer
                    • 24.10.2013
                    • 5

                    #10
                    Durchgangslager Gut Lojdy/Loyden

                    Danke für die Information, doch das hat mir bereits Kasstor mitgeteilt und ich konnte einiges lesen. Jede Information hilft weiter, denn offensichtlich ist dieses Durchgangslager in Polen nicht bekannt, was ich irgendwie komisch finde. Ich plane im Sommer nach Bartenstein zu fahren und versuche etwas herauszufinden. Vielleicht habe ich bis dann noch ein paar Informationen mehr. Nochmals herzlichen Dank.
                    LG
                    bhdolores

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                    • Martin1008
                      Benutzer
                      • 10.11.2017
                      • 27

                      #11
                      Gefangenen Lager Bartenstein

                      Hallo
                      Ich bin bei der der Suche auf dieser Webseite auf dieses Thema gestoßen.
                      Warum ich an diesen Thema interessiert bin möchte ich kurz erläutern:

                      Mein Urgroßvater ist im Nov 1944 von Hohensalzburg (Lengwethen) Kreis Tisit/Ragnit mit seiner Familie geflüchtet. Sie erreichten den Ort Pettelkau im Kreis Braunstein. Dort wurde mein Urgroßvater am 13.02.1945 von den Russen festgenommen und zivilverschleppt. Auf meine Anfrage beim Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes habe ich folgende Antwort bekommen:
                      " Die ersten Anfragen stellten die Tochter Waltraut Barkminn und der Sohn Helmut Barkminn. Sie gaben seinerzeit an, dass Gustav Barkminn (mein Urgroßvater) am 13.02.1945 in Pettelkau festgenommen worden sei und sich laut Aussage eines Heimkehrers später im Gefängnis in Bartenstein befunden habe. Informationen zu seinem weiteren verbleib bzw. zu Ort und Datum seines Todes liegen uns jedoch leider nicht vor"

                      Meine Frage habt ihr was neues rausgefunden über Bartenstein???

                      Mit freundlichen Grüßen
                      Martin Seibold

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                      • henry
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.05.2014
                        • 2162

                        #12
                        Hallo,

                        als Hinweis



                        NKWD Gefängnis Bartenstein/Bartoszyce

                        Belorussiche Front

                        und
                        Buch .
                        Band I.und II.


                        Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus dem Gebieten östlich der Oder-Neiße.


                        Erlebnisberichte.

                        heute Łojdy
                        http://lietuvai.lt/wiki/Loidai_(Bar%C5%A1tynas)
                        Zuletzt ge?ndert von henry; 16.11.2018, 14:22.




                        Gruss henry

                        Kommentar

                        • bhdolores
                          Benutzer
                          • 24.10.2013
                          • 5

                          #13
                          Hallo Martin, hallo Henry,


                          das Gefängnis Bartenstein und das Gefangenenlager Lloyden b. Bartenstein sind offensichtlich 2 versch. "Unterbringungsmöglichkeiten" für Kriegsgefangene gewesen, wobei letzteres wohl eher ein Durchgangslager war, was auch im 1. Weltkrieg benutzt wurde. Ich habe zwar versucht von den russ. Stellen etwas zu erfahren, bekam aber nie eine Antwort bzgl. einer evtl. Grabstelle, was wahrscheinlich auch nachvollziehbar ist. Leider bin ich bis heute noch nicht persönlich dort (Gut Lloyden)gewesen, plane es aber nach wie vor. Wenn ich näheres erfahre u. weiß, melde ich mich wieder.
                          Grüße Bhdolores

                          Kommentar

                          • Saure
                            Erfahrener Benutzer
                            • 27.03.2008
                            • 4806

                            #14
                            Hallo,

                            ich grübele schon den ganzen Morgen, wann und in welchem Forum ich eine ähnliche Suche schon mal gelesen habe.

                            Vielleicht weiß Alex (Henry Jones) es ja noch.
                            Viele Grüße
                            Dieter Saure

                            Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                            Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                            Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                            Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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