"Übersetzt" ihr gebeugte Vornamen?

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  • Leberecht
    Erfahrener Benutzer
    • 15.03.2009
    • 519

    "Übersetzt" ihr gebeugte Vornamen?

    Hallo liebe Mitforscher,

    je weiter ich in meinen Ahnenlinien weiterkomme, umso mehr merke ich ein "Beugen" der Namen bei Einträgen in den Kirchenbüchern.

    Klar, "Müllerin" oder "Müllern".. da ist der Nachname (wie dann bei den Kindern oder Enkeln) "Müller".

    Mich würde interessieren: was macht ihr mit gebeugten Vornamen, insb. aus katholischen und/oder lateinischen Einträgen?
    Z.B. habe ich jetzt von ein und derselben Vorfahrin im Kirchenbuch bei ihrer Geburt, ihrer Heirat und bei einem halb dutzend Kindern die Namen "Marianna", "Mariana", "Marina", "Marianne". Beim Ehemann Paul ists dasselbe Spiel, dort kommt noch Latein hinzu: "Paul", "Paulus", "Pauly".

    Wie handhabt ihr solche Sachen? Übersetzt ihr die Vornamen (und auch die Nachnamen?) ins heutige Deutsch oder welche Version nehmt ihr?

    Bei obigen Beispielen geht es ja durchaus noch.
    Was aber mit Wencelslaus, Franciscus oder Stefanus? Einfach zu Wenzel, Franz oder Stefan machen? Die häufigste Variante z.B. bei Kindeseinträgen nehmen? Oder stets den vollen Geburtsnamen?

    Viele Grüße
    Leberecht

    Edit: kleiner Nachtrag. Es geht hierbei natürlich ausdrücklich um die Vorgehensweise bei Übersichten, Stammtafeln etc. Ich denke jeder ernsthafte Ahnenforscher wird sich so oder so einen vermerkt machen, wie der entsprechende Name im Original im Kirchenbuch steht oder stand.
    63
  • Juanita
    Erfahrener Benutzer
    • 22.03.2011
    • 1425

    #2
    Ich nehme den Taufnamen und setzte die anderen in Klammern. Wenn ich den Taufeintr. nicht habe, nehme ich den Namen im Heiratseintrag u. als letztes den im Sterbeeintr. -
    bis ich den den Taufeintr. habe. z. B.: Christophorus (Christoph), x Mülverstedt... usw.

    Gruß! Juanita

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    • Bianca Bergmann
      Erfahrener Benutzer
      • 30.12.2009
      • 1509

      #3
      Ich versuche die Namen so aufzunehmen wie im Geburtseintrag aufgeführt. Jedenfalls die Vornamen. Bei FN wie z.B. Maria Schmidten schreibe ich Schmidt. Ich habe einen FN da weiß ich noch nicht genau wie ich es weiter handhabe.

      Warbende, Warbend, Warbehn

      Im Moment habe ich sie wie im Geburtseintrag. Aber ich habe einige dabei die sind als Warbend geboren und als Warbehn gestorben. Da wirds dann schon kompliziert.
      Gruß Bianca

      Gesucht: Gottfried Perlewitz, Soldat in Stettin und Louisa Krüger vor 1773

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      • Mats
        Erfahrener Benutzer
        • 03.01.2009
        • 3390

        #4
        Ich bin öfter darüber gestolpert, daß im Taufeintrag (z.B. am Rand neben der Ziffer) Stephanus stand, im Text hieß es dann "wurde auf den Namen Stefan getauft". In so einem Fall nehme ich nur den Namen Stefan.

        Sonst so, wie es im Taufeintrag steht.
        Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
        der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
        also ist heute der richtige Tag
        um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
        Dalai Lama

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        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11322

          #5
          Moin zusammen,

          was ich auf jeden Fall erstmal ändere, ist, die Deklination in den lateinischen Einträgen. Bei mir gibt's weder Jodocum, Jodoci oder Jodoco, sondern nur Jodocus.

          Friedrich
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

          Kommentar

          • Schlumpf
            Erfahrener Benutzer
            • 20.04.2007
            • 358

            #6
            Hallo

            "Gebeugte Vornamen"..tja
            Lateinische Wortendungen wie "-us, -i, ae" werden nicht übernommen. Die Leute hießen auch nicht "des Peter" oder so.
            Müllerin habe ich schonmal. Die bekommt in aller Regel auch den Namen "Müller", ohne Endung -in.
            Was die eigentliche Schwierigkeit angeht sind Namen wie:
            Gurg(en) = Georg oder Gregor
            Lena = Magdalena oder Helena
            Dilla = Odilie oder Adelheid und viele andere Namen im 17. Jahrhundert.
            Nun, bei denen schreibe ich nix dabei. Sollen andere Leute sich selber ans Forschen begeben.
            In meinem pers. Stammbaum hab ich immer Helena (Taufn. Lena) oder sowas hingeschrieben.
            Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

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            • UnFassbar
              Gesperrt
              • 14.11.2010
              • 87

              #7
              Sehe ich eher locker, so lange Geb.-Ort und Datum und andere Dinge übereinstimmen. Was die "Müllerin" angeht, wäre ich genau wie bei "Schmiedin" oder "Schulzin" vorsichtig ob das nicht den Stand/Beruf betrifft.

              UnFassbar

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              • puuscheule
                Erfahrener Benutzer
                • 07.01.2011
                • 411

                #8
                Hallo,

                da ich mit einer selbst gestrickten Tabelle arbeite, habe ich für jede Dokumentation eine Zeile und für die Vornamen und Nachnamen je eine extra Spalte für die Originalschreibweise.

                Ich habe es schon erlebt, dass sich ein Pfarrer bei der Taufe nicht entscheiden konnte, ob er "Püschel" oder "Pieschel" schreiben soll. Der Kindsvater hatte die eine, der Großvater die andere Variante. Der Pfarrer hatte eine schöne Schrift, also kein Lesefehler.

                Ob Maria Anna, Marianna etc. hängt auch vom Pfarrer ab.

                Mit den Beugungen ist mir bei den Tschechischen Einträgen schon so mancher Fehler unterlaufen ...

                Gruss,
                Cornelia
                Gruß, Puuscheule

                Auf der Spurensuche?
                Trautenau, Kólin,
                Gleiwitz,
                Munkatsch - Munkács - Mukačevo - Mukatschewe - Мукачеве

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                • #9
                  Erinnert mich ein wenig an meine Vorfahren.

                  Im Taufbuch werden sie noch Johann genannt, ab Einsegnung bis zum Sterbeeintrag nur noch schlicht Hanß...

                  Eine Müllerin wird von mir als Müller angegeben.

                  Ihr Vater hatte ja auch nur den Namen Müller.

                  Alles andere wäre für mich zu unübersichtlich ...

                  Kommentar

                  • puuscheule
                    Erfahrener Benutzer
                    • 07.01.2011
                    • 411

                    #10
                    Hallo,

                    das mit der Übersichtlichkeit versteh ich

                    Mein Istvan wird nur leider zwischendurch zum Stephan.
                    Der Vaclav zum Wenzel ...

                    Die Tschölsch zu Czölsch ..
                    Die Püschel/Pieschel habe ich auch schon als Pižl gefunden ...
                    Kroutil/Kroutilová (+ sonstige tschechische Grammatik)

                    @ moorbold1: da bleibt mir wenig Raum auch noch spanische Dörfer zu lernen Ich komme über "qué tal" kaum hinaus.

                    Gruss,
                    Cornelia
                    Gruß, Puuscheule

                    Auf der Spurensuche?
                    Trautenau, Kólin,
                    Gleiwitz,
                    Munkatsch - Munkács - Mukačevo - Mukatschewe - Мукачеве

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                    • #11
                      Ja, ist wohl etwas komplizierter...

                      Ich habe einen Ahn im Schmalkaldener KB mit Namen Johann Georg.

                      Heute fand ich ihn in einer franz. Ahnenlinie wieder als Jean Georges

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11322

                        #12
                        Zitat von moorbold1 Beitrag anzeigen
                        Ich habe einen Ahn im Schmalkaldener KB mit Namen Johann Georg.

                        Heute fand ich ihn in einer franz. Ahnenlinie wieder als Jean Georges
                        Wobei das schlicht und einfach die französiche Übersetzung ist. War er dann gebürtiger Franzose, der nach Deutschland kam oder umgekehrt? Ich würde mich da an die Version des Geburtslandes halten.

                        Friedrich
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • #13
                          Nein, er (* ca. 1600) und seine späteren Nachkommen lebten schon immer in Schmalkalden.

                          Anfang vorigen Jahrhundert's ging dann ein Nachkomme nach Frankreich.

                          Nun stehen alle Namen in besagtem Stammbaum in franz. "Übersetzung".

                          Mein Vorfahr hätte mit dieser Schreibweise seines Namens sicherlich ein Problem gehabt

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                          • puuscheule
                            Erfahrener Benutzer
                            • 07.01.2011
                            • 411

                            #14
                            Beim Geburtsland kommt es u.U noch auf den Zeitpunkt an

                            Ich habe Ahnen, da hat der Geburtsort mehrfach den Staat gewechselt

                            Auch die Variation Istvan/Stephan ist nur eine Übersetzung. Geboren ist er als Istvan in Ungarn, so heißt er auch in der Familie. In seiner Heiratsurkunde steht Stephan ...
                            Heute gehört sein Geburtsort zur Ukraine, da hat man den Namen wieder zu Stefan übersetzt - aber alles auf Kyrillisch - bitte die Ukrainische Variante nicht die Russische ...
                            Bei der amerikanischen Linie wird der Sandor zum Alexander, der Andras zum Andrew und den Janos - hab ich schon wieder vergessen - James oder John

                            Bei Ausnahmen reicht eine kleine Bemerkung. Wenn es bunt wird, vergißt man seine eigene Regel ...

                            Gruß,
                            Cornelia
                            Zuletzt geändert von puuscheule; 28.03.2011, 22:55.
                            Gruß, Puuscheule

                            Auf der Spurensuche?
                            Trautenau, Kólin,
                            Gleiwitz,
                            Munkatsch - Munkács - Mukačevo - Mukatschewe - Мукачеве

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                            • Alex71
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.04.2007
                              • 592

                              #15
                              Hallo Leberecht,

                              was Du meinst, sind nicht "gebeugte" (es ist ja logisch, dass man stets den Nominativ erfasst), sondern latinisierte Namen. Diese sollte man eindeutschen, denn die lateinische Form wurde mit Sicherheit nur vom Pfarrer benutzt. Untereinander haben sich die Menschen mit ihren deutschen Namen bzw. deren mundartlichen Varianten gerufen.

                              Gruß
                              Alexander

                              Herkunft meiner Ahnen bei Google Maps

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